10.09.2021, 10:50
Hallo,
ich bin derzeit dabei Anschreiben für die Bewerbung bei Kanzleien mit Medizinrechtsfokus zu formulieren, nachdem ich mir in einem andere Thread ein paar Tips von euch habe geben lassen wo es hingehen könnte. Bin wirklich dankbar für dieses Forum.
Zwar habe ich ein stabiles VB im 2. und verstehe mich als Praktiker mit insbesondere guten Bewertungen (tatsächlich VB und Gut) aus den anwaltlichen Refstationen, auch der AG. Zudem habe ich in einem Ehrenamt 4 Jahre beraten, mit leitender Funktion bis zum Ende des Ref, und vor dem Ref in einer Kanzlei ein paar Monate gearbeitet.
Problem ist mein eher schwaches erstes Examen (Staatsteil halber Punk an B vorbei und schwacher praxisferner SWP, den ich damals viel zu früh abgelegt habe) und das Fehlen von Erfahrung im Medizinrecht. Bisher bin ich breit aufgestellt gewesen mit meinem Profil, mit gewisser Tendenz zum ÖR, doch bin ich im Ref eigentlich überall gleich stark gewesen.
Nach dem Ref habe ich mich dann umgesehen wo es hin gehen soll und kann Interesse am Medizinrecht aufgrund von Arzthaftungsfällen im persönlichen Umfeld begründen, die gegen Ende des Ref auftraten. Vorher hatte ich nichts damit zu tun. Natürlich habe mich in letzter Zeit schlau gemacht was ein FA in dem Bereich sonst noch macht und was die Kanzleien für ein Spektrum anbieten.
Nun errechne ich mir Chancen bei MKs, doch möchten die natürlich oft Kandidaten, auch weil sie es sich aussuchen können, mit Vorkenntnissen und Top-Leistung.
Ich überlege daher ob es sich lohnt noch einen llm dranzuhängen oder den Theorieteil des FA zu beginnen oder würdet ihr sagen, dass ein stabiles VB im 2., gute Anwalts/ Stationsnoten sowie gut begründbares Interesse reichen, auch wenn das erste (im Rechtsgeschichte SWP vorallem) nicht so lief und ich bisher kein belastbares Vorwissen habe?
Es geht nicht darum überall Einladungen zu bekommen, doch möchte ich mich nicht direkt verbrennen falls das aktuell keinen Sinn macht.
ich bin derzeit dabei Anschreiben für die Bewerbung bei Kanzleien mit Medizinrechtsfokus zu formulieren, nachdem ich mir in einem andere Thread ein paar Tips von euch habe geben lassen wo es hingehen könnte. Bin wirklich dankbar für dieses Forum.
Zwar habe ich ein stabiles VB im 2. und verstehe mich als Praktiker mit insbesondere guten Bewertungen (tatsächlich VB und Gut) aus den anwaltlichen Refstationen, auch der AG. Zudem habe ich in einem Ehrenamt 4 Jahre beraten, mit leitender Funktion bis zum Ende des Ref, und vor dem Ref in einer Kanzlei ein paar Monate gearbeitet.
Problem ist mein eher schwaches erstes Examen (Staatsteil halber Punk an B vorbei und schwacher praxisferner SWP, den ich damals viel zu früh abgelegt habe) und das Fehlen von Erfahrung im Medizinrecht. Bisher bin ich breit aufgestellt gewesen mit meinem Profil, mit gewisser Tendenz zum ÖR, doch bin ich im Ref eigentlich überall gleich stark gewesen.
Nach dem Ref habe ich mich dann umgesehen wo es hin gehen soll und kann Interesse am Medizinrecht aufgrund von Arzthaftungsfällen im persönlichen Umfeld begründen, die gegen Ende des Ref auftraten. Vorher hatte ich nichts damit zu tun. Natürlich habe mich in letzter Zeit schlau gemacht was ein FA in dem Bereich sonst noch macht und was die Kanzleien für ein Spektrum anbieten.
Nun errechne ich mir Chancen bei MKs, doch möchten die natürlich oft Kandidaten, auch weil sie es sich aussuchen können, mit Vorkenntnissen und Top-Leistung.
Ich überlege daher ob es sich lohnt noch einen llm dranzuhängen oder den Theorieteil des FA zu beginnen oder würdet ihr sagen, dass ein stabiles VB im 2., gute Anwalts/ Stationsnoten sowie gut begründbares Interesse reichen, auch wenn das erste (im Rechtsgeschichte SWP vorallem) nicht so lief und ich bisher kein belastbares Vorwissen habe?
