22.09.2021, 12:59
(22.09.2021, 12:14)AxeLaw schrieb: Richter wird man ja eigentlich auch nicht, um wirklich durchzustarten und Karriere zu machen. Richter muss man wollen und es aus Leidenschaft machen, sonst ist man falsch im Job. Kenne einige, die haben WauRi- oder Direktor-Stellen abgelehnt, weil sie dadurch einen höheren Verwaltungsanteil der Arbeit und eben weniger echte Fälle bekommen hätten.
Gibt hier aber auch einen, 2 Examina mit gut, Promotion und NJW-Aufsätze nebenbei, kurz am Amtsgericht, jetzt OLG. Bekennendes und offenkomunizierendes Mitglied der Grünen. Aber eben auch ein echter Durchstarter. Der hätte keinen Bock auf ne Großkanzlei, wird irgendwann mal beim BGH oder BVerfG landen.
Logisch, aber ein paar Ambitionen hat man dann ja doch, also ich zumindest. Aber mit der Leidenschaft hast Du völlig Recht. Das habe ich persönlich total unterschätzt. Ich sehe das Ganze halt als Job an und ich glaube das ist eine Einstellung, mit der man über die ganzen negativen Punkte in der Justiz nicht hinwegkommt.
22.09.2021, 13:09
(22.09.2021, 12:59)Gast schrieb:(22.09.2021, 12:14)AxeLaw schrieb: Richter wird man ja eigentlich auch nicht, um wirklich durchzustarten und Karriere zu machen. Richter muss man wollen und es aus Leidenschaft machen, sonst ist man falsch im Job. Kenne einige, die haben WauRi- oder Direktor-Stellen abgelehnt, weil sie dadurch einen höheren Verwaltungsanteil der Arbeit und eben weniger echte Fälle bekommen hätten.
Gibt hier aber auch einen, 2 Examina mit gut, Promotion und NJW-Aufsätze nebenbei, kurz am Amtsgericht, jetzt OLG. Bekennendes und offenkomunizierendes Mitglied der Grünen. Aber eben auch ein echter Durchstarter. Der hätte keinen Bock auf ne Großkanzlei, wird irgendwann mal beim BGH oder BVerfG landen.
Logisch, aber ein paar Ambitionen hat man dann ja doch, also ich zumindest. Aber mit der Leidenschaft hast Du völlig Recht. Das habe ich persönlich total unterschätzt. Ich sehe das Ganze halt als Job an und ich glaube das ist eine Einstellung, mit der man über die ganzen negativen Punkte in der Justiz nicht hinwegkommt.
Naja, da bist Du aber im Richerdienst immernoch besser aufgehoben als in 99% aller anderen Jobs.
Meiner Erfahrung nach sind 30-50% der Richter so drauf, dass sie eben ernüchtert sind und sich von jeder Karriereplanung verabschiedet haben. Die machen dann ihren Job, entscheiden und führen Sitzungen, ganz emotionslos. Ich meine, die beugen kein Recht und entscheiden nicht falsch, aber sie schreiben eben auch keine 10 Seiten mehr wie ein junger Richter. Die kommen um 11, schlurfen auf die Geschäftsstelle, abreiten bis 13h, gehen dann in die Kantine und labern und sind nachmittags weg. Ob sie aufgehoben werden in der Berufungsinstanz ist ihnen shyceegal.
Ich will das nicht zu negativ verstanden wissen. Mit dem Gehalt und den Aufstiegsschacen muss man halt realistisch sein und darf nicht darauf brennen, mit 50-seitigen AG-Urteilen die Welt zu verändern. Ein RiAG sagte mal zu mir, er habe ers mal erkennen müssen, dass er eben am Ag ist, innerhalb überschaubarer Zeit seine Akten erledigen muss und dass das eben nicht auf OLG-Niveau geht. Dies sei für ihn eine Ernüchterung gewesen, jetzt habe er sich aber gut damit arragiert.
Die meisten jungen Richter denken (noch) nicht so.
22.09.2021, 13:44
(22.09.2021, 13:09)AxeLaw schrieb:(22.09.2021, 12:59)Gast schrieb:(22.09.2021, 12:14)AxeLaw schrieb: Richter wird man ja eigentlich auch nicht, um wirklich durchzustarten und Karriere zu machen. Richter muss man wollen und es aus Leidenschaft machen, sonst ist man falsch im Job. Kenne einige, die haben WauRi- oder Direktor-Stellen abgelehnt, weil sie dadurch einen höheren Verwaltungsanteil der Arbeit und eben weniger echte Fälle bekommen hätten.
