24.05.2021, 13:52
Hallo zusammen,
hier wird ja gerne viel gemutmaßt und in die Glaskugel geschaut. Mich würde interessieren, was ein Anwalt nach 5 - 10 Berufsjahren verdienen kann, wenn er fernab der Großstadt in einer klassischen "Mittelständischen Normalo" Kanzlei anfängt (keine die in irgendwelchen Azur/Juve Listen auftaucht) und dort z.B. Arbeits-/Steuer-/Gesellschafts- und/oder Mietrecht macht.
Ist das wirklich von vornherein als prekär anzusehen oder ist das immer nur die Befürchtung von Absolventen, die keine Ahnung von der Arbeitswelt haben?
Ich frage deshalb, weil ich gerne eher ländlich leben würde, aber durchaus ehrgeizig und erfolgreich meine Examina bestritten habe und der Plan schon auch ist beruflich erfolgreich zu sein (zumindest dahingehend, dass man finanziell gut dasteht).
Ist so etwas tatsächlich nur in den Großstädten Deutschlands realisierbar bei einer namenhaften Adresse?
Freue mich auf eure Erfahrungen/Anregungen
hier wird ja gerne viel gemutmaßt und in die Glaskugel geschaut. Mich würde interessieren, was ein Anwalt nach 5 - 10 Berufsjahren verdienen kann, wenn er fernab der Großstadt in einer klassischen "Mittelständischen Normalo" Kanzlei anfängt (keine die in irgendwelchen Azur/Juve Listen auftaucht) und dort z.B. Arbeits-/Steuer-/Gesellschafts- und/oder Mietrecht macht.
Ist das wirklich von vornherein als prekär anzusehen oder ist das immer nur die Befürchtung von Absolventen, die keine Ahnung von der Arbeitswelt haben?
Ich frage deshalb, weil ich gerne eher ländlich leben würde, aber durchaus ehrgeizig und erfolgreich meine Examina bestritten habe und der Plan schon auch ist beruflich erfolgreich zu sein (zumindest dahingehend, dass man finanziell gut dasteht).
Ist so etwas tatsächlich nur in den Großstädten Deutschlands realisierbar bei einer namenhaften Adresse?
Freue mich auf eure Erfahrungen/Anregungen
24.05.2021, 14:08
Gibt Anwälte, die machen auf dem Land ihre 300.000 Euro Gewinn pro Jahr und gibt genauso solche, die mit 30.000 Euro Gewinn pro Jahr rausgehen.
Die Frage ist, worauf spezialisierst du dich und wie geschäftstüchtig bist du. Wer privates Mietrecht und Verkehrsunfälle machen, wird eher semi gut verdienen. Wer für den örtlichen Mittelstand hingegen Steuer- und Gesellschaftsrecht macht und noch ein paar Immobilienprojekte begleitet, kann sehr gut dastehen.
Die Frage ist, worauf spezialisierst du dich und wie geschäftstüchtig bist du. Wer privates Mietrecht und Verkehrsunfälle machen, wird eher semi gut verdienen. Wer für den örtlichen Mittelstand hingegen Steuer- und Gesellschaftsrecht macht und noch ein paar Immobilienprojekte begleitet, kann sehr gut dastehen.
24.05.2021, 14:20
Danke für deine Rückmeldung.
Hast du konkrete Beispiele aus deinem näheren Umfeld (natürlich ohne Namensnennung).
Diese Allgemeingrundsätze kenne ich, aber was mich interessieren würde wäre einfach mal so eine Aufstellung ähnlich dem "Azur Gehaltsranking" für Anwälte, die eben fernab der Großkanzleiwelt 5-10 Jahre im Beruf sind.
Klar hängt das viel von der individuellen Leistung ab, aber interessant wäre so ein ungefährer Umfang als Entscheidungsgrundlage schon so a la
Mittelständische Kanzlei in Nürnberg nach 5 Jahren : 75.000
Mittelständische Kanzlei in Chemnitz nach 5 Jahren : 60.000
etc.
Hast du konkrete Beispiele aus deinem näheren Umfeld (natürlich ohne Namensnennung).
Diese Allgemeingrundsätze kenne ich, aber was mich interessieren würde wäre einfach mal so eine Aufstellung ähnlich dem "Azur Gehaltsranking" für Anwälte, die eben fernab der Großkanzleiwelt 5-10 Jahre im Beruf sind.
Klar hängt das viel von der individuellen Leistung ab, aber interessant wäre so ein ungefährer Umfang als Entscheidungsgrundlage schon so a la
Mittelständische Kanzlei in Nürnberg nach 5 Jahren : 75.000
Mittelständische Kanzlei in Chemnitz nach 5 Jahren : 60.000
etc.
