13.07.2021, 19:26
(13.07.2021, 18:11)Gast schrieb: Dass man zukünftig in so gut wie jeden Bereich ein gewisses Grad an IT-Verständis und IT-Kompetenzen mitbringen muss, sollte hier jedem klar sein. Vielmehr sollte doch die Frage diskutiert werden, inwieweit die fortschreitende Technologie den Anwalt ersetzen kann. Und da sehe ich zumindest im Hinblick auf die Blockchain-Technologie und Smart-Contracts schwarz für Juristen, da die Technologie die Arbeit von Juristen nunmal effizienter und kostengünstiger erlediegen kann.
-Gast, 3. Semester, hat vor 2 Wochen das erste mal in einer 90-minütigen Abendveranstaltung (via Zoom) ein paar Fachbegriffe aufgeschnappt.
13.07.2021, 19:34
(13.07.2021, 19:07)Gast schrieb:(13.07.2021, 18:11)Gast schrieb: Dass man zukünftig in so gut wie jeden Bereich ein gewisses Grad an IT-Verständis und IT-Kompetenzen mitbringen muss, sollte hier jedem klar sein. Vielmehr sollte doch die Frage diskutiert werden, inwieweit die fortschreitende Technologie den Anwalt ersetzen kann. Und da sehe ich zumindest im Hinblick auf die Blockchain-Technologie und Smart-Contracts schwarz für Juristen, da die Technologie die Arbeit von Juristen nunmal effizienter und kostengünstiger erlediegen kann.
Mir als Student im vierten Semester macht dies große Sorgen. Sieht die Zukunft von Juristen tatsächlich so dystopisch aus?
Vieles wird so bleiben wie es ist und vieles wird sich gleichsam wandeln. Schärfe dein Judiz, aber auch genauso deine außer-juristischen Kompetenzen und bleib offen und neugierig,
...also im Prinzip nicht so wie dieser Faxliebhaber guga.
Sorry der musste noch sein...
13.07.2021, 20:47
Bin skeptisch, was die Bundesagentur für Arbeit angeht :D
13.07.2021, 21:16
(13.07.2021, 19:07)Gast schrieb:(13.07.2021, 18:11)Gast schrieb: Dass man zukünftig in so gut wie jeden Bereich ein gewisses Grad an IT-Verständis und IT-Kompetenzen mitbringen muss, sollte hier jedem klar sein. Vielmehr sollte doch die Frage diskutiert werden, inwieweit die fortschreitende Technologie den Anwalt ersetzen kann. Und da sehe ich zumindest im Hinblick auf die Blockchain-Technologie und Smart-Contracts schwarz für Juristen, da die Technologie die Arbeit von Juristen nunmal effizienter und kostengünstiger erlediegen kann.
Mir als Student im vierten Semester macht dies große Sorgen. Sieht die Zukunft von Juristen tatsächlich so dystopisch aus?
Falls es nicht dein Wunsch sein sollte, unbedingt Anwalt zu werden, würde ich dir eher rein auf Grund der besseren Jobaussichten - vor allem in Zukunft - zu einem Wirtschaftsinformatik- oder zumindest Bwlstudium raten.
13.07.2021, 21:29
(13.07.2021, 21:16)Gast schrieb:@Studi: Lass dir ja nicht einreden, dass BWLer eine bessere Zukunftsperspektive haben. Hier sind einfach extrem viele Trolle und unzufriedene (zT gescheiterte) Juristen. Wer gute Arbeit leistet, wird immer etwas Gutes finden.(13.07.2021, 19:07)Gast schrieb:(13.07.2021, 18:11)Gast schrieb: Dass man zukünftig in so gut wie jeden Bereich ein gewisses Grad an IT-Verständis und IT-Kompetenzen mitbringen muss, sollte hier jedem klar sein. Vielmehr sollte doch die Frage diskutiert werden, inwieweit die fortschreitende Technologie den Anwalt ersetzen kann. Und da sehe ich zumindest im Hinblick auf die Blockchain-Technologie und Smart-Contracts schwarz für Juristen, da die Technologie die Arbeit von Juristen nunmal effizienter und kostengünstiger erlediegen kann.
Mir als Student im vierten Semester macht dies große Sorgen. Sieht die Zukunft von Juristen tatsächlich so dystopisch aus?
Falls es nicht dein Wunsch sein sollte, unbedingt Anwalt zu werden, würde ich dir eher rein auf Grund der besseren Jobaussichten - vor allem in Zukunft - zu einem Wirtschaftsinformatik- oder zumindest Bwlstudium raten.
