06.07.2020, 12:11
(06.07.2020, 11:37)Gast schrieb:(06.07.2020, 11:32)Gast schrieb:(06.07.2020, 11:16)GastNRW23 schrieb:(06.07.2020, 09:51)Gast schrieb:(06.07.2020, 09:20)Gast schrieb: Die Zeit, die ich mich konkret mit der Arbeit beschäftige. Das schöne am Richterberuf ist ja, dass ich, wenn ich über einen Fall nachdenken will, zB auch einfach joggen gehen oder mich in ein Café setzen kann und nicht am Schreibtisch abgammeln muss. Das ist dann trotzdem Arbeit.
Hach ja, das romantische Bild des Richters, der seine Fälle am See bearbeitet.
Was ist daran romantisch? Ich hab keinen See in der Nähe, aber einen schönen Balkon, den ich dem Büro an schönen Tagen den Vorzug gebe, wenn es die Arbeit zulässt. So manche anspruchslosen Beschlüsse oä schreib ich auch mal am Abend vor dem Fernseher, wenn mir danach ist. Wer sich außerhalb des Büros nicht selbst organisieren kann, ist selbst schuld (allerdings scheinen das einige Kollegen selbst im Büro auch nicht zu schaffen).
Schon gut. Ich begebe mich jetzt zurück in meinen Ohrensessel, schwenke ein Glas guten Cognac und sinniere über mein nächstes Urteil.
Mach erstmal Examen.
Danke für den Ratschlag, habe aber schon beide gemacht. Zudem auch promoviert.
06.07.2020, 12:11
(06.07.2020, 11:40)Gast schrieb:(06.07.2020, 11:32)Gast schrieb:(06.07.2020, 11:16)GastNRW23 schrieb:(06.07.2020, 09:51)Gast schrieb:(06.07.2020, 09:20)Gast schrieb: Die Zeit, die ich mich konkret mit der Arbeit beschäftige. Das schöne am Richterberuf ist ja, dass ich, wenn ich über einen Fall nachdenken will, zB auch einfach joggen gehen oder mich in ein Café setzen kann und nicht am Schreibtisch abgammeln muss. Das ist dann trotzdem Arbeit.
Hach ja, das romantische Bild des Richters, der seine Fälle am See bearbeitet.
Was ist daran romantisch? Ich hab keinen See in der Nähe, aber einen schönen Balkon, den ich dem Büro an schönen Tagen den Vorzug gebe, wenn es die Arbeit zulässt. So manche anspruchslosen Beschlüsse oä schreib ich auch mal am Abend vor dem Fernseher, wenn mir danach ist. Wer sich außerhalb des Büros nicht selbst organisieren kann, ist selbst schuld (allerdings scheinen das einige Kollegen selbst im Büro auch nicht zu schaffen).
Schon gut. Ich begebe mich jetzt zurück in meinen Ohrensessel, schwenke ein Glas guten Cognac und sinniere über mein nächstes Urteil.
Cognac ist nicht drin bei R1
Verdammt!
06.07.2020, 12:15
Haha, vielen Dank schonmal für die ganzen Antworten. Allein die Hoffnung darauf, sich an einem guten Tag auch mal auf den Balkon zu setzen, ist für mich echt unglaublich viel wert. Cognac mag ich eh nicht, da tuts auch ein Pils. Also Richter <3
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
11.09.2021, 11:46
Die Arbeitsbelastung ist als Richter nach meiner Erfahrung enorm. Es ist zwar richtig, dass die Begründung "Lowperformer" wohl kaum ausreicht um jemandem die Planstelle zu versagen aaaaaber je nach Dezernat kannst du dir gerade als Assessor deine Arbeit, Arbeitszeit und -ort nicht aussuchen. Da sind die Termine für das nächste halbe Jahr schon gemacht und umterminieren mit riesigem Zeitaufwand verbunden bzw. Wegen Verjährung unmöglich.
Du musst die Fälle also durchpeitschen und wenn du das in 40 stunden schaffen willst, musst du an Qualität sparen. Das wiederum dürfte ein guter Grund sein, dich nicht zu verplanen.
Der Druck ist hoch, die Anleitung und Begleitung niedrig. Die Anwälte sind teilweise top fortgebildet und du stehst in deiner Robe ohne in der Ausbildung je ein Strafurteil geschrieben zu haben oder einem Strafrichter auch nur über dir Schulter geschaut zu haben (Niedersachsen). Fehler passieren unweigerlich. Es dürfte dann vom Zufall abhängen welche Fehler du machst, was davon bemerkt wird und ob sie gravierend genug sind, dich nicht zu verplanen.... Die ersten 3 Jahre sind jedenfalls heftig.
Du musst die Fälle also durchpeitschen und wenn du das in 40 stunden schaffen willst, musst du an Qualität sparen. Das wiederum dürfte ein guter Grund sein, dich nicht zu verplanen.
Der Druck ist hoch, die Anleitung und Begleitung niedrig. Die Anwälte sind teilweise top fortgebildet und du stehst in deiner Robe ohne in der Ausbildung je ein Strafurteil geschrieben zu haben oder einem Strafrichter auch nur über dir Schulter geschaut zu haben (Niedersachsen). Fehler passieren unweigerlich. Es dürfte dann vom Zufall abhängen welche Fehler du machst, was davon bemerkt wird und ob sie gravierend genug sind, dich nicht zu verplanen.... Die ersten 3 Jahre sind jedenfalls heftig.
11.09.2021, 12:52
Je nachdem wie gründlich du deinen Job machst alles zwischen 30 und 50h pro Woche. Kommt immer auch auf das Dezernat und die eigene Erfahrung an.
