10.05.2021, 20:46
(10.05.2021, 20:02)Gast schrieb:Welcher Arbeitsvertrag ist denn im aktuellen politischen System wirklich freiwillig angegangen. Diese ganze Argumentation ist so erschreckend verkürzt, dass es weh tut.(10.05.2021, 19:44)Gast schrieb:(10.05.2021, 18:36)Gast schrieb:Zwei Absätze in denen Du dem Vorposter Unwissenheit und Marxismus vorwirfst, ohne IRGENDEIN Argument. Nur Schlagworte, ohne Nachweis. Was für ein armseliges Gehabe.(10.05.2021, 17:37)Gast schrieb:(10.05.2021, 10:58)Gast schrieb: Weil es dafür kein tragfähiges Konzept gibt.Das ist das Dümmste, was ich jemals gelesen habe. Und ich korrigiere im Examen!
Zum einen gibt es keine Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland. Der Begriff "Schere" impliziert ein Auseinandergehen in beide Richtungen, also dass Arme ärmer werden und Reiche reicher werden. Dem ist aber nicht der Fall.
Das Wohlstandsniveau steigt gesamtgesellschaftlich an. Arme werden also nicht ärmer, sondern wohlständiger. Die beiden Klingen der Schere bewegen sich also gleichläufig nach oben.
Der einzige Unterschied ist, dass Reiche aufgrund von Zinseszinseffekten im gleichen Zeitraum mehr Vermögensmittel akkummulieren können, als Arme.
Auch dies ist aber kein Problem. Der Lagerarbeiter bei Amazon verdient nicht weniger, nur weil Jeff Bezos dank günstiger Aktienkursentwicklung innerhalb weniger Monate ein paar Milliarden schwerer geworden ist.
Marktwirtschaft ist kein Nullsummenspiel.
Für arme Menschen hat es also keinerlei negative Konsequenzen, wenn Reiche reicher werden, da ihnen durch diesen Prozess nichts weggenommen wird. Im Regelfall ist sogar das Gegenteil der Fall. Wäre Amazon zB kurz vor der Pleite (oder würde man Jeff Bezos einfach enteignen und seine Amazon-Anteile an die Arbeiter verteilen) wären die zahlreichen Jobs, die Amazon derzeit bietet, in kürzester Zeit nicht mehr vorhanden.
Leider findet an deutschen Schulden quasi keine wirtschaftliche Bildung statt, weshalb linke Parteien heutzutage immernoch mit empirisch widerlegten Märchen, wie der Mär von der Arbeitswerttheorie oder vom ökonomischen Nullsummenspiel Wähler verführen können.
Die Schere zwischen arm und reich beschreibt nicht die Lohnentwicklung in absoluten Zahlen, wie Du hier zu glauben scheint. Sondern die Entwicklung bei der Kaufkraft, also die relative Möglichkeit des Einzelnen, von seinem Einkommen eine bestimmte Menge an Gütern zu kaufen. Und die geht seit den 1970ern Jahren konsequent auseinander. Das ärmste Dritte der Bevölkerung verfügte in den 1960er Jahren noch über ein knappes Drittel der Kaufkraft (verfügbares Einkommen), während es 2016 nur noch 17% waren (Charlotte Bartels, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung 2017).
Somit steigt zwar das Wohlstandsniveau gesamtgesellschaftlich an, aber nur, weil die Reichen schneller noch reicher werden, als die Armen noch ärmer. Hierzu trägt auch der genannte Zinseszinseffekt bei, der es den sowieso schon besser gestellten ermöglicht, mehr zu investieren und damit wieder noch mehr Geld zu bekommen. Dass ein Großteil der Leute dafür heute nichts selber beigetragen hat außer zu erben, unterschlägt der Kommentar natürlich genauso, wie dass inzwischen gute 30% der Leute in Deutschland über Investieren gar nicht nachdenken müssen, da sie sich sowieso nur von (aufgestockter) Gehaltszahlung zu aufgestockter Gehaltszahlung hangeln können.
Der Idiotie die Krone auf setzt dann das Amazon-Beispiel. Natürlich nimmt Jeff Bezos seinen Arbeitnehmern nichts weg, wenn er am Finanzmarkt Milliarden erwirtschaftet. Aber wer erwirtschaftet denn das Geld, das Jeff Bezos investiert? Seine Arbeitnehmer. Dadurch, dass er sie so schlecht bezahlt, dass er selber damit in kürzester Zeit Dutzende Milliarden erbeutet hat, nimmt er ihnen natürlich einen Teil weg, den sie
erwirtschaftet haben. Hinzu kommt, dass durch die Investitionen von Jeff Bezos natürlich die Preise steigen, da ja die Nachfrage steigt. Somit kann sich der Amazon-Mitarbeiter selber weniger Aktien leisten. Sein relativer Anteil am Wirtschaftswachstum sinkt dadurch wieder.
(Letzteres ist natürlich nicht wirklich ein gutes Beispiel, da Jeff Bezos den wenigsten Leuten genug zahlt, als dass sie sich Gedanken um Altersvorsorge durch Aktien machen müssten).
Um die Ausgangsfrage zu beantworten: Ich würde mich grundsätzlich als eher konservativ bezeichnen und hab bisher regelmäßig CDU oder SPD gewählt. Dieses Mal werde ich aber wahrscheinlich die Linke wählen. Nicht, weil die mich personell oder inhaltlich irgendwie überzeugen könnten. Aber es ist die einzige Partei, bei der sichergestellt ist, dass sie nicht mit CDU, AfD oder FDP eine Regierung bilden würden. Und die drei Parteien haben aktuell (bzw. die AfD dauerhaft) in verantwortungsvollen Positionen nix verloren.
Gut, dass du Examen korrigierst und nix mit Ökonomie am Hut hast. In dieser Hinsicht hast du nämlich gerade komplett blank gezogen. Viel heiße Luft darum, dass Inflation doof ist. Woran das liegt? An sozialistischer Geldpolitik, die zufällig genau Anfang der 70er (1971 um genau zu sein) etabliert wurde.
Geschenkt. Ist ja gerade der Punkt des Liberalismus aufzuzeigen, das staatliche Eingriffspolitik schadet.
Aber mein Highlight: Dein Versuch, ganz unauffällig zwischendrin mal kurz Marx' Arbeitswerttheorie an den Mann zu bringen (rot markiert).
Wie bereits gesagt, aber auch gerne nochmal für dich. Marx im allgemeinen und seine Arbeitswerttheorie im besonderen sind empirisch widerlegt.
Sein Weltbild trotzdem darauf aufzubauen, zeugt entweder von absoluter Unbildung (was ja gerade mein Punkt war) oder von Böswilligkeit. Kein wirtschaftlich gebildeter Mensch, der gesamtgesellschaftlichen Wohlstand anstrebt, würde sich jemals auf Marx berufen. Absolut unvertretbare Mindermeinung.
