02.07.2021, 11:36
Hallo,
ich möchte mal meine Erfahrungen diesbezüglich hier lassen. In der Uni habe ich mich auf das Lesen von Lehrbpchern und Skripte sowie Privatrepklausuren beschränkt. Beides keine gute Kombi für mich gewesen.
Ein gehobenes A war das Maximum damit.
Folgende Dinge haben mir dabei geholfen mich im Ref auf ein solides VB zu steigern:
- Karteikarten schreiben anhand gängiger Literatur wie Anders/ Gehle oder vom BL empfohlener Skripte wie Dierk/ Harms oder Padberg/ Gaus/ Kaiser, parallel zur jeweiligen Station, sodass man bereits damit für die AG-Klausuren lernen kann und zum Ende der Station das Thema fertig hat um für die OLG-Klausuren damit lernen zu können - kein Bulemielernen, sondern kleine Häppchen, dafür täglich 2-3h. Am besten direkt nach der AG.
- In einer Lerngruppe mit am besten 2 oder 3 anderen 1x die Woche einen Klausurfall des KG Berlin gemeinsam durchlösen
- Wöchentliche OLG Klausur ab der 3. Station schreiben
- Materielles Recht, bis auf ÖR (hier Kaiser und Padberg/ Gaus/ Kaiser) allein mit den Kommentaren wiederholen, punktuell natürlich - Vorteil: Man findet es in den Klausuren schnell wieder, lernt mit dem Register hinten umzugehen und kann die Kommentare effizient in den Klausuren benutzen, Bei ÖR hab ich als einziges msterielles Gebiet KK anhand Padberg/ Gaus/ Kaiser, ergänzt durch das Kaiser-Skript geschrieben
- Kommentare 20 bis 30 min in der Klausur nutzen, denn oft ergibt sich die Klausurlösung aus der Kommentierung, durch die dortigen Definitionen und Weiterverweisung auf andere Normen - 1.5 bis 2h Skizze damit schreiben und 3h ausformulieren genügte mir - Kommentare waren für mich einer der Gamechanger
- 3 Monate Tauchzeit; Wdh anhand der Karteikarten und stets Mo - Do auf die wöchentliche OLG-Klausur am Freitag thematisch vorbereitet, auch mit der Lerngruppe. Dadurch hatte ich automatisch die richtige Gewichtung der Klausuren.
- Podcast AG-Zivilrecht durchhören, wenn mal die Karteikarten zu öde wurden oder zwischendurch bei einer Runde um den Block. Besonders die Rechtsbehelfe der ZV waren dort super
- Klausuren vorallem mit reinem Grundlagenwissen, unterstützt durch Kommentare gelöst, letztere sind wahre Goldgruben
- Stationsarbeit und AGa ernst genommen, viel beteiligt um so aus Fehlern zu lernen und die ganzen Formalia durch die eigenen Entwürfe rein zu bekommen
Ich hoffe es hilft dem ein oder anderen weiter, viel Erfolg!
Edit: Für die mündliche hab ich 1x das kleine blauweiße Kaiser Heftchen durchgelesen und das Insider Dossier, bis ich wusste wer mich prüft. Das Dossier erwies sich grade für die Instanzenzüge und die Maximen als sehr gut und auch die Fragen gaben eine gute Vorstellung vom Inhalt. In der Lerngruppe haben wir uns dann gegegenseitig AVs gehalten. Kann auch das Dossier zur aktuellen Rechtsprechung empfehlen. Ansonsten hab ich mir einfach alle Prozessgesetze von vorne bis hinten mehrfach aufmerksam durchgelesen und dann später die Protokolle durchgeackert und mir selbst zusammen gefasst als Anleitung.
Meine Literaturliste:
Anders/ Gehle, ergänzt durch Musielak/ Voit für Prozessvoraussetzungen
Lackmann
Dinter/ Jakob + die regionalen Anforderungen einer Anklage aus den AG Unterlagen
Das Skript - Maczynski
Gaus/ Padberg/ Kaiser, hier nur die zweite Hälfte für mat. ÖR, ergänzt durch Kaiser mat ÖR
Rolf Schmidt - Verwaltungsprozessrecht und allgemeines Verwaltungsrecht noch vom ersten Examen (hier aber keine KK draus geschrieben)
Dierk/ Harms (dieses Anwaltsskript, gratis im Inet)
ich möchte mal meine Erfahrungen diesbezüglich hier lassen. In der Uni habe ich mich auf das Lesen von Lehrbpchern und Skripte sowie Privatrepklausuren beschränkt. Beides keine gute Kombi für mich gewesen.
