23.06.2021, 06:37
Guten Morgen,
ich hab eine Frage an alle Frauen, die während dem Examen schwanger waren und ihre Zukunftspläne. Ich hab vor kurzem mein Examen absolviert ( 1. Ex 9 p/ 2. Ex 5,2 p ) und werde bald Mutter. Ich möchte jedoch schnellstmöglich ins Berufsleben einsteigen. Meine Frage ist, ob ihr euch bereits hochschwanger beworben habt für eine Teilzeit/Vollzeitstelle, damit ihr ca. 6 Monate später einsteigen könnt? Wie hoch sind da die Chancen als schwangere? Wird man überhaupt ernst genommen ?
Über Erfahrungen würde ich mich freuen!
ich hab eine Frage an alle Frauen, die während dem Examen schwanger waren und ihre Zukunftspläne. Ich hab vor kurzem mein Examen absolviert ( 1. Ex 9 p/ 2. Ex 5,2 p ) und werde bald Mutter. Ich möchte jedoch schnellstmöglich ins Berufsleben einsteigen. Meine Frage ist, ob ihr euch bereits hochschwanger beworben habt für eine Teilzeit/Vollzeitstelle, damit ihr ca. 6 Monate später einsteigen könnt? Wie hoch sind da die Chancen als schwangere? Wird man überhaupt ernst genommen ?
Über Erfahrungen würde ich mich freuen!
23.06.2021, 10:07
Habe keine persönlichen Erfahrungswerte, aber aus dem Bekanntenkreis. Eine Refkollegin war beim mündlichen 2. Examen hoch schwanger Den Bauch hat man schon sehr deutlich gesehen. Sie hat sich umfangreich beworben, aber nach den Vorstellungsgesprächen nur Absagen kassiert. Natürlich nie wegen ihrer Schwangerschaft, sondern weil sie jemanden gefunden hätten der besser ins Team passt etc. ...
Sie hat sich, nachdem das Kind alt genug für die Krippe war, erneut beworben und ist letztlich in der Verwaltung auf einer Teilzeitstelle untergekommen.
Eine andere Bekannte hat schwanger einen Job bekommen. Allerdings war der Bauch noch so klein, dass sie ihn im Vorstellungsgespräch halbwegs kaschieren könnte.
Sie hat sich, nachdem das Kind alt genug für die Krippe war, erneut beworben und ist letztlich in der Verwaltung auf einer Teilzeitstelle untergekommen.
Eine andere Bekannte hat schwanger einen Job bekommen. Allerdings war der Bauch noch so klein, dass sie ihn im Vorstellungsgespräch halbwegs kaschieren könnte.
23.06.2021, 10:25
Ich kann keine persönlichen Erfahrungswerte mitteilen, aber zumindest ein paar Tipps.
Anwaltschaft schätze ich chancenmäßig eher schlecht. Im ÖD dürftest Du deutlich bessere Aussichten haben. Vor allem gibt es dort genug Stellen, die mit einer längeren Frist bzw. einem längeren Einstellungsverfahren verbunden sind, sodass der Einstieg erst 2022 erfolgt. Ich habe gerade auch eine Zusage für den ÖD und mitgeteilt, dass ich erst zum 1.1.2022 anfangen könnte. Das war kein Problem und auch bei meinem jetzigen AG (bin Syndikus) bekommt das Team erst nächstes Jahr jemand Neues. Es gibt schließlich auch viele Arbeitnehmer mit längeren Kündigungsfristen.