13.07.2021, 22:05
(13.07.2021, 18:45)Gast schrieb: Naja ein Sachverständiger kann ja nicht bei jedem Wehwechen vorbeischauen. Da möchte ich Gastio beipflichten, mit ner Spur IT-Bildung insbesondere bei Richterinnen, kann nicht schaden.Es gibt aber soviel mehr Spezialmaterie mit der sich ein Richter nicht auskennt. Ein Richter der in einer Kammer für Arzthaftung kommt hat auch keine Vorbildung.
Andere Frage, ist das hier der normale Umgangston hier im Forum
13.07.2021, 22:12
(13.07.2021, 21:29)Gast schrieb:(13.07.2021, 21:16)Gast schrieb:@Studi: Lass dir ja nicht einreden, dass BWLer eine bessere Zukunftsperspektive haben. Hier sind einfach extrem viele Trolle und unzufriedene (zT gescheiterte) Juristen. Wer gute Arbeit leistet, wird immer etwas Gutes finden.(13.07.2021, 19:07)Gast schrieb:(13.07.2021, 18:11)Gast schrieb: Dass man zukünftig in so gut wie jeden Bereich ein gewisses Grad an IT-Verständis und IT-Kompetenzen mitbringen muss, sollte hier jedem klar sein. Vielmehr sollte doch die Frage diskutiert werden, inwieweit die fortschreitende Technologie den Anwalt ersetzen kann. Und da sehe ich zumindest im Hinblick auf die Blockchain-Technologie und Smart-Contracts schwarz für Juristen, da die Technologie die Arbeit von Juristen nunmal effizienter und kostengünstiger erlediegen kann.
Mir als Student im vierten Semester macht dies große Sorgen. Sieht die Zukunft von Juristen tatsächlich so dystopisch aus?
Falls es nicht dein Wunsch sein sollte, unbedingt Anwalt zu werden, würde ich dir eher rein auf Grund der besseren Jobaussichten - vor allem in Zukunft - zu einem Wirtschaftsinformatik- oder zumindest Bwlstudium raten.
Bin aber tatsächlich auch der Meinung, dass besonders im Hinblick auf die Zukunft der Durchschnittsbwler besser fährt, als der Durchschnittsjurist.
13.07.2021, 23:50
Ich sehe mittelbar durch die Technologisierung in erster Linie einen Deregulierungsdruck im Verbraucherbereich. Wir leben in Deutschland schon noch in einer sehr angenehmen Welt - sehr weites Anwaltsmonopol, auch im außergerichtlichen Bereich, RVG-abhängige Vergütung vor Gericht, die man nicht unterbieten darf, weite Verbreitung von Rechtsschutzversicherungen.
Bisher war die Anwaltslobby ja immer sehr stark und konnte sich ganz gut gegen Liberalisierung wehren. Aber ob das noch die nächsten 20 Jahre weiter geht? Man sieht ja z.B. an der Dieselgeschichte den Workflow: "Verbraucher gibt im Internet ein paar Daten ein --> Gericht wird mit Textbausteinwüste von beiden Seiten zugemüllt --> ahnungslose Terminsvertreter von beiden Parteien treffen sich zur mündlichen Verhandlung".
Da ist allein sachlich die RVG-Vergütung basierend auf 50k oder 20k Streitwert (je nach Alter/Fahrzeugmodell) nicht zu rechtfertigen - und es gibt jede Menge frustrierter Richter (die potenziell auch mal an ein Ministerium abgeordnet sein können) und frustrierte Konzerne, die das Goldgräber-Modell zerstören wollen.
Bisher war die Anwaltslobby ja immer sehr stark und konnte sich ganz gut gegen Liberalisierung wehren. Aber ob das noch die nächsten 20 Jahre weiter geht? Man sieht ja z.B. an der Dieselgeschichte den Workflow: "Verbraucher gibt im Internet ein paar Daten ein --> Gericht wird mit Textbausteinwüste von beiden Seiten zugemüllt --> ahnungslose Terminsvertreter von beiden Parteien treffen sich zur mündlichen Verhandlung".
Da ist allein sachlich die RVG-Vergütung basierend auf 50k oder 20k Streitwert (je nach Alter/Fahrzeugmodell) nicht zu rechtfertigen - und es gibt jede Menge frustrierter Richter (die potenziell auch mal an ein Ministerium abgeordnet sein können) und frustrierte Konzerne, die das Goldgräber-Modell zerstören wollen.
14.07.2021, 09:27
(13.07.2021, 18:41)Gast schrieb:(13.07.2021, 18:13)Gastio schrieb:(13.07.2021, 18:06)Gasto schrieb:(13.07.2021, 17:57)Gastio schrieb:(13.07.2021, 17:49)Gasto schrieb: Jetzt musst du mir nur noch verraten, wieso ein Anwalt für Verkehrsrecht in der Lage sein muss, mit einem Programmierer zu parlieren bzw. wieso er Programmierkenntnisse haben soll.