Das Argument ist der Ausgangspost des Vorposters selbst, siehe rote Markierung. Nur wenn man von der marxistischen Arbeitswertlehre ausgeht, kann man dazu kommen, dass allein die Arbeitsleistung, nicht jedoch das Kapital wertschöpfend ist. Entsprechend würde jede Summe, die der Kapitalist einbehält um Gewinne zu erwirtschaften, dem vom Arbeiter geschaffenen Mehrwert weggenommen werden; der Arbeiter wird ausgebeutet und der Unternehmer erbeutet.
Dass das in der Realität anders läuft, dürfte selbsterklärend sein und ist im Übrigen auch Marx selbst aufgefallen. In Band 3 von Das Kapital hat er versucht das ganze hinsichtlich kapitalintensiver Industriearbeit wieder einzufangen/zu relativieren. Dadurch wurde das ganze aber nur noch widersprüchlicher und diffuser.
Lange Rede kurzer Sinn: Ein freiwillig eingegangener Austauschvertrag ist keine Ausbeutung.
Also erstmal ist die Arbeitswertlehre nichts marxistisches, sondern wurde von Adam Smith erfunden, dann zwar von Marx genutzt, aber auch danach noch von diversen Ökonomen bis heute vertreten. Es ist eine von zwei anerkannten Theorien zum wirtschaftlichen Wachstum. Daher ist es keineswegs selbsterklärend, dass das in der Realität anders läuft, sondern ökonomisch hoch umstritten. Wie genau das läuft, weiß niemand, weil Wirtschaftswissenschaften keine Naturwissenschaft sind. Einig ist man sich aber darin, dass Kapital an sich - im Gegensatz zu der von Dir vertretenen Auffassung - niemals selbst wertschöpfend ist. Denn auch in der Grenznutzenlehre ist wertschöpfend stets die menschliche Arbeitskraft, durch die ein Gut letztlich so verändert wird, dass sich sein Wert stärker erhöht, als die dabei verwendeten Rohstoffe und Arbeitskräfte. Ob man das dann Ausbeutung der Arbeiter nennt, ist letztlich beliebig und eher eine Frage des eigenen politischen Standpunktes als wissenschaftlicher Gewissheit.
Von daher ist deine Argumentation keine, denn Du willst alleinig aus einer Wortwahl den Wert eines Argumentes ableiten, ohne dich damit inhaltlich irgendwie auseinanderzusetzen. Diese Empörungssymptomatiken kann man leider in letzter Zeit vermehrt immer wieder beobachten, sie zeugen jedoch - völlig unabhängig vom politischen Spektrum - nur von der inhaltlichen Ahnungslosigkeit ihres Autors.
10.05.2021, 20:51
Das finde ich schön geschrieben
10.05.2021, 21:14
(10.05.2021, 18:14)Gast schrieb:Ja, das Klima interessiert sich für absolute Zahlen. Wir müssen die absoluten Zahlen an CO2-Ausstoß runter kriegen, um das Klima zu retten. Bzw. eigentlich nur unsere Lebensgrundlage, dem Klima und auch der Erde ist es ziemlich egal ob es ein paar Grad wärmer oder kälter wird oder öfter schneit...die haben schon ganz andere Sachen durchgestanden. Es geht eben um die Menschheit. Und für die Menschheit im Allgemeinen ist Gerechtigkeit ein hoher Wert. Denn natürlich sieht niemand ein sich einzuschränken, wenn andere das nicht auch tun. Da bist Du ja ein schönes Beispiel.(10.05.2021, 17:52)Gast schrieb:(09.05.2021, 19:21)Gast schrieb:Dass dieses Schein-Argument Akademiker*innen nicht zu blöd wird.(09.05.2021, 19:20)Gast schrieb:(09.05.2021, 19:13)Gast schrieb: Steuern erhöhen um damit die Umwelt zu retten ist jetzt nicht sonderlich links, sondern vernünftig.
Ich verstehe immer nicht, warum Klimaschutz als „links“ wahrgenommen wird. Es liegt doch im ureigensten Interesse des Individuums eine gute Lebensgrundlage zu haben. Der Schutz der Umwelt ist daher wertkonservativ (=erhaltend) und nicht sonderlich revolutionär.
Steuern erhöhen um die soziale Frage/Gerechtigkeit zu bewältigen ist links
Der Schutz der Umwelt („Umweltschutz ist Heimatschutz“): ja.
Der Schutz des Weltklimas (was auch immer das ist) mit u.a. E-Autos mit negativer Energiebilanz und Menschenrechtsverletzungen am anderen Ende der Welt und einem maximalen Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß (der wiederum nur ein Teil der Treibhausgase ist), während China gerade mehr Treibhausgase als alle Industrieländer der Welt zusammen emmitiert, gleichzeitig aber (anders als alle anderen Länder) auch noch aus der einzigen zuverlässigen CO2-neutralen Energie (Atomkraft) auszusteigen, und dabei nebenbei die deutsche Wirtschaft kaputt gemacht wird: nein
Maximalen CO2-Ausstoß von 2%
Ja, der Anteil Deutschlands am aktuellen weltweiten CO2-Ausstoß beträgt 2%. Der Anteil Deutschlands an allen Menschen auf der Welt beträgt aber nur 1%. Jeder Deutsche trägt also doppelt so viel CO2 zur Klimaerwärmung bei, wie ihm nach dem weltweiten Durchschnitt zustehen würde. Und das geht ja schon vom aktuellen Wert aus, also dem, der dazu führt, dass sich das Klima katastrophal erwärmt. Jeder Deutsche stößt aktuell über 1600kg mehr CO2 pro Jahr aus als jeder Chinese.
Und das vergleicht nur die aktuellen Zahlen. Wenn man dann noch bedenkt, dass Deutschland in der Vergangenheit noch wesentlich größeren Anteil am CO2-Ausstoß hatte als (fast) alle anderen Länder (die Amis sind da uneinholbar), ist es einfach lächerlich, mit diesem 1%-Unsinn ernsthaft argumentieren zu wollen.
Und zu guter Letzt: Die deutsche Wirtschaft (was auch immer das in Zeiten der Globalisierung sein soll) kaputt macht nur, wer immer noch glaubt, ohne kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien eine zukunftsfähiges Geschäftsmodell zu haben.
Die Zeiten ändern sich. Da kann man entweder dabei sein oder man wird abgehängt. Dann können wir gerne überall um uns rum Zäune bauen. Aber dann werden wir am Ende diejenigen sein, die da rüber wollen.
Noch mehr Unfug macht daraus kein Argument. Das Klima interessiert sich nicht für Gerechtigkeit, sondern für absolute Zahlen. Insofern ist es völlig irrelevant, ob jeder Deutsche im Schnitt doppelt so viel CO2 ausstößt, wie er "dürfte", weil es eben 16x mehr Chinesen als Deutsche gibt. Auch sind die Amis nicht uneinholbar, da nicht mal Spitzenreiter. Sondern...Trommelwirbel: Die Chinesen mit grob 30 % des weltweiten Co2-Ausstoßes nach Ländern, was mehr als doppelt so viel ist, wie die USA.
