14.06.2021, 20:44
(14.06.2021, 20:22)Gasto schrieb:(14.06.2021, 19:51)Gast schrieb:(14.06.2021, 19:07)Gasto schrieb:Mit dem Unterschied, dass nur die 15% ein vb schaffen(14.06.2021, 18:49)Gast schrieb:(14.06.2021, 18:21)Gast schrieb: Wer sich zwei Studiengänge offenhält und darauf spekuliert, in den jeweils anspruchsvollsten Jobs zu landen, muss damit rechnen, dass er scheitert, da er statistisch wahrscheinlich nicht zu den besten gehören wird. Dieses Forum hier liest sich erstaunlich oft wie ein Hort glücklicher Prädikatsjuristen, die alle zu den besten zählen, wobei mich die statistische Wirklichkeit hieran zweifeln lässt.
Insofern sollte TE sich folgende Fragen eher stellen: Was will ich unter der Prämisse, dass ich weder in Jura die Prädikate hole noch in BWL den 1,xx-Abschluss + erstklassige Praktika erreiche, studieren? Welche mittelklassigen Jobs gefallen mir besser, die eines Juristen oder die eines Betriebswirts?
Ambitionierte Ziele in allen Ehren, aber wer ausschließlich „hoch fliegt“ kann auch tief fallen.
Naja, in Bwl gute Noten und darauf aufbauend gute Praktika zu bekommen, sollte deutlich planbarer und warscheinlicher sein, als in Jura das Staatsexamen mit einer gehörigen Portion Glück zu bestehen.
Ich würde daher dem TE, wenn er schon so hohe Ziele hat, zu Bwl einfach auf Grund der höheren Warscheinlichkeit, in der UB zu landen, raten.
Mit dem Unterschied, dass du mit einem doppel-vb in Jura den Einstieg in einer (guten) GK absolut sicher ist. Niemand schaut auf dein Abi, deine Studiendauer oder deine Praktika. In BWL kannst du 1,3 in Bachelor und Master haben und kommst trotzdem nicht zu McK oder setzt dich beim Dax Konzern in der Trainee-Bewerbung nicht gegen die 300 anderen Bewerber durch, weil dein Vater eben nicht im Aufsichtsrat von XY war oder du ein Praktikum abgreifen und dort schon networken konntest.
Jura: Note unsicherer, wenn aber vorhanden, dann Karriereeinstieg problemlos.
BWL: Note planbarer, aber keine Garantie für einen sehr guten Einstieg.
Top UB oder top Konzernstellen schaffen doch auch nur die 15% besten BWLer. Wahrscheinlich sogar weniger.
Die ganze Argumentation ist hier doch auf zwei Punkte runterzubrechen: 1. In Jura sitzen die klügeren Leute (deswegen könnte ein ehrgeiziger Jurist die BWLer im BWL Studium ausstechen) und 2. Bei Jura ist viel mehr Glück dabei (deswegen ist es bei Jura unklar, ob man zu den besten 15% gehört, in BWL hingegen hängt es nur am eigenen Schaffen).
Punkt 1 ist Arroganz und Punkt 2 Jammerei. Mal wieder die oft gesehenen Eigenschaften hier im Forum.
Oh nein, Top Konzerne (Trainee-Programme) und top UBs (MBB) genauso wie Investment Banken (BB,EB) stellen weitaus mehr Leute ein als Großkanzleien. Außerden ist es auch um einiges leichter zu den top 15% in Bwl zu gehören als in Jura (gerade wegen dem Glücksfaktor).
14.06.2021, 20:47
Sorry, aber diese Jobvorstellungen klingen wie die eines 12jährigen Hobbykickers der auf die Frage, was er denn mal werden möchte mit "Bundesligaspieler" antwortet.
Klar ist es wichtig, im Leben Ziele zu haben. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass die von dir angestrebten Berufsziele am Anfang des Studiums schlicht nicht planbar sind.
Gerade im Jurastudium kann es sein, dass man trotz größter Bemühungen die erwünschte Note nicht erreicht. Und dann ist Essig mit manchen Jobs. Zusätzlich kommt es bei Jura ja nicht nur auf das erste Examen an. Das zweite ist sogar nochmal ne Spur dicker.
