15.08.2021, 13:12
Die schnellen Eroberungen implizieren doch das Wohlwollen aus der Bevölkerung für die Eroberer.
Geht halt nicht so einfach unsere, westlichen selbstherrlichen Werte jedermann in der Welt aufzudrücken. Auch wenn das globale Bestehen von Menschenrechten im gleichen Maße natürlich erstrebenswert ist, keine Frage. Aber so funktioniert es augenscheinlich nicht.
Geht halt nicht so einfach unsere, westlichen selbstherrlichen Werte jedermann in der Welt aufzudrücken. Auch wenn das globale Bestehen von Menschenrechten im gleichen Maße natürlich erstrebenswert ist, keine Frage. Aber so funktioniert es augenscheinlich nicht.
15.08.2021, 13:43
(15.08.2021, 13:12)Gast schrieb: Die schnellen Eroberungen implizieren doch das Wohlwollen aus der Bevölkerung für die Eroberer.
Geht halt nicht so einfach unsere, westlichen selbstherrlichen Werte jedermann in der Welt aufzudrücken. Auch wenn das globale Bestehen von Menschenrechten im gleichen Maße natürlich erstrebenswert ist, keine Frage. Aber so funktioniert es augenscheinlich nicht.
Nein, impliziert es nicht, sondern das Fehlen des Militärs in dem Wissen, dass alles andere ein Bürgerkrieg werden wird. Die Taliban ist mächtiger als Zivilisten.
15.08.2021, 13:48
Zwei Faktoren werden in den Medien kaum beleuchtet:
1. Die USA haben nicht nur ihre Truppen abgezogen, sondern auch die materielle Unterstützung der Regierungstruppen weitestgehend eingestellt.
2. Die Taliban werden massiv von Pakistan gefördert. Die westliche Welt scheut einen Konflikt mit Pakistan.
So verwundert es nicht, dass die Taliban so schnell Land gewinnen. Gerade wird Kabul eingenommen, Tausende von Menschen sind auf der Flucht.
1. Die USA haben nicht nur ihre Truppen abgezogen, sondern auch die materielle Unterstützung der Regierungstruppen weitestgehend eingestellt.
2. Die Taliban werden massiv von Pakistan gefördert. Die westliche Welt scheut einen Konflikt mit Pakistan.
So verwundert es nicht, dass die Taliban so schnell Land gewinnen. Gerade wird Kabul eingenommen, Tausende von Menschen sind auf der Flucht.
15.08.2021, 14:11
(15.08.2021, 13:43)Gast schrieb:(15.08.2021, 13:12)Gast schrieb: Die schnellen Eroberungen implizieren doch das Wohlwollen aus der Bevölkerung für die Eroberer.
Geht halt nicht so einfach unsere, westlichen selbstherrlichen Werte jedermann in der Welt aufzudrücken. Auch wenn das globale Bestehen von Menschenrechten im gleichen Maße natürlich erstrebenswert ist, keine Frage. Aber so funktioniert es augenscheinlich nicht.
Nein, impliziert es nicht, sondern das Fehlen des Militärs in dem Wissen, dass alles andere ein Bürgerkrieg werden wird. Die Taliban ist mächtiger als Zivilisten.
Es gäbe genug Soldaten, die Taliban zahlen nur besser.
15.08.2021, 15:55
Für die aller meisten der einfachen Soldaten der ANA gibt es überhaupt kein Afghanistan. Die fühlen sich zu ihren Stämmen und zu ihren Clans/Familien zugehörig. Aber die Idee von einheitlichen Land ist zumindest bei den einfachen Leuten und somit auch bei den Soldaten nicht weit verbreitet.
Warum also für eine Idee, an die du nicht glaubst, in den Krieg und in den Tod ziehen? Für die 250 Dollar pro Monat, die die ANA zahlt (während die Taliban mit 400 Dollar winken)?
Warum also für eine Idee, an die du nicht glaubst, in den Krieg und in den Tod ziehen? Für die 250 Dollar pro Monat, die die ANA zahlt (während die Taliban mit 400 Dollar winken)?
