27.05.2021, 07:59
(26.05.2021, 22:20)Egon schrieb:(26.05.2021, 13:42)Gast schrieb:(26.05.2021, 12:25)Gast schrieb: Hat jemand Informationen dazu, ob und wie sich Berufserfahrung in der Verwaltung auf die Bewerbung auswirkt. Meine Noten sind mit knapp unter 8 Punkten im 1. Examen und knapp über 9 Punkten im zweiten Examen so, dass sie so gerade die Voraussetzungen erfüllen (NRW, Wunschort Köln (familienbedingt)).
Konkrete Informationen, d.h. Internetseite o.Ä. habe ich nicht. Mein Freund hat sich aber - nach 3 Jahren in gehobener Position in der Verwaltung und Promotion im Verwaltungsrecht - für Köln beworben und in beiden Examina knapp über 9 Punkte. Man hat ihm mitgeteilt, man hätte leider auf absehbare Zeit keine Verwendung für ihn (war Anfang des Jahres). Da auch bei uns keine örtliche Flexibilität besteht, ist das Thema "Verwaltungsrichter" jetzt ad acta gelegt.
Das klingt nicht sehr glaubwürdig. Ich habe mind. 2 Freunde, die ähnliche Voraussetzungen haben (eher schlechtere) und beide am VG Köln genommen wurden. Und das ist nicht so lange her.
Wenn es keine freien Stellen (mehr) gibt, hilft das der Fragestellerin auch nicht weiter.
27.05.2021, 12:18
(27.05.2021, 07:59)Gast schrieb:(26.05.2021, 22:20)Egon schrieb:(26.05.2021, 13:42)Gast schrieb:(26.05.2021, 12:25)Gast schrieb: Hat jemand Informationen dazu, ob und wie sich Berufserfahrung in der Verwaltung auf die Bewerbung auswirkt. Meine Noten sind mit knapp unter 8 Punkten im 1. Examen und knapp über 9 Punkten im zweiten Examen so, dass sie so gerade die Voraussetzungen erfüllen (NRW, Wunschort Köln (familienbedingt)).
Konkrete Informationen, d.h. Internetseite o.Ä. habe ich nicht. Mein Freund hat sich aber - nach 3 Jahren in gehobener Position in der Verwaltung und Promotion im Verwaltungsrecht - für Köln beworben und in beiden Examina knapp über 9 Punkte. Man hat ihm mitgeteilt, man hätte leider auf absehbare Zeit keine Verwendung für ihn (war Anfang des Jahres). Da auch bei uns keine örtliche Flexibilität besteht, ist das Thema "Verwaltungsrichter" jetzt ad acta gelegt.
Das klingt nicht sehr glaubwürdig. Ich habe mind. 2 Freunde, die ähnliche Voraussetzungen haben (eher schlechtere) und beide am VG Köln genommen wurden. Und das ist nicht so lange her.
Wenn es keine freien Stellen (mehr) gibt, hilft das der Fragestellerin auch nicht weiter.
wie gesagt, in nds ist dieses jahr einstellungsstopp.
27.05.2021, 16:49
Habe mal eine generelle Frage zu den Noten am VG.
Woran liegt es, dass gerade dort die Anforderungen höher sind als bei den ordentlichen Gerichten? Das klang ja hier auch schon an. Habe ich auch lange vor Corona bzw. Flüchtlingswelle schon mehrfach gelesen/gehört.
Also gibt es dafür einen speziellen Grund oder ist es „Tradition“? Wenn jemand 8er Examina hat aber im Öffentlichen Recht fähig ist kann das doch egal sein
Woran liegt es, dass gerade dort die Anforderungen höher sind als bei den ordentlichen Gerichten? Das klang ja hier auch schon an. Habe ich auch lange vor Corona bzw. Flüchtlingswelle schon mehrfach gelesen/gehört.
Also gibt es dafür einen speziellen Grund oder ist es „Tradition“? Wenn jemand 8er Examina hat aber im Öffentlichen Recht fähig ist kann das doch egal sein
27.05.2021, 17:08
(27.05.2021, 16:49)Allgemeine Frage schrieb: Habe mal eine generelle Frage zu den Noten am VG.
Woran liegt es, dass gerade dort die Anforderungen höher sind als bei den ordentlichen Gerichten? Das klang ja hier auch schon an. Habe ich auch lange vor Corona bzw. Flüchtlingswelle schon mehrfach gelesen/gehört.
