10.05.2021, 17:44
(10.05.2021, 17:37)Gast schrieb:(10.05.2021, 10:58)Gast schrieb:Das ist das Dümmste, was ich jemals gelesen habe. Und ich korrigiere im Examen!(10.05.2021, 10:33)Gast schrieb:(10.05.2021, 10:28)Gast schrieb: Liberal, durch und durch. Viele Missstände, die die FDP ankreidet, erlebt man als Jurist am eigenen Leibe. Ein überbürokratisiertrs Land, eine aus meiner Sicht total aufgeblähte und teure und zugleich oft ineffiziente Verwaltung, Rücklicht bei der Digitalisierung. Darüber hinaus Weltspitze bei der Steuer- und Abgabenlast, wobei gleichzeitig wichtige Ressorts wie Bildung und Justiz nicht viel vom Steuerkuchen abbekommen. Insgesamt finde ich vieles katastrophal, wenngleich es uns relativ gesehen natürlich sehr gut geht.
Steuern wären ja so ok, wenn dir Schere zwischen Arm und Reich denn schwinden würde.
Ich kenne keine Partei, die dazu ein tragfähiges Konzept führt.
Weil es dafür kein tragfähiges Konzept gibt.
Zum einen gibt es keine Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland. Der Begriff "Schere" impliziert ein Auseinandergehen in beide Richtungen, also dass Arme ärmer werden und Reiche reicher werden. Dem ist aber nicht der Fall.
Das Wohlstandsniveau steigt gesamtgesellschaftlich an. Arme werden also nicht ärmer, sondern wohlständiger. Die beiden Klingen der Schere bewegen sich also gleichläufig nach oben.
Der einzige Unterschied ist, dass Reiche aufgrund von Zinseszinseffekten im gleichen Zeitraum mehr Vermögensmittel akkummulieren können, als Arme.
Auch dies ist aber kein Problem. Der Lagerarbeiter bei Amazon verdient nicht weniger, nur weil Jeff Bezos dank günstiger Aktienkursentwicklung innerhalb weniger Monate ein paar Milliarden schwerer geworden ist.
Marktwirtschaft ist kein Nullsummenspiel.
Für arme Menschen hat es also keinerlei negative Konsequenzen, wenn Reiche reicher werden, da ihnen durch diesen Prozess nichts weggenommen wird. Im Regelfall ist sogar das Gegenteil der Fall. Wäre Amazon zB kurz vor der Pleite (oder würde man Jeff Bezos einfach enteignen und seine Amazon-Anteile an die Arbeiter verteilen) wären die zahlreichen Jobs, die Amazon derzeit bietet, in kürzester Zeit nicht mehr vorhanden.
Leider findet an deutschen Schulden quasi keine wirtschaftliche Bildung statt, weshalb linke Parteien heutzutage immernoch mit empirisch widerlegten Märchen, wie der Mär von der Arbeitswerttheorie oder vom ökonomischen Nullsummenspiel Wähler verführen können.
Die Schere zwischen arm und reich beschreibt nicht die Lohnentwicklung in absoluten Zahlen, wie Du hier zu glauben scheint. Sondern die Entwicklung bei der Kaufkraft, also die relative Möglichkeit des Einzelnen, von seinem Einkommen eine bestimmte Menge an Gütern zu kaufen. Und die geht seit den 1970ern Jahren konsequent auseinander. Das ärmste Dritte der Bevölkerung verfügte in den 1960er Jahren noch über ein knappes Drittel der Kaufkraft (verfügbares Einkommen), während es 2016 nur noch 17% waren (Charlotte Bartels, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung 2017).