Gerecht ist aber ganz offensichtlich nicht, den CO2-Ausstoß nach Ländern zu verteilen, denn die sind kaum miteinander vergleichbar. Der Vatikan stößt auf Grund seiner geringen Einwohnerzahl und mangels produzierender Industrien sehr wenig CO2 aus - zumindest falls nicht gerade ein Konklave furchtbar schief läuft.
Vergleichbar werden Staaten über ihre Einwohner. Pro Person, die in dem Staat lebt, sich versorgt und konsumiert, steht eine bestimmte Menge CO2 zur Verfügung. Und deswegen ist Deine Argumentation, einfach das 1,2-Milliarden China mit dem 0,08 Milliarden Deutschland zu vergleichen, ziemlich bescheuert.
Hinzu kommt: In China wird ja unter anderem deswegen so viel CO2 ausgestoßen, weil dahin so viele "dreckige" Produktionsstätten ausgelagert wurden. Die produzieren aber kaum alle nur für China, sondern zum überwiegenden Teil für die wirtschaftsstarken Staaten in Europa und die USA. Wenn jetzt Experten wie Du sich durchsetzen würden und das absolute Niveau der CO2-Ausstoß für China auf die Menge von Deutschland reduzieren würde....was glaubst Du wessen Wirtschaftsgüter da als erstes in der Produktion wegfallen? Die für die USA? Die Chinesen? Oder vielleicht doch eher die für die Europäer? Und was wäre dann die Folge? Unser Wirtschaftssystem wäre relativ schnell am Ende, weil wir hier ohne Produkte aus China so gut wie nichts mehr herstellen könnten.
Ich würde daher vorschlagen, diesen Protektionismus vielleicht mal weiter zu denken als bis zu "Aber diese verdammten Chinesen..." und sich darüber Gedanken zu machen, wie sehr unser Wohlstand hier von anderen ermöglicht wird und von ihnen abhängig ist.
10.05.2021, 21:32
(10.05.2021, 21:14)Gast schrieb:(10.05.2021, 18:14)Gast schrieb:Ja, das Klima interessiert sich für absolute Zahlen. Wir müssen die absoluten Zahlen an CO2-Ausstoß runter kriegen, um das Klima zu retten. Bzw. eigentlich nur unsere Lebensgrundlage, dem Klima und auch der Erde ist es ziemlich egal ob es ein paar Grad wärmer oder kälter wird oder öfter schneit...die haben schon ganz andere Sachen durchgestanden. Es geht eben um die Menschheit. Und für die Menschheit im Allgemeinen ist Gerechtigkeit ein hoher Wert. Denn natürlich sieht niemand ein sich einzuschränken, wenn andere das nicht auch tun. Da bist Du ja ein schönes Beispiel.(10.05.2021, 17:52)Gast schrieb:(09.05.2021, 19:21)Gast schrieb:Dass dieses Schein-Argument Akademiker*innen nicht zu blöd wird.(09.05.2021, 19:20)Gast schrieb: Der Schutz der Umwelt („Umweltschutz ist Heimatschutz“): ja.
Der Schutz des Weltklimas (was auch immer das ist) mit u.a. E-Autos mit negativer Energiebilanz und Menschenrechtsverletzungen am anderen Ende der Welt und einem maximalen Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß (der wiederum nur ein Teil der Treibhausgase ist), während China gerade mehr Treibhausgase als alle Industrieländer der Welt zusammen emmitiert, gleichzeitig aber (anders als alle anderen Länder) auch noch aus der einzigen zuverlässigen CO2-neutralen Energie (Atomkraft) auszusteigen, und dabei nebenbei die deutsche Wirtschaft kaputt gemacht wird: nein
Maximalen CO2-Ausstoß von 2%
Ja, der Anteil Deutschlands am aktuellen weltweiten CO2-Ausstoß beträgt 2%. Der Anteil Deutschlands an allen Menschen auf der Welt beträgt aber nur 1%. Jeder Deutsche trägt also doppelt so viel CO2 zur Klimaerwärmung bei, wie ihm nach dem weltweiten Durchschnitt zustehen würde. Und das geht ja schon vom aktuellen Wert aus, also dem, der dazu führt, dass sich das Klima katastrophal erwärmt. Jeder Deutsche stößt aktuell über 1600kg mehr CO2 pro Jahr aus als jeder Chinese.
Und das vergleicht nur die aktuellen Zahlen. Wenn man dann noch bedenkt, dass Deutschland in der Vergangenheit noch wesentlich größeren Anteil am CO2-Ausstoß hatte als (fast) alle anderen Länder (die Amis sind da uneinholbar), ist es einfach lächerlich, mit diesem 1%-Unsinn ernsthaft argumentieren zu wollen.
Und zu guter Letzt: Die deutsche Wirtschaft (was auch immer das in Zeiten der Globalisierung sein soll) kaputt macht nur, wer immer noch glaubt, ohne kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien eine zukunftsfähiges Geschäftsmodell zu haben.
Die Zeiten ändern sich. Da kann man entweder dabei sein oder man wird abgehängt. Dann können wir gerne überall um uns rum Zäune bauen. Aber dann werden wir am Ende diejenigen sein, die da rüber wollen.
Noch mehr Unfug macht daraus kein Argument. Das Klima interessiert sich nicht für Gerechtigkeit, sondern für absolute Zahlen. Insofern ist es völlig irrelevant, ob jeder Deutsche im Schnitt doppelt so viel CO2 ausstößt, wie er "dürfte", weil es eben 16x mehr Chinesen als Deutsche gibt. Auch sind die Amis nicht uneinholbar, da nicht mal Spitzenreiter. Sondern...Trommelwirbel: Die Chinesen mit grob 30 % des weltweiten Co2-Ausstoßes nach Ländern, was mehr als doppelt so viel ist, wie die USA.
Gerecht ist aber ganz offensichtlich nicht, den CO2-Ausstoß nach Ländern zu verteilen, denn die sind kaum miteinander vergleichbar. Der Vatikan stößt auf Grund seiner geringen Einwohnerzahl und mangels produzierender Industrien sehr wenig CO2 aus - zumindest falls nicht gerade ein Konklave furchtbar schief läuft.
Vergleichbar werden Staaten über ihre Einwohner. Pro Person, die in dem Staat lebt, sich versorgt und konsumiert, steht eine bestimmte Menge CO2 zur Verfügung. Und deswegen ist Deine Argumentation, einfach das 1,2-Milliarden China mit dem 0,08 Milliarden Deutschland zu vergleichen, ziemlich bescheuert.
Hinzu kommt: In China wird ja unter anderem deswegen so viel CO2 ausgestoßen, weil dahin so viele "dreckige" Produktionsstätten ausgelagert wurden. Die produzieren aber kaum alle nur für China, sondern zum überwiegenden Teil für die wirtschaftsstarken Staaten in Europa und die USA. Wenn jetzt Experten wie Du sich durchsetzen würden und das absolute Niveau der CO2-Ausstoß für China auf die Menge von Deutschland reduzieren würde....was glaubst Du wessen Wirtschaftsgüter da als erstes in der Produktion wegfallen? Die für die USA? Die Chinesen? Oder vielleicht doch eher die für die Europäer? Und was wäre dann die Folge? Unser Wirtschaftssystem wäre relativ schnell am Ende, weil wir hier ohne Produkte aus China so gut wie nichts mehr herstellen könnten.