Es geht nicht darum überall Einladungen zu bekommen, doch möchte ich mich nicht direkt verbrennen falls das aktuell keinen Sinn macht.
10.09.2021, 11:16
(10.09.2021, 10:50)Gast schrieb: Hallo,
ich bin derzeit dabei Anschreiben für die Bewerbung bei Kanzleien mit Medizinrechtsfokus zu formulieren, nachdem ich mir in einem andere Thread ein paar Tips von euch habe geben lassen wo es hingehen könnte. Bin wirklich dankbar für dieses Forum.
Zwar habe ich ein stabiles VB im 2. und verstehe mich als Praktiker mit insbesondere guten Bewertungen (tatsächlich VB und Gut) aus den anwaltlichen Refstationen, auch der AG. Zudem habe ich in einem Ehrenamt 4 Jahre beraten, mit leitender Funktion bis zum Ende des Ref, und vor dem Ref in einer Kanzlei ein paar Monate gearbeitet.
Problem ist mein eher schwaches erstes Examen (Staatsteil halber Punk an B vorbei und schwacher praxisferner SWP, den ich damals viel zu früh abgelegt habe) und das Fehlen von Erfahrung im Medizinrecht. Bisher bin ich breit aufgestellt gewesen mit meinem Profil, mit gewisser Tendenz zum ÖR, doch bin ich im Ref eigentlich überall gleich stark gewesen.
Nach dem Ref habe ich mich dann umgesehen wo es hin gehen soll und kann Interesse am Medizinrecht aufgrund von Arzthaftungsfällen im persönlichen Umfeld begründen, die gegen Ende des Ref auftraten. Vorher hatte ich nichts damit zu tun. Natürlich habe mich in letzter Zeit schlau gemacht was ein FA in dem Bereich sonst noch macht und was die Kanzleien für ein Spektrum anbieten.
Nun errechne ich mir Chancen bei MKs, doch möchten die natürlich oft Kandidaten, auch weil sie es sich aussuchen können, mit Vorkenntnissen und Top-Leistung.
Ich überlege daher ob es sich lohnt noch einen llm dranzuhängen oder den Theorieteil des FA zu beginnen oder würdet ihr sagen, dass ein stabiles VB im 2., gute Anwalts/ Stationsnoten sowie gut begründbares Interesse reichen, auch wenn das erste (im Rechtsgeschichte SWP vorallem) nicht so lief und ich bisher kein belastbares Vorwissen habe?
Es geht nicht darum überall Einladungen zu bekommen, doch möchte ich mich nicht direkt verbrennen falls das aktuell keinen Sinn macht.
Du hast ein VB im 2. Examen, allein aufgrund dessen wirst du (einen entsprechenden Bedarf bei der Kanzlei vorausgesetzt) zumindest im Bereich Medizinrecht zu jedem Vorstellungsgespräch eingeladen.
Ab da liegt es an dir, das o.g. in geeigneter Form zu verbalisieren.
Ob ein LLM etwas bringt, würde ich versuchen in den Vorstellungsgesprächen zu erfahren. Aus Praktikersicht kann der Fachanwalt (der natürlich berufsbegleitend erworben wird) vorzugswürdig sein, aber das sollen die Arbeitgeber bewerten.
Also nix wie raus mit den Bewerbungen.
10.09.2021, 11:33
Denke ich auch. Medizinrecht kann sehr lukrativ sein und ist bei vielen nicht auf dem Schirm. Natürlich wäre ein Doppel-Prädikat die beste Ausgangsposition. Aber mit deinen Qualifikationen sollte (bis auf die GKs der ersten Reihe, die aber sowieso eher SGB V machen) alles drin sein.
10.09.2021, 11:40
Außerdem "verbrennst" du nicht durch eine Bewerbung, wenn du dich danach weiter qualifizieren würdest und dich dann ein Jahr später wieder bewerben würdest. Außer bei den Kanzleien, die sagen, wir nehmen nicht mit ausreichend im Ersten. Aber daran könntest du so oder so jetzt nichts mehr ändern.
Konzentrier dich bei deiner Bewerbung auf deine Stärken und leg dir eine gute Begründung fürs VG zurück, wenn die Frage nach deinem ersten Examen kommt. Und sag dann bitte nicht sowas wie "Mir liegt die Praxis mehr als die Theorie". Denn dir sitzen wahrscheinlich ein paar Partner gegenüber, die ihre Arbeitet in einem spezialisierten Bereich als höchst wissenschaftlich und theoretisch ansehen und nicht bloß als "Praxis-Arbeit". Sag' lieber etwas wie "Ich habe damals grundlegend falsch gelernt und das hat sich dann in meiner Examensnote widergespiegelt. Das hat mich sehr geärgert und für das Ref habe ich meine Lernmethode überarbeitet, was sich dann auch im Prädikat im Zweiten niedergeschlagen hat."
