14.05.2021, 14:08
Hallo nochmal; hier die TE!
Herzlichen Dank für die neuen Nachrichten!
Die meisten haben mir sehr geholfen. Ich finde auch nicht, dass weniger Achtsamkeit (ahhh dieses Wort) unbedingt etwas mit dem Erwachsenwerden zu tun hat.
Es gibt sehr viele Menschen, die immer noch Freude an Kleinigkeiten (ist Natur eine Kleinigkeit? Eigentlich ist sie das Größte) haben.
So möchte ich (wieder) werden.
Ich werde mir eine längere Auszeit nehmen und danach weniger arbeiten. Ich spüre, dass es nicht anders bei mir weitergehen kann.
Ich bin eigentlich nicht wirklich der spirituelle Mensch (weil jemand Eckhart Tolle erwähnte).
Habe mir aber ein paar YouTube-Sachen angehört und eine Sache hat mich schon ein wenig „wachgerüttelt“:
Wir müssen im JETZT leben. Stress entsteht, weil man in der Zukunft „lebt“, nur im „besseren Später“.
Das möchte ich nicht mehr. Ich dachte oft „Wenn ich jetzt hart Gas gebe, dann hole ich mir zB Auto XY.“
So war es. Die „dicke Karre“ habe ich, aber ich kann die nicht genießen, weil jetzt denke ich „Das hat gut geklappt. Nun strebe ich nach XY“
So geht’s halt nicht für mich weiter. Ich möchte ab jetzt mehr JETZT und mich erfreuen.
Vielen Dank nochmal und gerne lese ich weiter eure Meinungen und Tipps!
Herzlichen Dank für die neuen Nachrichten!
Die meisten haben mir sehr geholfen. Ich finde auch nicht, dass weniger Achtsamkeit (ahhh dieses Wort) unbedingt etwas mit dem Erwachsenwerden zu tun hat.
Es gibt sehr viele Menschen, die immer noch Freude an Kleinigkeiten (ist Natur eine Kleinigkeit? Eigentlich ist sie das Größte) haben.
So möchte ich (wieder) werden.
Ich werde mir eine längere Auszeit nehmen und danach weniger arbeiten. Ich spüre, dass es nicht anders bei mir weitergehen kann.
Ich bin eigentlich nicht wirklich der spirituelle Mensch (weil jemand Eckhart Tolle erwähnte).
Habe mir aber ein paar YouTube-Sachen angehört und eine Sache hat mich schon ein wenig „wachgerüttelt“:
Wir müssen im JETZT leben. Stress entsteht, weil man in der Zukunft „lebt“, nur im „besseren Später“.
Das möchte ich nicht mehr. Ich dachte oft „Wenn ich jetzt hart Gas gebe, dann hole ich mir zB Auto XY.“
So war es. Die „dicke Karre“ habe ich, aber ich kann die nicht genießen, weil jetzt denke ich „Das hat gut geklappt. Nun strebe ich nach XY“
So geht’s halt nicht für mich weiter. Ich möchte ab jetzt mehr JETZT und mich erfreuen.
Vielen Dank nochmal und gerne lese ich weiter eure Meinungen und Tipps!
14.05.2021, 14:46
Ich weiß nicht, ob es tatsächlich der richtige Weg ist, durch Lebensratgeber oder irgendwelche spirituellen Rituale wieder zu mehr Achtsamkeit zu finden. Das klingt für mich ähnlich, wie der Hang nach Selbstoptimierung; nur eben mit einem anderen Ziel. "Achtsamkeit" zu finden sollte aber m.E. gerade nicht damit verbunden sein, irgendeinen Plan im Sinne einer bucket list zu verfolgen.
14.05.2021, 14:57
Zudem verklärt man m.E. auch die Geschichte, wenn man davon ausgeht, dass früher alles einfacher war. Der Unterschied liegt m.E. vielmehr darin, dass die Menschen früher gar nicht die Zeit hatten, sich um ihre "Achtsamkeit" zu sorgen. Bis Anfang des 20jahrhundert galt für Arbeitnehmer in der Regel eine 57Stunden Woche. Wir haben also tatsächlich vielmehr Freizeit als die meisten Generationen vor uns; ausgenommen vielleicht die "Steinzeitmenschen", die sich weniger Sorgen um die Ressourcen machen mussten; das ist aber nur eine Spekulation. Was stimmt ist, dass die zur Verfügung stehende Freizeit auch von der Tätigkeit abhängt, der man nachgeht. Aber hier gilt die alte Binsenweisheit, das man nicht alles haben kann. Ich finde es aber völlig in Ordnung, wenn man sich gegen ein 60Stunde Woche entscheidet und dafür auch finanzielle Einschnitte hinnimmt, um das Leben zu genießen; denn man lebt nur einmal. Vor diesem Hintergrund wünsche ich dir alle Gute und hoffe, dass du dein Leben noch lange genießen kannst.