Somit steigt zwar das Wohlstandsniveau gesamtgesellschaftlich an, aber nur, weil die Reichen schneller noch reicher werden, als die Armen noch ärmer. Hierzu trägt auch der genannte Zinseszinseffekt bei, der es den sowieso schon besser gestellten ermöglicht, mehr zu investieren und damit wieder noch mehr Geld zu bekommen. Dass ein Großteil der Leute dafür heute nichts selber beigetragen hat außer zu erben, unterschlägt der Kommentar natürlich genauso, wie dass inzwischen gute 30% der Leute in Deutschland über Investieren gar nicht nachdenken müssen, da sie sich sowieso nur von (aufgestockter) Gehaltszahlung zu aufgestockter Gehaltszahlung hangeln können.
Der Idiotie die Krone auf setzt dann das Amazon-Beispiel. Natürlich nimmt Jeff Bezos seinen Arbeitnehmern nichts weg, wenn er am Finanzmarkt Milliarden erwirtschaftet. Aber wer erwirtschaftet denn das Geld, das Jeff Bezos investiert? Seine Arbeitnehmer. Dadurch, dass er sie so schlecht bezahlt, dass er selber damit in kürzester Zeit Dutzende Milliarden erbeutet hat, nimmt er ihnen natürlich einen Teil weg, den sie
erwirtschaftet haben. Hinzu kommt, dass durch die Investitionen von Jeff Bezos natürlich die Preise steigen, da ja die Nachfrage steigt. Somit kann sich der Amazon-Mitarbeiter selber weniger Aktien leisten. Sein relativer Anteil am Wirtschaftswachstum sinkt dadurch wieder.
(Letzteres ist natürlich nicht wirklich ein gutes Beispiel, da Jeff Bezos den wenigsten Leuten genug zahlt, als dass sie sich Gedanken um Altersvorsorge durch Aktien machen müssten).
Um die Ausgangsfrage zu beantworten: Ich würde mich grundsätzlich als eher konservativ bezeichnen und hab bisher regelmäßig CDU oder SPD gewählt. Dieses Mal werde ich aber wahrscheinlich die Linke wählen. Nicht, weil die mich personell oder inhaltlich irgendwie überzeugen könnten. Aber es ist die einzige Partei, bei der sichergestellt ist, dass sie nicht mit CDU, AfD oder FDP eine Regierung bilden würden. Und die drei Parteien haben aktuell (bzw. die AfD dauerhaft) in verantwortungsvollen Positionen nix verloren.
Allein an dem Begriff "erbeuten" erkennt man doch recht deutlich, dass Die Linke auch genau deine politische Heimat ist. Davon abgesehen: NIEMAND will oder würde mit der AfD ein Regierung bilden. In welcher Welt leben die Leute hier denn überhaupt? Und der Linken traust du eine verantwortungsvolle Position zu? Um Himmels willen...
10.05.2021, 17:49
Immerhin sind sie für das bedingungslose Grundeinkommen.
10.05.2021, 17:52
(09.05.2021, 19:21)Gast schrieb:Dass dieses Schein-Argument Akademiker*innen nicht zu blöd wird.(09.05.2021, 19:20)Gast schrieb:(09.05.2021, 19:13)Gast schrieb: Steuern erhöhen um damit die Umwelt zu retten ist jetzt nicht sonderlich links, sondern vernünftig.
Ich verstehe immer nicht, warum Klimaschutz als „links“ wahrgenommen wird. Es liegt doch im ureigensten Interesse des Individuums eine gute Lebensgrundlage zu haben. Der Schutz der Umwelt ist daher wertkonservativ (=erhaltend) und nicht sonderlich revolutionär.
Steuern erhöhen um die soziale Frage/Gerechtigkeit zu bewältigen ist links
Der Schutz der Umwelt („Umweltschutz ist Heimatschutz“): ja.