Gibt hier aber auch einen, 2 Examina mit gut, Promotion und NJW-Aufsätze nebenbei, kurz am Amtsgericht, jetzt OLG. Bekennendes und offenkomunizierendes Mitglied der Grünen. Aber eben auch ein echter Durchstarter. Der hätte keinen Bock auf ne Großkanzlei, wird irgendwann mal beim BGH oder BVerfG landen.
Logisch, aber ein paar Ambitionen hat man dann ja doch, also ich zumindest. Aber mit der Leidenschaft hast Du völlig Recht. Das habe ich persönlich total unterschätzt. Ich sehe das Ganze halt als Job an und ich glaube das ist eine Einstellung, mit der man über die ganzen negativen Punkte in der Justiz nicht hinwegkommt.
Naja, da bist Du aber im Richerdienst immernoch besser aufgehoben als in 99% aller anderen Jobs.
Meiner Erfahrung nach sind 30-50% der Richter so drauf, dass sie eben ernüchtert sind und sich von jeder Karriereplanung verabschiedet haben. Die machen dann ihren Job, entscheiden und führen Sitzungen, ganz emotionslos. Ich meine, die beugen kein Recht und entscheiden nicht falsch, aber sie schreiben eben auch keine 10 Seiten mehr wie ein junger Richter. Die kommen um 11, schlurfen auf die Geschäftsstelle, abreiten bis 13h, gehen dann in die Kantine und labern und sind nachmittags weg. Ob sie aufgehoben werden in der Berufungsinstanz ist ihnen shyceegal.
Ich will das nicht zu negativ verstanden wissen. Mit dem Gehalt und den Aufstiegsschacen muss man halt realistisch sein und darf nicht darauf brennen, mit 50-seitigen AG-Urteilen die Welt zu verändern. Ein RiAG sagte mal zu mir, er habe ers mal erkennen müssen, dass er eben am Ag ist, innerhalb überschaubarer Zeit seine Akten erledigen muss und dass das eben nicht auf OLG-Niveau geht. Dies sei für ihn eine Ernüchterung gewesen, jetzt habe er sich aber gut damit arragiert.
Die meisten jungen Richter denken (noch) nicht so.
Tatsächlich mal Ausführungen eines Richterkollegen, die ich zu 100% unterstreiche.
22.09.2021, 21:20
(22.09.2021, 13:44)Gast schrieb:(22.09.2021, 13:09)AxeLaw schrieb:(22.09.2021, 12:59)Gast schrieb:(22.09.2021, 12:14)AxeLaw schrieb: Richter wird man ja eigentlich auch nicht, um wirklich durchzustarten und Karriere zu machen. Richter muss man wollen und es aus Leidenschaft machen, sonst ist man falsch im Job. Kenne einige, die haben WauRi- oder Direktor-Stellen abgelehnt, weil sie dadurch einen höheren Verwaltungsanteil der Arbeit und eben weniger echte Fälle bekommen hätten.
Gibt hier aber auch einen, 2 Examina mit gut, Promotion und NJW-Aufsätze nebenbei, kurz am Amtsgericht, jetzt OLG. Bekennendes und offenkomunizierendes Mitglied der Grünen. Aber eben auch ein echter Durchstarter. Der hätte keinen Bock auf ne Großkanzlei, wird irgendwann mal beim BGH oder BVerfG landen.
Logisch, aber ein paar Ambitionen hat man dann ja doch, also ich zumindest. Aber mit der Leidenschaft hast Du völlig Recht. Das habe ich persönlich total unterschätzt. Ich sehe das Ganze halt als Job an und ich glaube das ist eine Einstellung, mit der man über die ganzen negativen Punkte in der Justiz nicht hinwegkommt.
Naja, da bist Du aber im Richerdienst immernoch besser aufgehoben als in 99% aller anderen Jobs.