14.05.2021, 15:10
(14.05.2021, 14:46)Gast schrieb: Ich weiß nicht, ob es tatsächlich der richtige Weg ist, durch Lebensratgeber oder irgendwelche spirituellen Rituale wieder zu mehr Achtsamkeit zu finden. Das klingt für mich ähnlich, wie der Hang nach Selbstoptimierung; nur eben mit einem anderen Ziel. "Achtsamkeit" zu finden sollte aber m.E. gerade nicht damit verbunden sein, irgendeinen Plan im Sinne einer bucket list zu verfolgen.
Ich kenne Menschen, die ihr Leben nur noch nach irgendwelchen Lebensratgebern ausrichten. Ein Bekannter von mir hatte immer Probleme auch mal Nein zu sagen. Er hat dann irgendwann mal ein Buch mit dem Titel "Die Kunst Nein zu sagen" gelesen und sich danach zu einem sehr egoistischen Menschen entwickelt; was sich dann irgendwann auch auf seine sozialen Kontakte ausgewirkt hat. Das Problem war nicht, dass er nun auch mal zu etwas "nein" gesagt hat, sondern grundsätzlich nur noch an sich gedacht hat, sprich sich von dem einem extrem zum anderen entwickelt hat. Das ist das Problem an Lebensratgeber, die naturbedingt nicht auf die individuellen Verhältnisse des Lesers zugeschnitten sind. Ähnlich ist es auch mit Religionen oder diesen neuerlichen Sinn für spirituelle Dinge.
14.05.2021, 15:12
Hello nochmal! Hier die TE.
Wie gesagt: es geht mir nicht um Spiritualität oder Ratgeber etc.
Ich denke, es ist einfach falsch, dass ich immer nach Höher, Besser, Weiter strebe, ohne das Jetzt „zu fühlen“.
Beispiele:
1. Mein oben genanntes Auto Beispiel. Dicke Karre, aber geht noch dicker. Und dann? Werde ich dann wieder nicht die neue Karre genießen können?
2. mein Radtour-Beispiel. Alles war herrlich, aber bald geht’s ja in einen richtig geilen Urlaub. Was denke ich dann dort? „Nächstes Jahr noch ne Nummer dekadenter“.
Das ist das, was ich meine.
Ich will das Jetzt genießen können.
Vielleicht klingt es kindisch, aber ich habe vorhin eine halbe Stunde lang Enten beobachtet.
Ich wusste gar nicht, wie ihr Farbverlauf ist, wie sie die Füßchen hochheben, um im Wasser nach Nahrung zu suchen. Das war echt faszinierend.
Und es ist für mich ein Anfang, wieder etwas für das Jetzt zu empfinden.
Wie gesagt: es geht mir nicht um Spiritualität oder Ratgeber etc.
Ich denke, es ist einfach falsch, dass ich immer nach Höher, Besser, Weiter strebe, ohne das Jetzt „zu fühlen“.
Beispiele:
1. Mein oben genanntes Auto Beispiel. Dicke Karre, aber geht noch dicker. Und dann? Werde ich dann wieder nicht die neue Karre genießen können?
2. mein Radtour-Beispiel. Alles war herrlich, aber bald geht’s ja in einen richtig geilen Urlaub. Was denke ich dann dort? „Nächstes Jahr noch ne Nummer dekadenter“.
Das ist das, was ich meine.
Ich will das Jetzt genießen können.
Vielleicht klingt es kindisch, aber ich habe vorhin eine halbe Stunde lang Enten beobachtet.
Ich wusste gar nicht, wie ihr Farbverlauf ist, wie sie die Füßchen hochheben, um im Wasser nach Nahrung zu suchen. Das war echt faszinierend.
Und es ist für mich ein Anfang, wieder etwas für das Jetzt zu empfinden.
14.05.2021, 15:16
Deine beiden Beispiele hören sich eher nach Konsumopfer an.
Dein Entenbeispiel stattdessen, als ob du kurz vor einem Burn-Out stehst...
Dein Entenbeispiel stattdessen, als ob du kurz vor einem Burn-Out stehst...
14.05.2021, 15:21
(14.05.2021, 15:12)Gast schrieb: Hello nochmal! Hier die TE.
Wie gesagt: es geht mir nicht um Spiritualität oder Ratgeber etc.
Ich denke, es ist einfach falsch, dass ich immer nach Höher, Besser, Weiter strebe, ohne das Jetzt „zu fühlen“.
Beispiele:
1. Mein oben genanntes Auto Beispiel. Dicke Karre, aber geht noch dicker. Und dann? Werde ich dann wieder nicht die neue Karre genießen können?
2. mein Radtour-Beispiel. Alles war herrlich, aber bald geht’s ja in einen richtig geilen Urlaub. Was denke ich dann dort? „Nächstes Jahr noch ne Nummer dekadenter“.
Das ist das, was ich meine.
Ich will das Jetzt genießen können.
Vielleicht klingt es kindisch, aber ich habe vorhin eine halbe Stunde lang Enten beobachtet.
Ich wusste gar nicht, wie ihr Farbverlauf ist, wie sie die Füßchen hochheben, um im Wasser nach Nahrung zu suchen. Das war echt faszinierend.
Und es ist für mich ein Anfang, wieder etwas für das Jetzt zu empfinden.