Der Schutz des Weltklimas (was auch immer das ist) mit u.a. E-Autos mit negativer Energiebilanz und Menschenrechtsverletzungen am anderen Ende der Welt und einem maximalen Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß (der wiederum nur ein Teil der Treibhausgase ist), während China gerade mehr Treibhausgase als alle Industrieländer der Welt zusammen emmitiert, gleichzeitig aber (anders als alle anderen Länder) auch noch aus der einzigen zuverlässigen CO2-neutralen Energie (Atomkraft) auszusteigen, und dabei nebenbei die deutsche Wirtschaft kaputt gemacht wird: nein
Maximalen CO2-Ausstoß von 2%
Ja, der Anteil Deutschlands am aktuellen weltweiten CO2-Ausstoß beträgt 2%. Der Anteil Deutschlands an allen Menschen auf der Welt beträgt aber nur 1%. Jeder Deutsche trägt also doppelt so viel CO2 zur Klimaerwärmung bei, wie ihm nach dem weltweiten Durchschnitt zustehen würde. Und das geht ja schon vom aktuellen Wert aus, also dem, der dazu führt, dass sich das Klima katastrophal erwärmt. Jeder Deutsche stößt aktuell über 1600kg mehr CO2 pro Jahr aus als jeder Chinese.
Und das vergleicht nur die aktuellen Zahlen. Wenn man dann noch bedenkt, dass Deutschland in der Vergangenheit noch wesentlich größeren Anteil am CO2-Ausstoß hatte als (fast) alle anderen Länder (die Amis sind da uneinholbar), ist es einfach lächerlich, mit diesem 1%-Unsinn ernsthaft argumentieren zu wollen.
Und zu guter Letzt: Die deutsche Wirtschaft (was auch immer das in Zeiten der Globalisierung sein soll) kaputt macht nur, wer immer noch glaubt, ohne kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien eine zukunftsfähiges Geschäftsmodell zu haben.
Die Zeiten ändern sich. Da kann man entweder dabei sein oder man wird abgehängt. Dann können wir gerne überall um uns rum Zäune bauen. Aber dann werden wir am Ende diejenigen sein, die da rüber wollen.
10.05.2021, 17:54
(10.05.2021, 17:44)Gast schrieb:Keinerlei inhaltliche Auseinandersetzung...(10.05.2021, 17:37)Gast schrieb:(10.05.2021, 10:58)Gast schrieb:Das ist das Dümmste, was ich jemals gelesen habe. Und ich korrigiere im Examen!(10.05.2021, 10:33)Gast schrieb:(10.05.2021, 10:28)Gast schrieb: Liberal, durch und durch. Viele Missstände, die die FDP ankreidet, erlebt man als Jurist am eigenen Leibe. Ein überbürokratisiertrs Land, eine aus meiner Sicht total aufgeblähte und teure und zugleich oft ineffiziente Verwaltung, Rücklicht bei der Digitalisierung. Darüber hinaus Weltspitze bei der Steuer- und Abgabenlast, wobei gleichzeitig wichtige Ressorts wie Bildung und Justiz nicht viel vom Steuerkuchen abbekommen. Insgesamt finde ich vieles katastrophal, wenngleich es uns relativ gesehen natürlich sehr gut geht.
Steuern wären ja so ok, wenn dir Schere zwischen Arm und Reich denn schwinden würde.
Ich kenne keine Partei, die dazu ein tragfähiges Konzept führt.
Weil es dafür kein tragfähiges Konzept gibt.
Zum einen gibt es keine Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland. Der Begriff "Schere" impliziert ein Auseinandergehen in beide Richtungen, also dass Arme ärmer werden und Reiche reicher werden. Dem ist aber nicht der Fall.
Das Wohlstandsniveau steigt gesamtgesellschaftlich an. Arme werden also nicht ärmer, sondern wohlständiger. Die beiden Klingen der Schere bewegen sich also gleichläufig nach oben.
Der einzige Unterschied ist, dass Reiche aufgrund von Zinseszinseffekten im gleichen Zeitraum mehr Vermögensmittel akkummulieren können, als Arme.
Auch dies ist aber kein Problem. Der Lagerarbeiter bei Amazon verdient nicht weniger, nur weil Jeff Bezos dank günstiger Aktienkursentwicklung innerhalb weniger Monate ein paar Milliarden schwerer geworden ist.