Ich würde daher vorschlagen, diesen Protektionismus vielleicht mal weiter zu denken als bis zu "Aber diese verdammten Chinesen..." und sich darüber Gedanken zu machen, wie sehr unser Wohlstand hier von anderen ermöglicht wird und von ihnen abhängig ist.
Nicht alles auf der Welt ist gerecht oder muss gerecht sein, zumal man trefflich drüber streiten kann, in welcher Hinsicht man Gerechtigkeit erzeugen will. Absolute Gerechtigkeit kann es ebenso wenig geben, wie absolute Gleichheit. Soziale Gerechtigkeit ist ein Codewort für sozialistische Tendenzen.
Der Grund, Länder zu vergleichen, ist, dass man auf Länderebene Einfluss nehmen kann, nämlich durch eine Regierung. Man kann aber nicht global auf Personenebene Einfluss nehmen. Spätestens, wenn es darum geht, dass genug Essen auf dem Tisch steht, ist es vorbei mit guten Vorsätzen.
Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass du den von dir zitierten Post nicht verstanden hast, bzw. Dinger hereinliest, die dort gar nicht stehen. Die Grundaussage ist, dass es für das globale Klima schlicht irrelevant ist, was Deutschland tut. Tatsächlich könnte es aus den von dir genannten Gründen sogar negativ sein, wenn man in Deutschland besonders beispielhaft sein will, weil es nämlich dazu führen wird, dass es mehr "dreckige" Produktion in China usw. geben wird. Klar, kann man mit Zöllen oder CO2-Steuern belegen. Aber dann ist man letztlich bei einer trumpchen Politik unter dem Deckmantel der Klimamoralität.
10.05.2021, 22:03
(10.05.2021, 20:46)Gast schrieb:(10.05.2021, 20:02)Gast schrieb:Welcher Arbeitsvertrag ist denn im aktuellen politischen System wirklich freiwillig angegangen. Diese ganze Argumentation ist so erschreckend verkürzt, dass es weh tut.(10.05.2021, 19:44)Gast schrieb:(10.05.2021, 18:36)Gast schrieb:Zwei Absätze in denen Du dem Vorposter Unwissenheit und Marxismus vorwirfst, ohne IRGENDEIN Argument. Nur Schlagworte, ohne Nachweis. Was für ein armseliges Gehabe.(10.05.2021, 17:37)Gast schrieb: Das ist das Dümmste, was ich jemals gelesen habe. Und ich korrigiere im Examen!
Die Schere zwischen arm und reich beschreibt nicht die Lohnentwicklung in absoluten Zahlen, wie Du hier zu glauben scheint. Sondern die Entwicklung bei der Kaufkraft, also die relative Möglichkeit des Einzelnen, von seinem Einkommen eine bestimmte Menge an Gütern zu kaufen. Und die geht seit den 1970ern Jahren konsequent auseinander. Das ärmste Dritte der Bevölkerung verfügte in den 1960er Jahren noch über ein knappes Drittel der Kaufkraft (verfügbares Einkommen), während es 2016 nur noch 17% waren (Charlotte Bartels, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung 2017).
Somit steigt zwar das Wohlstandsniveau gesamtgesellschaftlich an, aber nur, weil die Reichen schneller noch reicher werden, als die Armen noch ärmer. Hierzu trägt auch der genannte Zinseszinseffekt bei, der es den sowieso schon besser gestellten ermöglicht, mehr zu investieren und damit wieder noch mehr Geld zu bekommen. Dass ein Großteil der Leute dafür heute nichts selber beigetragen hat außer zu erben, unterschlägt der Kommentar natürlich genauso, wie dass inzwischen gute 30% der Leute in Deutschland über Investieren gar nicht nachdenken müssen, da sie sich sowieso nur von (aufgestockter) Gehaltszahlung zu aufgestockter Gehaltszahlung hangeln können.
Der Idiotie die Krone auf setzt dann das Amazon-Beispiel. Natürlich nimmt Jeff Bezos seinen Arbeitnehmern nichts weg, wenn er am Finanzmarkt Milliarden erwirtschaftet. Aber wer erwirtschaftet denn das Geld, das Jeff Bezos investiert? Seine Arbeitnehmer. Dadurch, dass er sie so schlecht bezahlt, dass er selber damit in kürzester Zeit Dutzende Milliarden erbeutet hat, nimmt er ihnen natürlich einen Teil weg, den sie
erwirtschaftet haben. Hinzu kommt, dass durch die Investitionen von Jeff Bezos natürlich die Preise steigen, da ja die Nachfrage steigt. Somit kann sich der Amazon-Mitarbeiter selber weniger Aktien leisten. Sein relativer Anteil am Wirtschaftswachstum sinkt dadurch wieder.
(Letzteres ist natürlich nicht wirklich ein gutes Beispiel, da Jeff Bezos den wenigsten Leuten genug zahlt, als dass sie sich Gedanken um Altersvorsorge durch Aktien machen müssten).
Um die Ausgangsfrage zu beantworten: Ich würde mich grundsätzlich als eher konservativ bezeichnen und hab bisher regelmäßig CDU oder SPD gewählt. Dieses Mal werde ich aber wahrscheinlich die Linke wählen. Nicht, weil die mich personell oder inhaltlich irgendwie überzeugen könnten. Aber es ist die einzige Partei, bei der sichergestellt ist, dass sie nicht mit CDU, AfD oder FDP eine Regierung bilden würden. Und die drei Parteien haben aktuell (bzw. die AfD dauerhaft) in verantwortungsvollen Positionen nix verloren.
Gut, dass du Examen korrigierst und nix mit Ökonomie am Hut hast. In dieser Hinsicht hast du nämlich gerade komplett blank gezogen. Viel heiße Luft darum, dass Inflation doof ist. Woran das liegt? An sozialistischer Geldpolitik, die zufällig genau Anfang der 70er (1971 um genau zu sein) etabliert wurde.
Geschenkt. Ist ja gerade der Punkt des Liberalismus aufzuzeigen, das staatliche Eingriffspolitik schadet.
Aber mein Highlight: Dein Versuch, ganz unauffällig zwischendrin mal kurz Marx' Arbeitswerttheorie an den Mann zu bringen (rot markiert).
Wie bereits gesagt, aber auch gerne nochmal für dich. Marx im allgemeinen und seine Arbeitswerttheorie im besonderen sind empirisch widerlegt.
Sein Weltbild trotzdem darauf aufzubauen, zeugt entweder von absoluter Unbildung (was ja gerade mein Punkt war) oder von Böswilligkeit. Kein wirtschaftlich gebildeter Mensch, der gesamtgesellschaftlichen Wohlstand anstrebt, würde sich jemals auf Marx berufen. Absolut unvertretbare Mindermeinung.