Ich hoffe, dass ich auch irgendwann zu dieser emotionalen Erkenntnis komme. Ich liebe Jura und es fühlt sich für mich auch nicht nach Arbeit an. Gleichwohl treiben mich aber auch statusbezogene Dinge; weniger die materiellen als die immateriellen. Mir geht es also nicht um das Geld, sondern um die Angst, nicht als kompletter Mann angesehen zu werden, wenn der Status nicht stimmt. Das ist schon paradox, denn ich selber achte bei meinen Mitmenschen überhaupt nicht auf irgendwelche materiellen Dinge.
14.05.2021, 15:23
(14.05.2021, 14:57)Gast schrieb: Zudem verklärt man m.E. auch die Geschichte, wenn man davon ausgeht, dass früher alles einfacher war. Der Unterschied liegt m.E. vielmehr darin, dass die Menschen früher gar nicht die Zeit hatten, sich um ihre "Achtsamkeit" zu sorgen. Bis Anfang des 20jahrhundert galt für Arbeitnehmer in der Regel eine 57Stunden Woche. Wir haben also tatsächlich vielmehr Freizeit als die meisten Generationen vor uns; ausgenommen vielleicht die "Steinzeitmenschen", die sich weniger Sorgen um die Ressourcen machen mussten; das ist aber nur eine Spekulation. Was stimmt ist, dass die zur Verfügung stehende Freizeit auch von der Tätigkeit abhängt, der man nachgeht. Aber hier gilt die alte Binsenweisheit, das man nicht alles haben kann. Ich finde es aber völlig in Ordnung, wenn man sich gegen ein 60Stunde Woche entscheidet und dafür auch finanzielle Einschnitte hinnimmt, um das Leben zu genießen; denn man lebt nur einmal. Vor diesem Hintergrund wünsche ich dir alle Gute und hoffe, dass du dein Leben noch lange genießen kannst.
Bis Anfang des 20. Jh. gab es auch keine Frauen als Anwälte und die mussten ausser Haushalt gar nichts machen. Früher war für Frauen also doch manches besser.
14.05.2021, 15:28
(14.05.2021, 15:23)Gast schrieb:(14.05.2021, 14:57)Gast schrieb: Zudem verklärt man m.E. auch die Geschichte, wenn man davon ausgeht, dass früher alles einfacher war. Der Unterschied liegt m.E. vielmehr darin, dass die Menschen früher gar nicht die Zeit hatten, sich um ihre "Achtsamkeit" zu sorgen. Bis Anfang des 20jahrhundert galt für Arbeitnehmer in der Regel eine 57Stunden Woche. Wir haben also tatsächlich vielmehr Freizeit als die meisten Generationen vor uns; ausgenommen vielleicht die "Steinzeitmenschen", die sich weniger Sorgen um die Ressourcen machen mussten; das ist aber nur eine Spekulation. Was stimmt ist, dass die zur Verfügung stehende Freizeit auch von der Tätigkeit abhängt, der man nachgeht. Aber hier gilt die alte Binsenweisheit, das man nicht alles haben kann. Ich finde es aber völlig in Ordnung, wenn man sich gegen ein 60Stunde Woche entscheidet und dafür auch finanzielle Einschnitte hinnimmt, um das Leben zu genießen; denn man lebt nur einmal. Vor diesem Hintergrund wünsche ich dir alle Gute und hoffe, dass du dein Leben noch lange genießen kannst.
Bis Anfang des 20. Jh. gab es auch keine Frauen als Anwälte und die mussten ausser Haushalt gar nichts machen. Früher war für Frauen also doch manches besser.
Ich bin ein Mann und habe deshalb auch das männliche Geschlecht benutzt; ist so verankert. Meine Ausführungen gelten aber natürlich auch für Frauen, die in vielen Bereichen noch vielmehr Elend ertragen mussten; mit etwa emotionaler Intelligenz und geschichtlichen Hintergrundwissen hätte man das auch erahnen können. Aber ich ahne, dass du ohnehin nur provozieren möchtest.
14.05.2021, 15:31
Das mit den Enten hatte ich auch. Ich bin den ganzen Winter kaum rausgekommen wegen Corona, nur mal ne Runde um den Block und dabei arbeite ich gar nicht.
Neulich habe ich dann mal eine größere Runde in einem Park mit Enten, Bächen, Wald etc. gemacht und auch mal Enten oder Bäche länger angeguckt. Das nennt sich Frühlingserwachen oder Winterdepression und kommt von zu wenig Lichteinfall, aber nicht vom vielen Arbeiten. Als Referendar bin ich mittags immer eine Stunde Spazieren gegangen, jedenfalls in den Vollzeit Stationen. Das hilft, damit man mehr Tageslicht abbekommt.
Neulich habe ich dann mal eine größere Runde in einem Park mit Enten, Bächen, Wald etc. gemacht und auch mal Enten oder Bäche länger angeguckt. Das nennt sich Frühlingserwachen oder Winterdepression und kommt von zu wenig Lichteinfall, aber nicht vom vielen Arbeiten. Als Referendar bin ich mittags immer eine Stunde Spazieren gegangen, jedenfalls in den Vollzeit Stationen. Das hilft, damit man mehr Tageslicht abbekommt.