21.10.2019, 19:21
Hallo ihr Lieben,
keine Sorge, das hier wird kein weiterer "Hilfe, soll ich das Ref unterbrechen?!?" - Eintrag. Ich habe das Ref nämlich bereits unterbrochen ;) . Meine Situation ist folgende: Ich habe das Ref Mitte des letzten Jahres relativ kurzfristig vor den Examensklausuren unterbrochen/abgebrochen. Der Grund dafür war, dass ich zu der Zeit mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte (nein, es waren keine psychischen Probleme! Referendare können durchaus auch einmal an anderen, nicht psychisch bedingten Dingen erkranken ;)). Es wäre mir zu dieser Zeit einfach nicht möglich gewesen, ins Examen zu gehen. Mein Kopf war zu diesem Zeitpunkt mit unglaublich vielen Dingen voll und für Jura und Klausuren war da leider überhaupt kein Platz mehr.
Mein Plan war es daher, nach meiner Entlassung den Fokus zunächst auf das Gesundwerden zu legen, sich dann einen Teilzeitjob zu suchen (von irgendetwas muss das Leben ja schließlich finanziert werden) und nebenbei in Ruhe für das Examen zu lernen. Der Teil mit dem Gesundwerden hat zum Glück innerhalb eins halben Jahrs geklappt. Ich habe auch einen Teilzeitjob gefunden. Nur leider habe ich dabei einen wahren Griff ins Klo getätigt. Eine Vorbereitung auf das Examen war neben diesem Job absolut nicht möglich. Nach einiger Zeit habe ich diesen Job gekündigt und eine Vollzeitstelle angetreten. In den letzten 1,5 bis 2 Jahren war in meinem Leben einfach sehr viel los und niemals Ruhe. Zunächst die anstrengende Vorbereitung auf das zweite Examen (ich hatte mich ja bis zum Zeitpunkt des Krankwerdens ganz normal vorbereitet), dann die lange Krankheitsphase und zum Schluss nun dieser - entschuldigt die Ausdrucksweise - wirklich beschissene Job. Ich habe lange überlegt, ob ich, statt eine Vollzeitstelle anzutreten, jetzt einfach einige Monate arbeitslos bin, für das Examen lerne und dann wieder ins Ref einsteige. Natürlich wäre dies die sinnvollste Variante gewesen und die Variante, mit der ich am schnellsten fertig gewesen wäre, aber nach den letzten 1,5 Jahren mag ich gerade einfach nicht mehr. Ich brauche in meinem Leben momentan ein bisschen Ruhe, um meine Akkus wieder komplett füllen zu können. Ich weiß, dass ich das zweite Examen machen möchte, ich weiß aber auch, dass es gerade einfach nicht passt. Die Vollzeitstelle bietet mir zum einen die Möglichkeit, endlich wieder einen Alltag, ohne die ständigen Gedanken an Lernerei oder an Kranksein usw., haben zu können und zum anderen kann ich jeden Monat ein wenig Geld zurücklegen, um mir dann, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, meine Examensvorbereitungszeit finanzieren zu können. Aktuell kann ich noch nicht sagen, wann mein Examenstermin sein wird. Ich habe mehrfach mit dem Prüfungsamt telephoniert und dort sagte man mir, dass es egal sei, ob eine Unterbrechung des Refs 6 Monate oder 6 Jahre betrage. Sechs Jahre lang möchte ich natürlich nicht warten (ich bin 30 und würde in den nächsten Jahren gerne eine Familie gründen), aber es wird auch nicht schon morgen soweit sein, dass ich die Vorbereitung wieder aufnehme bzw. wieder neu starte.