Das Argument ist der Ausgangspost des Vorposters selbst, siehe rote Markierung. Nur wenn man von der marxistischen Arbeitswertlehre ausgeht, kann man dazu kommen, dass allein die Arbeitsleistung, nicht jedoch das Kapital wertschöpfend ist. Entsprechend würde jede Summe, die der Kapitalist einbehält um Gewinne zu erwirtschaften, dem vom Arbeiter geschaffenen Mehrwert weggenommen werden; der Arbeiter wird ausgebeutet und der Unternehmer erbeutet.
Dass das in der Realität anders läuft, dürfte selbsterklärend sein und ist im Übrigen auch Marx selbst aufgefallen. In Band 3 von Das Kapital hat er versucht das ganze hinsichtlich kapitalintensiver Industriearbeit wieder einzufangen/zu relativieren. Dadurch wurde das ganze aber nur noch widersprüchlicher und diffuser.
Lange Rede kurzer Sinn: Ein freiwillig eingegangener Austauschvertrag ist keine Ausbeutung.
Also erstmal ist die Arbeitswertlehre nichts marxistisches, sondern wurde von Adam Smith erfunden, dann zwar von Marx genutzt, aber auch danach noch von diversen Ökonomen bis heute vertreten. Es ist eine von zwei anerkannten Theorien zum wirtschaftlichen Wachstum. Daher ist es keineswegs selbsterklärend, dass das in der Realität anders läuft, sondern ökonomisch hoch umstritten. Wie genau das läuft, weiß niemand, weil Wirtschaftswissenschaften keine Naturwissenschaft sind. Einig ist man sich aber darin, dass Kapital an sich - im Gegensatz zu der von Dir vertretenen Auffassung - niemals selbst wertschöpfend ist. Denn auch in der Grenznutzenlehre ist wertschöpfend stets die menschliche Arbeitskraft, durch die ein Gut letztlich so verändert wird, dass sich sein Wert stärker erhöht, als die dabei verwendeten Rohstoffe und Arbeitskräfte. Ob man das dann Ausbeutung der Arbeiter nennt, ist letztlich beliebig und eher eine Frage des eigenen politischen Standpunktes als wissenschaftlicher Gewissheit.
Von daher ist deine Argumentation keine, denn Du willst alleinig aus einer Wortwahl den Wert eines Argumentes ableiten, ohne dich damit inhaltlich irgendwie auseinanderzusetzen. Diese Empörungssymptomatiken kann man leider in letzter Zeit vermehrt immer wieder beobachten, sie zeugen jedoch - völlig unabhängig vom politischen Spektrum - nur von der inhaltlichen Ahnungslosigkeit ihres Autors.
Richtig, auch Smith hat sich in der Arbeitswerttheorie versucht.
Nichtsdestotrotz ist die marxistische Arbeitswerttheorie streng von Smith' Theorie zu unterscheiden. Man könnte Marx Ansatz sogar als Gegenstück zu Smith' und Ricardos Ansatz ansehen.
Insbesondere ist man sich gerade nicht einig, dass Kapital nicht wertschöpfend ist. Smith ist ausdrücklich (und im Gegensatz zu Marx) der Ansicht, dass sich Güterpreise allenfalls in einer nicht weiter entwickelten Jäger-und-Sammler-Gesellschaft allein nach dem Arbeitseinsatz richten. In "regulären" Gesellschaften bezieht Smith aber durchaus die Verzinsung des Geldkapitals in Höhe der allgemein üblichen Profitrate mit ein.
Im Übrigen ist der Tatbestand der Ausbeutung in Form der Aneignung des Mehrwerts gerade elemtar für die marxistische Arbeitswerttheorie.
Unterm Strich ist aber auch Smith mit seiner Arbeitswerttheorie gescheitert. Weder Smith noch Marx können klassische Wertantinomien im Rahmen ihrer Theorien darstellen. Diskrepanzen zwischen Gebrauchswert und Tauschwert sind mit objektiven Arbeitswertlehren nicht auflösbar.
Und aus diesem Grund sind Arbeitwertlehren jeglicher Coleur (außerhalb marxistischer Literatur) eben nicht mehr anerkannt. Dass Werte quasi stets subjektiver Natur sind und eben nicht objektiv bestimmbar, ist seriös nicht bestreitbar.
Falls du das anders siehst und du insbesondere in der Lage bist, das Auseinanderfallen von Gebrauchswert und Tauschwert im Rahmen der Arbeitswertlehre (ob Marx oder Smith wäre mir an der Stelle sogar egal) herzuleiten, könntest du dir wohl demnächst einen Nobelpreis in Stockholm abholen.
Bis dahin erspar uns aber bitte deine Versuche, anderen Leuten inhaltliche Ahnungslosigkeit nachzuweisen.
10.05.2021, 22:27
(10.05.2021, 21:14)Gast schrieb: Ich würde daher vorschlagen, diesen Protektionismus vielleicht mal weiter zu denken als bis zu "Aber diese verdammten Chinesen..." und sich darüber Gedanken zu machen, wie sehr unser Wohlstand hier von anderen ermöglicht wird und von ihnen abhängig ist.
Mal anders rum gefragt, was haben denn überhaupt die Chinesen oder Drittweltländer zum Wohlstand beigetragen?
Ohne die industrielle Revolution und alle technischen und kulturellen Errungenschaften (die dann später durch Chinesen und andere kopiert wurden), gäbe es überhaupt keinen modernen Wohlstand, so wie wir ihn kennen, und die ganze Welt würde weiterhin wie die Drittweltländer im Mittelalter oder die Afrikaner teils heute noch in der Steinzeit leben. Und das waren alles die viel gescholtenen alten weißen Männer...
10.05.2021, 22:37
Ich wähle die, die das Geld für Arbeitslose erhöhen, egal wie es dann heisst (Bürgergeld, Hartz4) umd diese komischen Sanktionen und Maßnahmen abschaffen (bedingungsloses Grundeinkommen).
https://www.merkur.de/wirtschaft/hartz-i...29327.html
Wen muss ich da wählen?
https://www.merkur.de/wirtschaft/hartz-i...29327.html
Wen muss ich da wählen?
10.05.2021, 22:40
(10.05.2021, 17:52)Gast schrieb:(09.05.2021, 19:21)Gast schrieb:Dass dieses Schein-Argument Akademiker*innen nicht zu blöd wird.(09.05.2021, 19:20)Gast schrieb:(09.05.2021, 19:13)Gast schrieb: Steuern erhöhen um damit die Umwelt zu retten ist jetzt nicht sonderlich links, sondern vernünftig.
Ich verstehe immer nicht, warum Klimaschutz als „links“ wahrgenommen wird. Es liegt doch im ureigensten Interesse des Individuums eine gute Lebensgrundlage zu haben. Der Schutz der Umwelt ist daher wertkonservativ (=erhaltend) und nicht sonderlich revolutionär.
Steuern erhöhen um die soziale Frage/Gerechtigkeit zu bewältigen ist links
Der Schutz der Umwelt („Umweltschutz ist Heimatschutz“): ja.
