28.07.2021, 09:02
Bildersturm nennt sich der Unsinn, der seit Jahren in Deutschland und der Welt betrieben wird - und Ihr Deppen feiert diese Unkultur auch noch
28.07.2021, 09:22
28.07.2021, 10:44
Zitat:Fand denn irgendjemand palandt ehrenvoll, weil er seinen Namen auf den Kommentar gesehen hat? Oder Schönfelder?
Danke. Der 08/15-Student hat keinen Schimmer gehabt, wer oder was wohl Palandt oder Schönfelder hätten sein können. Eine "Ehrung" konnte diesen Herrschaften aufgrund der Buchbenennung kaum zukommen. Jedenfalls nicht eine solche, die irgendwie gesellschaftliche Relevanz hätte haben können. Denn kein kein Jurist erstarrte vor diesen Namen irgendwie in Ehrfurcht. Die Namen dieser Juristen sind schlichtweg im Laufe der Zeit zu bloßen Arbeitstiteln dieser Bücher geworden.
Mit dem Namen auf den Büchern gehen jetzt wohl auch die Beilagen bzw. Vermerke in den Klappentexten verloren. Damit geraten diese Namen in Erinnerung. Und irgendwann dann auch das Wissen um die Rolle einiger Juristen in der NS-Zeit.
Dass der Beck-Verlag aber (wie in seiner Presseerklärung behauptet) die Namen beibehalten habe, gerade um an das "dunkle Kapitel der Geschichte zu erinnern", ist freilich etwas verlogen. Der Beck-Verlag hat diese Namen vielleicht nicht darauf gelassen, um seine Sympathien zum Nationalsozialismus zu bekunden. Aber dass er sich selber in der Rolle des Aufklärers oder was auch immer gesehen habe, glauben die Leute dort doch selber nicht.
Zitat:Menschen leben auch nach ihrem biologischen Tod in ihren Werken weiter.
Diese These hat einigen Pathos. Ihren Wirklichkeitsbezug müsstest und aber erst noch aufzeigen. Insbesondere da bei Palandt so ziemlich kein Wort mehr "von früher" ist und der Schönfelder genau genommen nichtmals ein "Werk" ist, steht diese These doch auf sehr sehr dünnem Eis.
Zitat:Aufgrund der unrühmlichen Rolle zur NS-Zeit haben diese Personen es verdient, nicht mehr beachtet zu werden.
Jeder kann selber entscheiden, wen er beachtet oder nicht. Ich messe Personen ganz allgemein nicht nur anhand eines Teils Ihrer Persönlichkeits bzw. Ihres Wirkens. Ähnliche Vorstellungen liegen dem Grundgesetz zu Grunde: Niemand soll jemals nur nach einem Abschnitt seines Lebens beurteilt werden.
Übrigens: Zeiten und Umstände machen Leute und prägen deren Entscheidungen. Welche Rolle du wohl damals gespielt hättest? Heute bist du auf einer Linie mit dem Zeitgeist und befürwortest genau das, was gerade "politisch korrekt" ist und wofür dir Beifall sicher sein kann. Wer weiß, vielleicht wäre das ja damals nicht anders gewesen?
Zitat:Sie sind eine Schande! Ihr Opportunismus hat viele Menschen geschädigt und hat ein System, welches die Shoa hervorbrachte, begünstigt und unterstützt.
Das "System" begannt mit dem sogenannten "Ermächtigungsgesetz". Dieses wurde damals "begünstigt und unterstützt" von einem späteren Bundespräsidenten: Theodor Heuss. Damit war Theodor Heuss einer derjenigen, die den Anfang vom Ende eingeläutet hatten. Dennoch ziert sein Name heute alle möglichen Straßen, Schulen, Stiftungen und so weiter. Anders als bei den Büchern hat Theodor Heuss damals nichtmals irgendeinen sachlichen Bezug zu diesen Straßen (hat er die gebaut oder mal da gewohnt?) und Schulen (hat er die mal besucht?). Sein Name wird dort tatsächlich nur angebracht, um ihn zu ehren. Aber müsste der Name dieses "Begünstigers und Unterstützers" nicht eigentlich überall getilgt werden. Manchen Menschen fordern das. Du auch?
Zitat:Man darf gespannt sein, wie der Beck-Verlag die Werke in 60-70 Jahren umbenennen muss, wenn man feststellt, dass einer der neuen Namensgeber enthusiastischer Pandemiker war...
Oder kein Veganer. Oder er hat nicht gegendert. Oder er hat in Berlin eine Wohnung vermietet. Für mich sieht es aber momentan danach aus, das sollten die Namen jeweils aktuell gehalten werden. Die jetzt neuen Namen sollen vermutlich keine Namen für die Ewigkeit sein, sondern bei Gelegenheit dann sowieso wieder wechseln. Wie hier schon gesagt wurde: Genau wie die Namen auch vorher nicht als "Ehrung" gedacht waren, wollen auch die neuen Namen keine Ehrudn darstellen. Der Kommentar von Fischer heißt auch einfach Fischer. Aber nicht weil der Beck-Verlag dessen Trash-Kolumne in verschiedenen Tageszeitungen so toll findet. Sondern weil dies sich aktuell aufgrund der Bearbeitung des Buches rechtfertigen lässt.
Zitat:Ist keine Ehrung, nur "Erinnerung", ist klar. Deswegen auch AFD wählen, damit das Dritte Reich nicht in Vergessenheit gerät?