Meine Frage an Euch ist nun: Kennt Ihr vielleicht jemanden, der das Ref zwischendrin für mehrere Jahre unterbrochen hat und am Ende doch noch mit dem zweiten Staatsexamen dastand? Gibt es vielleicht sogar Forumsmitglieder, bei denen es selbst so ablief? Natürlich mache ich mir viele Gedanken und frage mich, ob mein Plan so aufgeht und ob ich das Examen, nachdem die Zeit der Ausbildung dann so weit zurück liegen wird, überhaupt packen werde. Daher würde ich mich freuen, einige Erfolgsgeschichten hören zu können.
Ich handle ganz nach dem Motto „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“ und daher gehe ich davon aus, dass ich das Examen auch irgendwann bestehen werde (nur, um den „du wirst das eh nie mehr machen! - Schreibern schon einmal den Wind aus den Segeln zu nehmen ;)).
Vielen lieben Dank an all diejenigen, die sich meinen recht langen Text bis zum Ende durchgelesen haben und danach vielleicht sogar noch einen klugen Ratschlag für mich hatten.
Dankeschön J
keine Sorge, das hier wird kein weiterer "Hilfe, soll ich das Ref unterbrechen?!?" - Eintrag. Ich habe das Ref nämlich bereits unterbrochen ;) . Meine Situation ist folgende: Ich habe das Ref Mitte des letzten Jahres relativ kurzfristig vor den Examensklausuren unterbrochen/abgebrochen. Der Grund dafür war, dass ich zu der Zeit mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte (nein, es waren keine psychischen Probleme! Referendare können durchaus auch einmal an anderen, nicht psychisch bedingten Dingen erkranken ;)). Es wäre mir zu dieser Zeit einfach nicht möglich gewesen, ins Examen zu gehen. Mein Kopf war zu diesem Zeitpunkt mit unglaublich vielen Dingen voll und für Jura und Klausuren war da leider überhaupt kein Platz mehr.
Mein Plan war es daher, nach meiner Entlassung den Fokus zunächst auf das Gesundwerden zu legen, sich dann einen Teilzeitjob zu suchen (von irgendetwas muss das Leben ja schließlich finanziert werden) und nebenbei in Ruhe für das Examen zu lernen. Der Teil mit dem Gesundwerden hat zum Glück innerhalb eins halben Jahrs geklappt. Ich habe auch einen Teilzeitjob gefunden. Nur leider habe ich dabei einen wahren Griff ins Klo getätigt. Eine Vorbereitung auf das Examen war neben diesem Job absolut nicht möglich. Nach einiger Zeit habe ich diesen Job gekündigt und eine Vollzeitstelle angetreten. In den letzten 1,5 bis 2 Jahren war in meinem Leben einfach sehr viel los und niemals Ruhe. Zunächst die anstrengende Vorbereitung auf das zweite Examen (ich hatte mich ja bis zum Zeitpunkt des Krankwerdens ganz normal vorbereitet), dann die lange Krankheitsphase und zum Schluss nun dieser - entschuldigt die Ausdrucksweise - wirklich beschissene Job. Ich habe lange überlegt, ob ich, statt eine Vollzeitstelle anzutreten, jetzt einfach einige Monate arbeitslos bin, für das Examen lerne und dann wieder ins Ref einsteige. Natürlich wäre dies die sinnvollste Variante gewesen und die Variante, mit der ich am schnellsten fertig gewesen wäre, aber nach den letzten 1,5 Jahren mag ich gerade einfach nicht mehr. Ich brauche in meinem Leben momentan ein bisschen Ruhe, um meine Akkus wieder komplett füllen zu können. Ich weiß, dass ich das zweite Examen machen möchte, ich weiß aber auch, dass es gerade einfach nicht passt. Die Vollzeitstelle bietet mir zum einen die Möglichkeit, endlich wieder einen Alltag, ohne die ständigen Gedanken an Lernerei oder an Kranksein usw., haben zu können und zum anderen kann ich jeden Monat ein wenig Geld zurücklegen, um mir dann, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, meine Examensvorbereitungszeit finanzieren zu können. Aktuell kann ich noch nicht sagen, wann mein Examenstermin sein wird. Ich habe mehrfach mit dem Prüfungsamt telephoniert und dort sagte man mir, dass es egal sei, ob eine Unterbrechung des Refs 6 Monate oder 6 Jahre betrage. Sechs Jahre lang möchte ich natürlich nicht warten (ich bin 30 und würde in den nächsten Jahren gerne eine Familie gründen), aber es wird auch nicht schon morgen soweit sein, dass ich die Vorbereitung wieder aufnehme bzw. wieder neu starte.
