28.04.2021, 13:10
(23.04.2021, 19:42)Gast schrieb:(23.04.2021, 19:04)Gast Gast schrieb:(23.04.2021, 18:59)Gast schrieb:(23.04.2021, 18:03)Gast Gast schrieb:(23.04.2021, 17:48)Gast schrieb: Naja, bei 10,x oder 9,x mag das richtig sein, aber ob ein VB dabei ist, macht für manche Berufe schon einen Unterschied
Freunde der Sonne... bei 17 in Summe, kann genau in einer Kombination kein VB dabei sein; bei zweimal 8,x. Ansonsten muss immer eine der beiden Noten >9,0 sein.
Daher ist es hier für den Popo. Denn in der Konstellation 8,5+8,5 oder eben 8,7+8,3 interessiert sich nach ein paar Jahren im Beruf niemand mehr dafür, ob da noch ein VB steht oder nicht. Hier würde es wirklich nur um 0,x gehen...
Ich will Dir ja grds. für die meisten Berufe beipflichten und bin da voll bei Dir.
Ich arbeite bei einem DAX-Konzern in der RA. Sicher machen ein paar Notenpunkte nach Jahren der BE grds. keinen Unterschied mehr. Aber ohne VB werden bei uns z.T. auch berufserfahrene Associates abgelehnt, wenn diese nicht gerade über Vitmanin-B aus einer der Top-Tier-GKs kommen. Der Unterscheid zwischen 8,5 und 9,0 und 9,5 und 10,0 ist halt ein anderer, da das VB halt meist einen Haken auf der Wunschliste bedeutet (den du mit 8,5 nicht zwingend hast).
Quelle: Bin im BR und sitze zT mit im Gespräch.
Würdet ihr echt einen qualifizierten, berufserfahrenen Associate mit 8,3+8,7 (also 17 in Summe) ablehnen, weil da 0,3 Punkte fehlen? Das finde ich schon... merkwürdig. Ich muss aber auch gestehen, dass ich den ganzen juristischen Notenfetisch komisch finde (trotz eigener guter Noten).
Vermute (bin nicht der Angesprochene), dass es wie immer auf's Bewerberfeld ankommt. Wenn dort 5 Bewerber mit mindestens einem Prädikat stehen und einer mit "nur" 2x >8,5 wird es schwierig für den letzteren. Selbst wenn er insgesamt den besten Eindruck macht. Notenvorgaben sind nunmal Vorgaben. Der Zweitbeste wird dann zum Besten, weil er die Prädikatsvorgabe erfüllt. Checkliste, wie der Poster oben schreibt.
Wenn das Bewerberfeld dünn ist (rares Rechtsgebiet): Du hast einen 8,5er, der einen guten Eindruck macht und einen 9er, der arrogant und unsympathisch wirkt. Da könnte das Ergebnis anders ausfallen.
Wer so verfährt, macht es sich einfach nur leicht. Was ist wohl leichter als eine Zahl zu sehen und danach zu entscheiden? Da braucht man gar keine Menschen mehr als Personaler, sondern lediglich ein Algorithmus, wirklich. Aber eigentlich ist es auch egal, denn letztlich schaden sich Unternehmen so selbst und lassen sich potentiell tolle Mitarbeiter durch die Lappen gehen.
28.04.2021, 13:19
(23.04.2021, 11:28)Gast schrieb:(23.04.2021, 11:18)Gast schrieb:(23.04.2021, 11:05)HerrKules schrieb:(23.04.2021, 09:53)Gast schrieb:(20.11.2016, 16:36)Mai2016 schrieb: Hallo zusammen,
habe kürzlich mein 2. Examen abgelegt und demnächst einige Bewerbungsgespräche. Ich habe zwar einen Plan was man so verlangen kann, jedoch nicht was man so verlangen muss um vernünftig zu leben/nicht unterbezahlt zu sein und wollte deshalb mal eine etwas andere Gehaltsumfrage machen.
Was ist für euch ein vernünftiges Einstiegsgehalt nach Studium und Ref mit dem ihr gut leben könnt? Also mal unabhängig von Kanzleigröße, Struktur, was gibt der Markt her etc?
Und wo würdet ihr sagen, dadrunter fange ich nicht an?
A13
Das Äquivalent zu A13 kannst du in der freien Wirtschaft (insbesondere Anwaltschaft außerhalb der GKen) vergessen. Der Staatsdienst ist anfangs ziemlich lohnenswert..
In BW ist A13, Stufe 1, single ca. 3500€ netto. Minus guter 200€ für die PKV brauchst du als Angestellter dafür ca. 66.000 € brutto, dabei sind die nötigen Mehraufwendungen für die Altersvorsorge nicht berücksichtigt. Und die bessere Krankenversicherung auch nicht.