Konzentrier dich bei deiner Bewerbung auf deine Stärken und leg dir eine gute Begründung fürs VG zurück, wenn die Frage nach deinem ersten Examen kommt. Und sag dann bitte nicht sowas wie "Mir liegt die Praxis mehr als die Theorie". Denn dir sitzen wahrscheinlich ein paar Partner gegenüber, die ihre Arbeitet in einem spezialisierten Bereich als höchst wissenschaftlich und theoretisch ansehen und nicht bloß als "Praxis-Arbeit". Sag' lieber etwas wie "Ich habe damals grundlegend falsch gelernt und das hat sich dann in meiner Examensnote widergespiegelt. Das hat mich sehr geärgert und für das Ref habe ich meine Lernmethode überarbeitet, was sich dann auch im Prädikat im Zweiten niedergeschlagen hat."
10.09.2021, 11:54
(10.09.2021, 11:40)Gast Gast schrieb: Außerdem "verbrennst" du nicht durch eine Bewerbung, wenn du dich danach weiter qualifizieren würdest und dich dann ein Jahr später wieder bewerben würdest. Außer bei den Kanzleien, die sagen, wir nehmen nicht mit ausreichend im Ersten. Aber daran könntest du so oder so jetzt nichts mehr ändern.
Konzentrier dich bei deiner Bewerbung auf deine Stärken und leg dir eine gute Begründung fürs VG zurück, wenn die Frage nach deinem ersten Examen kommt. Und sag dann bitte nicht sowas wie "Mir liegt die Praxis mehr als die Theorie". Denn dir sitzen wahrscheinlich ein paar Partner gegenüber, die ihre Arbeitet in einem spezialisierten Bereich als höchst wissenschaftlich und theoretisch ansehen und nicht bloß als "Praxis-Arbeit". Sag' lieber etwas wie "Ich habe damals grundlegend falsch gelernt und das hat sich dann in meiner Examensnote widergespiegelt. Das hat mich sehr geärgert und für das Ref habe ich meine Lernmethode überarbeitet, was sich dann auch im Prädikat im Zweiten niedergeschlagen hat."
Genial, das habe ich mir so fast wortgleich überlegt. Dieses Forum ist wirklich gut
Danke für euer Feedback, ich mach mich ans Werk!
10.09.2021, 11:56
(10.09.2021, 11:54)Gast schrieb:(10.09.2021, 11:40)Gast Gast schrieb: Außerdem "verbrennst" du nicht durch eine Bewerbung, wenn du dich danach weiter qualifizieren würdest und dich dann ein Jahr später wieder bewerben würdest. Außer bei den Kanzleien, die sagen, wir nehmen nicht mit ausreichend im Ersten. Aber daran könntest du so oder so jetzt nichts mehr ändern.
Konzentrier dich bei deiner Bewerbung auf deine Stärken und leg dir eine gute Begründung fürs VG zurück, wenn die Frage nach deinem ersten Examen kommt. Und sag dann bitte nicht sowas wie "Mir liegt die Praxis mehr als die Theorie". Denn dir sitzen wahrscheinlich ein paar Partner gegenüber, die ihre Arbeitet in einem spezialisierten Bereich als höchst wissenschaftlich und theoretisch ansehen und nicht bloß als "Praxis-Arbeit". Sag' lieber etwas wie "Ich habe damals grundlegend falsch gelernt und das hat sich dann in meiner Examensnote widergespiegelt. Das hat mich sehr geärgert und für das Ref habe ich meine Lernmethode überarbeitet, was sich dann auch im Prädikat im Zweiten niedergeschlagen hat."
Genial, das habe ich mir so fast wortgleich überlegt. Dieses Forum ist wirklich gut
Danke für euer Feedback, ich mach mich ans Werk!
Edit: und tatsächlich war es auch so
10.09.2021, 12:15
(10.09.2021, 11:56)Gast schrieb:(10.09.2021, 11:54)Gast schrieb:(10.09.2021, 11:40)Gast Gast schrieb: Außerdem "verbrennst" du nicht durch eine Bewerbung, wenn du dich danach weiter qualifizieren würdest und dich dann ein Jahr später wieder bewerben würdest. Außer bei den Kanzleien, die sagen, wir nehmen nicht mit ausreichend im Ersten. Aber daran könntest du so oder so jetzt nichts mehr ändern.