Da ich nicht weiß, wie fit Du im Arbeitsrecht bist: Wenn der Laden hinreichend groß ist (Tarifverträge können ggf. etwas anderes vorsehen), hast Du nach 6 Monaten einen Anspruch auf Teilzeit und kannst ggf. auch Brückenteilzeit nehmen. Wenn Du also 6 Monate Vollzeit mit dem Baby schaffen solltest, weil Du gute Betreuungsmöglichkeiten hast, kannst Du danach quasi problemlos in Teilzeit oder noch besser Brückenteilzeit, das hängt von der Mitarbeiteranzahl ab. Das kannst Du quasi einseitig durchsetzen, der AG hat wenig Chancen dagegen anzukommen, und wenn Du zu Beginn sagst, dass Du Vollzeit trotz Kind schaffst, erhöht das die Einstellungschancen natürlich sehr. Auch wenn ich mir das in der Praxis bei einem so kleinen Kind doch etwas schwer vorstelle.
Anwaltschaft schätze ich chancenmäßig eher schlecht. Im ÖD dürftest Du deutlich bessere Aussichten haben. Vor allem gibt es dort genug Stellen, die mit einer längeren Frist bzw. einem längeren Einstellungsverfahren verbunden sind, sodass der Einstieg erst 2022 erfolgt. Ich habe gerade auch eine Zusage für den ÖD und mitgeteilt, dass ich erst zum 1.1.2022 anfangen könnte. Das war kein Problem und auch bei meinem jetzigen AG (bin Syndikus) bekommt das Team erst nächstes Jahr jemand Neues. Es gibt schließlich auch viele Arbeitnehmer mit längeren Kündigungsfristen.
Da ich nicht weiß, wie fit Du im Arbeitsrecht bist: Wenn der Laden hinreichend groß ist (Tarifverträge können ggf. etwas anderes vorsehen), hast Du nach 6 Monaten einen Anspruch auf Teilzeit und kannst ggf. auch Brückenteilzeit nehmen. Wenn Du also 6 Monate Vollzeit mit dem Baby schaffen solltest, weil Du gute Betreuungsmöglichkeiten hast, kannst Du danach quasi problemlos in Teilzeit oder noch besser Brückenteilzeit, das hängt von der Mitarbeiteranzahl ab. Das kannst Du quasi einseitig durchsetzen, der AG hat wenig Chancen dagegen anzukommen, und wenn Du zu Beginn sagst, dass Du Vollzeit trotz Kind schaffst, erhöht das die Einstellungschancen natürlich sehr. Auch wenn ich mir das in der Praxis bei einem so kleinen Kind doch etwas schwer vorstelle.
23.06.2021, 10:48
(23.06.2021, 10:25)Gast schrieb: Ich kann keine persönlichen Erfahrungswerte mitteilen, aber zumindest ein paar Tipps.
Anwaltschaft schätze ich chancenmäßig eher schlecht. Im ÖD dürftest Du deutlich bessere Aussichten haben. Vor allem gibt es dort genug Stellen, die mit einer längeren Frist bzw. einem längeren Einstellungsverfahren verbunden sind, sodass der Einstieg erst 2022 erfolgt. Ich habe gerade auch eine Zusage für den ÖD und mitgeteilt, dass ich erst zum 1.1.2022 anfangen könnte. Das war kein Problem und auch bei meinem jetzigen AG (bin Syndikus) bekommt das Team erst nächstes Jahr jemand Neues. Es gibt schließlich auch viele Arbeitnehmer mit längeren Kündigungsfristen.
Da ich nicht weiß, wie fit Du im Arbeitsrecht bist: Wenn der Laden hinreichend groß ist (Tarifverträge können ggf. etwas anderes vorsehen), hast Du nach 6 Monaten einen Anspruch auf Teilzeit und kannst ggf. auch Brückenteilzeit nehmen. Wenn Du also 6 Monate Vollzeit mit dem Baby schaffen solltest, weil Du gute Betreuungsmöglichkeiten hast, kannst Du danach quasi problemlos in Teilzeit oder noch besser Brückenteilzeit, das hängt von der Mitarbeiteranzahl ab. Das kannst Du quasi einseitig durchsetzen, der AG hat wenig Chancen dagegen anzukommen, und wenn Du zu Beginn sagst, dass Du Vollzeit trotz Kind schaffst, erhöht das die Einstellungschancen natürlich sehr. Auch wenn ich mir das in der Praxis bei einem so kleinen Kind doch etwas schwer vorstelle.
