17.06.2021, 17:23
Ich habe mit 7,8 im Ersten extern promoviert. Hatte mich bei einigen Lehrstühlen direkt mit ausführlichem Expose beworben (ca. 40 Seiten) und hatte in einem verwandten Thema noch aus dem Studium eine Seminararbeit mit Gut.
Ich habe zunächst Profs recherchiert, die am Thema interessiert sein könnten anhand deren Vita und Veröffentlichungen. Im zweiten Schritt habe ich geschaut, ob die Promotionsordnungen der Unis mein Vorhaben überhaupt zuließen. Hatte dann einige Absagen kassiert, aber dann noch jemand gefunden, der Lust auf das Thema hatte. Das ausführliche Expose hatte ihn letztlich wohl überzeugt. Musste dann bei meinem DV noch ein Seminar und ein weiteres an der Fakultät machen sowie Doktorandenseminare jeden Sommer.
Ich habe all-in ab Zusage 3 Jahre gebraucht. 2 Tage/Woche in GK gearbeitet und 4-5 Tage/Woche promoviert. Zum Ende hin habe ich auf 3 Tage/Woche in GK aufgestockt. Das Expose hatte ich neben einer Vollzeitstelle erstellt. Hat auch fast 4 Monate gedauert, da ich fast nur am Wochenende dazu kam und viel recherchiert habe.
Ich habe zunächst Profs recherchiert, die am Thema interessiert sein könnten anhand deren Vita und Veröffentlichungen. Im zweiten Schritt habe ich geschaut, ob die Promotionsordnungen der Unis mein Vorhaben überhaupt zuließen. Hatte dann einige Absagen kassiert, aber dann noch jemand gefunden, der Lust auf das Thema hatte. Das ausführliche Expose hatte ihn letztlich wohl überzeugt. Musste dann bei meinem DV noch ein Seminar und ein weiteres an der Fakultät machen sowie Doktorandenseminare jeden Sommer.
Ich habe all-in ab Zusage 3 Jahre gebraucht. 2 Tage/Woche in GK gearbeitet und 4-5 Tage/Woche promoviert. Zum Ende hin habe ich auf 3 Tage/Woche in GK aufgestockt. Das Expose hatte ich neben einer Vollzeitstelle erstellt. Hat auch fast 4 Monate gedauert, da ich fast nur am Wochenende dazu kam und viel recherchiert habe.
17.06.2021, 17:28
(17.06.2021, 17:13)GastBW schrieb:(17.06.2021, 16:47)Gast schrieb:(17.06.2021, 16:07)GastBW schrieb: Schon mal danke für die Rückmeldungen.
Zu den zeitlichen Rahmenbedingungen: es ist jetzt nicht so als dass das punktgenau nach 2 Jahren stehen muss und mir ist natürlich auch bewusst, dass gerade mit der Begutachtung usw. viel Zeit ins Land gehen kann. Ich meine damit eher ein grobes Rahmenkonzept. Ich möchte nicht mit der eigentlichen Schreibarbeit 3+ Jahre verbringen und hunderte Seiten produzieren, sondern gerne in einem abgesteckten Bereich ein Thema bearbeiten. Wenn die Arbeit dann steht und anschließend noch viel Zeit vergeht, bis man den Titel führen darf, rechne ich das persönlich nicht zur eigentlichen Arbeit dazu.
Zu den Unis: könnt ihr mir Unis nennen, die unter 9P ohne weitere Bedingungen ermöglichen? Bisher stand in wirklich allen Promotionsordnungen, die ich gelesen habe, dass VB gefordert wird und ein Dispens nur mit anderen Dingen wie Seminararbeit mit „gut“ möglich ist.
Dürfte es nicht geben; selbst falls doch, solltest Du davon ausgehen, dass das nur geht, wenn Du an der Uni studiert hast. Grundsätzlich nimmt man bei einem VB an, dass jemand in der Lage ist, wissenschaftlich zu arbeiten. Liegt das nicht vor, musst Du eben anderweitig "nachweisen", dass Du dazu voraussichtlich in der Lage bist. Man will doch nicht die Katze im Sack kaufen, sondern eine möglichst hohe Wahrscheinlichkeit haben, dass jemand dazu in der Lage und Willens ist. Wenn schon die Energie und Bereitschaft für ein Seminar fehlt, würde ich so jemanden auch nicht nehmen.
Im Ausnahmefall könnte ich mir vorstellen, dass es bei den eigenen Studenten anders aussieht, wenn sie z.B. an einem Lehrstuhl gearbeitet haben und "bekannt& bewährt" sind, d.h. der Prof. sich hinreichend einsetzt. Ob das geht, weiß ich nicht. Tatsächlich kenne ich nur den Fall, dass jemand an der gleichen Uni noch ein Seminar mit "gut" ablegen musste.