Meiner Erfahrung nach sind 30-50% der Richter so drauf, dass sie eben ernüchtert sind und sich von jeder Karriereplanung verabschiedet haben. Die machen dann ihren Job, entscheiden und führen Sitzungen, ganz emotionslos. Ich meine, die beugen kein Recht und entscheiden nicht falsch, aber sie schreiben eben auch keine 10 Seiten mehr wie ein junger Richter. Die kommen um 11, schlurfen auf die Geschäftsstelle, abreiten bis 13h, gehen dann in die Kantine und labern und sind nachmittags weg. Ob sie aufgehoben werden in der Berufungsinstanz ist ihnen shyceegal.
Ich will das nicht zu negativ verstanden wissen. Mit dem Gehalt und den Aufstiegsschacen muss man halt realistisch sein und darf nicht darauf brennen, mit 50-seitigen AG-Urteilen die Welt zu verändern. Ein RiAG sagte mal zu mir, er habe ers mal erkennen müssen, dass er eben am Ag ist, innerhalb überschaubarer Zeit seine Akten erledigen muss und dass das eben nicht auf OLG-Niveau geht. Dies sei für ihn eine Ernüchterung gewesen, jetzt habe er sich aber gut damit arragiert.
Die meisten jungen Richter denken (noch) nicht so.
Tatsächlich mal Ausführungen eines Richterkollegen, die ich zu 100% unterstreiche.
Ich schätze, ihr seid beide keine Richter, das ist wirklich vollkommener Unfug.
22.09.2021, 21:26
(22.09.2021, 21:20)GastNRW23 schrieb:(22.09.2021, 13:44)Gast schrieb:(22.09.2021, 13:09)AxeLaw schrieb:(22.09.2021, 12:59)Gast schrieb:(22.09.2021, 12:14)AxeLaw schrieb: Richter wird man ja eigentlich auch nicht, um wirklich durchzustarten und Karriere zu machen. Richter muss man wollen und es aus Leidenschaft machen, sonst ist man falsch im Job. Kenne einige, die haben WauRi- oder Direktor-Stellen abgelehnt, weil sie dadurch einen höheren Verwaltungsanteil der Arbeit und eben weniger echte Fälle bekommen hätten.
Gibt hier aber auch einen, 2 Examina mit gut, Promotion und NJW-Aufsätze nebenbei, kurz am Amtsgericht, jetzt OLG. Bekennendes und offenkomunizierendes Mitglied der Grünen. Aber eben auch ein echter Durchstarter. Der hätte keinen Bock auf ne Großkanzlei, wird irgendwann mal beim BGH oder BVerfG landen.
Logisch, aber ein paar Ambitionen hat man dann ja doch, also ich zumindest. Aber mit der Leidenschaft hast Du völlig Recht. Das habe ich persönlich total unterschätzt. Ich sehe das Ganze halt als Job an und ich glaube das ist eine Einstellung, mit der man über die ganzen negativen Punkte in der Justiz nicht hinwegkommt.
Naja, da bist Du aber im Richerdienst immernoch besser aufgehoben als in 99% aller anderen Jobs.
Meiner Erfahrung nach sind 30-50% der Richter so drauf, dass sie eben ernüchtert sind und sich von jeder Karriereplanung verabschiedet haben. Die machen dann ihren Job, entscheiden und führen Sitzungen, ganz emotionslos. Ich meine, die beugen kein Recht und entscheiden nicht falsch, aber sie schreiben eben auch keine 10 Seiten mehr wie ein junger Richter. Die kommen um 11, schlurfen auf die Geschäftsstelle, abreiten bis 13h, gehen dann in die Kantine und labern und sind nachmittags weg. Ob sie aufgehoben werden in der Berufungsinstanz ist ihnen shyceegal.
Ich will das nicht zu negativ verstanden wissen. Mit dem Gehalt und den Aufstiegsschacen muss man halt realistisch sein und darf nicht darauf brennen, mit 50-seitigen AG-Urteilen die Welt zu verändern. Ein RiAG sagte mal zu mir, er habe ers mal erkennen müssen, dass er eben am Ag ist, innerhalb überschaubarer Zeit seine Akten erledigen muss und dass das eben nicht auf OLG-Niveau geht. Dies sei für ihn eine Ernüchterung gewesen, jetzt habe er sich aber gut damit arragiert.
Die meisten jungen Richter denken (noch) nicht so.
Tatsächlich mal Ausführungen eines Richterkollegen, die ich zu 100% unterstreiche.
Ich schätze, ihr seid beide keine Richter, das ist wirklich vollkommener Unfug.
Ich stimme den beiden Kollegen in allen Punkten zu.