Marktwirtschaft ist kein Nullsummenspiel.
Für arme Menschen hat es also keinerlei negative Konsequenzen, wenn Reiche reicher werden, da ihnen durch diesen Prozess nichts weggenommen wird. Im Regelfall ist sogar das Gegenteil der Fall. Wäre Amazon zB kurz vor der Pleite (oder würde man Jeff Bezos einfach enteignen und seine Amazon-Anteile an die Arbeiter verteilen) wären die zahlreichen Jobs, die Amazon derzeit bietet, in kürzester Zeit nicht mehr vorhanden.
Leider findet an deutschen Schulden quasi keine wirtschaftliche Bildung statt, weshalb linke Parteien heutzutage immernoch mit empirisch widerlegten Märchen, wie der Mär von der Arbeitswerttheorie oder vom ökonomischen Nullsummenspiel Wähler verführen können.
Die Schere zwischen arm und reich beschreibt nicht die Lohnentwicklung in absoluten Zahlen, wie Du hier zu glauben scheint. Sondern die Entwicklung bei der Kaufkraft, also die relative Möglichkeit des Einzelnen, von seinem Einkommen eine bestimmte Menge an Gütern zu kaufen. Und die geht seit den 1970ern Jahren konsequent auseinander. Das ärmste Dritte der Bevölkerung verfügte in den 1960er Jahren noch über ein knappes Drittel der Kaufkraft (verfügbares Einkommen), während es 2016 nur noch 17% waren (Charlotte Bartels, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung 2017).
Somit steigt zwar das Wohlstandsniveau gesamtgesellschaftlich an, aber nur, weil die Reichen schneller noch reicher werden, als die Armen noch ärmer. Hierzu trägt auch der genannte Zinseszinseffekt bei, der es den sowieso schon besser gestellten ermöglicht, mehr zu investieren und damit wieder noch mehr Geld zu bekommen. Dass ein Großteil der Leute dafür heute nichts selber beigetragen hat außer zu erben, unterschlägt der Kommentar natürlich genauso, wie dass inzwischen gute 30% der Leute in Deutschland über Investieren gar nicht nachdenken müssen, da sie sich sowieso nur von (aufgestockter) Gehaltszahlung zu aufgestockter Gehaltszahlung hangeln können.
Der Idiotie die Krone auf setzt dann das Amazon-Beispiel. Natürlich nimmt Jeff Bezos seinen Arbeitnehmern nichts weg, wenn er am Finanzmarkt Milliarden erwirtschaftet. Aber wer erwirtschaftet denn das Geld, das Jeff Bezos investiert? Seine Arbeitnehmer. Dadurch, dass er sie so schlecht bezahlt, dass er selber damit in kürzester Zeit Dutzende Milliarden erbeutet hat, nimmt er ihnen natürlich einen Teil weg, den sie
erwirtschaftet haben. Hinzu kommt, dass durch die Investitionen von Jeff Bezos natürlich die Preise steigen, da ja die Nachfrage steigt. Somit kann sich der Amazon-Mitarbeiter selber weniger Aktien leisten. Sein relativer Anteil am Wirtschaftswachstum sinkt dadurch wieder.
(Letzteres ist natürlich nicht wirklich ein gutes Beispiel, da Jeff Bezos den wenigsten Leuten genug zahlt, als dass sie sich Gedanken um Altersvorsorge durch Aktien machen müssten).
Um die Ausgangsfrage zu beantworten: Ich würde mich grundsätzlich als eher konservativ bezeichnen und hab bisher regelmäßig CDU oder SPD gewählt. Dieses Mal werde ich aber wahrscheinlich die Linke wählen. Nicht, weil die mich personell oder inhaltlich irgendwie überzeugen könnten. Aber es ist die einzige Partei, bei der sichergestellt ist, dass sie nicht mit CDU, AfD oder FDP eine Regierung bilden würden. Und die drei Parteien haben aktuell (bzw. die AfD dauerhaft) in verantwortungsvollen Positionen nix verloren.
