Ref nach vielen Jahren Pause

[Gast100]

nachdem ich doch noch gerne als Anwalt arbeiten würde, habe ich mich erkundigt, 
ob es noch möglich ist, mit 49 das Ref zu beginnen. Es ist offenbar möglich.
Aber gilt das auch in praktischer Hinsicht? 
Kommt man im Ref mit dem materiellen Recht noch klar, wenn das 1. Examen 
20 Jahre her ist und man zwischenzeitlich in einem anderen Beruf gearbeitet hat?
Kann man das materielle Recht innerhalb eines halben Jahres vor Beginn des Refs
nachholen? 
Wie alt sind so die ältesten Referendare in einem Jahrgang?
Gibt es hier im Forum Personen, die nach dem 1. Examen auch ein paar Jahre pausiert haben,
sich beruflich anders entwickelt haben und dann wieder erfolgreich zu Jura zurückgekehrt sind?

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Ich kann Dir empfehlen, zur Vorbereitung auf das Referendariat das Buch "99 Tipps & Hinweise für ein erfolgreiches Rechtsreferendariat" zu lesen. Das Buch gibt es als Print-Ausgabe und E-Book. Infos hierzu findest Du auf folgender Seite:

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Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.

[Gast]

Wenn du die letzten 20 Jahre nicht juristisch gearbeitet hast, denke ich nicjt, dass das klappen wird. Du solltest vermutlich ein Jahr vor dem Ref fürs materielle Recht einplanen (quasi nochmal Examensvorbereitung).

[Altes Reff]

 Also ich bin mit 40 J der Alterspräsident der hiesigen Ref-Gruppe. Man muss sich halt im klaren sein, dass die Ausbilder halb so alt (ok, bei mir nur fast) sind. Wenn das für einen selbst kein Problem ist: Willkommen an Bord!   
Bzgl. der aktuellen vs. alten Rechtslage (was ich selbst nicht beurteilen kann, da ich erst mit 39 das 1. Examen abgelegt habe - was halt so ist, wenn man zuvor was Sinnvolles schon im Leben gemacht hat und erst so spät studiert - würde ich aber aus meiner Warte heraus meinen, dass 1x Kaiser mat. ZR fürs erste reicht. Aber das sollte man auf jeden Fall akribisch mit dem aktuellen Schönfelder + Palandt durchgehen, denn es gab ja doch die eine oder andere Änderung durch die Schuldrechtsreform. Dazu vielleicht zum besseren Verständnis die Lorenz-Podcasts zum SchuldR AT und BT einmal durchhören - dann müsste man im Bilde sein.
Dann ist man zumindest für die Zivilstation gewappnet!

[Gast]

Zunächst einmal großen Respekt. Wenn du es tun willst, tu es. Man lebt nur einmal! Aber das Recht hat sich in den letzten 20 Jahren verändert und weiterentwickelt. Sofern du in der Zwischenzeit nicht juristisch gearbeitet hast, wird wohl darüber hinaus viel in Vergessenheit geraten sein. Es wäre vielleicht sinnvoll, vor dem Einstieg ins Ref alle Kaiserkurse zum materiellen Recht mehrfach zu besuchen und die Skripten gut durchzuarbeiten, um wieder reinzukommen. Deine Ref-Kollegen werden mehr oder weniger voll im Saft stehen. Daher solltest du schon zunächst dafür sorgen, auf deren Level zu kommen, damit der Berg vor dem 2. Staatsexamen nicht zu riesig wird.

[Gast]

Ich finde deine Ambitionen wirklich toll!

Ich habe keine Erfahrung mit so einer Situation. Ich selbst musste allerdings mein Studium vor dem ersten Examen ca 1,5 Jahre unterbrechen. Währenddessen habe ich mich nicht mit Jura beschäftigt und als ich wieder in die Examensvorbereitung gestartet bin war praktisch das ganze Wissen weg (hatte im Studium eher gute Noten). Ich kann mir daher vorstellen, dass es nach 20 Jahren noch extremer ist und ein halbes Jahr wird da wohl eher nicht reichen. Zumal sich rechtlich in der Zwischenzeit auch Einiges verändert hat (Schuldrechtsmodernisierung etc). Aber mit ein bisschen mehr Zeit ist es sicher möglich!

[Gast]

Ich habe zwischen dem ersten Versuch 1. Staatsexamen und dem zweiten Versuch 14 Jahre was nicht juristisches gemacht. Ein Jahr Rep hat mir dann zum "Auffrischen" und oberen Befriedigend gereicht. 
Fürs zweite brauchst du materielles Recht nicht ganz so sehr in der Tiefe und einige Themen fallen raus, aber ein knappes Jahr zum Auffrischen würde ich auch empfehlen. Die Kaiser Skripte materielles Recht (oder AS) sind da sicherlich nicht verkehrt.

[Gast]

Ich habe fast 5 1/2 Jahre zwischen dem ersten und dem Beginn des Refs. Klar, vieles ist nicht mehr da.. aber ich versuche, nachzuarbeiten, so gut es geht und mit den schon angesprochenen Kaiserskripten das materielle Recht zu wiederholen. Obs was bringt muss sich erst noch zeigen.  

[Gast]

Bei mir lagen ca. 10 Jahre zwischen 1. Examen und Ref-Beginn. Habe zwar ein Fach weiter unterrichtet etc. aber in den anderen beiden nichts gemacht. Man muss ein wenig nacharbeiten, klar. Ich würde schnell Klausuren schreiben und direkt mit den Kommentaren arbeiten, das kaschiert vieles! Ich hatte vor einiger Zeit nun Mündliche und bin mit einem Prädikat raus gegangen. Ich kann also nicht abraten!