Im Übrigen sollte man mit späteren Berufswünschen vorsichtig sein, wenn man gar nicht weiß, worauf man da eigentlich hinfiebert. Die Realität in der Großkanzlei sieht leider ganz anders aus, als einem das die Hochglanzmagazine und Fernsehserien verklickern wollen. "Glamour" gibts da eher wenig sondern ne dicke Stange arbeitet. Die wenigsten Juristen bleiben ihr ganzes Berufsleben in der Großkanzlei, weil die Work-Life-Balance ab nem gewissen Punkt einfach nicht mehr stimmt.
Klar ist es wichtig, im Leben Ziele zu haben. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass die von dir angestrebten Berufsziele am Anfang des Studiums schlicht nicht planbar sind.
Gerade im Jurastudium kann es sein, dass man trotz größter Bemühungen die erwünschte Note nicht erreicht. Und dann ist Essig mit manchen Jobs. Zusätzlich kommt es bei Jura ja nicht nur auf das erste Examen an. Das zweite ist sogar nochmal ne Spur dicker.
Im Übrigen sollte man mit späteren Berufswünschen vorsichtig sein, wenn man gar nicht weiß, worauf man da eigentlich hinfiebert. Die Realität in der Großkanzlei sieht leider ganz anders aus, als einem das die Hochglanzmagazine und Fernsehserien verklickern wollen. "Glamour" gibts da eher wenig sondern ne dicke Stange arbeitet. Die wenigsten Juristen bleiben ihr ganzes Berufsleben in der Großkanzlei, weil die Work-Life-Balance ab nem gewissen Punkt einfach nicht mehr stimmt.
14.06.2021, 23:10
(14.06.2021, 17:57)Gast schrieb:(14.06.2021, 17:36)Gast schrieb:(14.06.2021, 17:29)Gast schrieb:(14.06.2021, 16:51)guga schrieb:(14.06.2021, 16:36)Gast schrieb: Theoretisch schon, aber Juristen machen in den Unternehmensberatungen nur einen sehr kleinen, überschaubaren Anteil aus; ich hatte mal was von 2% gehört. Macht aber natürlich auch sinn, da Juristen dort zwar mit ihrer Denkweise aber nicht mit ihrem Fachwissen glänzen können, da dort Bwler und MINTler zu den spezifischen Problemen viel besser etwas sagen können.
BWLer können halt besser Powerpoint Folien zusammenklicken. Als Jurist ist man da schnell unterfordert.
Nicht das es schwer wäre, diese Skills zu erlernen, aber auch dort werden gewisse betriebswirtschaftliche Kentnnisse erwartet -> Excel Sheets erstellen, Excel Modelle basteln, GuV-Rechnungen, Bilanzen verstehen, usw. Dies alles kennt der Jurist nicht, es wird aber erwartet, dass er sich schon schnell wie möglich, in solche Themen einarbeitet, und da ist der Bwler eben effizienter.
ohh ja. Als Anwalt falle ich immer tot um, wenn ich eine Bilanz vom Mandanten bekomme oder gar GuV. Das ist Denken auf dem Hochreck.
Die GuV ist Teil der Bilanz. Dein "gar" zeigt, wie wenig du davon verstehst.
Falsch. § 242 Abs. 3 HGB: "Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung bilden den Jahresabschluß." Gutes Eigentor. Für die UB reicht wohl Halbwissen aus.
15.06.2021, 00:31
(14.06.2021, 20:47)Gast schrieb: Sorry, aber diese Jobvorstellungen klingen wie die eines 12jährigen Hobbykickers der auf die Frage, was er denn mal werden möchte mit "Bundesligaspieler" antwortet.
Klar ist es wichtig, im Leben Ziele zu haben. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass die von dir angestrebten Berufsziele am Anfang des Studiums schlicht nicht planbar sind.
Gerade im Jurastudium kann es sein, dass man trotz größter Bemühungen die erwünschte Note nicht erreicht. Und dann ist Essig mit manchen Jobs. Zusätzlich kommt es bei Jura ja nicht nur auf das erste Examen an. Das zweite ist sogar nochmal ne Spur dicker.