Also gibt es dafür einen speziellen Grund oder ist es „Tradition“? Wenn jemand 8er Examina hat aber im Öffentlichen Recht fähig ist kann das doch egal sein
Ich denke mal das ist in jeder Fachgerichtsbarkeit so. Grund: die Ordentliche Gerichtsbarkeit braucht mit Abstand die meisten Kapazitäten an Personal. Ergo: Mehr Stellen auf mehr Bewerber. Da muss man sich dann schon abheben, um die wenigen Richterstühle in den Fachgerichten zu kriegen. Ausnahmen wie die Asylsituation werden dann halt entsprechend über niedrigere Notenvoraussetzungen angekurbelt. Und jetzt ist man da erst einmal satt.
27.05.2021, 17:36
(27.05.2021, 17:08)Gast schrieb:(27.05.2021, 16:49)Allgemeine Frage schrieb: Habe mal eine generelle Frage zu den Noten am VG.
Woran liegt es, dass gerade dort die Anforderungen höher sind als bei den ordentlichen Gerichten? Das klang ja hier auch schon an. Habe ich auch lange vor Corona bzw. Flüchtlingswelle schon mehrfach gelesen/gehört.
Also gibt es dafür einen speziellen Grund oder ist es „Tradition“? Wenn jemand 8er Examina hat aber im Öffentlichen Recht fähig ist kann das doch egal sein
Ich denke mal das ist in jeder Fachgerichtsbarkeit so. Grund: die Ordentliche Gerichtsbarkeit braucht mit Abstand die meisten Kapazitäten an Personal. Ergo: Mehr Stellen auf mehr Bewerber. Da muss man sich dann schon abheben, um die wenigen Richterstühle in den Fachgerichten zu kriegen. Ausnahmen wie die Asylsituation werden dann halt entsprechend über niedrigere Notenvoraussetzungen angekurbelt. Und jetzt ist man da erst einmal satt.
so ist es.
auch herrschte ein hohes selbstverständnis im vergleich zu amtsrichtern und zur sta. es hieß zudem man habe normalerweise am vg weniger verfahren, die jedoch rechtlich anspruchsvoller seien
27.05.2021, 17:39
(27.05.2021, 16:49)Allgemeine Frage schrieb: Habe mal eine generelle Frage zu den Noten am VG.
Woran liegt es, dass gerade dort die Anforderungen höher sind als bei den ordentlichen Gerichten? Das klang ja hier auch schon an. Habe ich auch lange vor Corona bzw. Flüchtlingswelle schon mehrfach gelesen/gehört.
Also gibt es dafür einen speziellen Grund oder ist es „Tradition“? Wenn jemand 8er Examina hat aber im Öffentlichen Recht fähig ist kann das doch egal sein
Also ich kann jedenfalls sagen, dass es nichts mit einer etwaigen überdurchschnittlichen Schwierigkeit der Materie zu tun hat, auch wenn beim VG gerne das Gegenteil behauptet wird. Je nach Personalbedarf sind es einfach mehr oder weniger Stellen. Als ich vor der Asylwelle angefangen habe, brauchte man gerade sehr gute Noten an den attraktiven Standorten. Die meisten meiner Kollegen hatten mind. ein zweistelliges VB oder auch ein Gut, in einem Fall auch ein Sehr Gut. Ich habe damals mit 2 x Gut angefangen. Ab 2016 sind die Einstellungsanforderungen dagegen runter gegangen, in meinen Augen völlig zu recht. Es ist auch eher grotesk. Die neuen Bewerber sollen alle super Kenntnisse haben, und unter den Vorsitzenden ab 50 aufwärts, tummeln sich nicht wenige, die sich ihre Stellen durch Betriebszugehörigkeit und eine erhöhte Anpassungsbereitschaft im Umgang mit der Gerichtsleitung "erdient" haben, aber zum Teil nicht einmal Kenntnisse aus dem 5. Semester besitzen (prozessuale Kenntnisse, Grundrechtslehren, Unterscheidung von Eingriffs- und Leistungsgehalten der Grundrechte etc.). Die erzählen den jungen Kollegen dann, wie "der Hase hier so läuft". Wirklich Banane.
27.05.2021, 17:41
(27.05.2021, 17:39)Some dude schrieb:(27.05.2021, 16:49)Allgemeine Frage schrieb: Habe mal eine generelle Frage zu den Noten am VG.
Woran liegt es, dass gerade dort die Anforderungen höher sind als bei den ordentlichen Gerichten? Das klang ja hier auch schon an. Habe ich auch lange vor Corona bzw. Flüchtlingswelle schon mehrfach gelesen/gehört.