24.05.2021, 14:30
Das kann man Null verallgemeinern. Manche machen mit 4 Mandanten in einer 3 Mann Bude 800k Umsatz und andere kriegen nur Mindestlohn trotz 60h Wochen
24.05.2021, 14:44
Kann man halt echt nicht pauschal sagen. In meiner Stadt (ca. 10.000 Einwohner) gibt es nen Anwalt, der ordentlich Kohle macht, etablierte Kanzlei, alles was in der Stadt Rang und Namen hat, gehört zu seinen Mandanten. Die Mitarbeiter werden auch ganz gut bezahlt. Dagegen haben es die anderen Kanzleien in der Stadt echt schwer. Einer hat letztes Jahr seine Kanzlei aufgegeben und ist weggezogen, andere können sich keine Mitarbeiter leisten. Also: wenn Kanzlei in kleiner Stadt auf dem Land, dann am besten eine, die etabliert ist.
24.05.2021, 14:59
Habe die Diskussion mit meinem Schwiegervater geführt. Er selbst ist Anwaltsnotar in der niedersächsischen Provinz. Ist mit 9 Anwälten (davon zwei Angestellte) und einem anderen Notar in einer Kanzlei. Er selbst macht neben dem Notariat vor allem Agrarrecht. Ist da auch dick in der Jägerschaft engagiert und sehr gut vernetzt.
Er versucht häufiger mal mir den Job schmackhaft zu machen und wirbt mit den exzellenten Verdienstmöglichkeiten als Sozius der Kanzlei. Nach seiner Aussage liegen die Partner alle über 100k Entnahme pro Jahr (zzgl. großer Dienstwagen etc) Die älteren über 200k und die beiden Notare nähern sich angeblich in guten Jahren der halben Million.
Er versucht häufiger mal mir den Job schmackhaft zu machen und wirbt mit den exzellenten Verdienstmöglichkeiten als Sozius der Kanzlei. Nach seiner Aussage liegen die Partner alle über 100k Entnahme pro Jahr (zzgl. großer Dienstwagen etc) Die älteren über 200k und die beiden Notare nähern sich angeblich in guten Jahren der halben Million.
24.05.2021, 15:13
(24.05.2021, 14:59)Gast schrieb: Habe die Diskussion mit meinem Schwiegervater geführt. Er selbst ist Anwaltsnotar in der niedersächsischen Provinz. Ist mit 9 Anwälten (davon zwei Angestellte) und einem anderen Notar in einer Kanzlei. Er selbst macht neben dem Notariat vor allem Agrarrecht. Ist da auch dick in der Jägerschaft engagiert und sehr gut vernetzt.
Er versucht häufiger mal mir den Job schmackhaft zu machen und wirbt mit den exzellenten Verdienstmöglichkeiten als Sozius der Kanzlei. Nach seiner Aussage liegen die Partner alle über 100k Entnahme pro Jahr (zzgl. großer Dienstwagen etc) Die älteren über 200k und die beiden Notare nähern sich angeblich in guten Jahren der halben Million.
wenn du nicht willst, wo kann ich unterschreiben?
24.05.2021, 16:11
(24.05.2021, 15:13)Gast schrieb:(24.05.2021, 14:59)Gast schrieb: Habe die Diskussion mit meinem Schwiegervater geführt. Er selbst ist Anwaltsnotar in der niedersächsischen Provinz. Ist mit 9 Anwälten (davon zwei Angestellte) und einem anderen Notar in einer Kanzlei. Er selbst macht neben dem Notariat vor allem Agrarrecht. Ist da auch dick in der Jägerschaft engagiert und sehr gut vernetzt.
Er versucht häufiger mal mir den Job schmackhaft zu machen und wirbt mit den exzellenten Verdienstmöglichkeiten als Sozius der Kanzlei. Nach seiner Aussage liegen die Partner alle über 100k Entnahme pro Jahr (zzgl. großer Dienstwagen etc) Die älteren über 200k und die beiden Notare nähern sich angeblich in guten Jahren der halben Million.
wenn du nicht willst, wo kann ich unterschreiben?
Beim Standesamt.
24.05.2021, 16:44
(24.05.2021, 16:38)ichentsprechewiderschieden schrieb: [...]
Was man aber nie vergessen darf ist, dass die teilweise ähnlich viel arbeiten, wie die boyz in FFM und Düsseldorf. Wahrscheinlich empfinden die Atmosphäre in den kleinen Kanzleien viele als angenehmer, aber von 8-19 Uhr hocken die da auch.
8-19h ist aber nicht wirklich das, was die Boyz in FFM abziehen^^
24.05.2021, 16:46
Wer hockt in FFM bis 19 Uhr? Wieviel Geld einer (zumal nach Außen hin) hat, sagt gar nichts aus. Kenn auch A13-Beamte in Teilzeit mit Pool und Porsche. Ist halt nicht selbst erarbeitet.