26.08.2021, 14:21
Ich bin gerade als Strafverteidiger ins Berufsleben gestartet. Von den erfahrenen Verteidigern hier im forum würde ich mir daher gerne ein paar Tipps holen: Was braucht es, um im Job erfolgreich zu sein bzw zu werden?
26.08.2021, 14:25
(26.08.2021, 14:21)Gast schrieb: Ich bin gerade als Strafverteidiger ins Berufsleben gestartet. Von den erfahrenen Verteidigern hier im forum würde ich mir daher gerne ein paar Tipps holen: Was braucht es, um im Job erfolgreich zu sein bzw zu werden?
Als erstes Pflichtverteidigungen abgreifen und dich dort halbwegs passabel präsentieren. Und dann schnell merken, dass du die Show vor allem für den Mandanten machst und die Empfehlungen über den Knast kommen. Dein Mandant weiß nicht, ob die 120 Tagessätze ein guter oder schlechter Deal sind bzw. die 3 Jahre Freiheitsstrafe. Der sieht nur, ob du für ihn "kämpfst". Deswegen machen viele Verteidiger eine Show, auch wenn es am Ende den Mandanten mehr kostet und eine ruhige/stille Verteidigung besser gewesen wäre.
27.08.2021, 12:53
(26.08.2021, 14:25)Gast Gast schrieb:(26.08.2021, 14:21)Gast schrieb: Ich bin gerade als Strafverteidiger ins Berufsleben gestartet. Von den erfahrenen Verteidigern hier im forum würde ich mir daher gerne ein paar Tipps holen: Was braucht es, um im Job erfolgreich zu sein bzw zu werden?
Als erstes Pflichtverteidigungen abgreifen und dich dort halbwegs passabel präsentieren. Und dann schnell merken, dass du die Show vor allem für den Mandanten machst und die Empfehlungen über den Knast kommen. Dein Mandant weiß nicht, ob die 120 Tagessätze ein guter oder schlechter Deal sind bzw. die 3 Jahre Freiheitsstrafe. Der sieht nur, ob du für ihn "kämpfst". Deswegen machen viele Verteidiger eine Show, auch wenn es am Ende den Mandanten mehr kostet und eine ruhige/stille Verteidigung besser gewesen wäre.
Leider wahr... Die Mandanten kennen irgendwelche amerikanischen Serien und denken, dass das bei uns auch so abläuft. Bei allen Verfahren am Amtsgericht, die ich gesehen habe, wäre der Mandant ohne Anwalt mindestens genauso gut rausgekommen. Besonders penetrante Anwälte führen dann gefühlt eher zu einem Aufschlag
27.08.2021, 13:59
Ja klar, jeder Angeklagte kennt §§ 153 ff. StPO und verhandelt mit Richter und Staatsanwalt/Amtsanwalt über eine Einstellung.
27.08.2021, 14:05
(26.08.2021, 14:25)Gast Gast schrieb:(26.08.2021, 14:21)Gast schrieb: Ich bin gerade als Strafverteidiger ins Berufsleben gestartet. Von den erfahrenen Verteidigern hier im forum würde ich mir daher gerne ein paar Tipps holen: Was braucht es, um im Job erfolgreich zu sein bzw zu werden?
Als erstes Pflichtverteidigungen abgreifen und dich dort halbwegs passabel präsentieren. Und dann schnell merken, dass du die Show vor allem für den Mandanten machst und die Empfehlungen über den Knast kommen. Dein Mandant weiß nicht, ob die 120 Tagessätze ein guter oder schlechter Deal sind bzw. die 3 Jahre Freiheitsstrafe. Der sieht nur, ob du für ihn "kämpfst". Deswegen machen viele Verteidiger eine Show, auch wenn es am Ende den Mandanten mehr kostet und eine ruhige/stille Verteidigung besser gewesen wäre.
Das kann ja auch nicht der einzige Weg sein. Wenn man keinen Bock auf Pflichtverteidigung hat?
27.08.2021, 14:11
(27.08.2021, 12:53)Gast HH schrieb:(26.08.2021, 14:25)Gast Gast schrieb:(26.08.2021, 14:21)Gast schrieb: Ich bin gerade als Strafverteidiger ins Berufsleben gestartet. Von den erfahrenen Verteidigern hier im forum würde ich mir daher gerne ein paar Tipps holen: Was braucht es, um im Job erfolgreich zu sein bzw zu werden?
Als erstes Pflichtverteidigungen abgreifen und dich dort halbwegs passabel präsentieren. Und dann schnell merken, dass du die Show vor allem für den Mandanten machst und die Empfehlungen über den Knast kommen. Dein Mandant weiß nicht, ob die 120 Tagessätze ein guter oder schlechter Deal sind bzw. die 3 Jahre Freiheitsstrafe. Der sieht nur, ob du für ihn "kämpfst". Deswegen machen viele Verteidiger eine Show, auch wenn es am Ende den Mandanten mehr kostet und eine ruhige/stille Verteidigung besser gewesen wäre.
Leider wahr... Die Mandanten kennen irgendwelche amerikanischen Serien und denken, dass das bei uns auch so abläuft. Bei allen Verfahren am Amtsgericht, die ich gesehen habe, wäre der Mandant ohne Anwalt mindestens genauso gut rausgekommen. Besonders penetrante Anwälte führen dann gefühlt eher zu einem Aufschlag
Ich habe in meiner Zeit als Referendar leider andere Erfahrungen machen müssen und würde jeden Angeklagten dazu raten, sich einen Strafverteidiger zu nehmen und dort, wo es relevant wird, auch einen Privatgutachter einzuschalten; gerade in so Sachen wie Unfallflucht. Aber klar, ich habe auch Fälle erlebt, in denen die Mitwirkung eher kontraproduktiv war. Häufig habe ich auch erlebt, dass Einspruch gegen einen Strafbefehl eingelegt wurde, der Anwalt dann aber nicht zum Einspruchstermin erschienen ist, weil der Angeklagte keinen Vorschuss geleistet hat; das lief dann eigentlich immer auf eine Rücknahme des Einspruches durch den Angeklagten hinaus.
27.08.2021, 15:12
Ich bin nach beruflichen Stationen als RA im InsO Bereich und nunmehr als Syndikus dabei, meine Gedanken hinsichtlich einer selbstständigen Tätigkeit als Strafverteidiger zu konkretisieren. Leider fehlt mir bisschen der Mut und die Vorstellung von der genauen Umsetzung.
Lieber TE: Berichte doch mal von deinen Anfängen!:-) Wie lange bist du schon dabei, wie hast du das alles bisher umgesetzt bevor du dich mit der Frage aus deinem Thread beschäftigt hast?
(Leider lebe und arbeite ich in einer Region südlich von Hamburg und kann hier das Aufkommen an Fällen aus dem Strafrecht noch nicht so ganz zutreffend beurteilen. Aber man ist ja eh "bundesweit" tätig.)
Lieber TE: Berichte doch mal von deinen Anfängen!:-) Wie lange bist du schon dabei, wie hast du das alles bisher umgesetzt bevor du dich mit der Frage aus deinem Thread beschäftigt hast?
(Leider lebe und arbeite ich in einer Region südlich von Hamburg und kann hier das Aufkommen an Fällen aus dem Strafrecht noch nicht so ganz zutreffend beurteilen. Aber man ist ja eh "bundesweit" tätig.)