Allein an dem Begriff "erbeuten" erkennt man doch recht deutlich, dass Die Linke auch genau deine politische Heimat ist. Davon abgesehen: NIEMAND will oder würde mit der AfD ein Regierung bilden. In welcher Welt leben die Leute hier denn überhaupt? Und der Linken traust du eine verantwortungsvolle Position zu? Um Himmels willen...
Aber nein, ich traue der Linken keine verantwortungsvolle Position zu. Aber ich traue Grünen und SPD zu, die Linke unter Kontrolle zu halten. Aus Erfahrung traue ich den Grünen und der SPD aber nicht zu, CDU oder FDP unter Kontrolle zu halten.
10.05.2021, 18:06
Unter uns Juristen herrscht also auch politisch gewolltes Lagerdenken.
10.05.2021, 18:14
(10.05.2021, 17:52)Gast schrieb:(09.05.2021, 19:21)Gast schrieb:Dass dieses Schein-Argument Akademiker*innen nicht zu blöd wird.(09.05.2021, 19:20)Gast schrieb:(09.05.2021, 19:13)Gast schrieb: Steuern erhöhen um damit die Umwelt zu retten ist jetzt nicht sonderlich links, sondern vernünftig.
Ich verstehe immer nicht, warum Klimaschutz als „links“ wahrgenommen wird. Es liegt doch im ureigensten Interesse des Individuums eine gute Lebensgrundlage zu haben. Der Schutz der Umwelt ist daher wertkonservativ (=erhaltend) und nicht sonderlich revolutionär.
Steuern erhöhen um die soziale Frage/Gerechtigkeit zu bewältigen ist links
Der Schutz der Umwelt („Umweltschutz ist Heimatschutz“): ja.
Der Schutz des Weltklimas (was auch immer das ist) mit u.a. E-Autos mit negativer Energiebilanz und Menschenrechtsverletzungen am anderen Ende der Welt und einem maximalen Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß (der wiederum nur ein Teil der Treibhausgase ist), während China gerade mehr Treibhausgase als alle Industrieländer der Welt zusammen emmitiert, gleichzeitig aber (anders als alle anderen Länder) auch noch aus der einzigen zuverlässigen CO2-neutralen Energie (Atomkraft) auszusteigen, und dabei nebenbei die deutsche Wirtschaft kaputt gemacht wird: nein
Maximalen CO2-Ausstoß von 2%
Ja, der Anteil Deutschlands am aktuellen weltweiten CO2-Ausstoß beträgt 2%. Der Anteil Deutschlands an allen Menschen auf der Welt beträgt aber nur 1%. Jeder Deutsche trägt also doppelt so viel CO2 zur Klimaerwärmung bei, wie ihm nach dem weltweiten Durchschnitt zustehen würde. Und das geht ja schon vom aktuellen Wert aus, also dem, der dazu führt, dass sich das Klima katastrophal erwärmt. Jeder Deutsche stößt aktuell über 1600kg mehr CO2 pro Jahr aus als jeder Chinese.
Und das vergleicht nur die aktuellen Zahlen. Wenn man dann noch bedenkt, dass Deutschland in der Vergangenheit noch wesentlich größeren Anteil am CO2-Ausstoß hatte als (fast) alle anderen Länder (die Amis sind da uneinholbar), ist es einfach lächerlich, mit diesem 1%-Unsinn ernsthaft argumentieren zu wollen.
Und zu guter Letzt: Die deutsche Wirtschaft (was auch immer das in Zeiten der Globalisierung sein soll) kaputt macht nur, wer immer noch glaubt, ohne kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien eine zukunftsfähiges Geschäftsmodell zu haben.
Die Zeiten ändern sich. Da kann man entweder dabei sein oder man wird abgehängt. Dann können wir gerne überall um uns rum Zäune bauen. Aber dann werden wir am Ende diejenigen sein, die da rüber wollen.
