Politik

[Gast]

Ich habe gelesen, dass die Bundesländer nicht einmal 5 Prozent für den Bereich Justiz ( Richter und Staatsanwälte )
ausgeben. In Bayern sind es nicht einmal 3 Prozent. Für den Bereich Bildung und Schule gibt Bayern dagegen
mehr als 1/3 des Haushaltsbudget aus.
Woran liegt das? Warum wird der Bereich Justiz so wenig wertgeschätzt?

[Gastio]

Die Justiz ist essentiell, aber nicht wertschöpfend. 

Man wird tendenziell, schon aufgrund des künftigen Abgangs der Babyboomer, andere Wege gehen müssen. Sprich Notengrenze runter oder evtl. Legal Tech nutzen müssen, um zu kompensieren. Ich präferiere letzteres.

[GAsst]

Ich habe gelesen, dass die Bundesländer nicht einmal 5 Prozent für den Bereich Justiz ( Richter und Staatsanwälte )
ausgeben. In Bayern sind es nicht einmal 3 Prozent. Für den Bereich Bildung und Schule gibt Bayern dagegen
mehr als 1/3 des Haushaltsbudget aus.
Woran liegt das? Warum wird der Bereich Justiz so wenig wertgeschätzt?

Naja Geld in die Justiz auf Kosten der Bildung halte ich nicht für richtigen Weg. Entweder die Justiz muss mit dem Geld besser umgehen oder das Gesamtbudget muss rauf, sprich: Einnahmen der Länder erhöhen, damit genug Geld (in absoluten Zahlen) in die Justiz gesteckt werden kann

[Gast]

Ich habe gelesen, dass die Bundesländer nicht einmal 5 Prozent für den Bereich Justiz ( Richter und Staatsanwälte )
ausgeben. In Bayern sind es nicht einmal 3 Prozent. Für den Bereich Bildung und Schule gibt Bayern dagegen
mehr als 1/3 des Haushaltsbudget aus.
Woran liegt das? Warum wird der Bereich Justiz so wenig wertgeschätzt?

Vielleicht arbeitet die Justiz ja einigermaßen kostendeckend, sodass diese 3-5% ausreichen?

[Praktiker]

Einfach mal schauen, wie viele Schulen es pro Stadt gibt und wie viele Gerichte. Hier geht es um Personalkosten, und natürlich Kosten die Lehrer viel, viel mehr als wir paar Richter & Co.

Außerdem gibt es Gerichtsgebühren, aber keine Schulgebühren.

Und im Übrigen ist das doch nicht der Maßstab, welcher Haushalt ein größeres Volumen hat, sondern die Frage muss doch sein, um es jeweils funktioniert oder unterfinanziert ist.

[Gast]

Einfach mal schauen, wie viele Schulen es pro Stadt gibt und wie viele Gerichte. Hier geht es um Personalkosten, und natürlich Kosten die Lehrer viel, viel mehr als wir paar Richter & Co.

Außerdem gibt es Gerichtsgebühren, aber keine Schulgebühren.

Und im Übrigen ist das doch nicht der Maßstab, welcher Haushalt ein größeres Volumen hat, sondern die Frage muss doch sein, um es jeweils funktioniert oder unterfinanziert ist.

Ja das habe ich mich auch schon gefragt. Warum gibt es eigentlich Gerichtsgebühren, aber keine Schulgebühren.

[Gast]

Gibt gerichtskostenfreie Verfahren (SG) und hab auch mal Schulgeld, weshalb Kinder dann irgendwann nicht mehr zur Schule gelassen wurden, weil zu teuer für die Eltern. 

Wenn man weniger Lehrer verbeamten würde, könnte man die Justiz auch wieder amtsangemessen besolden. Da geht nämlich das Geld für „die Bildung“ hin, nicht in die Klassenräume und nicht in den Unterricht. Lehrer nehmen aber keine kernhoheitlichen Funktionen wahr wie Justiz, Polizei und Fiskus.

[Gastio]

Gibt gerichtskostenfreie Verfahren (SG) und hab auch mal Schulgeld, weshalb Kinder dann irgendwann nicht mehr zur Schule gelassen wurden, weil zu teuer für die Eltern. 

Wenn man weniger Lehrer verbeamten würde, könnte man die Justiz auch wieder amtsangemessen besolden. Da geht nämlich das Geld für „die Bildung“ hin, nicht in die Klassenräume und nicht in den Unterricht. Lehrer nehmen aber keine kernhoheitlichen Funktionen wahr wie Justiz, Polizei und Fiskus.

Ich hatte während dem Ref nicht das Gefühl, dass die Richterschaft so dermaßen überarbeitet war.
Die Gerichte laufen bisher doch so einigermaßen. Klar könnte es besser sein. Selbstverständlich haben Richter ein höheres Gehalt "verdient", genauso wie die Pflegerin. ABER volkswirtschaftlich betrachtet leisten Richter eben nicht viel. Eine Justiz ist lebensnotwendig, aber nicht wertschöpfend. Lehrer hingegen "produzieren" die Arbeitskräfte der Zukunft.

[Gast]

Ref dürfte kaum repräsentativ sein, falls du die übliche Teilzeitbeisitzerin abbekommen hast, die dir ein Mal die Woche eine Viertelstunde ihrer Kinderbetreuungszeit widmet und im Wesentlichen zuhause arbeitet.

[GAsst]

Also ich bleibe dabei: wer sagt, Geld aus der Bildung in die Justiz umzuverteilen, macht gewaltig was falsch. Es gibt jetzt schon zu wenig Lehrkräfte, das wird natürlich nicht besser, wenn man deren Perspektiven weiter verschlechtert. Es muss mehr Geld in die Justiz, ja, aber dann doch auf Kosten der Gesellschaft (= an den Steuerschrauben drehen) und nicht der Bildung. Da muss nämlich auch mehr, nicht weniger Geld hin. Das gleiche gilt für Entwicklungshilfe, Sozialausgaben, Umweltschutz, öffentliche Förderung von bezahlbarem Wohnraum, Förderung des öpnv, Ausbau des Zugangs zu schnellem Internet, Ausgleich des Strukturwandels, Aufbau strukturschwacher Regionen, Maßnahmen gegen Diskriminierung, Stärkung der öffentlichen und sozialen Sicherheit, öffentliche Gesundheitsfürsorge. Und das sind nur die Bereiche, die mir gerade so einfallen.