16.04.2021, 18:58
Hallo liebes Forum,
ich habe ein Angebot einer kleinen spezialisierten Kanzlei (mit mir dann 4 Anwälte) vorliegen, nach welchem ich ein fixes Gehalt erhalten soll und zusätzlich am eigenen erwirtschafteten Umsatz beteiligt werde.
Die Frage, die sich mir stellt, ist, was kann man, gerade im ersten Berufsjahr, realistischerweise für einen Jahresumsatz erzielen? Wie entwickelt sich danach die Umsatzkurve? Ungefähre Zahlen wären toll.
In der Arbeitszeit bin ich nahezu frei, 40 h sollten es aber schon sein, ich peile eher 45 bis 50 h an.
Die Mandate bekomme ich zugeteilt, ich werde mich aber zusätzlich um eigene Mandantenaquise bemühen.
Ich werde in einem Bereich tätig sein, der im Gesamtvergleich eher leicht über dem durchschnitt liegende streitwerte generiert. Teilweise werden auch honorarvereinbarungen geschlossen. Zwar kein Wirtschaftsrecht, aber auch kein sozialrecht, strafrecht, mietrecht etc...
Ich würde mich über konstruktive Antworten freuen. Danach kann ich hoffentlich besser abwägen, ob das Angebot in Ordnung geht :)
ich habe ein Angebot einer kleinen spezialisierten Kanzlei (mit mir dann 4 Anwälte) vorliegen, nach welchem ich ein fixes Gehalt erhalten soll und zusätzlich am eigenen erwirtschafteten Umsatz beteiligt werde.
Die Frage, die sich mir stellt, ist, was kann man, gerade im ersten Berufsjahr, realistischerweise für einen Jahresumsatz erzielen? Wie entwickelt sich danach die Umsatzkurve? Ungefähre Zahlen wären toll.
In der Arbeitszeit bin ich nahezu frei, 40 h sollten es aber schon sein, ich peile eher 45 bis 50 h an.
Die Mandate bekomme ich zugeteilt, ich werde mich aber zusätzlich um eigene Mandantenaquise bemühen.
Ich werde in einem Bereich tätig sein, der im Gesamtvergleich eher leicht über dem durchschnitt liegende streitwerte generiert. Teilweise werden auch honorarvereinbarungen geschlossen. Zwar kein Wirtschaftsrecht, aber auch kein sozialrecht, strafrecht, mietrecht etc...
Ich würde mich über konstruktive Antworten freuen. Danach kann ich hoffentlich besser abwägen, ob das Angebot in Ordnung geht :)
16.04.2021, 19:01
(16.04.2021, 18:58)Threadersteller schrieb: Hallo liebes Forum,
ich habe ein Angebot einer kleinen spezialisierten Kanzlei (mit mir dann 4 Anwälte) vorliegen, nach welchem ich ein fixes Gehalt erhalten soll und zusätzlich am eigenen erwirtschafteten Umsatz beteiligt werde.
Die Frage, die sich mir stellt, ist, was kann man, gerade im ersten Berufsjahr, realistischerweise für einen Jahresumsatz erzielen? Wie entwickelt sich danach die Umsatzkurve? Ungefähre Zahlen wären toll.
In der Arbeitszeit bin ich nahezu frei, 40 h sollten es aber schon sein, ich peile eher 45 bis 50 h an.
Die Mandate bekomme ich zugeteilt, ich werde mich aber zusätzlich um eigene Mandantenaquise bemühen.
Ich werde in einem Bereich tätig sein, der im Gesamtvergleich eher leicht über dem durchschnitt liegende streitwerte generiert. Teilweise werden auch honorarvereinbarungen geschlossen. Zwar kein Wirtschaftsrecht, aber auch kein sozialrecht, strafrecht, mietrecht etc...
Ich würde mich über konstruktive Antworten freuen. Danach kann ich hoffentlich besser abwägen, ob das Angebot in Ordnung geht :)
Ergänzend noch, die Kanzlei befindet sich in einer OVG im Westen, mittelgroße Stadt.