Noch mehr Unfug macht daraus kein Argument. Das Klima interessiert sich nicht für Gerechtigkeit, sondern für absolute Zahlen. Insofern ist es völlig irrelevant, ob jeder Deutsche im Schnitt doppelt so viel CO2 ausstößt, wie er "dürfte", weil es eben 16x mehr Chinesen als Deutsche gibt. Auch sind die Amis nicht uneinholbar, da nicht mal Spitzenreiter. Sondern...Trommelwirbel: Die Chinesen mit grob 30 % des weltweiten Co2-Ausstoßes nach Ländern, was mehr als doppelt so viel ist, wie die USA.
10.05.2021, 18:33
Aber China ist wirtschaftlich und militärisch stärken als wir und daher dürfen wir nichts gegen sie sagen
10.05.2021, 18:36
(10.05.2021, 17:37)Gast schrieb:(10.05.2021, 10:58)Gast schrieb:Das ist das Dümmste, was ich jemals gelesen habe. Und ich korrigiere im Examen!(10.05.2021, 10:33)Gast schrieb:(10.05.2021, 10:28)Gast schrieb: Liberal, durch und durch. Viele Missstände, die die FDP ankreidet, erlebt man als Jurist am eigenen Leibe. Ein überbürokratisiertrs Land, eine aus meiner Sicht total aufgeblähte und teure und zugleich oft ineffiziente Verwaltung, Rücklicht bei der Digitalisierung. Darüber hinaus Weltspitze bei der Steuer- und Abgabenlast, wobei gleichzeitig wichtige Ressorts wie Bildung und Justiz nicht viel vom Steuerkuchen abbekommen. Insgesamt finde ich vieles katastrophal, wenngleich es uns relativ gesehen natürlich sehr gut geht.
Steuern wären ja so ok, wenn dir Schere zwischen Arm und Reich denn schwinden würde.
Ich kenne keine Partei, die dazu ein tragfähiges Konzept führt.
Weil es dafür kein tragfähiges Konzept gibt.
Zum einen gibt es keine Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland. Der Begriff "Schere" impliziert ein Auseinandergehen in beide Richtungen, also dass Arme ärmer werden und Reiche reicher werden. Dem ist aber nicht der Fall.
Das Wohlstandsniveau steigt gesamtgesellschaftlich an. Arme werden also nicht ärmer, sondern wohlständiger. Die beiden Klingen der Schere bewegen sich also gleichläufig nach oben.
Der einzige Unterschied ist, dass Reiche aufgrund von Zinseszinseffekten im gleichen Zeitraum mehr Vermögensmittel akkummulieren können, als Arme.
Auch dies ist aber kein Problem. Der Lagerarbeiter bei Amazon verdient nicht weniger, nur weil Jeff Bezos dank günstiger Aktienkursentwicklung innerhalb weniger Monate ein paar Milliarden schwerer geworden ist.
Marktwirtschaft ist kein Nullsummenspiel.
Für arme Menschen hat es also keinerlei negative Konsequenzen, wenn Reiche reicher werden, da ihnen durch diesen Prozess nichts weggenommen wird. Im Regelfall ist sogar das Gegenteil der Fall. Wäre Amazon zB kurz vor der Pleite (oder würde man Jeff Bezos einfach enteignen und seine Amazon-Anteile an die Arbeiter verteilen) wären die zahlreichen Jobs, die Amazon derzeit bietet, in kürzester Zeit nicht mehr vorhanden.
Leider findet an deutschen Schulden quasi keine wirtschaftliche Bildung statt, weshalb linke Parteien heutzutage immernoch mit empirisch widerlegten Märchen, wie der Mär von der Arbeitswerttheorie oder vom ökonomischen Nullsummenspiel Wähler verführen können.