Der Schutz des Weltklimas (was auch immer das ist) mit u.a. E-Autos mit negativer Energiebilanz und Menschenrechtsverletzungen am anderen Ende der Welt und einem maximalen Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß (der wiederum nur ein Teil der Treibhausgase ist), während China gerade mehr Treibhausgase als alle Industrieländer der Welt zusammen emmitiert, gleichzeitig aber (anders als alle anderen Länder) auch noch aus der einzigen zuverlässigen CO2-neutralen Energie (Atomkraft) auszusteigen, und dabei nebenbei die deutsche Wirtschaft kaputt gemacht wird: nein
Maximalen CO2-Ausstoß von 2%
Ja, der Anteil Deutschlands am aktuellen weltweiten CO2-Ausstoß beträgt 2%. Der Anteil Deutschlands an allen Menschen auf der Welt beträgt aber nur 1%. Jeder Deutsche trägt also doppelt so viel CO2 zur Klimaerwärmung bei, wie ihm nach dem weltweiten Durchschnitt zustehen würde. Und das geht ja schon vom aktuellen Wert aus, also dem, der dazu führt, dass sich das Klima katastrophal erwärmt. Jeder Deutsche stößt aktuell über 1600kg mehr CO2 pro Jahr aus als jeder Chinese.
Und das vergleicht nur die aktuellen Zahlen. Wenn man dann noch bedenkt, dass Deutschland in der Vergangenheit noch wesentlich größeren Anteil am CO2-Ausstoß hatte als (fast) alle anderen Länder (die Amis sind da uneinholbar), ist es einfach lächerlich, mit diesem 1%-Unsinn ernsthaft argumentieren zu wollen.
Und zu guter Letzt: Die deutsche Wirtschaft (was auch immer das in Zeiten der Globalisierung sein soll) kaputt macht nur, wer immer noch glaubt, ohne kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien eine zukunftsfähiges Geschäftsmodell zu haben.
Die Zeiten ändern sich. Da kann man entweder dabei sein oder man wird abgehängt. Dann können wir gerne überall um uns rum Zäune bauen. Aber dann werden wir am Ende diejenigen sein, die da rüber wollen.
Du suggerierst hier, dass man halb-Verbrecher sei, weil man "über dem Durchschnitt" lebt. Hast du dich schonmal mit dem Durchschnitt auf dieser Erde beschäftigt? Von 7 Mrd. Menschen auf der Erde leben ca 1-1, 5Mrd in westlichen "CO2-Nationen".
In deiner Rechnung vergisst du, dass der "Durchschnitt" auch durch hunderte Millionen hungernder Menschen in Afrika gebildet wird. Sollte man nicht lieber daran arbeiten, deren CO2-Ausstoß zu erhöhen, anstatt unseren zu verringern, wenn diese Menschen zum großen Teil auf unsere CO2-intensive Hilfe angewiesen sind? Unser CO2-Wohlstand sollte doch das Vorbild sein und nicht das Elend der ärmeren 50-80% Menschen dieser Erde.
10.05.2021, 22:42
(10.05.2021, 22:03)Gast schrieb:Oh Gott, in dem Beitrag wird so viel durcheinander geworfen, das nichts, aber auch gar nichts miteinander zu tun hat...man kann quasi spüren, wie der "Autor" sich hier durch die verschiedensten Webseiten geklickt und Dinge kopiert hat. Aber nun denn:(10.05.2021, 20:46)Gast schrieb:(10.05.2021, 20:02)Gast schrieb:Welcher Arbeitsvertrag ist denn im aktuellen politischen System wirklich freiwillig angegangen. Diese ganze Argumentation ist so erschreckend verkürzt, dass es weh tut.(10.05.2021, 19:44)Gast schrieb:(10.05.2021, 18:36)Gast schrieb: Gut, dass du Examen korrigierst und nix mit Ökonomie am Hut hast. In dieser Hinsicht hast du nämlich gerade komplett blank gezogen. Viel heiße Luft darum, dass Inflation doof ist. Woran das liegt? An sozialistischer Geldpolitik, die zufällig genau Anfang der 70er (1971 um genau zu sein) etabliert wurde.Zwei Absätze in denen Du dem Vorposter Unwissenheit und Marxismus vorwirfst, ohne IRGENDEIN Argument. Nur Schlagworte, ohne Nachweis. Was für ein armseliges Gehabe.
Geschenkt. Ist ja gerade der Punkt des Liberalismus aufzuzeigen, das staatliche Eingriffspolitik schadet.
Aber mein Highlight: Dein Versuch, ganz unauffällig zwischendrin mal kurz Marx' Arbeitswerttheorie an den Mann zu bringen (rot markiert).
Wie bereits gesagt, aber auch gerne nochmal für dich. Marx im allgemeinen und seine Arbeitswerttheorie im besonderen sind empirisch widerlegt.
Sein Weltbild trotzdem darauf aufzubauen, zeugt entweder von absoluter Unbildung (was ja gerade mein Punkt war) oder von Böswilligkeit. Kein wirtschaftlich gebildeter Mensch, der gesamtgesellschaftlichen Wohlstand anstrebt, würde sich jemals auf Marx berufen. Absolut unvertretbare Mindermeinung.
Das Argument ist der Ausgangspost des Vorposters selbst, siehe rote Markierung. Nur wenn man von der marxistischen Arbeitswertlehre ausgeht, kann man dazu kommen, dass allein die Arbeitsleistung, nicht jedoch das Kapital wertschöpfend ist. Entsprechend würde jede Summe, die der Kapitalist einbehält um Gewinne zu erwirtschaften, dem vom Arbeiter geschaffenen Mehrwert weggenommen werden; der Arbeiter wird ausgebeutet und der Unternehmer erbeutet.
Dass das in der Realität anders läuft, dürfte selbsterklärend sein und ist im Übrigen auch Marx selbst aufgefallen. In Band 3 von Das Kapital hat er versucht das ganze hinsichtlich kapitalintensiver Industriearbeit wieder einzufangen/zu relativieren. Dadurch wurde das ganze aber nur noch widersprüchlicher und diffuser.
Lange Rede kurzer Sinn: Ein freiwillig eingegangener Austauschvertrag ist keine Ausbeutung.
Also erstmal ist die Arbeitswertlehre nichts marxistisches, sondern wurde von Adam Smith erfunden, dann zwar von Marx genutzt, aber auch danach noch von diversen Ökonomen bis heute vertreten. Es ist eine von zwei anerkannten Theorien zum wirtschaftlichen Wachstum. Daher ist es keineswegs selbsterklärend, dass das in der Realität anders läuft, sondern ökonomisch hoch umstritten. Wie genau das läuft, weiß niemand, weil Wirtschaftswissenschaften keine Naturwissenschaft sind. Einig ist man sich aber darin, dass Kapital an sich - im Gegensatz zu der von Dir vertretenen Auffassung - niemals selbst wertschöpfend ist. Denn auch in der Grenznutzenlehre ist wertschöpfend stets die menschliche Arbeitskraft, durch die ein Gut letztlich so verändert wird, dass sich sein Wert stärker erhöht, als die dabei verwendeten Rohstoffe und Arbeitskräfte. Ob man das dann Ausbeutung der Arbeiter nennt, ist letztlich beliebig und eher eine Frage des eigenen politischen Standpunktes als wissenschaftlicher Gewissheit.