Konzentrier dich bei deiner Bewerbung auf deine Stärken und leg dir eine gute Begründung fürs VG zurück, wenn die Frage nach deinem ersten Examen kommt. Und sag dann bitte nicht sowas wie "Mir liegt die Praxis mehr als die Theorie". Denn dir sitzen wahrscheinlich ein paar Partner gegenüber, die ihre Arbeitet in einem spezialisierten Bereich als höchst wissenschaftlich und theoretisch ansehen und nicht bloß als "Praxis-Arbeit". Sag' lieber etwas wie "Ich habe damals grundlegend falsch gelernt und das hat sich dann in meiner Examensnote widergespiegelt. Das hat mich sehr geärgert und für das Ref habe ich meine Lernmethode überarbeitet, was sich dann auch im Prädikat im Zweiten niedergeschlagen hat."
Genial, das habe ich mir so fast wortgleich überlegt. Dieses Forum ist wirklich gut
Danke für euer Feedback, ich mach mich ans Werk!
Edit: und tatsächlich war es auch so
An den TE: Wie hast du denn für das zweite Examen anders gemacht / wie hast du gelernt? Du kannst mich auch gerne auf den anderen Thread verweisen, den ich aber selbst nicht gefunden habe.
10.09.2021, 12:42
(10.09.2021, 12:15)Gast schrieb:(10.09.2021, 11:56)Gast schrieb:(10.09.2021, 11:54)Gast schrieb:(10.09.2021, 11:40)Gast Gast schrieb: Außerdem "verbrennst" du nicht durch eine Bewerbung, wenn du dich danach weiter qualifizieren würdest und dich dann ein Jahr später wieder bewerben würdest. Außer bei den Kanzleien, die sagen, wir nehmen nicht mit ausreichend im Ersten. Aber daran könntest du so oder so jetzt nichts mehr ändern.
Konzentrier dich bei deiner Bewerbung auf deine Stärken und leg dir eine gute Begründung fürs VG zurück, wenn die Frage nach deinem ersten Examen kommt. Und sag dann bitte nicht sowas wie "Mir liegt die Praxis mehr als die Theorie". Denn dir sitzen wahrscheinlich ein paar Partner gegenüber, die ihre Arbeitet in einem spezialisierten Bereich als höchst wissenschaftlich und theoretisch ansehen und nicht bloß als "Praxis-Arbeit". Sag' lieber etwas wie "Ich habe damals grundlegend falsch gelernt und das hat sich dann in meiner Examensnote widergespiegelt. Das hat mich sehr geärgert und für das Ref habe ich meine Lernmethode überarbeitet, was sich dann auch im Prädikat im Zweiten niedergeschlagen hat."
Genial, das habe ich mir so fast wortgleich überlegt. Dieses Forum ist wirklich gut
Danke für euer Feedback, ich mach mich ans Werk!
Edit: und tatsächlich war es auch so
An den TE: Wie hast du denn für das zweite Examen anders gemacht / wie hast du gelernt? Du kannst mich auch gerne auf den anderen Thread verweisen, den ich aber selbst nicht gefunden habe.
Ich mach dir einen Thread in der Examensrubrik auf
[Eidt von Admin, damit der Thread auch später noch gefunden wird: https://www.forum-zur-letzten-instanz.de...p?tid=6559]
10.09.2021, 13:07
Hi, mir geht es ähnlich. Ich habe im 1. Examen 7,xx Punkte und warte gerade auf die Noten im Zweiten. Ich möchte mich gerne für in Kanzleiboutiquen bewerben. Mein Rechtsgebiet habe ich erst im Referendariat für mich entdeckt und es war auch nur theoretisch am Rande. Meine Stationen hatte ich zu dem Zeitpunkt bereits alle verplant und konnte nicht mehr reagieren. Jetzt frage ich mich auch, ob ich mich direkt in einer Kanzlei bewerben soll oder noch Zusatzqualifikationen oder Erfahrung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter sammeln soll.
Das Hauptargument ist für mich tatsächlich, dass ich viele Zusatzqualis auch berufsbegleitend erwerben könnte.
Auf jeden Fall hilft mir der Thread hier auch schon weiter. Danke :-)
Das Hauptargument ist für mich tatsächlich, dass ich viele Zusatzqualis auch berufsbegleitend erwerben könnte.
Auf jeden Fall hilft mir der Thread hier auch schon weiter. Danke :-)
10.09.2021, 13:16
Du bist doch noch gar nicht fertig. Mit (guter) Vornote oder überragendem ersten Examen (gut/oberes VB) kann schon vorher was gehen.