22.09.2021, 21:39
Gast
Ich stimme den beiden Kollegen in allen Punkten zu.
Ich als ehemaliger RiAG auch. Bei uns kam auf 7 R1 ein R2 oder höher. Das heißt einer kann befördert werden, die anderen sechs eben nicht oder allenfalls wenn der/die Beförderte in Pension gegangen ist. Wenn dieser Groschen erstmal gefallen ist, und man zudem erkannt hat, dass auch R2 nichts mit Karriere zu tun hat, weil 250 Euro netto keinerlei Auswirkungen auf den Lebensstandard bis zur oder nach der Pensionierung haben, dann versteht man, dass man nur glücklich werden kann in dem Job, wenn man entweder ein hohes Maß an intrinsischer Motivation mitbringt oder aber den Stundenlohn durch relativ wenig Aufwand erhöht, und sich in der gewonnenen Zeit um Familie und Hobbys kümmert.
Wer was bewegen will und auf der Suche nach Anerkennung jedweder Art ist, der ist aus meiner Sicht in der Justiz falsch.
(22.09.2021, 21:20)GastNRW23 schrieb:(22.09.2021, 13:44)Gast schrieb:(22.09.2021, 13:09)AxeLaw schrieb:(22.09.2021, 12:59)Gast schrieb: Logisch, aber ein paar Ambitionen hat man dann ja doch, also ich zumindest. Aber mit der Leidenschaft hast Du völlig Recht. Das habe ich persönlich total unterschätzt. Ich sehe das Ganze halt als Job an und ich glaube das ist eine Einstellung, mit der man über die ganzen negativen Punkte in der Justiz nicht hinwegkommt.
Naja, da bist Du aber im Richerdienst immernoch besser aufgehoben als in 99% aller anderen Jobs.
Meiner Erfahrung nach sind 30-50% der Richter so drauf, dass sie eben ernüchtert sind und sich von jeder Karriereplanung verabschiedet haben. Die machen dann ihren Job, entscheiden und führen Sitzungen, ganz emotionslos. Ich meine, die beugen kein Recht und entscheiden nicht falsch, aber sie schreiben eben auch keine 10 Seiten mehr wie ein junger Richter. Die kommen um 11, schlurfen auf die Geschäftsstelle, abreiten bis 13h, gehen dann in die Kantine und labern und sind nachmittags weg. Ob sie aufgehoben werden in der Berufungsinstanz ist ihnen shyceegal.
Ich will das nicht zu negativ verstanden wissen. Mit dem Gehalt und den Aufstiegsschacen muss man halt realistisch sein und darf nicht darauf brennen, mit 50-seitigen AG-Urteilen die Welt zu verändern. Ein RiAG sagte mal zu mir, er habe ers mal erkennen müssen, dass er eben am Ag ist, innerhalb überschaubarer Zeit seine Akten erledigen muss und dass das eben nicht auf OLG-Niveau geht. Dies sei für ihn eine Ernüchterung gewesen, jetzt habe er sich aber gut damit arragiert.
Die meisten jungen Richter denken (noch) nicht so.
Tatsächlich mal Ausführungen eines Richterkollegen, die ich zu 100% unterstreiche.
Ich schätze, ihr seid beide keine Richter, das ist wirklich vollkommener Unfug.
Ich stimme den beiden Kollegen in allen Punkten zu.
Ich als ehemaliger RiAG auch. Bei uns kam auf 7 R1 ein R2 oder höher. Das heißt einer kann befördert werden, die anderen sechs eben nicht oder allenfalls wenn der/die Beförderte in Pension gegangen ist. Wenn dieser Groschen erstmal gefallen ist, und man zudem erkannt hat, dass auch R2 nichts mit Karriere zu tun hat, weil 250 Euro netto keinerlei Auswirkungen auf den Lebensstandard bis zur oder nach der Pensionierung haben, dann versteht man, dass man nur glücklich werden kann in dem Job, wenn man entweder ein hohes Maß an intrinsischer Motivation mitbringt oder aber den Stundenlohn durch relativ wenig Aufwand erhöht, und sich in der gewonnenen Zeit um Familie und Hobbys kümmert.
Wer was bewegen will und auf der Suche nach Anerkennung jedweder Art ist, der ist aus meiner Sicht in der Justiz falsch.