Verkehrsrecht - ? Unfall, Versicherung will die Daten aus der Software, um den Unfallhergang zu klären oder der Polizei die Daten zu übergeben, Aussageverweigerung? Welche Aussagekraft haben die Daten hinsichtlich einer Geschwindigkeitsüberschreitung.... ich kann mir selbst nicht ausmalen wie sich das noch entwickeln wird. Aber wie GastCologne begriffen hat, wird es ohne IT-Verständnis schwer.
Versicherung will die Daten aus der Software? Und da soll der Anwalt dann als Datenspezialist Daten auslesen und diese an die Versicherung übermitteln? Das macht heutzutage schon alles ein Gutachter oder die KFZ-Werkstatt. Du fummelst als Anwalt doch nicht an dem Auto rum...
Und die Aussagekraft von Daten wie etwa Geschwindigkeitsüberschreitung... da gibt es beispielsweise schon aktuell dezidierte Rechtsprechung zum Thema "Blitzer" und die technischen Anfälligkeiten von den jeweiligen Blitzermodellen. Hierzu kann dir jeder halbwegs vernünftige Verkehrsrechtsanwalt die Textblöcke runterrattern.
Die Komplexität wird sich stetig steigern. Ich kann nicht erkennen wie ein Richter derartige Fälle noch "richtig" beurteilen soll, wenn er nicht begreift, was ein Programmierer macht, wie die Software funktioniert, wie die Daten ausgelesen werden, welche Datenmodelle welche Rückschlüsse zu lassen, wie Daten geclustert werden, wie eine Datenbank aufgebaut wird. Anders lässt sich das neue BGH Urteil zum Auskunftsanspruch nicht erklären, als absolutes IT-Totalversagen.
Betriebswirtschaft kann sich jeder Jurist oder Richter selbst erklären, auch wenn es da noch Lücken gibt, die verkraftbar sind. Wenn aber immer mehr Entscheidungen auf Basis einer Black-Box getroffen werden, wird es schwer für uns. Dann schalten wir ab und sagen "hab ich nichts mit zu tun".
Sachverständiger ist hier das Zauberwort.
Ich habe privat und berufsbedingt relativ viel mit den Themen Programmierung, Datenbanken etc. zu tun. Seien wir ehrlich, wer dort mitreden will, dem bringt es nichts, wenn er mal in der Uni (was bei mir übrigens auch schon wieder locker flockig über 10 Jahre her wäre), drei Vorlesungen/AGs zum Thema Programmieren/IT gehört hätte. Selbst die studierten IT'ler müssen sich in die jeweiligen Fachbereiche beruflich weiter einarbeiten, weil es recht wenig bringt, wenn man im Studium C++ gelernt hat, die komplette Datenbank dann aber auf Java aufsetzt. Dann weiß man zwar Grundkenntnisse und kann sich ein paar Dinge irgendwie erschließen... aber das ist dann ungefähr so, wie die Sozialarbeiter oder BWLer, die im Studium mal ein paar Jura Vorlesungen hatten. Wenn die mit einem Anwalt sprechen, rollen die Anwälte auch oft mit den Augen, weil die Dinge von den Halb-Laien einfach falsch verstanden werden.
15.07.2021, 13:13
Jeder der sich aktuell noch für ein Jura-Studium entschieden hat, ist in meinen Augen selbst Schuld.
Die stetige Entwicklung war und ist absehbar. Auch Wertenscheidungen sind durchaus durch Grenzwerte, Prüfanker trivialisierbar und dadurch auc kalkulierbar. Denn auch diese Entstehen auf der Basis von theoriegestützten, regelbeherrschbaren Kausalitäten. Ansonsten fände die Rechtsfindung auf der Basis von Willkürentscheidungen statt.
Im Übrigen findet die Diskussion in der IT bereits statt und ganz sicher nicht hier bei uns. Die lachen uns aus, bei dem Quatsch, der hier erzählt wird.
Die stetige Entwicklung war und ist absehbar. Auch Wertenscheidungen sind durchaus durch Grenzwerte, Prüfanker trivialisierbar und dadurch auc kalkulierbar. Denn auch diese Entstehen auf der Basis von theoriegestützten, regelbeherrschbaren Kausalitäten. Ansonsten fände die Rechtsfindung auf der Basis von Willkürentscheidungen statt.
Im Übrigen findet die Diskussion in der IT bereits statt und ganz sicher nicht hier bei uns. Die lachen uns aus, bei dem Quatsch, der hier erzählt wird.