Also gibt es dafür einen speziellen Grund oder ist es „Tradition“? Wenn jemand 8er Examina hat aber im Öffentlichen Recht fähig ist kann das doch egal sein
Also ich kann jedenfalls sagen, dass es nichts mit einer etwaigen überdurchschnittlichen Schwierigkeit der Materie zu tun hat, auch wenn beim VG gerne das Gegenteil behauptet wird. Je nach Personalbedarf sind es einfach mehr oder weniger Stellen. Als ich vor der Asylwelle angefangen habe, brauchte man gerade sehr gute Noten an den attraktiven Standorten. Die meisten meiner Kollegen hatten mind. ein zweistelliges VB oder auch ein Gut, in einem Fall auch ein Sehr Gut. Ich habe damals mit 2 x Gut angefangen. Ab 2016 sind die Einstellungsanforderungen dagegen runter gegangen, in meinen Augen völlig zu recht. Es ist auch eher grotesk. Die neuen Bewerber sollen alle super Kenntnisse haben, und unter den Vorsitzenden ab 50 aufwärts, tummeln sich nicht wenige, die sich ihre Stellen durch Betriebszugehörigkeit und eine erhöhte Anpassungsbereitschaft im Umgang mit der Gerichtsleitung "erdient" haben, aber zum Teil nicht einmal Kenntnisse aus dem 5. Semester besitzen (prozessuale Kenntnisse, Grundrechtslehren, Unterscheidung von Eingriffs- und Leistungsgehalten der Grundrechte etc.). Die erzählen den jungen Kollegen dann, wie "der Hase hier so läuft". Wirklich Banane.
Mal ne ganz andere Frage: Wie zur Hölle kriegt man zwei mal gut?
27.05.2021, 17:53
(27.05.2021, 17:41)Gast schrieb:(27.05.2021, 17:39)Some dude schrieb:(27.05.2021, 16:49)Allgemeine Frage schrieb: Habe mal eine generelle Frage zu den Noten am VG.
Woran liegt es, dass gerade dort die Anforderungen höher sind als bei den ordentlichen Gerichten? Das klang ja hier auch schon an. Habe ich auch lange vor Corona bzw. Flüchtlingswelle schon mehrfach gelesen/gehört.
Also gibt es dafür einen speziellen Grund oder ist es „Tradition“? Wenn jemand 8er Examina hat aber im Öffentlichen Recht fähig ist kann das doch egal sein
Also ich kann jedenfalls sagen, dass es nichts mit einer etwaigen überdurchschnittlichen Schwierigkeit der Materie zu tun hat, auch wenn beim VG gerne das Gegenteil behauptet wird. Je nach Personalbedarf sind es einfach mehr oder weniger Stellen. Als ich vor der Asylwelle angefangen habe, brauchte man gerade sehr gute Noten an den attraktiven Standorten. Die meisten meiner Kollegen hatten mind. ein zweistelliges VB oder auch ein Gut, in einem Fall auch ein Sehr Gut. Ich habe damals mit 2 x Gut angefangen. Ab 2016 sind die Einstellungsanforderungen dagegen runter gegangen, in meinen Augen völlig zu recht. Es ist auch eher grotesk. Die neuen Bewerber sollen alle super Kenntnisse haben, und unter den Vorsitzenden ab 50 aufwärts, tummeln sich nicht wenige, die sich ihre Stellen durch Betriebszugehörigkeit und eine erhöhte Anpassungsbereitschaft im Umgang mit der Gerichtsleitung "erdient" haben, aber zum Teil nicht einmal Kenntnisse aus dem 5. Semester besitzen (prozessuale Kenntnisse, Grundrechtslehren, Unterscheidung von Eingriffs- und Leistungsgehalten der Grundrechte etc.). Die erzählen den jungen Kollegen dann, wie "der Hase hier so läuft". Wirklich Banane.
Mal ne ganz andere Frage: Wie zur Hölle kriegt man zwei mal gut?
27.05.2021, 17:55
(27.05.2021, 17:41)Gast schrieb:(27.05.2021, 17:39)Some dude schrieb:(27.05.2021, 16:49)Allgemeine Frage schrieb: Habe mal eine generelle Frage zu den Noten am VG.
Woran liegt es, dass gerade dort die Anforderungen höher sind als bei den ordentlichen Gerichten? Das klang ja hier auch schon an. Habe ich auch lange vor Corona bzw. Flüchtlingswelle schon mehrfach gelesen/gehört.