Weniger gründlich kann risikoreich sein, s. das aktuelle Verfahren in Gelsenkirchen gegen einen Richter.
Weniger gründlich kann risikoreich sein, s. das aktuelle Verfahren in Gelsenkirchen gegen einen Richter.
11.09.2021, 13:02
(11.09.2021, 12:52)Gast schrieb: Je nachdem wie gründlich du deinen Job machst alles zwischen 30 und 50h pro Woche. Kommt immer auch auf das Dezernat und die eigene Erfahrung an.
Weniger gründlich kann risikoreich sein, s. das aktuelle Verfahren in Gelsenkirchen gegen einen Richter.
Wo kann man dazu was finden? Danke!
13.09.2021, 12:29
(05.07.2020, 12:18)Ich schrieb: Hallo ihr Lieben,
ich muss mich nun bald entscheiden, was ich machen will. GK, Boutique, Richter steht zur Auswahl. Ich bin gern bereit, die ersten 2,3 Jahre etwas mehr zu arbeiten, will aber eigentlich ein Leben haben und Geld ist für mich nicht alles.
Im Grunde würde ich gerne Richter an einem AG werden. Ich höre aber immer wieder, da könne man auch gleich in eine GK, die Arbeitsbelastung als Richter sei extrem hoch und alle seien super unglücklich. Habe sogar von einem Wechsel in die GK wegen „zu hoher Arbeitsbelastung“ mitbekommen.
Ist es wirklich so schlimm? Ich wäre euch super dankbar, wenn ihr als RichterInnen mal kurz mitteilen könntet, wieviel Stunden ihr pro Woche arbeitet und wie die Arbeitsbelastung am Anfang ist bzw. wann es sich legt.
Vielen Dank schonmal !
Bin nun seit ein bisschen über einem Jahr Proberichter und kann dazu was berichten. Am Anfang war es tatsächlich viel Arbeit und ich saß unter der Woche bis ca. 20:00/ 22:00 Uhr und auch Sonntag oder Samstag. Nach einem halben Jahr am LG hat sich das gelegt und 40 Stunden Woche war normal. Mittlerweile bin ich seit ein paar Monaten am AG und mache hier auch meine 35 bis 40 Stunden. Qualität ist nach Einschätzung des Präsidenten sehr gut, der war überaus zufrieden. So geht es übrigens auch anderen Proberichter-Kolleginnen.
Das ist aber auch immer sehr individuell. Wie leicht fallen dir die Entscheidung, konzentrierst du dich auf das wesentliche oder lässt dich von den Nebelkerzen der Anwälte verwirren.
13.09.2021, 19:39
(11.09.2021, 13:02)Gast schrieb:(11.09.2021, 12:52)Gast schrieb: Je nachdem wie gründlich du deinen Job machst alles zwischen 30 und 50h pro Woche. Kommt immer auch auf das Dezernat und die eigene Erfahrung an.
Weniger gründlich kann risikoreich sein, s. das aktuelle Verfahren in Gelsenkirchen gegen einen Richter.
Wo kann man dazu was finden? Danke!
Ich glaube der Poster meint das Verfahren gegen eine Richterin, die wegen Rechtsbeugung u.a. angeklagt ist, weil sie u.a Akten versteckt hat, Protokolle gefälscht hat etc. Wenn man die Artikel darüber liest, erkennt man wie unfassbar abgesoffen ihr Dezernat wsl war.
13.09.2021, 22:46
(13.09.2021, 19:39)Gast schrieb:(11.09.2021, 13:02)Gast schrieb:(11.09.2021, 12:52)Gast schrieb: Je nachdem wie gründlich du deinen Job machst alles zwischen 30 und 50h pro Woche. Kommt immer auch auf das Dezernat und die eigene Erfahrung an.
Weniger gründlich kann risikoreich sein, s. das aktuelle Verfahren in Gelsenkirchen gegen einen Richter.
Wo kann man dazu was finden? Danke!
Ich glaube der Poster meint das Verfahren gegen eine Richterin, die wegen Rechtsbeugung u.a. angeklagt ist, weil sie u.a Akten versteckt hat, Protokolle gefälscht hat etc. Wenn man die Artikel darüber liest, erkennt man wie unfassbar abgesoffen ihr Dezernat wsl war.
Richtig, das meinte ich. Konnte den link aber nicht mehr finden.
14.09.2021, 00:37
(13.09.2021, 22:46)Gast schrieb:(13.09.2021, 19:39)Gast schrieb:(11.09.2021, 13:02)Gast schrieb:(11.09.2021, 12:52)Gast schrieb: Je nachdem wie gründlich du deinen Job machst alles zwischen 30 und 50h pro Woche. Kommt immer auch auf das Dezernat und die eigene Erfahrung an.
Weniger gründlich kann risikoreich sein, s. das aktuelle Verfahren in Gelsenkirchen gegen einen Richter.
Wo kann man dazu was finden? Danke!
Ich glaube der Poster meint das Verfahren gegen eine Richterin, die wegen Rechtsbeugung u.a. angeklagt ist, weil sie u.a Akten versteckt hat, Protokolle gefälscht hat etc. Wenn man die Artikel darüber liest, erkennt man wie unfassbar abgesoffen ihr Dezernat wsl war.
Richtig, das meinte ich. Konnte den link aber nicht mehr finden.
Richterin am AG Lüdenscheid, durch die StA Bochum wegen Rechtsbeugung u.a. zum LG Hagen angeklagt, Hauptverhandlung geht am 5. Oktober los, deshalb geistert die Sache gerade wieder durch die (Lokal-)Medien, einfach mal googlen. Ich bin gespannt, wie das ausgeht!