21.05.2021, 12:28
Hallo ihr Lieben,
ich starte in den nächsten Monaten als Richterin an einem AG in Hessen.
Man sagt ja immer, dass Richter:innen sich die Arbeit so aufteilen können, wie sie wollen (kommen und gehen wann sie wollen, hauptsache die Akten werden bearbeitet).
Inwieweit stimmt das als Proberichter?
Als Anwältin ist es aktuell kein Problem, um 9 Uhr morgens einen Zahnarzttermin wahrzunehmen.
Geht das auch als Proberichter so einfach oder wird man von der Geschäftsstelle/den Kollegen schräg angeschaut? ?
ich starte in den nächsten Monaten als Richterin an einem AG in Hessen.
Man sagt ja immer, dass Richter:innen sich die Arbeit so aufteilen können, wie sie wollen (kommen und gehen wann sie wollen, hauptsache die Akten werden bearbeitet).
Inwieweit stimmt das als Proberichter?
Als Anwältin ist es aktuell kein Problem, um 9 Uhr morgens einen Zahnarzttermin wahrzunehmen.
Geht das auch als Proberichter so einfach oder wird man von der Geschäftsstelle/den Kollegen schräg angeschaut? ?
Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
21.05.2021, 12:44
(21.05.2021, 12:28)Gast schrieb: Hallo ihr Lieben,
ich starte in den nächsten Monaten als Richterin an einem AG in Hessen.
Man sagt ja immer, dass Richter:innen sich die Arbeit so aufteilen können, wie sie wollen (kommen und gehen wann sie wollen, hauptsache die Akten werden bearbeitet).
Inwieweit stimmt das als Proberichter?
Als Anwältin ist es aktuell kein Problem, um 9 Uhr morgens einen Zahnarzttermin wahrzunehmen.
Geht das auch als Proberichter so einfach oder wird man von der Geschäftsstelle/den Kollegen schräg angeschaut? ?
Dir darf niemand vorschreiben, wann du arbeiten musst. Steht so im Grundgesetz.
21.05.2021, 12:46
Das ist mir bewusst. Die Frage lautet nur, ob man sich Anfangs diesbzgl einschränken sollte, um keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen. Ich habe ferner das Glück, einen eigenen Büroraum zu Hause zu haben, so dass ich sowieso lieber Daheim arbeiten würde.
21.05.2021, 13:00
Du bist am AG Einzelrichter und hast dein eigenes Büro. Es interessiert dort niemanden, ob du da bist. Es wird im Rahmen der Bewertung lediglich vereinzelt auf deine Urteile/Beschlüsse geschaut. Das höchste der Gefühle war, dass sich der Direktor am AG in eine mündliche Verhandlung von mir reingesetzt hat. Die mV terminierst du auch selbst.
Problematisch ist halt, dass du als Berufsanfängerin zu 100% Hilfe brauchen wirst und die kannst du am besten von erfahrenen Kollegen an deinem Gericht erhalten.
Problematisch ist halt, dass du als Berufsanfängerin zu 100% Hilfe brauchen wirst und die kannst du am besten von erfahrenen Kollegen an deinem Gericht erhalten.
21.05.2021, 13:03
(21.05.2021, 12:46)Gast schrieb: Das ist mir bewusst. Die Frage lautet nur, ob man sich Anfangs diesbzgl einschränken sollte, um keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen. Ich habe ferner das Glück, einen eigenen Büroraum zu Hause zu haben, so dass ich sowieso lieber Daheim arbeiten würde.
Sagen wir mal so, wenn Deine Arbeitsergebnisse stets stimmen, dann nicht.
Da Du Dir da am Anfang mangels Erfahrung aber alles andere als sicher sein kannst, würde ich es vermeiden durch zu viel Abwesenheit möglicherweise zusätzlich negativ aufzufallen.
21.05.2021, 13:43
Dummes Gelaber. Die Leistung des Proberichters wird primär an seinen Erledigungszahlen gemessen. Wenn die passen, dann scheint er auch im HO recht effizient zu arbeiten.
@TE
Die HO-Möglichkeiten werden allerdings durch die Technik begrenzt. Für die Aktenbearbeitung brauchst Du Fachanwendungen, für die Du einen Anschluss ans Landesdatennetz benötigst. Einfach Dienstlaptop mit VPN funktioniert da (angeblich) nicht.
Außerdem kannst Du natürlich an altmodische Dienstvorgesetzte geraten, für die ein guter ProRi gefälligst von Mo-Fri spätestens um 9 Uhr im Büro zu sein hat. Er kann es zwar nicht anordnen, aber er kann dir auf anderem Wege auf's Dach steigen, wenn Du die "guten Ratschläge" nicht befolgst.
@TE
Die HO-Möglichkeiten werden allerdings durch die Technik begrenzt. Für die Aktenbearbeitung brauchst Du Fachanwendungen, für die Du einen Anschluss ans Landesdatennetz benötigst. Einfach Dienstlaptop mit VPN funktioniert da (angeblich) nicht.
Außerdem kannst Du natürlich an altmodische Dienstvorgesetzte geraten, für die ein guter ProRi gefälligst von Mo-Fri spätestens um 9 Uhr im Büro zu sein hat. Er kann es zwar nicht anordnen, aber er kann dir auf anderem Wege auf's Dach steigen, wenn Du die "guten Ratschläge" nicht befolgst.