15.08.2021, 16:15
(15.08.2021, 12:21)Gast schrieb:Hunderttausende dürfte eine optimistische Schätzung sein. Zum Einen natürlich die Leute, die mit Amerikanern/Europäern zusammen gearbeitet haben und daher bei den Taliban eher mittelgut ankommen werden. Zum Anderen einfach die vielen Menschen, die wenig Bock auf Scharia-Lifestyle haben. Und zu guter Letzt diejenigen, die sowieso immer schon in den Westen wollten, denen aber bisher der passende Vorwand fehlte. Hunderttausende ist eine sehr optimistische Schätzung wenn man das auf die nächsten Jahre betrachtet.(15.08.2021, 12:09)Gast schrieb:(15.08.2021, 11:22)Praktiker schrieb:Im BAMF gibt es IMMER Leute, die Ablehnungsbescheide verfassen. Selbst bei Syrien zur Hochzeit gab es das. Was ja auch Sinn ergibt. Warum sollten Taliban-Sympathisanten anerkannt werden?(14.08.2021, 19:12)Gast schrieb: Juhu, es gibt wieder neue Jobs beim Bamf (neben den eh schon 10.000 vorhandenen Stellen). Leute, die Arbeitslosigkeit hat ein Ende.
Nicht unbedingt, denn die Verfahren vereinfachen sich gerade enorm. Ablehnungsbescheide muss da niemand mehr verfassen.
Das ist wirklich eine Katastrophe mit Vorankündigung.
Viel mehr Sorgen macht mir die menschliche Seite. Aus Afghanistan werden sich jetzt Hundertausende auf den Weg machen und je nach Route in der Türkei, Griechenland oder Italien landen. Die Länder, bei denen man schon aktuell nur mit viel Ignoranz und argumentativen Verrenkungen zum Ergebnis kommen kann, dass da menschenwürdige Zustände im Asylsystem herrschen. Mit weiteren Massen wird man dort einfach nicht fertig werden. Wir stehen also kurz vor einer Wiederholung von 2015, ohne dass wir irgendwie besser vorbereitet wären.
Hunderttausende? Wie kommst du da drauf?
15.08.2021, 17:05
Der jetzige Verlauf war ganz genau so vor 20 Jahren abzusehen. Haufenweise Geld verbrannt. Soldaten aus Deutschland und anderen verbündeten Ländern haben ihr Leben dort gelassen. Zivilisten sind durch die Hand deutscher Soldaten gestorben. Am Ende bleibt absolut nichts.
Absolut jeder Politiker, der in den letzten 20 Jahren etwas anderes aht verlautbaren lassen, wurde einer schändlichen Lüge überführt. Leider wurde dieser gesamte Wahnsinnsakt in der Bundespolitik immer nur von Linke und AfD kritisiert. Diese beiden Parteien reiben sich jetzt (zu Recht) die Hände.
Es bestand nie irgendwie ein ernstzunehmender Plan, wie das denn mit Afghanistan weitergehen sollte. Man hat sich offenbar gerne eingeredet, dass es irgendwie wie mit Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg laufen würde. Wer Deutschland und Afghanistan für vergleichbar hält, dem ist nicht zu helfen.
Afghanistan hat seit Ewigkeiten ein und dasselbe Problem: Islam. Solange der Islam dort vorherrscht, wird Afghanistan nie den Sprung in die Zivilisation schaffen. Dementsprechend zeigt sich uns aktuell aber kein großer Verlust. Denn der "Plan" der Bundesregierung und der verbündeten Staaten erschöpfte sich darin, in Afghanistan eine "islamische Republik" zu etablieren. Diese hatte mit unseren europäischen Werten absolut nichts gemeinsam und war an diesen auch nicht näher dran als die Herrschaft der Taliban. Mädchen sollten bis zum zwölften Lebensjahr zur Schule gehen. Wow. Was für ein Gewinn für ein ganzes Land.
Afghanistan war die ganzen letzten 20 Jahre über (freilich auch zuvor schon) durchgehend in der Scheiße. Dazwischen gab es nur Augenwischerei.