Von daher ist deine Argumentation keine, denn Du willst alleinig aus einer Wortwahl den Wert eines Argumentes ableiten, ohne dich damit inhaltlich irgendwie auseinanderzusetzen. Diese Empörungssymptomatiken kann man leider in letzter Zeit vermehrt immer wieder beobachten, sie zeugen jedoch - völlig unabhängig vom politischen Spektrum - nur von der inhaltlichen Ahnungslosigkeit ihres Autors.
Richtig, auch Smith hat sich in der Arbeitswerttheorie versucht.
Nichtsdestotrotz ist die marxistische Arbeitswerttheorie streng von Smith' Theorie zu unterscheiden. Man könnte Marx Ansatz sogar als Gegenstück zu Smith' und Ricardos Ansatz ansehen.
Insbesondere ist man sich gerade nicht einig, dass Kapital nicht wertschöpfend ist. Smith ist ausdrücklich (und im Gegensatz zu Marx) der Ansicht, dass sich Güterpreise allenfalls in einer nicht weiter entwickelten Jäger-und-Sammler-Gesellschaft allein nach dem Arbeitseinsatz richten. In "regulären" Gesellschaften bezieht Smith aber durchaus die Verzinsung des Geldkapitals in Höhe der allgemein üblichen Profitrate mit ein.
Im Übrigen ist der Tatbestand der Ausbeutung in Form der Aneignung des Mehrwerts gerade elemtar für die marxistische Arbeitswerttheorie.
Unterm Strich ist aber auch Smith mit seiner Arbeitswerttheorie gescheitert. Weder Smith noch Marx können klassische Wertantinomien im Rahmen ihrer Theorien darstellen. Diskrepanzen zwischen Gebrauchswert und Tauschwert sind mit objektiven Arbeitswertlehren nicht auflösbar.
Und aus diesem Grund sind Arbeitwertlehren jeglicher Coleur (außerhalb marxistischer Literatur) eben nicht mehr anerkannt. Dass Werte quasi stets subjektiver Natur sind und eben nicht objektiv bestimmbar, ist seriös nicht bestreitbar.
Falls du das anders siehst und du insbesondere in der Lage bist, das Auseinanderfallen von Gebrauchswert und Tauschwert im Rahmen der Arbeitswertlehre (ob Marx oder Smith wäre mir an der Stelle sogar egal) herzuleiten, könntest du dir wohl demnächst einen Nobelpreis in Stockholm abholen.
Bis dahin erspar uns aber bitte deine Versuche, anderen Leuten inhaltliche Ahnungslosigkeit nachzuweisen.
Dass die Arbeitswerttheorie von Smith das Gegenstück von Marx sei. Vielmehr sagen sie im Grunde dasselbe: Der Mehrwert eines Guts wird geschaffen durch die Arbeitskraft, die dieser dem Material hinzufügt. Das sieht Marx genauso. Der Unterschied ist lediglich folgender: Während Smith der Auffassung ist, dass die zur Produktion durch den Arbeiter notwenigen Produktionsmittel (also Material bzw. Kapital) und Produktionsstätten (also Grundbesitz) im Idealfall von der Arbeitskraft getrennt sind, ist für Marx das Ideal, dass diese beiden notwendigen Zutaten (Kapital und Grundbesitz) ebenfalls dem Arbeiter bzw. der Arbeiterschaft gehören. Bei Smith soll also derjenige, der Kapital und Grundbesitz beisteuert, ebenfalls etwas von dem zusätzlichen Wert des Gutes abbekommen, weil er seine Produktionsmittel sonst nicht beisteuert. Smith sieht eben das, was Marx als "entfremdete Lohnarbeit" kritisiert, als Ideal an. Marx hingegen sieht das Auseinanderfallen von Arbeitskraft und Produktionsmitteln lediglich als unnötigen Zwischenschritt an. Sie unterscheiden sich also in der Bewertung des Zieles, nicht aber in der grundlegenden Idee. Bei beiden ist aber Arbeit die grundlegende Quelle allen Reichtums.
Auch die von Dir beschriebenen Probleme, dass manche Dinge einen niedrigen objektiven Wert, aber hohen Tauschwert haben (zum Beispiel nur aus Kohlenstoff bestehende Diamanten), oder andersrum (Wasser ist objektiv viel Wert, weil lebenswichtig, wird aber günstig gehandelt) sieht Marx (bei Smith weiß ich es nicht). In seiner Arbeitswerttheorie hat Arbeit daher zwei Eigenschaften: Sie produziert sowohl Gebrauchs- (bei Wasser), als auch Tauschwert (beim Schleifen des Diamanten). Den Wert der jeweiligen Arbeit bildet dabei jeweils die Menge an Geld, die für den späteren (durch Geld vermittelten) Tausch erzielt wird.
Die von Dir angesprochene Verzinsung ist sowohl für Smith als auch für Marx also nur logische Folge eines Auseinanderfallens von Produktionsmitteln, Grundbesitz und Arbeitskraft. Für diese Erkenntnis bekomme ich aber leider keinen Nobelpreis (den es für Wirtschaftswissenschaften gar nicht gibt), weil sie mir mein Prof schon im zweiten Semester meines Politikwissenschaftsstudiums beigebracht hat.
Du hast übrigens noch immer nicht erklärt, in welcher ökonomischen Theorie das Kapital selbst wertschöpfend ist, was ja Ausgangspunkt unserer kleinen Einführung in die politischen Ökonomie hier war. Und da ich müde bin, warne ich Dich schon mal vor: Wenn Dein nächster Post so wie die letzten wieder nur Schlagworte ohne inhaltliche Stellungnahme beinhalten sollte, betrachte ich unseren Einführungslehrgang für Dich für beendet.
10.05.2021, 22:52
(10.05.2021, 21:32)Gast schrieb:Natürlich ist nicht alles gerecht, aber wenn der Menschheit als Spezies eben nur eine bestimmte Menge an Treibhausgasen zur Verfügung steht, wird man das wohl eher auf das einzelne Mitglied dieser Spezies runterrechnen müssen als das nach (rein total zufälligen und regelmäßig wechselnden) Ländergrenzen zu machen. Oder zählen wir den CO2-Ausstoß auf der Krim gerade zur Ukraine oder zur Russland? Eine solche Betrachtungsweise ist doch offensichtlicher Unsinn.(10.05.2021, 21:14)Gast schrieb:(10.05.2021, 18:14)Gast schrieb:Ja, das Klima interessiert sich für absolute Zahlen. Wir müssen die absoluten Zahlen an CO2-Ausstoß runter kriegen, um das Klima zu retten. Bzw. eigentlich nur unsere Lebensgrundlage, dem Klima und auch der Erde ist es ziemlich egal ob es ein paar Grad wärmer oder kälter wird oder öfter schneit...die haben schon ganz andere Sachen durchgestanden. Es geht eben um die Menschheit. Und für die Menschheit im Allgemeinen ist Gerechtigkeit ein hoher Wert. Denn natürlich sieht niemand ein sich einzuschränken, wenn andere das nicht auch tun. Da bist Du ja ein schönes Beispiel.(10.05.2021, 17:52)Gast schrieb:(09.05.2021, 19:21)Gast schrieb: Maximalen CO2-Ausstoß von 2%Dass dieses Schein-Argument Akademiker*innen nicht zu blöd wird.