Ein gehobenes A war das Maximum damit.
Folgende Dinge haben mir dabei geholfen mich im Ref auf ein solides VB zu steigern:
- Karteikarten schreiben anhand gängiger Literatur wie Anders/ Gehle oder vom BL empfohlener Skripte wie Dierk/ Harms oder Padberg/ Gaus/ Kaiser, parallel zur jeweiligen Station, sodass man bereits damit für die AG-Klausuren lernen kann und zum Ende der Station das Thema fertig hat um für die OLG-Klausuren damit lernen zu können - kein Bulemielernen, sondern kleine Häppchen, dafür täglich 2-3h. Am besten direkt nach der AG.
- In einer Lerngruppe mit am besten 2 oder 3 anderen 1x die Woche einen Klausurfall des KG Berlin gemeinsam durchlösen
- Wöchentliche OLG Klausur ab der 3. Station schreiben
- Materielles Recht, bis auf ÖR (hier Kaiser und Padberg/ Gaus/ Kaiser) allein mit den Kommentaren wiederholen, punktuell natürlich - Vorteil: Man findet es in den Klausuren schnell wieder, lernt mit dem Register hinten umzugehen und kann die Kommentare effizient in den Klausuren benutzen, Bei ÖR hab ich als einziges msterielles Gebiet KK anhand Padberg/ Gaus/ Kaiser, ergänzt durch das Kaiser-Skript geschrieben
- Kommentare 20 bis 30 min in der Klausur nutzen, denn oft ergibt sich die Klausurlösung aus der Kommentierung, durch die dortigen Definitionen und Weiterverweisung auf andere Normen - 1.5 bis 2h Skizze damit schreiben und 3h ausformulieren genügte mir - Kommentare waren für mich einer der Gamechanger
- 3 Monate Tauchzeit; Wdh anhand der Karteikarten und stets Mo - Do auf die wöchentliche OLG-Klausur am Freitag thematisch vorbereitet, auch mit der Lerngruppe. Dadurch hatte ich automatisch die richtige Gewichtung der Klausuren.
- Podcast AG-Zivilrecht durchhören, wenn mal die Karteikarten zu öde wurden oder zwischendurch bei einer Runde um den Block. Besonders die Rechtsbehelfe der ZV waren dort super
- Klausuren vorallem mit reinem Grundlagenwissen, unterstützt durch Kommentare gelöst, letztere sind wahre Goldgruben
- Stationsarbeit und AGa ernst genommen, viel beteiligt um so aus Fehlern zu lernen und die ganzen Formalia durch die eigenen Entwürfe rein zu bekommen
Ich hoffe es hilft dem ein oder anderen weiter, viel Erfolg!
Edit: Für die mündliche hab ich 1x das kleine blauweiße Kaiser Heftchen durchgelesen und das Insider Dossier, bis ich wusste wer mich prüft. Das Dossier erwies sich grade für die Instanzenzüge und die Maximen als sehr gut und auch die Fragen gaben eine gute Vorstellung vom Inhalt. In der Lerngruppe haben wir uns dann gegegenseitig AVs gehalten. Kann auch das Dossier zur aktuellen Rechtsprechung empfehlen. Ansonsten hab ich mir einfach alle Prozessgesetze von vorne bis hinten mehrfach aufmerksam durchgelesen und dann später die Protokolle durchgeackert und mir selbst zusammen gefasst als Anleitung.
Meine Literaturliste:
Anders/ Gehle, ergänzt durch Musielak/ Voit für Prozessvoraussetzungen
Lackmann
Dinter/ Jakob + die regionalen Anforderungen einer Anklage aus den AG Unterlagen
Das Skript - Maczynski
Gaus/ Padberg/ Kaiser, hier nur die zweite Hälfte für mat. ÖR, ergänzt durch Kaiser mat ÖR
Rolf Schmidt - Verwaltungsprozessrecht und allgemeines Verwaltungsrecht noch vom ersten Examen (hier aber keine KK draus geschrieben)
Dierk/ Harms (dieses Anwaltsskript, gratis im Inet)
02.07.2021, 12:27
Danke <3
02.07.2021, 13:09
Vielen Dank!
02.07.2021, 14:12
Guter Beitrag, aber bitte nicht wichtige Infos weglassen.
VB mit mündlicher und Sprung von 7,5 auf 9.
In Bundesländern mit 25% mündlicher und auch in BL mit 40% je nach Prüferkommission nicht zwingend, eher unwahrscheinlich. Da ist "Glück" (mag das Wort in dem Kontext nicht) bzw verschiedene Unwägbarkeiten zu bedenken.