Also gibt es dafür einen speziellen Grund oder ist es „Tradition“? Wenn jemand 8er Examina hat aber im Öffentlichen Recht fähig ist kann das doch egal sein
Also ich kann jedenfalls sagen, dass es nichts mit einer etwaigen überdurchschnittlichen Schwierigkeit der Materie zu tun hat, auch wenn beim VG gerne das Gegenteil behauptet wird. Je nach Personalbedarf sind es einfach mehr oder weniger Stellen. Als ich vor der Asylwelle angefangen habe, brauchte man gerade sehr gute Noten an den attraktiven Standorten. Die meisten meiner Kollegen hatten mind. ein zweistelliges VB oder auch ein Gut, in einem Fall auch ein Sehr Gut. Ich habe damals mit 2 x Gut angefangen. Ab 2016 sind die Einstellungsanforderungen dagegen runter gegangen, in meinen Augen völlig zu recht. Es ist auch eher grotesk. Die neuen Bewerber sollen alle super Kenntnisse haben, und unter den Vorsitzenden ab 50 aufwärts, tummeln sich nicht wenige, die sich ihre Stellen durch Betriebszugehörigkeit und eine erhöhte Anpassungsbereitschaft im Umgang mit der Gerichtsleitung "erdient" haben, aber zum Teil nicht einmal Kenntnisse aus dem 5. Semester besitzen (prozessuale Kenntnisse, Grundrechtslehren, Unterscheidung von Eingriffs- und Leistungsgehalten der Grundrechte etc.). Die erzählen den jungen Kollegen dann, wie "der Hase hier so läuft". Wirklich Banane.
Mal ne ganz andere Frage: Wie zur Hölle kriegt man zwei mal gut?
Ach, ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich habe zum einen ein sehr gutes Gedächtnis und mag strukturierte Denken, d.h., wenn ich etwas richtig verstanden habe, kann ich es mir lange merken. Aber ich habe auch wie ein Blöder gelernt, und ein ordentlicher Teil war auch einfach Glück (Klausuren, faire Kommission in der mündlichen Prüfung).
27.05.2021, 17:57
(27.05.2021, 17:55)some dude schrieb:(27.05.2021, 17:41)Gast schrieb:(27.05.2021, 17:39)Some dude schrieb:(27.05.2021, 16:49)Allgemeine Frage schrieb: Habe mal eine generelle Frage zu den Noten am VG.
Woran liegt es, dass gerade dort die Anforderungen höher sind als bei den ordentlichen Gerichten? Das klang ja hier auch schon an. Habe ich auch lange vor Corona bzw. Flüchtlingswelle schon mehrfach gelesen/gehört.
Also gibt es dafür einen speziellen Grund oder ist es „Tradition“? Wenn jemand 8er Examina hat aber im Öffentlichen Recht fähig ist kann das doch egal sein
Also ich kann jedenfalls sagen, dass es nichts mit einer etwaigen überdurchschnittlichen Schwierigkeit der Materie zu tun hat, auch wenn beim VG gerne das Gegenteil behauptet wird. Je nach Personalbedarf sind es einfach mehr oder weniger Stellen. Als ich vor der Asylwelle angefangen habe, brauchte man gerade sehr gute Noten an den attraktiven Standorten. Die meisten meiner Kollegen hatten mind. ein zweistelliges VB oder auch ein Gut, in einem Fall auch ein Sehr Gut. Ich habe damals mit 2 x Gut angefangen. Ab 2016 sind die Einstellungsanforderungen dagegen runter gegangen, in meinen Augen völlig zu recht. Es ist auch eher grotesk. Die neuen Bewerber sollen alle super Kenntnisse haben, und unter den Vorsitzenden ab 50 aufwärts, tummeln sich nicht wenige, die sich ihre Stellen durch Betriebszugehörigkeit und eine erhöhte Anpassungsbereitschaft im Umgang mit der Gerichtsleitung "erdient" haben, aber zum Teil nicht einmal Kenntnisse aus dem 5. Semester besitzen (prozessuale Kenntnisse, Grundrechtslehren, Unterscheidung von Eingriffs- und Leistungsgehalten der Grundrechte etc.). Die erzählen den jungen Kollegen dann, wie "der Hase hier so läuft". Wirklich Banane.
Mal ne ganz andere Frage: Wie zur Hölle kriegt man zwei mal gut?
Ach, ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich habe zum einen ein sehr gutes Gedächtnis und mag strukturierte Denken, d.h., wenn ich etwas richtig verstanden habe, kann ich es mir lange merken. Aber ich habe auch wie ein Blöder gelernt, und ein ordentlicher Teil war auch einfach Glück (Klausuren, faire Kommission in der mündlichen Prüfung).
Wie dem auch sei. Glückwunsch. Das ist bewunderns- und beneidenswert!