Meine Frage an Euch ist nun: Kennt Ihr vielleicht jemanden, der das Ref zwischendrin für mehrere Jahre unterbrochen hat und am Ende doch noch mit dem zweiten Staatsexamen dastand? Gibt es vielleicht sogar Forumsmitglieder, bei denen es selbst so ablief? Natürlich mache ich mir viele Gedanken und frage mich, ob mein Plan so aufgeht und ob ich das Examen, nachdem die Zeit der Ausbildung dann so weit zurück liegen wird, überhaupt packen werde. Daher würde ich mich freuen, einige Erfolgsgeschichten hören zu können.
Ich handle ganz nach dem Motto „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“ und daher gehe ich davon aus, dass ich das Examen auch irgendwann bestehen werde (nur, um den „du wirst das eh nie mehr machen! - Schreibern schon einmal den Wind aus den Segeln zu nehmen ;)).
Vielen lieben Dank an all diejenigen, die sich meinen recht langen Text bis zum Ende durchgelesen haben und danach vielleicht sogar noch einen klugen Ratschlag für mich hatten.
Dankeschön J
21.10.2019, 22:11
bei uns kam eine 6 Monate vor dem Examen dazu nachdem sie auf Grund zweier Geburten das Ref unterbrach. Sie flog jedenfalls durch und ist nun im EVD. Leichter wird es jedenfalls nicht, wenn man es zu lange hinausschiebt.
21.10.2019, 23:23
Ich habe das Ref für ein halbes Jahr wegen einer Herz-OP unterbrochen. Mir war es wichtig, nach der Reha schnell wieder einzusteigen, um einfach fertig zu werden, mit 31. Nun habe ich zwar das zweite Examen, aber das Ergebnis ist eher dürftig. Einerseits bin ich froh, dass es jetzt weiter geht in der beruflichen Entwicklung, andererseits hätte ich mit einem späteren Einstieg mich besser vorbereiten können. Schwer zu sagen, was richtig ist... ich würde aus heutiger Sicht maximal 9 Monate unterbrechen. Danach ist man raus.
22.10.2019, 12:38
Kenne persönlich jemanden, der wegen einer schweren Erkrankung für insgesamt zwei Jahre pausiert hat und dann wieder eingestiegen ist. Dabei war die Taktik, nicht sofort nach Gesundung wieder einzusteigen, sondern sich noch sechs Monate auf den Wiedereinstieg vorzubereiten. Diese Zeit diente zur Wiederholung des Stoffes (Lehrbücher) und Vorbereitung der Klausuren (Kaiser-WE-Kurse/Klausurenkurs). Nach dem Wiedereinstieg hat betreffende Person mit über 8 Pkt das Examen bestanden. Das war auch absolut leistungsgerecht und lag im Bereich des ersten Examens.
Wer seinen Wiedereinstieg gut vorbereiten kann, weil er Geld und Zeit hat, hat mE eine realistische Chance, sein Potential abzurufen.
Wer seinen Wiedereinstieg gut vorbereiten kann, weil er Geld und Zeit hat, hat mE eine realistische Chance, sein Potential abzurufen.
22.10.2019, 15:03
Habe selbst aufgrund einer schwerwiegenden körperlichen Krankheit 1,5 Jahre pausiert. Habe das letzte halbe Jahr vor Wiedereinstieg fast jeden Tag mindestens eine Stunde mich wieder mit Karteikarten und Kaiserskripten vorbereitet, davor hatte ich mit Jura eigentlich abgeschlossen bzw. generell mit allem und mich nicht mehr mit beschäftigt. Jetzt warte ich gerade auf meine Noten und bin aber relativ zuversichtlich, dass es nicht allzu schlecht lief.