22.09.2021, 21:40
(22.09.2021, 21:20)GastNRW23 schrieb:(22.09.2021, 13:44)Gast schrieb:(22.09.2021, 13:09)AxeLaw schrieb:(22.09.2021, 12:59)Gast schrieb:(22.09.2021, 12:14)AxeLaw schrieb: Richter wird man ja eigentlich auch nicht, um wirklich durchzustarten und Karriere zu machen. Richter muss man wollen und es aus Leidenschaft machen, sonst ist man falsch im Job. Kenne einige, die haben WauRi- oder Direktor-Stellen abgelehnt, weil sie dadurch einen höheren Verwaltungsanteil der Arbeit und eben weniger echte Fälle bekommen hätten.
Gibt hier aber auch einen, 2 Examina mit gut, Promotion und NJW-Aufsätze nebenbei, kurz am Amtsgericht, jetzt OLG. Bekennendes und offenkomunizierendes Mitglied der Grünen. Aber eben auch ein echter Durchstarter. Der hätte keinen Bock auf ne Großkanzlei, wird irgendwann mal beim BGH oder BVerfG landen.
Logisch, aber ein paar Ambitionen hat man dann ja doch, also ich zumindest. Aber mit der Leidenschaft hast Du völlig Recht. Das habe ich persönlich total unterschätzt. Ich sehe das Ganze halt als Job an und ich glaube das ist eine Einstellung, mit der man über die ganzen negativen Punkte in der Justiz nicht hinwegkommt.
Naja, da bist Du aber im Richerdienst immernoch besser aufgehoben als in 99% aller anderen Jobs.
Meiner Erfahrung nach sind 30-50% der Richter so drauf, dass sie eben ernüchtert sind und sich von jeder Karriereplanung verabschiedet haben. Die machen dann ihren Job, entscheiden und führen Sitzungen, ganz emotionslos. Ich meine, die beugen kein Recht und entscheiden nicht falsch, aber sie schreiben eben auch keine 10 Seiten mehr wie ein junger Richter. Die kommen um 11, schlurfen auf die Geschäftsstelle, abreiten bis 13h, gehen dann in die Kantine und labern und sind nachmittags weg. Ob sie aufgehoben werden in der Berufungsinstanz ist ihnen shyceegal.
Ich will das nicht zu negativ verstanden wissen. Mit dem Gehalt und den Aufstiegsschacen muss man halt realistisch sein und darf nicht darauf brennen, mit 50-seitigen AG-Urteilen die Welt zu verändern. Ein RiAG sagte mal zu mir, er habe ers mal erkennen müssen, dass er eben am Ag ist, innerhalb überschaubarer Zeit seine Akten erledigen muss und dass das eben nicht auf OLG-Niveau geht. Dies sei für ihn eine Ernüchterung gewesen, jetzt habe er sich aber gut damit arragiert.
Die meisten jungen Richter denken (noch) nicht so.
Tatsächlich mal Ausführungen eines Richterkollegen, die ich zu 100% unterstreiche.
Ich schätze, ihr seid beide keine Richter, das ist wirklich vollkommener Unfug.
Kaum passt es in das eigene labile Weltbild nicht, schon ist man kein Richter.
Mittlerweile seit 5 Jahren am LG verplant.
Verstehe deine Aussage mit dem Unfug nicht? Also ist die Justiz doch ein Ort für karrieregeile Juristen bzw solche sind dort perfekt aufgehoben? Man sollte nicht leidenschaftlich Richter sein?
22.09.2021, 21:41
(22.09.2021, 21:39)Gast schrieb: Gast
(22.09.2021, 21:20)GastNRW23 schrieb:(22.09.2021, 13:44)Gast schrieb:(22.09.2021, 13:09)AxeLaw schrieb:(22.09.2021, 12:59)Gast schrieb: Logisch, aber ein paar Ambitionen hat man dann ja doch, also ich zumindest. Aber mit der Leidenschaft hast Du völlig Recht. Das habe ich persönlich total unterschätzt. Ich sehe das Ganze halt als Job an und ich glaube das ist eine Einstellung, mit der man über die ganzen negativen Punkte in der Justiz nicht hinwegkommt.
Naja, da bist Du aber im Richerdienst immernoch besser aufgehoben als in 99% aller anderen Jobs.