Wie geschrieben, ich glaube nicht, dass es das gibt. Aber auch im gegenteiligen Fall, glaube ich nicht, dass man Dir das hier mitteilt. Speziell bei Leuten, die ein Promotionsvorhaben mit viel Arbeit und Aufwand hinter sich gebracht haben, ist die Bereitschaft gering, Leuten das Essen quasi mundgerecht zu servieren, weil die in möglichst kurzer Zeit und ohne viel Anspruch und Aufwand promovieren wollen. Dass jemand, der ggf. so eine Uni kennt, das hier postet, damit Leute wie Du, für die Eigenrecherche und Seminar schon zu aufwendig sind, möglichst leicht promovieren kann, halte ich für unwahrscheinlich.
Das klingt vielleicht unfreundlicher als es gedacht ist. Aber vielleicht öffnet es Dir auch etwas die Augen, was alles dazu gehört. Entweder man will das wirklich, dann kümmert man sich, auch wenn das tagelange Recherche, ein Seminar und potentiell 2,5-4 Jahre reine Schreibarbeit und Verbesserungen benötigt. Oder es interessiert einen, aber eben nicht in dem Maße, dass man diese Mühen auf sich nimmt und man lässt es. Die Abbrecherquote ist durchaus erheblich. Wenn Du nicht hinreichend Bereitschaft und Geduld hast, ist es sinnvoller für Dich und den Prof., dass Du es direkt lässt und nicht nach 1-2 Jahren aufhörst.
Danke für deinen Beitrag.
Ich denke mein Anliegen kommt lapidarer rüber als es gemeint ist. Ich bin selbstverständlich bereit eine solche Seminararbeit anzufertigen, nur wäre es für mich gut zu wissen, inwiefern es hier zu Komplikationen kommen kann. Wenn man hier viel Arbeit reinsteckt wäre es einfach scheiße, wenn es dann nicht zum gut reicht. Und jeder hier weiß, wie schwer solche Noten zu bekommen sind und dass hier auch eine große Portion Glück eine Rolle spielen dürfte.
Ich glaube, Du solltest Dir um das "gut" nicht so viele Sorgen machen. Es mag schwierige Professoren geben und wenn Du das schon im Seminar merkst, kannst Du Dir vorstellen, dass das kein Zuckerschlecken wird und ggf. solltest Du das bei dem Prof. dann lieber lassen und weiter suchen.
Du solltest es aus der positiven Perspektive betrachten: Du wirst Dir zur Kontaktaufnahmen schon einen gewissen Plan schicken, damit er Dich zum Gespräch lädt. Da solltest Du ein vorläufiges Exposé vorweisen. Wenn Du das Interesse des Profs triffst und er es für erfolgversprechend hält, nimmt er Dich, obwohl er weiß, dass Du das "gut" brauchst. Da das für ihn auch mit Arbeit verbunden ist, hat er recht wenig Interesse, Dir das "gut" zu verweigern, denn er will Dich ja als Promovenden! Wenn Du also nicht totalen Mist ablieferst oder an einen sozial wirklich schwer verträglichen Prof gerätst, der selbst Arbeit in Kauf nimmt, um jemanden Fallen zu sehen, ist das "gut" kein größeres Problem. Diejenigen, die wirklich nur unter extremen Umständen das "gut" austeilen, würden Dich gar nicht erst nehmen, sondern deutlich sagen, dass sie nur VBler betreuen. Das kannst Du als grobe Marschrichtung mitnehmen! Natürlich gibt es Einzelfälle, in denen es schlecht läuft. Und vielleicht triffst Du auch den Geschmack des Profs im Seminar nicht. Es ist aber dann besser, dass früh zu merken als erst während der Diss oder bei deren Bewertung.
17.06.2021, 19:28
(17.06.2021, 16:07)GastBW schrieb: Schon mal danke für die Rückmeldungen.
Zu den zeitlichen Rahmenbedingungen: es ist jetzt nicht so als dass das punktgenau nach 2 Jahren stehen muss und mir ist natürlich auch bewusst, dass gerade mit der Begutachtung usw. viel Zeit ins Land gehen kann. Ich meine damit eher ein grobes Rahmenkonzept. Ich möchte nicht mit der eigentlichen Schreibarbeit 3+ Jahre verbringen und hunderte Seiten produzieren, sondern gerne in einem abgesteckten Bereich ein Thema bearbeiten. Wenn die Arbeit dann steht und anschließend noch viel Zeit vergeht, bis man den Titel führen darf, rechne ich das persönlich nicht zur eigentlichen Arbeit dazu.