Mit ordentlicher Vorbereitung vor Wiedereinstieg definitv machbar, ansonsten wahrscheinlich sehr schwer.
Mit ordentlicher Vorbereitung vor Wiedereinstieg definitv machbar, ansonsten wahrscheinlich sehr schwer.
22.10.2019, 22:00
Ich danke euch für eure ermutigenden Antworten. Es tut unendlich gut, zu wissen, dass auch andere diesen Weg gegangen sind und dass sie diesen Weg erfolgreich zu Ende geführt haben (so war es ja hier bei fast allen, die geantwortet haben :))
Mein Wiedereinstieg würde fast direkt mit den Klausuren beginnen. Ich werde, wenn es soweit ist, also auf jeden Fall vor dem Wiedereinstieg einige Monate reine Lernzeit einplanen. Ich rechne mit 6 Monaten Lernzeit, denn ich werde so ziemlich bei 0 starten. 6 Monate sollten eigentlich reichen. 6 Monate volle Konzentration auf Jura. 6 Monate ohne zusätzliche Belastung durch eine Teilzeit-Job.
Mein Wiedereinstieg würde fast direkt mit den Klausuren beginnen. Ich werde, wenn es soweit ist, also auf jeden Fall vor dem Wiedereinstieg einige Monate reine Lernzeit einplanen. Ich rechne mit 6 Monaten Lernzeit, denn ich werde so ziemlich bei 0 starten. 6 Monate sollten eigentlich reichen. 6 Monate volle Konzentration auf Jura. 6 Monate ohne zusätzliche Belastung durch eine Teilzeit-Job.
29.10.2019, 15:46
Der Eintrag könnten von mir sein! Auch ich habe das Ref noch vor den Klausuren abgebrochen. Ursprünglich sollte es kein "Abbruch", sondern nur eine "Unterbrechung" sein, um mehr Lernzeit zu haben. Ich war während des Ref längere Zeit krank und hatte einfach unendlich viel verpasst. Irgendwie kam dann aber das Leben dazwischen und ich hatte bereits mit Jura abgeschlossen. Ich hatte mir einen Job gesucht und fand es ziemlich entspannend, einfach mal "nur zu arbeiten", nachdem ich jahrelang nur gelernt hatte. Nach knapp 2,5 Jahren arbeiten war dann ganz plötzlich die Motivation für's Lernen wieder da. Ich habe zunächst neben meiner Vollzeitstelle angefangenzu lernen. Zuerst nur abends, dann auch am Wochenende. Irgendwann wurde mir das aber zu viel und ich habe meinen Job gekündigt. Das ganze ist jetzt zwei Monate her. Letzte Woche habe ich meine Unterlagen für die Wiederaufnahme beim OLG eingereicht und in drei Monaten werde ich Examen schreiben. Ich bin recht zuversichtlich, dass das auch hinhauen wird. Ich habe echt viel gelernt, war bei Kaiser usw.
Manchmal braucht es vielleicht einfach eine Pause, um wieder Motivation zu bekommen und um sich sicher zu sein, was man eigentlich im Leben erreichen möchte. Ich wusste es lange Zeit nicht. Für mich war diese Pause also genau das richtige. Es ist ja in diesem Sinne auch keine verschenkte Zeit, denn die Berufserfahrung kann mir jetzt niemand mehr nehmen. Wichtig ist nur, dass du dein Ding machst und dich da nicht von anderen belabern lässt! Nicht jeder kann oder möchte einen straighten Weg gehen, der dann mit Ende 20 mit Dr. oder LLM in der Großkanzlei endet. Mach dein Ding und schau einfach, wie es läuft.