Wo fängst du denn an, dass du so lange warten musst? Lg
23.06.2021, 11:37
(23.06.2021, 10:48)Gast schrieb:Da ich erst kürzlich die mündliche Zusage bekommen und noch keine Unterlagen etc. bekommen sowie nicht gekündigt habe, möchte ich das nicht zu genau sagen. Es gehört im weiteren Sinne aber zum Finanzministerium.(23.06.2021, 10:25)Gast schrieb: Ich kann keine persönlichen Erfahrungswerte mitteilen, aber zumindest ein paar Tipps.
Anwaltschaft schätze ich chancenmäßig eher schlecht. Im ÖD dürftest Du deutlich bessere Aussichten haben. Vor allem gibt es dort genug Stellen, die mit einer längeren Frist bzw. einem längeren Einstellungsverfahren verbunden sind, sodass der Einstieg erst 2022 erfolgt. Ich habe gerade auch eine Zusage für den ÖD und mitgeteilt, dass ich erst zum 1.1.2022 anfangen könnte. Das war kein Problem und auch bei meinem jetzigen AG (bin Syndikus) bekommt das Team erst nächstes Jahr jemand Neues. Es gibt schließlich auch viele Arbeitnehmer mit längeren Kündigungsfristen.
Da ich nicht weiß, wie fit Du im Arbeitsrecht bist: Wenn der Laden hinreichend groß ist (Tarifverträge können ggf. etwas anderes vorsehen), hast Du nach 6 Monaten einen Anspruch auf Teilzeit und kannst ggf. auch Brückenteilzeit nehmen. Wenn Du also 6 Monate Vollzeit mit dem Baby schaffen solltest, weil Du gute Betreuungsmöglichkeiten hast, kannst Du danach quasi problemlos in Teilzeit oder noch besser Brückenteilzeit, das hängt von der Mitarbeiteranzahl ab. Das kannst Du quasi einseitig durchsetzen, der AG hat wenig Chancen dagegen anzukommen, und wenn Du zu Beginn sagst, dass Du Vollzeit trotz Kind schaffst, erhöht das die Einstellungschancen natürlich sehr. Auch wenn ich mir das in der Praxis bei einem so kleinen Kind doch etwas schwer vorstelle.
Wo fängst du denn an, dass du so lange warten musst? Lg
Theoretisch wäre es wohl möglich, dass ich am 1.10 anfangen könnte, aber dann müsste ich bis Ende Juni kündigen. Ich habe daher gesagt, dass ich erst zum 1.1. anfangen kann und das war ok. Ich muss also nicht so lange warten, sondern darf ;) Da es um eine Beamtenstelle geht, wo man sich noch mit Untersuchung, Führungszeugnis und PKV befassen muss, ist das so deutlich angenehmer und stressfreier. Außerdem bekommen ich noch einen kleinen Bonus für das ganze Jahr, da wäre unterjährige Beendigung ungünstig.
Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg und vielleicht findest Du im ÖD etwas Passendes, speziell wenn Du vielleicht nicht in einer Großstadt lebst. Wobei ich natürlich nicht weiß, ob Dich ÖD überhaupt interessieren würde, das bringt ja nichts wenn Du Anwältin werden willst. Aber arbeitszeitmäßig dürfte es mit Kleinkind dort deutlich angenehmer als in der freien Wirtschaft sein, auch wenn es ohne befriedigend im Zweiten wahrscheinlich etwas länger dauert. Eine Bekannte von mir ist mit knappem Befriedigend und Ausreichend im Zweiten bei einer Krankenkasse in der Pampa untergekommen und hat dort fast schon Karriere gemacht.
Viel Erfolg beim Suchen und Finden.