Aber zeigt, dass gute Verbesserungen möglich sind
VB mit mündlicher und Sprung von 7,5 auf 9.
In Bundesländern mit 25% mündlicher und auch in BL mit 40% je nach Prüferkommission nicht zwingend, eher unwahrscheinlich. Da ist "Glück" (mag das Wort in dem Kontext nicht) bzw verschiedene Unwägbarkeiten zu bedenken.
Aber zeigt, dass gute Verbesserungen möglich sind
02.07.2021, 18:14
(02.07.2021, 14:12)Gast schrieb: Guter Beitrag, aber bitte nicht wichtige Infos weglassen.
VB mit mündlicher und Sprung von 7,5 auf 9.
In Bundesländern mit 25% mündlicher und auch in BL mit 40% je nach Prüferkommission nicht zwingend, eher unwahrscheinlich. Da ist "Glück" (mag das Wort in dem Kontext nicht) bzw verschiedene Unwägbarkeiten zu bedenken.
Aber zeigt, dass gute Verbesserungen möglich sind
9.5 sind es sogar geworden. Das war aber auch nur möglich aufgrund vieler 9 und 8P Klausuren, wobei mich zwei 5er auf 7.5 runter zogen, doch hatte ich in denselben Bereichen auch 9P um das zu kompensieren und nix unterm Strich.
Ja, die mündliche zählte 40%, die Kommission war gut und der AV lief, doch habe ich den Grundstein dafür definitiv mit den Klausurnoten und der konstanten Vorbereitung gelegt. Letztlich ist das in der mündlichen geforderte Wissen zum Großteil Klausurwissen, zumal meine Prüfer kaum protokollfest waren.
02.07.2021, 18:37
Hast du eventuell einen Tipp, wie du es geschafft hast, im Strafrecht fertig zu werden ? Bin gerade im Probeexamen und komplett am verzweifeln.
Generell bin ich total genervt. Ich habe schon das Gefühl, dass ich mit den Klausuren aus dem zweiten viel mehr anfangen kann, bin noch nie durch eine Klausur gefallen, schaffe es aber auch nicht, über 7 Punkte zu kommen. Vielleicht ging es dir ja auch so, bis es irgendwie klick gemacht hat
Generell bin ich total genervt. Ich habe schon das Gefühl, dass ich mit den Klausuren aus dem zweiten viel mehr anfangen kann, bin noch nie durch eine Klausur gefallen, schaffe es aber auch nicht, über 7 Punkte zu kommen. Vielleicht ging es dir ja auch so, bis es irgendwie klick gemacht hat
02.07.2021, 19:23
(02.07.2021, 18:37)Gast schrieb: Hast du eventuell einen Tipp, wie du es geschafft hast, im Strafrecht fertig zu werden ? Bin gerade im Probeexamen und komplett am verzweifeln.
Generell bin ich total genervt. Ich habe schon das Gefühl, dass ich mit den Klausuren aus dem zweiten viel mehr anfangen kann, bin noch nie durch eine Klausur gefallen, schaffe es aber auch nicht, über 7 Punkte zu kommen. Vielleicht ging es dir ja auch so, bis es irgendwie klick gemacht hat
Ich kann nur zu den StA Klausuren etwas sagen.
Versuch mal ein A4 Blatt quer zu legen und mach dir 4 Spalten. Jede Spalte steht für ein vollständiges A4 Blatt. Da schreibst du dann deine Lösungsskizze rein und du hörst entweder auf, wenn es voll ist oder nach 1h 30min.
Das diszipliniert in den Übungsklausuren dazu sich aufs Wesentliche zu beschränken. Das habe ich so lange gemacht, bis ich zeitlich hin kam und bin dann wieder auf normale Größen umgestiegen.
Auch habe ich bereits beim ersten Lesen mir spontane Gedanken und SWP notiert. Meist lag ich damit richtig. Dann beim Zweiten lesen die Lösung ausführlich und stets die SWP in den Kommentaren mit nachgeschlagen. Grade das in 1.5h zu schaffen braucht Übung.
Dann 3.5h ausschreiben. Habe nur die SWP ausführlich gutachterlich bearbeitet (aber kein strenger Gutachtenstil) und die übrigen Tatbestandsmerkmale zwar angesprochen, doch prägnant und eher im Urteilsstil. Am Ende hatte ich dann noch 20 min für das B-Gutachten und 30 min für den Anklageteil.