Ja, der Anteil Deutschlands am aktuellen weltweiten CO2-Ausstoß beträgt 2%. Der Anteil Deutschlands an allen Menschen auf der Welt beträgt aber nur 1%. Jeder Deutsche trägt also doppelt so viel CO2 zur Klimaerwärmung bei, wie ihm nach dem weltweiten Durchschnitt zustehen würde. Und das geht ja schon vom aktuellen Wert aus, also dem, der dazu führt, dass sich das Klima katastrophal erwärmt. Jeder Deutsche stößt aktuell über 1600kg mehr CO2 pro Jahr aus als jeder Chinese.
Und das vergleicht nur die aktuellen Zahlen. Wenn man dann noch bedenkt, dass Deutschland in der Vergangenheit noch wesentlich größeren Anteil am CO2-Ausstoß hatte als (fast) alle anderen Länder (die Amis sind da uneinholbar), ist es einfach lächerlich, mit diesem 1%-Unsinn ernsthaft argumentieren zu wollen.
Und zu guter Letzt: Die deutsche Wirtschaft (was auch immer das in Zeiten der Globalisierung sein soll) kaputt macht nur, wer immer noch glaubt, ohne kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien eine zukunftsfähiges Geschäftsmodell zu haben.
Die Zeiten ändern sich. Da kann man entweder dabei sein oder man wird abgehängt. Dann können wir gerne überall um uns rum Zäune bauen. Aber dann werden wir am Ende diejenigen sein, die da rüber wollen.
Noch mehr Unfug macht daraus kein Argument. Das Klima interessiert sich nicht für Gerechtigkeit, sondern für absolute Zahlen. Insofern ist es völlig irrelevant, ob jeder Deutsche im Schnitt doppelt so viel CO2 ausstößt, wie er "dürfte", weil es eben 16x mehr Chinesen als Deutsche gibt. Auch sind die Amis nicht uneinholbar, da nicht mal Spitzenreiter. Sondern...Trommelwirbel: Die Chinesen mit grob 30 % des weltweiten Co2-Ausstoßes nach Ländern, was mehr als doppelt so viel ist, wie die USA.
Gerecht ist aber ganz offensichtlich nicht, den CO2-Ausstoß nach Ländern zu verteilen, denn die sind kaum miteinander vergleichbar. Der Vatikan stößt auf Grund seiner geringen Einwohnerzahl und mangels produzierender Industrien sehr wenig CO2 aus - zumindest falls nicht gerade ein Konklave furchtbar schief läuft.
Vergleichbar werden Staaten über ihre Einwohner. Pro Person, die in dem Staat lebt, sich versorgt und konsumiert, steht eine bestimmte Menge CO2 zur Verfügung. Und deswegen ist Deine Argumentation, einfach das 1,2-Milliarden China mit dem 0,08 Milliarden Deutschland zu vergleichen, ziemlich bescheuert.
Hinzu kommt: In China wird ja unter anderem deswegen so viel CO2 ausgestoßen, weil dahin so viele "dreckige" Produktionsstätten ausgelagert wurden. Die produzieren aber kaum alle nur für China, sondern zum überwiegenden Teil für die wirtschaftsstarken Staaten in Europa und die USA. Wenn jetzt Experten wie Du sich durchsetzen würden und das absolute Niveau der CO2-Ausstoß für China auf die Menge von Deutschland reduzieren würde....was glaubst Du wessen Wirtschaftsgüter da als erstes in der Produktion wegfallen? Die für die USA? Die Chinesen? Oder vielleicht doch eher die für die Europäer? Und was wäre dann die Folge? Unser Wirtschaftssystem wäre relativ schnell am Ende, weil wir hier ohne Produkte aus China so gut wie nichts mehr herstellen könnten.
Ich würde daher vorschlagen, diesen Protektionismus vielleicht mal weiter zu denken als bis zu "Aber diese verdammten Chinesen..." und sich darüber Gedanken zu machen, wie sehr unser Wohlstand hier von anderen ermöglicht wird und von ihnen abhängig ist.
Nicht alles auf der Welt ist gerecht oder muss gerecht sein, zumal man trefflich drüber streiten kann, in welcher Hinsicht man Gerechtigkeit erzeugen will. Absolute Gerechtigkeit kann es ebenso wenig geben, wie absolute Gleichheit. Soziale Gerechtigkeit ist ein Codewort für sozialistische Tendenzen.
Der Grund, Länder zu vergleichen, ist, dass man auf Länderebene Einfluss nehmen kann, nämlich durch eine Regierung. Man kann aber nicht global auf Personenebene Einfluss nehmen. Spätestens, wenn es darum geht, dass genug Essen auf dem Tisch steht, ist es vorbei mit guten Vorsätzen.
Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass du den von dir zitierten Post nicht verstanden hast, bzw. Dinger hereinliest, die dort gar nicht stehen. Die Grundaussage ist, dass es für das globale Klima schlicht irrelevant ist, was Deutschland tut. Tatsächlich könnte es aus den von dir genannten Gründen sogar negativ sein, wenn man in Deutschland besonders beispielhaft sein will, weil es nämlich dazu führen wird, dass es mehr "dreckige" Produktion in China usw. geben wird. Klar, kann man mit Zöllen oder CO2-Steuern belegen. Aber dann ist man letztlich bei einer trumpchen Politik unter dem Deckmantel der Klimamoralität.
Wenn Du denkst, dass sich eine CO2-Reduzierung nur durchsetzen lässt, solange niemand verzichten muss, können wir das ganze gleich lassen, noch 50 Jahre so weiter leben und alle Ressourcen verbraten und dann in einem großen Knall von dieser Erde ableben. Es können nicht alle so leben wie die Menschen in Deutschland. Entweder, wir schränken uns ein und verzichten auf einen Teil unseres Wohlstandes oder wir tun es nicht. Dann kann man aber auch niemandem böse sein, wenn er auch so leben will wie wir hier. Also wird erst Migration weiter zunehmen und dann, wenn es hier langsam wirklich voll wird, der Krieg um Ressourcen beginnen. Und den wird Deutschland traditionell eher nicht gewinnen.
Und warum ein Einbrechen der chinesischen Exporte zu mehr chinesischer Produktion führen sollte und was das alles mit Trump zu tun hat müsstest Du mir auch nochmal erklären.