Im Übrigen sollte man mit späteren Berufswünschen vorsichtig sein, wenn man gar nicht weiß, worauf man da eigentlich hinfiebert. Die Realität in der Großkanzlei sieht leider ganz anders aus, als einem das die Hochglanzmagazine und Fernsehserien verklickern wollen. "Glamour" gibts da eher wenig sondern ne dicke Stange arbeitet. Die wenigsten Juristen bleiben ihr ganzes Berufsleben in der Großkanzlei, weil die Work-Life-Balance ab nem gewissen Punkt einfach nicht mehr stimmt.
Und zur Ergänzung:
Nur die wenigsten BWL'er bleiben ihr ganzes Berufsleben in der UB oder IB. Denn so wie bei den Juristen kann auch in der UB oder IB logischerweise nicht jeder Partner werden. Viele schaffen es nicht einmal zum Projektleiter/Manager oder wie auch immer sich die Hierarchiestufe über den Consultants/Associates nennt.
15.06.2021, 01:02
(14.06.2021, 19:07) pid=\137569' schrieb:Mit dem Unterschied, dass du mit einem doppel-vb in Jura den Einstieg in einer (guten) GK absolut sicher ist. Niemand schaut auf dein Abi, deine Studiendauer oder deine Praktika. In BWL kannst du 1,3 in Bachelor und Master haben und kommst trotzdem nicht zu McK oder setzt dich beim Dax Konzern in der Trainee-Bewerbung nicht gegen die 300 anderen Bewerber durch, weil dein Vater eben nicht im Aufsichtsrat von XY war oder du ein Praktikum abgreifen und dort schon networken konntest.
Jura: Note unsicherer, wenn aber vorhanden, dann Karriereeinstieg problemlos.
BWL: Note planbarer, aber keine Garantie für einen sehr guten Einstieg.
So ist es.
15.06.2021, 15:02
In jedem Fall gilt allerdings GK<UB; beide Karriewege sind nicht planbar, da beide von Faktoren abhängen, die nicht in deiner Hand liegen (Jura evtl. nochmals abhängiger wegen dem Examen). Daher solltest du dir viel eher die Frage stellen, ob dir juristisches oder strategisches Denken mehr spaßt macht. Was extrinsische Faktoren wie Gehalt, Arbeitszeiten, Impact, Abwechslung oder exit Möglichkeiten angeht, sollte UB aber ganz klar die Nase vorn haben. Ich würde dir eher dazu raten, nicht auf die extrinsischen Faktoren sondern viel mehr auf deine intrinsische Motivation zu einem Gebiet zu achten.
15.06.2021, 17:11
(15.06.2021, 15:02)Gast schrieb: In jedem Fall gilt allerdings GK<UB; beide Karriewege sind nicht planbar, da beide von Faktoren abhängen, die nicht in deiner Hand liegen (Jura evtl. nochmals abhängiger wegen dem Examen). Daher solltest du dir viel eher die Frage stellen, ob dir juristisches oder strategisches Denken mehr spaßt macht. Was extrinsische Faktoren wie Gehalt, Arbeitszeiten, Impact, Abwechslung oder exit Möglichkeiten angeht, sollte UB aber ganz klar die Nase vorn haben. Ich würde dir eher dazu raten, nicht auf die extrinsischen Faktoren sondern viel mehr auf deine intrinsische Motivation zu einem Gebiet zu achten.Die Arbeitszeiten in ner UB sind schlimmer, da du einfach 4 Tage die Woche weg bist. In ner GK kannst du abends nach Hause oder in deiner Stadt was mit Freunden unternehmen, als Berater bist du in irgendnem anonymen Hotel.
Das Einstiegsgehalt bei Unternehmensberatungen ist auch niedriger als in einer GK, da muss man aber zugestehen das die Berater im Schnitt auch jünger starten als die Anwälte.
Was Exit Optionen angeht kann sich ein GK Anwalt sicherlich nicht beschweren, er kann in ne kleinere Kanzlei, in die Rechtsabteilung eines Unternehmens oder zur Justiz ... klingt meines Erachtens nicht gerade schlecht.
So eindeutig ist es meiner Meinung nach definitiv nicht .... .