02.07.2021, 19:30
Glückwunsch bro.
Vlt könntest du noch ergänzen bzw. klarstellen, wie viel du gelernt hast? Verstehe ich richtig, dass du quasi von Beginn des Refs an 2-3h täglich gelernt hast? Auch während der Tauchstation, oder da dann länger?
Vlt könntest du noch ergänzen bzw. klarstellen, wie viel du gelernt hast? Verstehe ich richtig, dass du quasi von Beginn des Refs an 2-3h täglich gelernt hast? Auch während der Tauchstation, oder da dann länger?
02.07.2021, 19:31
(02.07.2021, 19:23)Sky schrieb:(02.07.2021, 18:37)Gast schrieb: Hast du eventuell einen Tipp, wie du es geschafft hast, im Strafrecht fertig zu werden ? Bin gerade im Probeexamen und komplett am verzweifeln.
Generell bin ich total genervt. Ich habe schon das Gefühl, dass ich mit den Klausuren aus dem zweiten viel mehr anfangen kann, bin noch nie durch eine Klausur gefallen, schaffe es aber auch nicht, über 7 Punkte zu kommen. Vielleicht ging es dir ja auch so, bis es irgendwie klick gemacht hat
Ich kann nur zu den StA Klausuren etwas sagen.
Versuch mal ein A4 Blatt quer zu legen und mach dir 4 Spalten. Jede Spalte steht für ein vollständiges A4 Blatt. Da schreibst du dann deine Lösungsskizze rein und du hörst entweder auf, wenn es voll ist oder nach 1h 30min.
Das diszipliniert in den Übungsklausuren dazu sich aufs Wesentliche zu beschränken. Das habe ich so lange gemacht, bis ich zeitlich hin kam und bin dann wieder auf normale Größen umgestiegen.
Auch habe ich bereits beim ersten Lesen mir spontane Gedanken und SWP notiert. Meist lag ich damit richtig. Dann beim Zweiten lesen die Lösung ausführlich und stets die SWP in den Kommentaren mit nachgeschlagen. Grade das in 1.5h zu schaffen braucht Übung.
Dann 3.5h ausschreiben. Habe nur die SWP ausführlich gutachterlich bearbeitet (aber kein strenger Gutachtenstil) und die übrigen Tatbestandsmerkmale zwar angesprochen, doch prägnant und eher im Urteilsstil. Am Ende hatte ich dann noch 20 min für das B-Gutachten und 30 min für den Anklageteil.
Besten Dank, probiere ich mal aus !
02.07.2021, 19:44
(02.07.2021, 19:23)Sky schrieb:(02.07.2021, 18:37)Gast schrieb: Hast du eventuell einen Tipp, wie du es geschafft hast, im Strafrecht fertig zu werden ? Bin gerade im Probeexamen und komplett am verzweifeln.
Generell bin ich total genervt. Ich habe schon das Gefühl, dass ich mit den Klausuren aus dem zweiten viel mehr anfangen kann, bin noch nie durch eine Klausur gefallen, schaffe es aber auch nicht, über 7 Punkte zu kommen. Vielleicht ging es dir ja auch so, bis es irgendwie klick gemacht hat
Ich kann nur zu den StA Klausuren etwas sagen.
Versuch mal ein A4 Blatt quer zu legen und mach dir 4 Spalten. Jede Spalte steht für ein vollständiges A4 Blatt. Da schreibst du dann deine Lösungsskizze rein und du hörst entweder auf, wenn es voll ist oder nach 1h 30min.
Das diszipliniert in den Übungsklausuren dazu sich aufs Wesentliche zu beschränken. Das habe ich so lange gemacht, bis ich zeitlich hin kam und bin dann wieder auf normale Größen umgestiegen.
Auch habe ich bereits beim ersten Lesen mir spontane Gedanken und SWP notiert. Meist lag ich damit richtig. Dann beim Zweiten lesen die Lösung ausführlich und stets die SWP in den Kommentaren mit nachgeschlagen. Grade das in 1.5h zu schaffen braucht Übung.
Dann 3.5h ausschreiben. Habe nur die SWP ausführlich gutachterlich bearbeitet (aber kein strenger Gutachtenstil) und die übrigen Tatbestandsmerkmale zwar angesprochen, doch prägnant und eher im Urteilsstil. Am Ende hatte ich dann noch 20 min für das B-Gutachten und 30 min für den Anklageteil.
Hast du dir in deiner lösungsskizze nur die kommentarfundstellen aufgeschrieben oder schon ein paar Stichworte notiert ?