Absolut jeder Politiker, der in den letzten 20 Jahren etwas anderes aht verlautbaren lassen, wurde einer schändlichen Lüge überführt. Leider wurde dieser gesamte Wahnsinnsakt in der Bundespolitik immer nur von Linke und AfD kritisiert. Diese beiden Parteien reiben sich jetzt (zu Recht) die Hände.
Es bestand nie irgendwie ein ernstzunehmender Plan, wie das denn mit Afghanistan weitergehen sollte. Man hat sich offenbar gerne eingeredet, dass es irgendwie wie mit Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg laufen würde. Wer Deutschland und Afghanistan für vergleichbar hält, dem ist nicht zu helfen.
Afghanistan hat seit Ewigkeiten ein und dasselbe Problem: Islam. Solange der Islam dort vorherrscht, wird Afghanistan nie den Sprung in die Zivilisation schaffen. Dementsprechend zeigt sich uns aktuell aber kein großer Verlust. Denn der "Plan" der Bundesregierung und der verbündeten Staaten erschöpfte sich darin, in Afghanistan eine "islamische Republik" zu etablieren. Diese hatte mit unseren europäischen Werten absolut nichts gemeinsam und war an diesen auch nicht näher dran als die Herrschaft der Taliban. Mädchen sollten bis zum zwölften Lebensjahr zur Schule gehen. Wow. Was für ein Gewinn für ein ganzes Land.
Afghanistan war die ganzen letzten 20 Jahre über (freilich auch zuvor schon) durchgehend in der Scheiße. Dazwischen gab es nur Augenwischerei.
15.08.2021, 17:08
Quatsch, der Islam "herrscht" in vielen, stabileren Ländern. In Afghanistan herrscht v.a. eine tiefe Stammeskultur, die es praktisch nicht zentral beherrschbar macht.
15.08.2021, 17:18
(15.08.2021, 17:08)HerrKules schrieb: Quatsch, der Islam "herrscht" in vielen, stabileren Ländern. In Afghanistan herrscht v.a. eine tiefe Stammeskultur, die es praktisch nicht zentral beherrschbar macht.
Stabil? Ja, Saudi-Arabien ist stabil. Hat aber leider absolut nichts mit dem zu tun, wie man sich in Deutschland so einen vernünftigen Staat vorstellt. Sollte es jemals um Stabilität gehen? Afghanistan war in gewisser Weise stabil. Terroristische Gruppen konnten sich dort auch nicht wohler fühlen als in Pakistan. Dennoch wurde nicht in Pakistan einmarschiert.
Die Bundesregierung/en hat/haben das alles auch nie als eine Mission zur Stabilisierung verkauft. Vor Verlängerungen des Afghanistan-Mandates im Bundestag haben die Redner der Regierungsfraktionen uns immer wissen lassen, wie viel besser doch jetzt die Alphabetisierungsquote sei, dass mehr Mädchen zur Schule gehen und wie viele Krankenhäuser errichtet wurden. Dem deutschen Volk wurde das immer als Mission zur Verbesserung der Lebensstandards verkauft. Währenddessen hat Deutschland die letzten 20 Jahre über durchgehend Asylanträge aus Afghanistan positiv beschieden.
Abseits der zwischenzeitlichen militärischen Kontrolle der großen Städte (aber nie des gesamten Landes) wurde hier nichtmals ein Achtungserfolg erzielt. Ein einziges Desaster, in das sehenden Auges reingerannt wurde.
15.08.2021, 18:31
Ist ein Land im Arsch, was soll man da noch groß zu sagen. Den Taliban wird der rote Teppich ausgerollt, weil keiner Bock hat, sich und seine Familie enthaupten zu lassen.
Die zu uns kommenden Flüchtlinge müsste man ausnahmslos den Amis weiterleiten.
Am besten per Schiff nach Ellis Island. Give me your tired, your poor, your huddled masses.
Die zu uns kommenden Flüchtlinge müsste man ausnahmslos den Amis weiterleiten.
Am besten per Schiff nach Ellis Island. Give me your tired, your poor, your huddled masses.