07.03.2021, 10:25
Hallo, ich fange zum 1.4 in einem Unternehmen an. Habe aber totale Angst, ob ich das hinkriege. Es gibt nur noch eine Juristin, die dort schon 15 Jahre arbeitet - und dann halt mich. Ich freue mich zwar, habe aber Angst neben so einem alten Hasen dumm zu wirken und nicht zu wissen wie was geht, da viele Bereiche neu für mich sind (wir bearbeiten halt alles was so anfällt über Immobilienrecht, Compliance, Wettbewerbsrecht, Baurecht etc). Ich habe Angst falsche Entscheidungen zu treffen bzw bin gar nicht sicher, wie denn so der Arbeitsalltag als Unternehmensjurist aussieht. Andererseits habe ich bisher eher von Leuten in der Grosskanzlei gehört, die nach einiger Zeit wieder aufhören - aber seltener von Leuten in Unternehmen (die scheinbar dann “nur” wechseln, aber nicht weil sie mit der Arbeit inhaltlich nicht klar kamen - obwohl es ja eine große Bandbreite ist).
Hat jemand Erfahrungen, dem es vllt auch so ging oder geht?
Hat jemand Erfahrungen, dem es vllt auch so ging oder geht?
07.03.2021, 10:57
Als Berufseinsteiger?
07.03.2021, 11:04
Ja
07.03.2021, 11:58
Wer so eine Frage in einem Internetforum stellt, wird es nicht schaffen. Also klare Antwort : Nein.
07.03.2021, 12:11
Was soll daran ejtzt eine schlimme Frage sein? Dasselbe fragen Abiturienten vor dem Jura-Studium. Es ist ja jetzt doch eine Menge an unterschiedlicher Materie und ich frage daher nach Erfahrungen. Ich werde die Stelle ja antreten, habe aber doch Respekt davor - ich möchte das Unternehmen ja auch nicht enttäuschen, dass die sich am Ende denken "unter allen Bewerbern haben wir den falschen Kandidaten ausgewählt."
07.03.2021, 12:25
(07.03.2021, 12:11)Gast schrieb: Was soll daran ejtzt eine schlimme Frage sein? Dasselbe fragen Abiturienten vor dem Jura-Studium. Es ist ja jetzt doch eine Menge an unterschiedlicher Materie und ich frage daher nach Erfahrungen. Ich werde die Stelle ja antreten, habe aber doch Respekt davor - ich möchte das Unternehmen ja auch nicht enttäuschen, dass die sich am Ende denken "unter allen Bewerbern haben wir den falschen Kandidaten ausgewählt."
Klar schaffst du das. Du hast die schwierigste Ausbildung hinter dir. Du hast alle Voraussetzungen es zu schaffen. Warum nicht?
07.03.2021, 13:39
Habe halt etwas Angst bzw Respekt davor das Unternehmen zu enttäuschen und nicht schnell genug oder richtig genug bei der Vielzahl an Materie zu reagieren. Zumal aus meinem Bekanntenkreis alle die im Unternehmen sind zuvor als RA gearbeitet haben und nicht direkt als Berufsanfänger in ein Unternehmen gegangen sind und die meinten, dass das so direkt nach dem Ausbildungsende und ohne RA-Berufserfahrung bestimmt sehr hart für mich wird. ?
07.03.2021, 14:57
Ich denke das wird die ersten Monate schon eine Herausforderung. Aber gerade von so einem „alten Hasen“ kann man ordentlich was lernen. Wenn du Glück hast, nimmt die dich an die Hand und bildet dich gut aus. Dann hast du eine steile Lernkurve und kommst gut rein. Ansonsten hat dein Unternehmen dich ja bewusst als Berufseinsteiger eingestellt. Daher sollte klar sein, dass du eine Einarbeitungszeit von 3-6 Monaten brauchst
07.03.2021, 15:36
Das stimmt schon - oder der alte Hase hat hohe Ansprüche und ist sehr eingefahren in ihre Abläufen und Prozessen und kann auf jemand neues nicht so eingehen und ist schnell genervt. Kann ja auch sein.
07.03.2021, 16:59
Aus Arbeitgeber-Perspektive gibt es nach meiner Einschätzung 2 Möglichkeiten, warum man dich hinzu ziehen möchte:
1. die alte Häsin hat Familie oder eine immer weiter steigende Arbeitsbelastung oder bereitet ihren Exit oder einen beruflichen Aufstieg innerhalb des Unternehmens vor - dann wird sie froh sein, dich einweisen zu können und entlastet zu werden und man wird dich mit offenen Armen empfangen und dir alles beibringen, ohne gleich am Anfang zu viel zu erwarten. Das halte ich für am wahrscheinlichsten.
2. die alte Häsin ist zu alt um aktuelle Probleme zu lösen (äußerst selten in der Juristerei, weil Erfahrung eher ein "frisches Studienwissen" übertrumpft) oder zu oft krank oder hat schlimme Fehler gemacht und soll gegangen und durch dich ersetzt werden. Dann würde sie wahrscheinlich versuchen, dir das Leben zur Hölle zu machen, bis du wieder gehen musst und sie noch etwas länger bleiben kann. Dann wird dich aber der Arbeitgeber mit offenen Armen empfangen und dir im Zweifel den Rücken stärken, nur fachlich reinkommen musst du selbst. Halte ich eher für unwahrscheinlich, weil man bei so einem lästigen Angestellten eher kündigen und einen erfahrenen Berufsträger zumindest interim einstellen würde.
Jedenfalls sollten deine Sorgen so oder so nicht groß sein und du solltest einfach froh sein, die Chance zu bekommen, zu zeigen was du kannst.
1. die alte Häsin hat Familie oder eine immer weiter steigende Arbeitsbelastung oder bereitet ihren Exit oder einen beruflichen Aufstieg innerhalb des Unternehmens vor - dann wird sie froh sein, dich einweisen zu können und entlastet zu werden und man wird dich mit offenen Armen empfangen und dir alles beibringen, ohne gleich am Anfang zu viel zu erwarten. Das halte ich für am wahrscheinlichsten.
2. die alte Häsin ist zu alt um aktuelle Probleme zu lösen (äußerst selten in der Juristerei, weil Erfahrung eher ein "frisches Studienwissen" übertrumpft) oder zu oft krank oder hat schlimme Fehler gemacht und soll gegangen und durch dich ersetzt werden. Dann würde sie wahrscheinlich versuchen, dir das Leben zur Hölle zu machen, bis du wieder gehen musst und sie noch etwas länger bleiben kann. Dann wird dich aber der Arbeitgeber mit offenen Armen empfangen und dir im Zweifel den Rücken stärken, nur fachlich reinkommen musst du selbst. Halte ich eher für unwahrscheinlich, weil man bei so einem lästigen Angestellten eher kündigen und einen erfahrenen Berufsträger zumindest interim einstellen würde.
Jedenfalls sollten deine Sorgen so oder so nicht groß sein und du solltest einfach froh sein, die Chance zu bekommen, zu zeigen was du kannst.