Die Schere zwischen arm und reich beschreibt nicht die Lohnentwicklung in absoluten Zahlen, wie Du hier zu glauben scheint. Sondern die Entwicklung bei der Kaufkraft, also die relative Möglichkeit des Einzelnen, von seinem Einkommen eine bestimmte Menge an Gütern zu kaufen. Und die geht seit den 1970ern Jahren konsequent auseinander. Das ärmste Dritte der Bevölkerung verfügte in den 1960er Jahren noch über ein knappes Drittel der Kaufkraft (verfügbares Einkommen), während es 2016 nur noch 17% waren (Charlotte Bartels, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung 2017).
Somit steigt zwar das Wohlstandsniveau gesamtgesellschaftlich an, aber nur, weil die Reichen schneller noch reicher werden, als die Armen noch ärmer. Hierzu trägt auch der genannte Zinseszinseffekt bei, der es den sowieso schon besser gestellten ermöglicht, mehr zu investieren und damit wieder noch mehr Geld zu bekommen. Dass ein Großteil der Leute dafür heute nichts selber beigetragen hat außer zu erben, unterschlägt der Kommentar natürlich genauso, wie dass inzwischen gute 30% der Leute in Deutschland über Investieren gar nicht nachdenken müssen, da sie sich sowieso nur von (aufgestockter) Gehaltszahlung zu aufgestockter Gehaltszahlung hangeln können.
Der Idiotie die Krone auf setzt dann das Amazon-Beispiel. Natürlich nimmt Jeff Bezos seinen Arbeitnehmern nichts weg, wenn er am Finanzmarkt Milliarden erwirtschaftet. Aber wer erwirtschaftet denn das Geld, das Jeff Bezos investiert? Seine Arbeitnehmer. Dadurch, dass er sie so schlecht bezahlt, dass er selber damit in kürzester Zeit Dutzende Milliarden erbeutet hat, nimmt er ihnen natürlich einen Teil weg, den sie
erwirtschaftet haben. Hinzu kommt, dass durch die Investitionen von Jeff Bezos natürlich die Preise steigen, da ja die Nachfrage steigt. Somit kann sich der Amazon-Mitarbeiter selber weniger Aktien leisten. Sein relativer Anteil am Wirtschaftswachstum sinkt dadurch wieder.
(Letzteres ist natürlich nicht wirklich ein gutes Beispiel, da Jeff Bezos den wenigsten Leuten genug zahlt, als dass sie sich Gedanken um Altersvorsorge durch Aktien machen müssten).
Um die Ausgangsfrage zu beantworten: Ich würde mich grundsätzlich als eher konservativ bezeichnen und hab bisher regelmäßig CDU oder SPD gewählt. Dieses Mal werde ich aber wahrscheinlich die Linke wählen. Nicht, weil die mich personell oder inhaltlich irgendwie überzeugen könnten. Aber es ist die einzige Partei, bei der sichergestellt ist, dass sie nicht mit CDU, AfD oder FDP eine Regierung bilden würden. Und die drei Parteien haben aktuell (bzw. die AfD dauerhaft) in verantwortungsvollen Positionen nix verloren.
Gut, dass du Examen korrigierst und nix mit Ökonomie am Hut hast. In dieser Hinsicht hast du nämlich gerade komplett blank gezogen. Viel heiße Luft darum, dass Inflation doof ist. Woran das liegt? An sozialistischer Geldpolitik, die zufällig genau Anfang der 70er (1971 um genau zu sein) etabliert wurde.
Geschenkt. Ist ja gerade der Punkt des Liberalismus aufzuzeigen, das staatliche Eingriffspolitik schadet.
Aber mein Highlight: Dein Versuch, ganz unauffällig zwischendrin mal kurz Marx' Arbeitswerttheorie an den Mann zu bringen (rot markiert).
Wie bereits gesagt, aber auch gerne nochmal für dich. Marx im allgemeinen und seine Arbeitswerttheorie im besonderen sind empirisch widerlegt.