Nein nein, ich habe nicht von der Begutachtung gesprochen. Ich habe gemeint, dass du (auch in einem abgesteckten Bereich) keine Diss vom Start des Exposes bis Abgabe in zwei Jahren hinbekommst, wenn du nur zwei Tage die Woche einplanst. Außer du bist verdammt diszipliniert und hast ein Talent für wissenschaftliches Schreiben oder eben du gibst eine totale Schmalspur Diss ab. Da musst du dann eben auch schauen, wie viele Doktorväter Lust haben, eine Schmalspur Diss von jemandem durchzuwinken, der sowieso schon "nur" mit Dispens promoviert.
Du kannst es natürlich versuchen aber bei den Rahmenbedingungen sehe ich eine große Chance, dass du zu den sehr vielen Doktoranden gehörst, die nach 2-3 Jahren mit einer halbfertigen Diss abbrechen.
18.06.2021, 15:07
(17.06.2021, 16:07)GastBW schrieb: Schon mal danke für die Rückmeldungen.
Zu den zeitlichen Rahmenbedingungen: es ist jetzt nicht so als dass das punktgenau nach 2 Jahren stehen muss und mir ist natürlich auch bewusst, dass gerade mit der Begutachtung usw. viel Zeit ins Land gehen kann. Ich meine damit eher ein grobes Rahmenkonzept. Ich möchte nicht mit der eigentlichen Schreibarbeit 3+ Jahre verbringen und hunderte Seiten produzieren, sondern gerne in einem abgesteckten Bereich ein Thema bearbeiten. Wenn die Arbeit dann steht und anschließend noch viel Zeit vergeht, bis man den Titel führen darf, rechne ich das persönlich nicht zur eigentlichen Arbeit dazu.
Zu den Unis: könnt ihr mir Unis nennen, die unter 9P ohne weitere Bedingungen ermöglichen? Bisher stand in wirklich allen Promotionsordnungen, die ich gelesen habe, dass VB gefordert wird und ein Dispens nur mit anderen Dingen wie Seminararbeit mit „gut“ möglich ist.
Hi, es lohnt sich, sich mal die PromO aller Fakultäten anzusehen. Schau für einen recht "einfachen" Dispens (laut der PromO, nicht zwangsläufig in tatsächlicher Hinsicht) zum Beispiel (nicht abschließend) Osnabrück, Konstanz ("insbesondere"), Hagen, Göttingen, Humboldt.
Lediglich ein befriedigend fordert zB Chemniz, Kassel, Halle-Wittenberg; vgl. auch Darmstadt.
Viel Erfolg :)
18.06.2021, 15:17
(18.06.2021, 15:07)Gast schrieb:(17.06.2021, 16:07)GastBW schrieb: Schon mal danke für die Rückmeldungen.
Zu den zeitlichen Rahmenbedingungen: es ist jetzt nicht so als dass das punktgenau nach 2 Jahren stehen muss und mir ist natürlich auch bewusst, dass gerade mit der Begutachtung usw. viel Zeit ins Land gehen kann. Ich meine damit eher ein grobes Rahmenkonzept. Ich möchte nicht mit der eigentlichen Schreibarbeit 3+ Jahre verbringen und hunderte Seiten produzieren, sondern gerne in einem abgesteckten Bereich ein Thema bearbeiten. Wenn die Arbeit dann steht und anschließend noch viel Zeit vergeht, bis man den Titel führen darf, rechne ich das persönlich nicht zur eigentlichen Arbeit dazu.
Zu den Unis: könnt ihr mir Unis nennen, die unter 9P ohne weitere Bedingungen ermöglichen? Bisher stand in wirklich allen Promotionsordnungen, die ich gelesen habe, dass VB gefordert wird und ein Dispens nur mit anderen Dingen wie Seminararbeit mit „gut“ möglich ist.
Hi, es lohnt sich, sich mal die PromO aller Fakultäten anzusehen. Schau für einen recht "einfachen" Dispens (laut der PromO, nicht zwangsläufig in tatsächlicher Hinsicht) zum Beispiel (nicht abschließend) Osnabrück, Konstanz ("insbesondere"), Hagen, Göttingen, Humboldt.
Lediglich ein befriedigend fordert zB Chemniz, Kassel, Halle-Wittenberg; vgl. auch Darmstadt.
Viel Erfolg :)
Sorry, H-W zählte zur Gruppe einfacher Dispens
18.06.2021, 15:57
(18.06.2021, 15:17)Gast schrieb:(18.06.2021, 15:07)Gast schrieb:(17.06.2021, 16:07)GastBW schrieb: Schon mal danke für die Rückmeldungen.
Zu den zeitlichen Rahmenbedingungen: es ist jetzt nicht so als dass das punktgenau nach 2 Jahren stehen muss und mir ist natürlich auch bewusst, dass gerade mit der Begutachtung usw. viel Zeit ins Land gehen kann. Ich meine damit eher ein grobes Rahmenkonzept. Ich möchte nicht mit der eigentlichen Schreibarbeit 3+ Jahre verbringen und hunderte Seiten produzieren, sondern gerne in einem abgesteckten Bereich ein Thema bearbeiten. Wenn die Arbeit dann steht und anschließend noch viel Zeit vergeht, bis man den Titel führen darf, rechne ich das persönlich nicht zur eigentlichen Arbeit dazu.