21.05.2021, 13:49
(21.05.2021, 13:43)Gast schrieb: Dummes Gelaber. Die Leistung des Proberichters wird primär an seinen Erledigungszahlen gemessen. Wenn die passen, dann scheint er auch im HO recht effizient zu arbeiten.
@TE
Die HO-Möglichkeiten werden allerdings durch die Technik begrenzt. Für die Aktenbearbeitung brauchst Du Fachanwendungen, für die Du einen Anschluss ans Landesdatennetz benötigst. Einfach Dienstlaptop mit VPN funktioniert da (angeblich) nicht.
Außerdem kannst Du natürlich an altmodische Dienstvorgesetzte geraten, für die ein guter ProRi gefälligst von Mo-Fri spätestens um 9 Uhr im Büro zu sein hat. Er kann es zwar nicht anordnen, aber er kann dir auf anderem Wege auf's Dach steigen, wenn Du die "guten Ratschläge" nicht befolgst.
Klingt sympathisch..
21.05.2021, 14:05
(21.05.2021, 13:49)Gast schrieb:(21.05.2021, 13:43)Gast schrieb: Dummes Gelaber. Die Leistung des Proberichters wird primär an seinen Erledigungszahlen gemessen. Wenn die passen, dann scheint er auch im HO recht effizient zu arbeiten.
@TE
Die HO-Möglichkeiten werden allerdings durch die Technik begrenzt. Für die Aktenbearbeitung brauchst Du Fachanwendungen, für die Du einen Anschluss ans Landesdatennetz benötigst. Einfach Dienstlaptop mit VPN funktioniert da (angeblich) nicht.
Außerdem kannst Du natürlich an altmodische Dienstvorgesetzte geraten, für die ein guter ProRi gefälligst von Mo-Fri spätestens um 9 Uhr im Büro zu sein hat. Er kann es zwar nicht anordnen, aber er kann dir auf anderem Wege auf's Dach steigen, wenn Du die "guten Ratschläge" nicht befolgst.
Klingt sympathisch..
Willkommen in der Justiz!
Kann an mir liegen, aber ich fand den größten Teil der Personen in Leitungspositionen in der Justiz nicht besonders sympathisch.
Eine rühmliche Ausnahme war ein alter LOStA, der einen menschlich sehr ordentlichen Eindruck machte und von dem man mir glaubhaft berichtete, dass er sich sogar dann vor seine Leute stellt, wenn er damit beim GenStA aneckt.
21.05.2021, 14:12
(21.05.2021, 13:43)Gast schrieb: Dummes Gelaber. Die Leistung des Proberichters wird primär an seinen Erledigungszahlen gemessen. Wenn die passen, dann scheint er auch im HO recht effizient zu arbeiten.
@TE
Die HO-Möglichkeiten werden allerdings durch die Technik begrenzt. Für die Aktenbearbeitung brauchst Du Fachanwendungen, für die Du einen Anschluss ans Landesdatennetz benötigst. Einfach Dienstlaptop mit VPN funktioniert da (angeblich) nicht.
Außerdem kannst Du natürlich an altmodische Dienstvorgesetzte geraten, für die ein guter ProRi gefälligst von Mo-Fri spätestens um 9 Uhr im Büro zu sein hat. Er kann es zwar nicht anordnen, aber er kann dir auf anderem Wege auf's Dach steigen, wenn Du die "guten Ratschläge" nicht befolgst.
Welchen Dienstvorgesetzten soll der Proberichter denn am AG haben, der einen Einblick in die Anwesenheit bei Gericht hat?
Angst vor den Blicken der Geschäftsstelle finde ich auch lustig :) ("Als ich 10:00 Uhr mit nem Kaffee in der Hand reinkam, hat mich der Wachtmeister irgendwie komisch angeguckt..."). Wer vor sowas Angst hat, der wird mit den Parteien am Amtsgericht viel Spaß haben...
21.05.2021, 14:14
(21.05.2021, 14:12)Der echte Norden schrieb:(21.05.2021, 13:43)Gast schrieb: Dummes Gelaber. Die Leistung des Proberichters wird primär an seinen Erledigungszahlen gemessen. Wenn die passen, dann scheint er auch im HO recht effizient zu arbeiten.
@TE
Die HO-Möglichkeiten werden allerdings durch die Technik begrenzt. Für die Aktenbearbeitung brauchst Du Fachanwendungen, für die Du einen Anschluss ans Landesdatennetz benötigst. Einfach Dienstlaptop mit VPN funktioniert da (angeblich) nicht.
Außerdem kannst Du natürlich an altmodische Dienstvorgesetzte geraten, für die ein guter ProRi gefälligst von Mo-Fri spätestens um 9 Uhr im Büro zu sein hat. Er kann es zwar nicht anordnen, aber er kann dir auf anderem Wege auf's Dach steigen, wenn Du die "guten Ratschläge" nicht befolgst.
Welchen Dienstvorgesetzten soll der Proberichter denn am AG haben, der einen Einblick in die Anwesenheit bei Gericht hat?
Angst vor den Blicken der Geschäftsstelle finde ich auch lustig :) ("Als ich 10:00 Uhr mit nem Kaffee in der Hand reinkam, hat mich der Wachtmeister irgendwie komisch angeguckt..."). Wer vor sowas Angst hat, der wird mit den Parteien am Amtsgericht viel Spaß haben...
Der Dienstvorgesetzte fragt beim AG-Direktor und bei der GS nach.