Sein Weltbild trotzdem darauf aufzubauen, zeugt entweder von absoluter Unbildung (was ja gerade mein Punkt war) oder von Böswilligkeit. Kein wirtschaftlich gebildeter Mensch, der gesamtgesellschaftlichen Wohlstand anstrebt, würde sich jemals auf Marx berufen. Absolut unvertretbare Mindermeinung.
10.05.2021, 18:46
Ich denke nicht, dass das eine Mindermeinung ist. Leider möchtest du das nicht einsehen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass du den Manchester-Kapitalismus für was tolles hältst
10.05.2021, 18:51
Aktuell sind die Grünen ja wohl eine ziemliche Trend-Partei.
Bin mal gespannt, was im September tatsächlich gewählt werden wird. Ich tippe darauf, dass es komfortabel für schwarz-gelb reichen wird.
Dies, da wir aktuell auf massive wirtschaftliche Verwerfungen zusteuern.
Was derzeit aus der Baubranche berichtet wird, ist jenseits von gut und böse. Deutschlandweit (und wohl auch europaweit) stehen massenhaft Baustellen still, weil selbst die einfachsten Rohstoffe einfach nicht mehr verfügbar sind.
Angefangen bei Bauholz, über Dämmmaterialien, über Glas (es gibt unironisch Sand-Knappheiten) über Stahl bis hin zu Elektronik-Teilen. Lieferzeiten haben sich vervielfacht, die Preise inflationieren in luftige Höhen.
Und nur um das mal ins Verhältnis zu setzen: Meines Wissens macht die Bauwirtschaft 10% der deutschen Volkswirtschaft aus und war in den letzten Monaten eine der wenigen Branchen, die so gut wie unbeschadet durch Corona kam. Ca. 300.000 Unternehmen und 2 Millionen Arbeitsplätze hängen unmittelbar an dieser Branche.
Sollte das auf die breite Masse durchschlagen, wovon ich ausgehe, da die oben genannten Probleme nicht nur die Baubranche, sondern auch einige andere Branchen betreffen, geht es im September nicht mehr um Gendersternchen, CO2-Preise und Frauenquoten. Dann geht's ums nackte Überleben der Wirtschaft und die Existenz unzähliger Arbeitnehmer. Dann werden Parteien gewählt, die für wirtschaftliche Kompetenz stehen.
Bin mal gespannt, was im September tatsächlich gewählt werden wird. Ich tippe darauf, dass es komfortabel für schwarz-gelb reichen wird.
Dies, da wir aktuell auf massive wirtschaftliche Verwerfungen zusteuern.
Was derzeit aus der Baubranche berichtet wird, ist jenseits von gut und böse. Deutschlandweit (und wohl auch europaweit) stehen massenhaft Baustellen still, weil selbst die einfachsten Rohstoffe einfach nicht mehr verfügbar sind.
Angefangen bei Bauholz, über Dämmmaterialien, über Glas (es gibt unironisch Sand-Knappheiten) über Stahl bis hin zu Elektronik-Teilen. Lieferzeiten haben sich vervielfacht, die Preise inflationieren in luftige Höhen.
Und nur um das mal ins Verhältnis zu setzen: Meines Wissens macht die Bauwirtschaft 10% der deutschen Volkswirtschaft aus und war in den letzten Monaten eine der wenigen Branchen, die so gut wie unbeschadet durch Corona kam. Ca. 300.000 Unternehmen und 2 Millionen Arbeitsplätze hängen unmittelbar an dieser Branche.
Sollte das auf die breite Masse durchschlagen, wovon ich ausgehe, da die oben genannten Probleme nicht nur die Baubranche, sondern auch einige andere Branchen betreffen, geht es im September nicht mehr um Gendersternchen, CO2-Preise und Frauenquoten. Dann geht's ums nackte Überleben der Wirtschaft und die Existenz unzähliger Arbeitnehmer. Dann werden Parteien gewählt, die für wirtschaftliche Kompetenz stehen.