66k kann man auch außerhalb der GK verdienen und Krankenversicherung interessiert doch die meisten kaum.
66 k ist bei 2x befriedigend (und die braucht man für den Staatsdienst ja auch) nicht unwahrscheinlich, sondern eigentlich eher die Regel.
Pkv ist ein Segen und ein Fluch zugleich, klar hat man bessere Bezüge, aber das ständige Vorschießen und Einreichen nervt irgendwann auch ehrlich gesagt.
Und während Du in der freien Wirtschaft überall hin wechseln und dich weiterentwickeln kannst, bist Du halt als Regierungsrat eher fest, gerade was etwaige Beförderungen angeht. A14 ist drin, aber mit A15 würde ich nicht mehr zwingend rechnen.
Und siehe da, nach 5 Jahren Berufserfahrung verdienen deine Freunde 85k in Kanzleien oder werden sogar Partner und Du wartest auch darauf, dass Du einmal in eine völlig andere Stadt versetzt wirst damit Du Dich überhaupt für A15 qualifizierst.
Der oben fett gezeichnete Satz ist jenseits aller Realität und typisch in weiten Teilen typisch für dieses Forum. Es gibt offensichtlich viele Leute, die glauben dass es etwa 100 Arbeitgeber in diesem Land für Juristen gibt, DAX, GK, Boutique und ein paar FWW. Kein Wunder, dass viele Einsteiger kein Selbstbewusstsein haben bei Gehaltsverhandlungen.
Wie der unmittelbare Vorredner schon sagte, sind die 60k als Einstieg mit 2xbefriedigend eher die Regel. Es gibt in diesem Lande tausende mittelständische Unternehmen mit 500 Mitarbeitern und Aufwärts mit Rechtsabteilungen, von denen man noch nie gehört hat, aber die gibt es nun mal. Diese liegen teilweise auf dem Land und es gibt genug Leute, die dort gerne Arbeiten. Selbst wenn die wollten, würden die keine 2xvbler am laufenden Band bekommen, weil diese meist andere Stellen anstreben.
4.400 € (A13 NRW) sind in solchen Unternehmen meiner Erfahrung nach Unterkannte. Aus diesem Grund suchen die Unternehmen auch teilweise lange, weil es nicht genug Bewerber gibt. Kein Wunder, wahrscheinlich lesen zu viele Quatsch-Beiträge hier im Forum.
28.04.2021, 14:20
Dann zeig doch mal die Unternehmen? Über 66K gibt's z.B. bei Banken oder bei der Deutschen Bahn oder den Autobauern. Welcher Mittelständler zahlt denn 70k aufwärts zum Einstieg?
28.04.2021, 14:28
(28.04.2021, 14:20)HerrKules schrieb: Dann zeig doch mal die Unternehmen? Über 66K gibt's z.B. bei Banken oder bei der Deutschen Bahn oder den Autobauern. Welcher Mittelständler zahlt denn 70k aufwärts zum Einstieg?
Die komplette Dax-Riege zahlt 70k aufwärts. In einem IGBCE Unternehmen landest du als Volljurist in der Regel auch direkt in AT und damit über 70k. Natürlich wird dir Paschulke Hausmeisterservice GmbH keine 70k zum Einstieg zahlen aber es ist jetzt bei weitem nicht so, dass man bei den zahlen großen Unternehmen, die es in Deutschland gibt (und die viele hier sicherlich gar nicht kennen), nur 50k zum Einstieg bekäme...
Generell neigt dieses Forum sehr zu den Extremem. In GKs wird gerne mal gerechnet, dass man nach vier Jahren schon die 200k knackt und überall sonst soll man auf 50k rumdümpeln.
28.04.2021, 15:36
Dax würde ich jetzt nicht als Mittelständler bezeichnen. Natürlich kann man auch in Unternehmen 100.000 € zum Einstieg bekommen, habe auch nie was anderes behauptet. Der Unterschied ist, dass du auch beim Landratsamt Hintertupfingen A13 kriegst, während die drei größten Unternehmen dort, ein Bauunternehmen, eine Fabrik für irgendwas und eine Versicherung eben nicht jedem mit 2xb 70.000 € bieten werden.
28.04.2021, 15:45
(28.04.2021, 15:36)HerrKules schrieb: Dax würde ich jetzt nicht als Mittelständler bezeichnen. Natürlich kann man auch in Unternehmen 100.000 € zum Einstieg bekommen, habe auch nie was anderes behauptet. Der Unterschied ist, dass du auch beim Landratsamt Hintertupfingen A13 kriegst, während die drei größten Unternehmen dort, ein Bauunternehmen, eine Fabrik für irgendwas und eine Versicherung eben nicht jedem mit 2xb 70.000 € bieten werden.