Zu den Unis: könnt ihr mir Unis nennen, die unter 9P ohne weitere Bedingungen ermöglichen? Bisher stand in wirklich allen Promotionsordnungen, die ich gelesen habe, dass VB gefordert wird und ein Dispens nur mit anderen Dingen wie Seminararbeit mit „gut“ möglich ist.
Hi, es lohnt sich, sich mal die PromO aller Fakultäten anzusehen. Schau für einen recht "einfachen" Dispens (laut der PromO, nicht zwangsläufig in tatsächlicher Hinsicht) zum Beispiel (nicht abschließend) Osnabrück, Konstanz ("insbesondere"), Hagen, Göttingen, Humboldt.
Lediglich ein befriedigend fordert zB Chemniz, Kassel, Halle-Wittenberg; vgl. auch Darmstadt.
Viel Erfolg :)
Sorry, H-W zählte zur Gruppe einfacher Dispens
Super, vielen Dank für deinen Beitrag, hast mir wieder etwas Motivation gegeben. Die Unis schaue ich mir mal etwas genauer an.
18.06.2021, 16:58
Kann mich dem Vorredner nur anschließen, sich alle promotionsordnungen anzusehen.
Einen guten Überblick hierzu Lieder der Anhang des Buches „Dr. Jur.“ von Brandt, da sind alle aufgelistet.
Und generell: einfach versuchen und auf jeden Fall die Ernsthaftigkeit des Vorhabens deutlich machen!
Viel Erfolg!
Einen guten Überblick hierzu Lieder der Anhang des Buches „Dr. Jur.“ von Brandt, da sind alle aufgelistet.
Und generell: einfach versuchen und auf jeden Fall die Ernsthaftigkeit des Vorhabens deutlich machen!
Viel Erfolg!
18.06.2021, 21:37
Unabhängig von der Promotionsordnung steht auf den Seiten vieler Profs, dass die nur Leute mit Staatsteil-Vb nehmen. Das weiß man wieder, was der Schwerpunkt wert ist…
18.06.2021, 23:06
(18.06.2021, 21:37)Gast schrieb: Unabhängig von der Promotionsordnung steht auf den Seiten vieler Profs, dass die nur Leute mit Staatsteil-Vb nehmen. Das weiß man wieder, was der Schwerpunkt wert ist…
Wenn man weiß, wie krass unterschiedlich die SPs bewertet werden, ist es irgendwo schon nachvollziehbar. Mein SP zieht mich runter, was vor allen daran liegt, dass ich ihn drei Jahre vor dem Examen machen musste und ihn bei einem als sehr schwerem Lehrstuhl bekannten Prof abgelegt habe. Bin damals rein nach Interesse und nicht danach gegangen, was sozusagen aus heutiger Sicht taktisch cleverer gewesen wäre. Zu dem Zeitpunkt war ich schlicht auf einem schwächeren Level.
Ich frage hier vor allem deswegen auch nach entsprechenden Unis, weil ich der Ansicht bin, dass 8,7 im Staatsteil und 9,0 (insbesondere mit SP) praktisch fast identisch sind, jeder der das Examen gemacht hat weiß, wie nahe Glück und Pech beieinander liegen.
19.06.2021, 09:21
Um mal mit der absolut schwachsinnigen Behauptung aufzuräumen, dass nur Leute mit VB - oder besser noch: mit VB im Staatsteil - erfolgreich promovieren können:
Meine Noten
1. Examen (staatlich: 6,2/ Schwerpunkt: 15,4) Gesamtnote: 8,97
2. Examen 5,03
Promotionsnote: Summa Cum Laude
Dr. Titel hilft auf jeden Fall bei der Stellensuche. Der Markt ist weitaus weniger streng mit Notenanforderungen als hier gerne von Kollegen dargestellt wird. Wenn man in der Praxis die Leistung bringt, interessieren die Noten niemanden mehr.
Mein Rat: Do not listen to the naysayers!
Meine Noten
1. Examen (staatlich: 6,2/ Schwerpunkt: 15,4) Gesamtnote: 8,97
2. Examen 5,03
Promotionsnote: Summa Cum Laude
Dr. Titel hilft auf jeden Fall bei der Stellensuche. Der Markt ist weitaus weniger streng mit Notenanforderungen als hier gerne von Kollegen dargestellt wird. Wenn man in der Praxis die Leistung bringt, interessieren die Noten niemanden mehr.
Mein Rat: Do not listen to the naysayers!