Meiner Erfahrung nach sind 30-50% der Richter so drauf, dass sie eben ernüchtert sind und sich von jeder Karriereplanung verabschiedet haben. Die machen dann ihren Job, entscheiden und führen Sitzungen, ganz emotionslos. Ich meine, die beugen kein Recht und entscheiden nicht falsch, aber sie schreiben eben auch keine 10 Seiten mehr wie ein junger Richter. Die kommen um 11, schlurfen auf die Geschäftsstelle, abreiten bis 13h, gehen dann in die Kantine und labern und sind nachmittags weg. Ob sie aufgehoben werden in der Berufungsinstanz ist ihnen shyceegal.
Ich will das nicht zu negativ verstanden wissen. Mit dem Gehalt und den Aufstiegsschacen muss man halt realistisch sein und darf nicht darauf brennen, mit 50-seitigen AG-Urteilen die Welt zu verändern. Ein RiAG sagte mal zu mir, er habe ers mal erkennen müssen, dass er eben am Ag ist, innerhalb überschaubarer Zeit seine Akten erledigen muss und dass das eben nicht auf OLG-Niveau geht. Dies sei für ihn eine Ernüchterung gewesen, jetzt habe er sich aber gut damit arragiert.
Die meisten jungen Richter denken (noch) nicht so.
Tatsächlich mal Ausführungen eines Richterkollegen, die ich zu 100% unterstreiche.
Ich schätze, ihr seid beide keine Richter, das ist wirklich vollkommener Unfug.
Ich stimme den beiden Kollegen in allen Punkten zu.
Ich als ehemaliger RiAG auch. Bei uns kam auf 7 R1 ein R2 oder höher. Das heißt einer kann befördert werden, die anderen sechs eben nicht oder allenfalls wenn der/die Beförderte in Pension gegangen ist. Wenn dieser Groschen erstmal gefallen ist, und man zudem erkannt hat, dass auch R2 nichts mit Karriere zu tun hat, weil 250 Euro netto keinerlei Auswirkungen auf den Lebensstandard bis zur oder nach der Pensionierung haben, dann versteht man, dass man nur glücklich werden kann in dem Job, wenn man entweder ein hohes Maß an intrinsischer Motivation mitbringt oder aber den Stundenlohn durch relativ wenig Aufwand erhöht, und sich in der gewonnenen Zeit um Familie und Hobbys kümmert.
Wer was bewegen will und auf der Suche nach Anerkennung jedweder Art ist, der ist aus meiner Sicht in der Justiz falsch.
Traurig, traurig.
22.09.2021, 21:49
(22.09.2021, 21:20)GastNRW23 schrieb:(22.09.2021, 13:44)Gast schrieb:(22.09.2021, 13:09)AxeLaw schrieb:(22.09.2021, 12:59)Gast schrieb:(22.09.2021, 12:14)AxeLaw schrieb: Richter wird man ja eigentlich auch nicht, um wirklich durchzustarten und Karriere zu machen. Richter muss man wollen und es aus Leidenschaft machen, sonst ist man falsch im Job. Kenne einige, die haben WauRi- oder Direktor-Stellen abgelehnt, weil sie dadurch einen höheren Verwaltungsanteil der Arbeit und eben weniger echte Fälle bekommen hätten.
Gibt hier aber auch einen, 2 Examina mit gut, Promotion und NJW-Aufsätze nebenbei, kurz am Amtsgericht, jetzt OLG. Bekennendes und offenkomunizierendes Mitglied der Grünen. Aber eben auch ein echter Durchstarter. Der hätte keinen Bock auf ne Großkanzlei, wird irgendwann mal beim BGH oder BVerfG landen.
Logisch, aber ein paar Ambitionen hat man dann ja doch, also ich zumindest. Aber mit der Leidenschaft hast Du völlig Recht. Das habe ich persönlich total unterschätzt. Ich sehe das Ganze halt als Job an und ich glaube das ist eine Einstellung, mit der man über die ganzen negativen Punkte in der Justiz nicht hinwegkommt.
Naja, da bist Du aber im Richerdienst immernoch besser aufgehoben als in 99% aller anderen Jobs.
Meiner Erfahrung nach sind 30-50% der Richter so drauf, dass sie eben ernüchtert sind und sich von jeder Karriereplanung verabschiedet haben. Die machen dann ihren Job, entscheiden und führen Sitzungen, ganz emotionslos. Ich meine, die beugen kein Recht und entscheiden nicht falsch, aber sie schreiben eben auch keine 10 Seiten mehr wie ein junger Richter. Die kommen um 11, schlurfen auf die Geschäftsstelle, abreiten bis 13h, gehen dann in die Kantine und labern und sind nachmittags weg. Ob sie aufgehoben werden in der Berufungsinstanz ist ihnen shyceegal.