Es liegt ja noch ein sehr großer (und beim Einstieg wichtiger) Spielraum zwischen 66k und 100k. Eigentlich spielt in diesem Raum auch fast die komplette Musik. Bei 60k brutto geht es los und zum Einstieg sechsstellig werden nur noch wenige zahlen.
Natürlich ist in strukturschwachen Regionen und auf dem platten Land der öD von Vorteil, das gilt nicht nur für Juristen. In den ganzen Ballungsgebieten hat man aber genug große Unternehmen, um dort einen gut bezahlten Job zu finden. Ein anderer User hatte es hier mal so nett geschrieben: "Die Weste des Beamten ist eng aber warm." Mit A13/14 hat man ein solides Gehalt aber man ist eben gleichzeitig auch in in diesem soliden Gehalt stark limitiert. Für manche ist das toll (was ich hab, das hab ich), für andere der blanke Horror (egal was ich mach, tut sich eh nicht mehr viel).
28.04.2021, 15:48
(28.04.2021, 14:20)HerrKules schrieb: Dann zeig doch mal die Unternehmen? Über 66K gibt's z.B. bei Banken oder bei der Deutschen Bahn oder den Autobauern. Welcher Mittelständler zahlt denn 70k aufwärts zum Einstieg?
Jetzt bleiben wir doch mal zunächst bei den von mir genannten 60k, das zuerst.
Was die Unternehmen angeht: Es macht wirklich keinen Sinn, hier anzufangen. In nahezu jeder ländlichen Region in NRW, Niedersachsen oder Hessen, BW und Bayern (ggf. weitere) sitzen Unternehmen von denen nie jemand gehört hat, die aber Richtung 1000 oder auch mehr Menschen beschäftigt. Die haben teilweise Rechtsabteilungen von einer bis zu vllt 6 Juristen. Wenn es IG Metall ist, kommst du mit dem ERA-Punktesystem alleine mit dem Universitätsabschluss in die EG 11 führt, was nachrichtlich (was grds. Standard ist) 4.224,55 € sind. Wohlgemerkt, alleine durch den Abschluss. Die anderen Kategorien kommen dazu, wodurch man mindestens in EG 12 ist, nach schon drei Jahren 4.835,05 € sind. Wie dem auch sein, die meisten Juristen sind dann auch noch außertariflich beschäftigt und besser dran, wobei das für berufserfahrene gilt, die ins Unternehmen kommen.
Kurz gesagt: Das ist alles kurzsichtige Propaganda, die von Jura-Karrieremagazinen und Foren wie diesen gepusht wird. Es gibt Jobs, von denen haben einige noch nie gehört. Natürlich kommt es nicht für jeden in Frage, vllt was ländlicher zu arbeiten oder zu wohnen. Das ändert aber nichts daran, dass dieser Teil der Republik gehört und dort auch tatsächlich gut bezahlte Juristen arbeiten, wobei wir über die deutlich niedrigeren Lebenskosten gar nicht erst reden. Dazu empfehle ich mal den Stepstone-Artikel "Wo sich leben - und arbeiten - wirklich lohnt!"
28.04.2021, 15:53
(28.04.2021, 15:36)HerrKules schrieb: Dax würde ich jetzt nicht als Mittelständler bezeichnen. Natürlich kann man auch in Unternehmen 100.000 € zum Einstieg bekommen, habe auch nie was anderes behauptet. Der Unterschied ist, dass du auch beim Landratsamt Hintertupfingen A13 kriegst, während die drei größten Unternehmen dort, ein Bauunternehmen, eine Fabrik für irgendwas und eine Versicherung eben nicht jedem mit 2xb 70.000 € bieten werden.
Hier liegt ein Teil des Denkfehlers.
Ein Bauunternehmen kann nicht nur ein 10-Mann-Betrieb sein, sondern auch eine Unternehmensgruppe mit hunderten oder tausenden von Mitarbeitern. Die haben immer eine Rechtsabteilung, weil dort Leistungsstörungen u.a. Probleme massenweise auftreten. Und ja, die meisten von denen zahlen, wenn nicht schon direkt zum Einstieg 60k, dann sehr nahe dran, je nach Region versteht sich.
Eine Fabrik ist sehr häufig ein großer Betrieb und hat dann auch eine Rechtsabteilung, häufig Tarif und weiteres. Da geht kein Jurist hin für 40.000 €, und muss das bei Tarif auch nicht ansatzweise.