16.04.2021, 19:13
ca. 1/3 von der mandatsvergütung kann man bei rvg nach abzug aller kosten als gewinn ansetzen.
umsatz hingegen ist schwer zu sagen. kommt ganz auf das rechtsgebiet an und wie umfangreich die entsprechenden verfahren sind - dicke baurechtsfälle mir 1 mio streitwert, die ewig dauern. schnellere diesel oder doch erbrecht, was mal viel, mal wenig zeit in anspruch nimmt.
ohne rechtsgebiet kann dir keiner sagen was realistisch machbar ist.
wie hoch ist denn dein grundgehalt?
umsatz hingegen ist schwer zu sagen. kommt ganz auf das rechtsgebiet an und wie umfangreich die entsprechenden verfahren sind - dicke baurechtsfälle mir 1 mio streitwert, die ewig dauern. schnellere diesel oder doch erbrecht, was mal viel, mal wenig zeit in anspruch nimmt.
ohne rechtsgebiet kann dir keiner sagen was realistisch machbar ist.
wie hoch ist denn dein grundgehalt?
16.04.2021, 19:38
(16.04.2021, 19:01)Threadersteller schrieb:(16.04.2021, 18:58)Threadersteller schrieb: Hallo liebes Forum,
ich habe ein Angebot einer kleinen spezialisierten Kanzlei (mit mir dann 4 Anwälte) vorliegen, nach welchem ich ein fixes Gehalt erhalten soll und zusätzlich am eigenen erwirtschafteten Umsatz beteiligt werde.
Die Frage, die sich mir stellt, ist, was kann man, gerade im ersten Berufsjahr, realistischerweise für einen Jahresumsatz erzielen? Wie entwickelt sich danach die Umsatzkurve? Ungefähre Zahlen wären toll.
In der Arbeitszeit bin ich nahezu frei, 40 h sollten es aber schon sein, ich peile eher 45 bis 50 h an.
Die Mandate bekomme ich zugeteilt, ich werde mich aber zusätzlich um eigene Mandantenaquise bemühen.
Ich werde in einem Bereich tätig sein, der im Gesamtvergleich eher leicht über dem durchschnitt liegende streitwerte generiert. Teilweise werden auch honorarvereinbarungen geschlossen. Zwar kein Wirtschaftsrecht, aber auch kein sozialrecht, strafrecht, mietrecht etc...
Ich würde mich über konstruktive Antworten freuen. Danach kann ich hoffentlich besser abwägen, ob das Angebot in Ordnung geht :)
Ergänzend noch, die Kanzlei befindet sich in einer OVG im Westen, mittelgroße Stadt.
Münster?
16.04.2021, 21:48
Aus meiner Erfahrung der letzten Jahre in ähnlichen Strukturen würde ich denken, dass 100k im ersten Jahr schon ambitioniert ist.
Es dauert, bis die eigenen Sachen fertig werden und man ist am Anfang trotz aller Bemühungen und Ambitionen einfach nicht wirklich schnell, da immer wieder neue und unbekannte Probleme auftreten oder man Sachen nachsehen oder recherchieren muss, die man nach einiger Zeit einfach wegdiktiert.
In unserer und in vergleichbaren Kanzleien gab es in der ganzen Zeit, in der ich aktiv war, nur 2 oder 3 Anfänger, die bereits im ersten Jahr diese Grenze überschritten, dass sind aber auch echte Talente mit guter Vernetzung in der Region. Auch hier in einer mittelgroßen Stadt im Westen.
Es dauert, bis die eigenen Sachen fertig werden und man ist am Anfang trotz aller Bemühungen und Ambitionen einfach nicht wirklich schnell, da immer wieder neue und unbekannte Probleme auftreten oder man Sachen nachsehen oder recherchieren muss, die man nach einiger Zeit einfach wegdiktiert.
In unserer und in vergleichbaren Kanzleien gab es in der ganzen Zeit, in der ich aktiv war, nur 2 oder 3 Anfänger, die bereits im ersten Jahr diese Grenze überschritten, dass sind aber auch echte Talente mit guter Vernetzung in der Region. Auch hier in einer mittelgroßen Stadt im Westen.
16.04.2021, 21:52
Noch vergessen zur weiteren Entwicklung: die ersten Jahre sind zunächst sicher Steigerungen von 20 - 30 % drin, für Aussagen, wohin es gehen kann, bräuchte ich das Rechtsgebiet, dass du bearbeiten willst
16.04.2021, 22:09
Vielen Dank bisher für die Antworten.