15.06.2021, 17:56
(15.06.2021, 17:11)Gast schrieb:(15.06.2021, 15:02)Gast schrieb: In jedem Fall gilt allerdings GK<UB; beide Karriewege sind nicht planbar, da beide von Faktoren abhängen, die nicht in deiner Hand liegen (Jura evtl. nochmals abhängiger wegen dem Examen). Daher solltest du dir viel eher die Frage stellen, ob dir juristisches oder strategisches Denken mehr spaßt macht. Was extrinsische Faktoren wie Gehalt, Arbeitszeiten, Impact, Abwechslung oder exit Möglichkeiten angeht, sollte UB aber ganz klar die Nase vorn haben. Ich würde dir eher dazu raten, nicht auf die extrinsischen Faktoren sondern viel mehr auf deine intrinsische Motivation zu einem Gebiet zu achten.Die Arbeitszeiten in ner UB sind schlimmer, da du einfach 4 Tage die Woche weg bist. In ner GK kannst du abends nach Hause oder in deiner Stadt was mit Freunden unternehmen, als Berater bist du in irgendnem anonymen Hotel.
Das Einstiegsgehalt bei Unternehmensberatungen ist auch niedriger als in einer GK, da muss man aber zugestehen das die Berater im Schnitt auch jünger starten als die Anwälte.
Was Exit Optionen angeht kann sich ein GK Anwalt sicherlich nicht beschweren, er kann in ne kleinere Kanzlei, in die Rechtsabteilung eines Unternehmens oder zur Justiz ... klingt meines Erachtens nicht gerade schlecht.
So eindeutig ist es meiner Meinung nach definitiv nicht .... .
Arbeitszeiten sind anfangs tatsächlich sehr hoch (mind. 60 Std/Woche), allerdings nimmt die Arbeitszeit mit jeder Beförderung ab, da man immer weniger Monkey Work macht und das den (Junior) Consultants überlässt. Sowohl Gehaltssprünge als auch Boni sind in UBs nahezu immer größer; dazu kommt noch, dass man früher anfängt, weshalb das Gehalts eines Senior Beraters oder Projektmanagers/-Leiters definitiv höher als das des Junior GK-Associates ist. Exit Optionen der Anwälte sind zwar schön und gut, aber UB und vor allem MBB Ex-Berater kommen nach ihrer Beraterzeit in (Groß)Konzernen unter, wo sie direkt als Abteilungsleiter einsteigen. Die richtig guten Berater schaffen es sogar zu Private-Equity-Firmen, wo sie für weniger Arbeit als in der UB mehr Gehalt als Berater, Investmentbanker oder GK-Anwälte bekommen.
15.06.2021, 22:40
Was ist denn das für ne Milchmädchenrechnung? Der Consultant hat dann halt auch 3 Jahre 60h die Woche geknechtet und ist schon meist gar nicht mehr in der UB, sondern bei irgendeinem Mittelständler. Während der spätere GK-Anwalt einmal die Woche beim Ausbilder war und ein paar Stunden am Tag in der Bib.
Wenn es euch nur darum geht, beim Tod möglichst viel Geld zu haben, macht so eine Rechnung Sinn. Sonst nicht. Insbesondere nicht mit Berufen, die meist nicht lange gemacht werden.
Wenn es euch nur darum geht, beim Tod möglichst viel Geld zu haben, macht so eine Rechnung Sinn. Sonst nicht. Insbesondere nicht mit Berufen, die meist nicht lange gemacht werden.
15.06.2021, 22:55
(15.06.2021, 22:40)HerrKules schrieb: Was ist denn das für ne Milchmädchenrechnung? Der Consultant hat dann halt auch 3 Jahre 60h die Woche geknechtet und ist schon meist gar nicht mehr in der UB, sondern bei irgendeinem Mittelständler. Während der spätere GK-Anwalt einmal die Woche beim Ausbilder war und ein paar Stunden am Tag in der Bib.
Wenn es euch nur darum geht, beim Tod möglichst viel Geld zu haben, macht so eine Rechnung Sinn. Sonst nicht. Insbesondere nicht mit Berufen, die meist nicht lange gemacht werden.
Über UB und GK reden und dann mit der Sinnfrage kommen :D