28.04.2021, 15:58
(28.04.2021, 15:48)Gast schrieb:(28.04.2021, 14:20)HerrKules schrieb: Dann zeig doch mal die Unternehmen? Über 66K gibt's z.B. bei Banken oder bei der Deutschen Bahn oder den Autobauern. Welcher Mittelständler zahlt denn 70k aufwärts zum Einstieg?
Jetzt bleiben wir doch mal zunächst bei den von mir genannten 60k, das zuerst.
Was die Unternehmen angeht: Es macht wirklich keinen Sinn, hier anzufangen. In nahezu jeder ländlichen Region in NRW, Niedersachsen oder Hessen, BW und Bayern (ggf. weitere) sitzen Unternehmen von denen nie jemand gehört hat, die aber Richtung 1000 oder auch mehr Menschen beschäftigt. Die haben teilweise Rechtsabteilungen von einer bis zu vllt 6 Juristen. Wenn es IG Metall ist, kommst du mit dem ERA-Punktesystem alleine mit dem Universitätsabschluss in die EG 11 führt, was nachrichtlich (was grds. Standard ist) 4.224,55 € sind. Wohlgemerkt, alleine durch den Abschluss. Die anderen Kategorien kommen dazu, wodurch man mindestens in EG 12 ist, nach schon drei Jahren 4.835,05 € sind. Wie dem auch sein, die meisten Juristen sind dann auch noch außertariflich beschäftigt und besser dran, wobei das für berufserfahrene gilt, die ins Unternehmen kommen.
Kurz gesagt: Das ist alles kurzsichtige Propaganda, die von Jura-Karrieremagazinen und Foren wie diesen gepusht wird. Es gibt Jobs, von denen haben einige noch nie gehört. Natürlich kommt es nicht für jeden in Frage, vllt was ländlicher zu arbeiten oder zu wohnen. Das ändert aber nichts daran, dass dieser Teil der Republik gehört und dort auch tatsächlich gut bezahlte Juristen arbeiten, wobei wir über die deutlich niedrigeren Lebenskosten gar nicht erst reden. Dazu empfehle ich mal den Stepstone-Artikel "Wo sich leben - und arbeiten - wirklich lohnt!"
Das kann ich aus eigener Erfahrung (Nds. und NRW) nur bestätigen. Ihr glaubt gar nicht, was es teilweise für Unternehmen im nirgendwo gibt, bei denen man wirklich solides Geld verdienen kann. Mitten in der Pampa findest du da Unternehmen, die irgendwelche super speziellen Elektronikteile herstellen und die auf ihrem Gebiet weltweit tätig sind und dementsprechend zahlen. Da hat man als Normalo halt nur noch nie was von gehört, weil man sich nie damit auseinandersetzt.
28.04.2021, 15:59
(28.04.2021, 15:53)Gast schrieb:(28.04.2021, 15:36)HerrKules schrieb: Dax würde ich jetzt nicht als Mittelständler bezeichnen. Natürlich kann man auch in Unternehmen 100.000 € zum Einstieg bekommen, habe auch nie was anderes behauptet. Der Unterschied ist, dass du auch beim Landratsamt Hintertupfingen A13 kriegst, während die drei größten Unternehmen dort, ein Bauunternehmen, eine Fabrik für irgendwas und eine Versicherung eben nicht jedem mit 2xb 70.000 € bieten werden.
Hier liegt ein Teil des Denkfehlers.
Ein Bauunternehmen kann nicht nur ein 10-Mann-Betrieb sein, sondern auch eine Unternehmensgruppe mit hunderten oder tausenden von Mitarbeitern. Die haben immer eine Rechtsabteilung, weil dort Leistungsstörungen u.a. Probleme massenweise auftreten. Und ja, die meisten von denen zahlen, wenn nicht schon direkt zum Einstieg 60k, dann sehr nahe dran, je nach Region versteht sich.
Eine Fabrik ist sehr häufig ein großer Betrieb und hat dann auch eine Rechtsabteilung, häufig Tarif und weiteres. Da geht kein Jurist hin für 40.000 €, und muss das bei Tarif auch nicht ansatzweise.
Richtig. Es gibt massenhaft produzierende Gewerbe mit Mitarbeitern in dreistelligen Bereich, die eigene Rechtsabteilungen haben, teilweise nur ein oder zwei Juristen. Auch die zahlen nicht schlecht. In einem mir bekannten Fall bspw. einem Wirtschaftsjuristen (Bachelor & Master) bereits 55k zum Einstieg frisch von der Uni.