Mich drängt gerade mein Alter (ich kann deine Bedenken also auch an dieser Stelle verstehen) ;) ! Ich bin 33 und möchte endlich Kinder bekommen. Das hatte ich die ganze Zeit auf "später" verschoben, weil ich erst einmal wissen wollte, wohin mein Weg eigentlich gehen soll.
Ich drücke dir die Daumen, dass auch bei dir alles fügt.
Naja und eine Sache noch zum Schluss: Man kann auch ohne ein zweites Examen ein glückliches und erfülltes Leben führen. Jura ist nicht alles :) . Das sollte man immer im Hinterkopf haben.
Manchmal braucht es vielleicht einfach eine Pause, um wieder Motivation zu bekommen und um sich sicher zu sein, was man eigentlich im Leben erreichen möchte. Ich wusste es lange Zeit nicht. Für mich war diese Pause also genau das richtige. Es ist ja in diesem Sinne auch keine verschenkte Zeit, denn die Berufserfahrung kann mir jetzt niemand mehr nehmen. Wichtig ist nur, dass du dein Ding machst und dich da nicht von anderen belabern lässt! Nicht jeder kann oder möchte einen straighten Weg gehen, der dann mit Ende 20 mit Dr. oder LLM in der Großkanzlei endet. Mach dein Ding und schau einfach, wie es läuft.
Mich drängt gerade mein Alter (ich kann deine Bedenken also auch an dieser Stelle verstehen) ;) ! Ich bin 33 und möchte endlich Kinder bekommen. Das hatte ich die ganze Zeit auf "später" verschoben, weil ich erst einmal wissen wollte, wohin mein Weg eigentlich gehen soll.
Ich drücke dir die Daumen, dass auch bei dir alles fügt.
Naja und eine Sache noch zum Schluss: Man kann auch ohne ein zweites Examen ein glückliches und erfülltes Leben führen. Jura ist nicht alles :) . Das sollte man immer im Hinterkopf haben.
06.10.2020, 10:24
(29.10.2019, 15:46)Gast schrieb: Der Eintrag könnten von mir sein! Auch ich habe das Ref noch vor den Klausuren abgebrochen. Ursprünglich sollte es kein "Abbruch", sondern nur eine "Unterbrechung" sein, um mehr Lernzeit zu haben. Ich war während des Ref längere Zeit krank und hatte einfach unendlich viel verpasst. Irgendwie kam dann aber das Leben dazwischen und ich hatte bereits mit Jura abgeschlossen. Ich hatte mir einen Job gesucht und fand es ziemlich entspannend, einfach mal "nur zu arbeiten", nachdem ich jahrelang nur gelernt hatte. Nach knapp 2,5 Jahren arbeiten war dann ganz plötzlich die Motivation für's Lernen wieder da. Ich habe zunächst neben meiner Vollzeitstelle angefangenzu lernen. Zuerst nur abends, dann auch am Wochenende. Irgendwann wurde mir das aber zu viel und ich habe meinen Job gekündigt. Das ganze ist jetzt zwei Monate her. Letzte Woche habe ich meine Unterlagen für die Wiederaufnahme beim OLG eingereicht und in drei Monaten werde ich Examen schreiben. Ich bin recht zuversichtlich, dass das auch hinhauen wird. Ich habe echt viel gelernt, war bei Kaiser usw.
Manchmal braucht es vielleicht einfach eine Pause, um wieder Motivation zu bekommen und um sich sicher zu sein, was man eigentlich im Leben erreichen möchte. Ich wusste es lange Zeit nicht. Für mich war diese Pause also genau das richtige. Es ist ja in diesem Sinne auch keine verschenkte Zeit, denn die Berufserfahrung kann mir jetzt niemand mehr nehmen. Wichtig ist nur, dass du dein Ding machst und dich da nicht von anderen belabern lässt! Nicht jeder kann oder möchte einen straighten Weg gehen, der dann mit Ende 20 mit Dr. oder LLM in der Großkanzlei endet. Mach dein Ding und schau einfach, wie es läuft.