Man könnte meinen, dass man sich schämt, zu versuchen, intelligenten Kollegen geistigen Dünnpfiff als Argument darzubieten. Das Forum belehrt mich doch öfter mal eines besseren.
Hier geht es doch um ein durchaus interessantes Thema, zu dem es (zum Glück) ganz verschiedene Meinungen gibt. Bitte ruiniere diesen Thread doch nicht mit deiner Polemik, deinen Anspileungen auf Gegenwartspolitik oder bloße Anfeindungen. Wenn du eine hier noch nicht gelese Meinung hast, dann artikuliere diese doch bitte angemessen. Von einem Beitrag wie diesem hier hat niemand etwas und er stört alle anderen nur beim Lesen. Danke.
Was auffällt:
Schönke/Schröder soll offenbar weiterhin so heißen. Mal schauen, wann sich das hohe Forum hier mal auf die Spurechsuche begibt.
28.07.2021, 10:53
(28.07.2021, 08:36)Gast schrieb: Deine Auffassung finde ich ein bisschen naiv.
Menschen leben auch nach ihrem biologischen Tod in ihren Werken weiter. Aufgrund der unrühmlichen Rolle zur NS-Zeit haben diese Personen es verdient, nicht mehr beachtet zu werden. Sie sind eine Schande! Ihr Opportunismus hat viele Menschen geschädigt und hat ein System, welches die Shoa hervorbrachte, begünstigt und unterstützt.
Ich erinnere mich noch, wie das Hindenburgufer in Kiellinie umbenannt wurde. Das war ein tolles Erlebnis.
Und es ist so: Sprache schafft Realität. Keine ausgeklügelten Theorien oder akademische Diskussionen.
OK
28.07.2021, 13:18
(28.07.2021, 10:44)Gast schrieb:Zitat:Fand denn irgendjemand palandt ehrenvoll, weil er seinen Namen auf den Kommentar gesehen hat? Oder Schönfelder?
Danke. Der 08/15-Student hat keinen Schimmer gehabt, wer oder was wohl Palandt oder Schönfelder hätten sein können. Eine "Ehrung" konnte diesen Herrschaften aufgrund der Buchbenennung kaum zukommen. Jedenfalls nicht eine solche, die irgendwie gesellschaftliche Relevanz hätte haben können. Denn kein kein Jurist erstarrte vor diesen Namen irgendwie in Ehrfurcht. Die Namen dieser Juristen sind schlichtweg im Laufe der Zeit zu bloßen Arbeitstiteln dieser Bücher geworden.
Digga, was laberst du. Personen, die normalerweise keine Sau mehr kennen würde, leben in den Köpfen dutzender Juristengenerationen weiter. Das ist die Definition einer Ehrung lmao.
So ein Aufwand für so einen langen Text, nur um direkt im ersten Absatz einen Denkunfall erster Güte zu produzieren. Hoffentlich hast du dafür nicht deine Mittagspause geopfert
28.07.2021, 15:54
(28.07.2021, 09:02)Gast schrieb: Bildersturm nennt sich der Unsinn, der seit Jahren in Deutschland und der Welt betrieben wird - und Ihr Deppen feiert diese Unkultur auch noch
Hintergrund des Bildersturms war doch ein ganz anderer? Es ging doch darum Bilder (Kunst) aus Kirchen zu entfernen, weil Kunst und Kirche für einzelne Strömungen der Reformanten nicht mit ihren Glauben (Ideologie) vereinbar war. Das kann man doch nicht ernsthaft vergleichen?
28.07.2021, 22:39
Eine Schande für die Rechtswissenschaft, sich hier der Cancel Culture zu beugen und Teile der die Jurisprudenz seit Bestehen der BRD begleitende Literatur aus Gründen des Zeitgeistes einfach umzubenennen. Das passiert, wenn AStA*innen wieder zu viel Zeit haben und statt zu lernen anderen ihre selbst empfundene moralische Überlegenheit aufdrängen. Kein Verlag hat heute offensichtlich noch das Rückgrat, sich diesen Moralmonopolisten aufrecht entgegenzustellen.
28.07.2021, 22:44
Zitat:Personen, die normalerweise keine Sau mehr kennen würde, leben in den Köpfen dutzender Juristengenerationen weiter.
Nein.
Zitat:Das ist die Definition einer Ehrung lmao.
Nein.
28.07.2021, 23:03
28.07.2021, 23:13
(28.07.2021, 23:03)omnimodo schrieb:(28.07.2021, 22:44)Gast schrieb:Zitat:Personen, die normalerweise keine Sau mehr kennen würde, leben in den Köpfen dutzender Juristengenerationen weiter.
Nein.
Zitat:Das ist die Definition einer Ehrung lmao.
Nein.
Doch!
Oh!
...
Lustig, dass die Angabe des Herausgebers nun eine "Ehrung" sein soll. Ich hielt es bisher für ganz normal, dass der Begründer eines Werks deshalb angegeben wird, weil er das Werk begründet hat. Selbst wenn das Werk im Laufe der Zeit von anderen Bearbeitern weitergepflegt wird, bleibt die Leistung des Begründers bestehen und sein Name wird deswegen und wegen des Wiedererkennungswertes vorangestellt, wenn ein Nachfolger das Werk fortführt. Wieder was gelernt!