Ich werde mich hauptsächlich mit Baurecht beschäftigen, sowohl Zivilrecht als auch Öffentliches Recht.
Kann man sagen, dass man im ersten Jahr so relativ sicher bei 70.000 bis 80.000 Umsatz im Jahr landet, im zweiten Jahr die 100.000 knackt und danach so Steigerungen um die 10 bis 20 prozent erreichbar sind?
Ich werde mich hauptsächlich mit Baurecht beschäftigen, sowohl Zivilrecht als auch Öffentliches Recht.
Kann man sagen, dass man im ersten Jahr so relativ sicher bei 70.000 bis 80.000 Umsatz im Jahr landet, im zweiten Jahr die 100.000 knackt und danach so Steigerungen um die 10 bis 20 prozent erreichbar sind?
16.04.2021, 22:39
Sicher ist überhaupt nichts, gerade im Baurecht kann es überspitzt gesagt sein, dass du im ersten halben Jahr nicht einen echten Fall zu Ende bekommst und richtig abrechnen kannst. Auch im öffentlichen Recht dauern Fälle oft ewig, je nach Sachgebiet.
Wenn du also laufende Fälle bekommst, in denen 2 Wochen später das Gutachten da ist und die dann abgeschlossen sind, sind auch schnell mal 30 k in ein paar Tagen drin, wenn du nur neue Sachen bekommst, mit Dauermandanten, mit denen erst nach Abschluss einer Sache abgerechnet wird, ist lange Dürre angesagt.
Bei unseren Anfängern betrug im ersten Jahr der durchschnittliche Umsatz ca. 50 k, im Baurecht kannst du nach 5 - 10 Jahren auch auf 400k und mehr kommen. Die Umsätze im öffentlichen Recht kenne ich leider nicht, dass machen wir nicht, ich kenne zwei Kollegen, die Kommunen etc. beraten, die verdienen auch sehr ordentlich, davon gibt es aber pro Stadt nur eine Handvoll.
Wenn du also laufende Fälle bekommst, in denen 2 Wochen später das Gutachten da ist und die dann abgeschlossen sind, sind auch schnell mal 30 k in ein paar Tagen drin, wenn du nur neue Sachen bekommst, mit Dauermandanten, mit denen erst nach Abschluss einer Sache abgerechnet wird, ist lange Dürre angesagt.
Bei unseren Anfängern betrug im ersten Jahr der durchschnittliche Umsatz ca. 50 k, im Baurecht kannst du nach 5 - 10 Jahren auch auf 400k und mehr kommen. Die Umsätze im öffentlichen Recht kenne ich leider nicht, dass machen wir nicht, ich kenne zwei Kollegen, die Kommunen etc. beraten, die verdienen auch sehr ordentlich, davon gibt es aber pro Stadt nur eine Handvoll.
17.04.2021, 08:54
(16.04.2021, 22:09)Threadersteller schrieb: Vielen Dank bisher für die Antworten.
Ich werde mich hauptsächlich mit Baurecht beschäftigen, sowohl Zivilrecht als auch Öffentliches Recht.
Kann man sagen, dass man im ersten Jahr so relativ sicher bei 70.000 bis 80.000 Umsatz im Jahr landet, im zweiten Jahr die 100.000 knackt und danach so Steigerungen um die 10 bis 20 prozent erreichbar sind?
Ich mache im Schwerpunkt ziviles Bau- und Architektenrecht.
Im Baurecht kommt es sehr stark darauf an, ob Du nach RVG oder nach Stundensatzvereinbarung arbeitest. Mängelprozesse im Baurecht sind oft sehr umfangreich. Wenn es da keinen frühzeitigen Vergleich gibt, wird die Sache nach RVG schnell unwirtschaftlich.
Im Verwaltungsprozess sind die niedrigen Streitwerte häufig ein Problem.
Bei Stundensatzvereinbarung sind in erster Linie deine Fähigkeiten entscheidend. Ich musste mich nach dem Einstieg in die Kanzlei in viele Rechtsfragen erst einarbeiten, weshalb im ersten Jahr viel gekürzt wurde. 70.000 € hab ich nicht erreicht. Seit dem zweiten Jahr geht der Umsatz stark nach oben.
17.04.2021, 11:33
Ich mache exakt null Euro Umsatz, weil ich den Partnern nur zuarbeite