Mich drängt gerade mein Alter (ich kann deine Bedenken also auch an dieser Stelle verstehen) ;) ! Ich bin 33 und möchte endlich Kinder bekommen. Das hatte ich die ganze Zeit auf "später" verschoben, weil ich erst einmal wissen wollte, wohin mein Weg eigentlich gehen soll.
Ich drücke dir die Daumen, dass auch bei dir alles fügt.
Naja und eine Sache noch zum Schluss: Man kann auch ohne ein zweites Examen ein glückliches und erfülltes Leben führen. Jura ist nicht alles :) . Das sollte man immer im Hinterkopf haben.
Ich habe auch abgebrochen, weil ich einfach nur Arbeiten und nicht mehr lernen wollte.
In Bayern heißt es aber, dass wenn man einmal abgebrochen hat, man nie wieder weitermachen kann.
Aus welchen Bundesländern kommt ihr, wo man einen Wiedereinstieg beantragen kann?
06.10.2020, 12:47
Nach meiner Erfahrung als Ausbilder wiedereingestiegener Referendare kann der Wiedereinstieg und die nachfolgende Prüfung gelingen, setzt aber eines voraus: Man muss zum Zeitpunkt des Wiedereinstiegs mit seinen Kenntnissen MINDESTENS auf dem Level sein, auf dem man beim Ausstieg war. Denn mit dem Wiedereinstieg hat man keine Zeit mehr, sich vorangegangene Rechtsgebiete wieder zu erarbeiten oder verlorengegangene Fertigkeiten (wie schreibe ich ein Urteil? Wie baut man eine Anklage auf?) anzueignen.
Im besten Fall bleibt man immer dran, indem man in einer Bibliothek wenigstens die wichtigsten Zeitschriften verfolgt (NJW, NStZ, NVwZ) bzw. auf den Seiten von BGH und BVerwG die Pressemitteilungen verfolgt. Wenn man erstmal ein paar Monate oder gar Jahre komplett raus ist aus der juristischen Welt, wird der Weg zurück sehr beschwerlich.
Im besten Fall bleibt man immer dran, indem man in einer Bibliothek wenigstens die wichtigsten Zeitschriften verfolgt (NJW, NStZ, NVwZ) bzw. auf den Seiten von BGH und BVerwG die Pressemitteilungen verfolgt. Wenn man erstmal ein paar Monate oder gar Jahre komplett raus ist aus der juristischen Welt, wird der Weg zurück sehr beschwerlich.
04.05.2021, 09:28
Ich hab mal eine Frage zu dem Thema und grade deshalb diesen Uralt Thead wieder aus.
Wenn ich ein oder zwei Monate vor den Klausuren pausiert habe und dann die Wiederaufnahme beantrage, wann erfahre ich in welche Monat ich Klausuren schreibe? Mir wurde vom LJPA schon gesagt, dass nicht sichergestellt werden kann, dass es der nächste/übernächste Monate ist. An sich ja auch alles nicht schlimm, aber ich würde zumindest gerne versuchen noch irgendwo Kommentare zu mieten und das dürfte mit einer Ladung 10 Tage vor der Termin wohl noch schwieriger werden als ohnehin schon.
Wenn ich ein oder zwei Monate vor den Klausuren pausiert habe und dann die Wiederaufnahme beantrage, wann erfahre ich in welche Monat ich Klausuren schreibe? Mir wurde vom LJPA schon gesagt, dass nicht sichergestellt werden kann, dass es der nächste/übernächste Monate ist. An sich ja auch alles nicht schlimm, aber ich würde zumindest gerne versuchen noch irgendwo Kommentare zu mieten und das dürfte mit einer Ladung 10 Tage vor der Termin wohl noch schwieriger werden als ohnehin schon.