Ich will das nicht zu negativ verstanden wissen. Mit dem Gehalt und den Aufstiegsschacen muss man halt realistisch sein und darf nicht darauf brennen, mit 50-seitigen AG-Urteilen die Welt zu verändern. Ein RiAG sagte mal zu mir, er habe ers mal erkennen müssen, dass er eben am Ag ist, innerhalb überschaubarer Zeit seine Akten erledigen muss und dass das eben nicht auf OLG-Niveau geht. Dies sei für ihn eine Ernüchterung gewesen, jetzt habe er sich aber gut damit arragiert.
Die meisten jungen Richter denken (noch) nicht so.
Tatsächlich mal Ausführungen eines Richterkollegen, die ich zu 100% unterstreiche.
Ich schätze, ihr seid beide keine Richter, das ist wirklich vollkommener Unfug.
Irgendein gelangweilter Anwalt oder Student der wohl Streit sucht. Troll woanders.
22.09.2021, 22:45
(22.09.2021, 13:09)AxeLaw schrieb:(22.09.2021, 12:59)Gast schrieb:(22.09.2021, 12:14)AxeLaw schrieb: Richter wird man ja eigentlich auch nicht, um wirklich durchzustarten und Karriere zu machen. Richter muss man wollen und es aus Leidenschaft machen, sonst ist man falsch im Job. Kenne einige, die haben WauRi- oder Direktor-Stellen abgelehnt, weil sie dadurch einen höheren Verwaltungsanteil der Arbeit und eben weniger echte Fälle bekommen hätten.
Gibt hier aber auch einen, 2 Examina mit gut, Promotion und NJW-Aufsätze nebenbei, kurz am Amtsgericht, jetzt OLG. Bekennendes und offenkomunizierendes Mitglied der Grünen. Aber eben auch ein echter Durchstarter. Der hätte keinen Bock auf ne Großkanzlei, wird irgendwann mal beim BGH oder BVerfG landen.
Logisch, aber ein paar Ambitionen hat man dann ja doch, also ich zumindest. Aber mit der Leidenschaft hast Du völlig Recht. Das habe ich persönlich total unterschätzt. Ich sehe das Ganze halt als Job an und ich glaube das ist eine Einstellung, mit der man über die ganzen negativen Punkte in der Justiz nicht hinwegkommt.
Naja, da bist Du aber im Richerdienst immernoch besser aufgehoben als in 99% aller anderen Jobs.
Meiner Erfahrung nach sind 30-50% der Richter so drauf, dass sie eben ernüchtert sind und sich von jeder Karriereplanung verabschiedet haben. Die machen dann ihren Job, entscheiden und führen Sitzungen, ganz emotionslos. Ich meine, die beugen kein Recht und entscheiden nicht falsch, aber sie schreiben eben auch keine 10 Seiten mehr wie ein junger Richter. Die kommen um 11, schlurfen auf die Geschäftsstelle, abreiten bis 13h, gehen dann in die Kantine und labern und sind nachmittags weg. Ob sie aufgehoben werden in der Berufungsinstanz ist ihnen shyceegal.
Ich will das nicht zu negativ verstanden wissen. Mit dem Gehalt und den Aufstiegsschacen muss man halt realistisch sein und darf nicht darauf brennen, mit 50-seitigen AG-Urteilen die Welt zu verändern. Ein RiAG sagte mal zu mir, er habe ers mal erkennen müssen, dass er eben am Ag ist, innerhalb überschaubarer Zeit seine Akten erledigen muss und dass das eben nicht auf OLG-Niveau geht. Dies sei für ihn eine Ernüchterung gewesen, jetzt habe er sich aber gut damit arragiert.
Die meisten jungen Richter denken (noch) nicht so.
Da gibt es aber vielleicht auch noch den Mittelweg, die vorgeschriebene Arbeitszeit tatsächlich zu arbeiten und die Sachen prägnant und kunstgerecht, aber ohne nutzloses Drumherum zu erledigen - mit drei Stunden am Tag geht es dann wirklich nicht mehr ordentlich :)