26.02.2021, 19:41
Guten Abend,
anknüpfen an den Beitrag "nichts zu tun in der Anwaltsstation" nun Folgendes Problem:
Ich bin zum ersten Mal in einer Großkanzlei, habe nur Erfahrung mit Boutiquen bisher.
Examen war zwar VB, aber ich habe weder eine Diss noch Auslandserfahrung vorzuweisen.
Nun sitze ich im Home Office und bekomme entweder tagelang gar keine Aufträge, sodass ich richtig "betteln" muss oder es kommen die anspruchsvollsten Aufgaben, die ich bisher überhaupt gesehen habe. Teilweise verstehe ich den Auftrag nicht einmal ganz oder komme direkt nicht weiter. Wenn ich dann nachfrage (es heißt natürlich immer, man könne jederzeit nachfragen) bekomme ich keine Antworten oder werde auf den nächsten Tag "vertröstet", sodass ich direkt wieder nichts zu tun habe.
Versteht mich nicht falsch: alle sind sehr nett und freundlich, , ich habe auch nicht den Eindruck, dass sie meine Arbeit schlecht finden (einmal habe ich ein positives Feedback bekommen, zu den anderen 10 Aufgaben habe ich aber gar nichts gehört. Kann natürlich sein, dass sie die ganz schlimm fanden, keine Ahnung). Wenn ich mal angedeutet habe, dass ich mir mehr Kommunikation wünschen würde wird gesagt, alle seien super gestresst und ich soll "hinterher sein".
Ich habe einfach das Gefühl, ich lerne dort nichts dazu und bleibe auf der anderen Seite komplett unter meinen Möglichkeiten. Bin ich einfach "zu schlecht" oder liegt es am Home Office? Ging es Jemandem ähnlich, der berichten mag? Ich fühle mich einfach total verloren und kann mir gar nicht vorstellen (oder will nicht wahrhaben) dass es jetzt zu 100% an mir liegt, da ich in allen anderen Stationen durchweg positives Feedback und sehr gute Zeugnisse bekommen habe.
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Ich bin zum ersten Mal in einer Großkanzlei, habe nur Erfahrung mit Boutiquen bisher.
Examen war zwar VB, aber ich habe weder eine Diss noch Auslandserfahrung vorzuweisen.
Nun sitze ich im Home Office und bekomme entweder tagelang gar keine Aufträge, sodass ich richtig "betteln" muss oder es kommen die anspruchsvollsten Aufgaben, die ich bisher überhaupt gesehen habe. Teilweise verstehe ich den Auftrag nicht einmal ganz oder komme direkt nicht weiter. Wenn ich dann nachfrage (es heißt natürlich immer, man könne jederzeit nachfragen) bekomme ich keine Antworten oder werde auf den nächsten Tag "vertröstet", sodass ich direkt wieder nichts zu tun habe.
Versteht mich nicht falsch: alle sind sehr nett und freundlich, , ich habe auch nicht den Eindruck, dass sie meine Arbeit schlecht finden (einmal habe ich ein positives Feedback bekommen, zu den anderen 10 Aufgaben habe ich aber gar nichts gehört. Kann natürlich sein, dass sie die ganz schlimm fanden, keine Ahnung). Wenn ich mal angedeutet habe, dass ich mir mehr Kommunikation wünschen würde wird gesagt, alle seien super gestresst und ich soll "hinterher sein".
Ich habe einfach das Gefühl, ich lerne dort nichts dazu und bleibe auf der anderen Seite komplett unter meinen Möglichkeiten. Bin ich einfach "zu schlecht" oder liegt es am Home Office? Ging es Jemandem ähnlich, der berichten mag? Ich fühle mich einfach total verloren und kann mir gar nicht vorstellen (oder will nicht wahrhaben) dass es jetzt zu 100% an mir liegt, da ich in allen anderen Stationen durchweg positives Feedback und sehr gute Zeugnisse bekommen habe.
26.02.2021, 21:34
(26.02.2021, 19:41)Gast schrieb: Guten Abend,
anknüpfen an den Beitrag "nichts zu tun in der Anwaltsstation" nun Folgendes Problem:
Ich bin zum ersten Mal in einer Großkanzlei, habe nur Erfahrung mit Boutiquen bisher.
Examen war zwar VB, aber ich habe weder eine Diss noch Auslandserfahrung vorzuweisen.
Nun sitze ich im Home Office und bekomme entweder tagelang gar keine Aufträge, sodass ich richtig "betteln" muss oder es kommen die anspruchsvollsten Aufgaben, die ich bisher überhaupt gesehen habe. Teilweise verstehe ich den Auftrag nicht einmal ganz oder komme direkt nicht weiter. Wenn ich dann nachfrage (es heißt natürlich immer, man könne jederzeit nachfragen) bekomme ich keine Antworten oder werde auf den nächsten Tag "vertröstet", sodass ich direkt wieder nichts zu tun habe.
Versteht mich nicht falsch: alle sind sehr nett und freundlich, , ich habe auch nicht den Eindruck, dass sie meine Arbeit schlecht finden (einmal habe ich ein positives Feedback bekommen, zu den anderen 10 Aufgaben habe ich aber gar nichts gehört. Kann natürlich sein, dass sie die ganz schlimm fanden, keine Ahnung). Wenn ich mal angedeutet habe, dass ich mir mehr Kommunikation wünschen würde wird gesagt, alle seien super gestresst und ich soll "hinterher sein".
Ich habe einfach das Gefühl, ich lerne dort nichts dazu und bleibe auf der anderen Seite komplett unter meinen Möglichkeiten. Bin ich einfach "zu schlecht" oder liegt es am Home Office? Ging es Jemandem ähnlich, der berichten mag? Ich fühle mich einfach total verloren und kann mir gar nicht vorstellen (oder will nicht wahrhaben) dass es jetzt zu 100% an mir liegt, da ich in allen anderen Stationen durchweg positives Feedback und sehr gute Zeugnisse bekommen habe.
Schnapp Dir ein Buch und lern, es gibt einiges zu wissen im zweiten Examen.
Wenn sie keine oder nur dich überfordernde Arbeit haben, ist das nicht dein Problem.
Ich hatte nach einem spannenden Projekt bei dem ich gefühlt auf Augenhöhe mit den Anwälten und dem Partner arbeiten durfte und viel Applaus bekomme habe, zwei Monate am Stück praktisch g a r n i c h t s zu tun. Einmal nachfragen und Arbeitskraft anbieten ja, um Arbeit betteln nein - die haben alle ihre eigenen Sorgen (wie man hier im Forum sieht)!
27.02.2021, 09:26
Aber die wollen auch meine Zeiten haben. Und dann steht da letztlich kaum was. Da fühle ich mich dann auch mies..
27.02.2021, 18:29
(27.02.2021, 09:26)Gast schrieb: Aber die wollen auch meine Zeiten haben. Und dann steht da letztlich kaum was. Da fühle ich mich dann auch mies..
Mach dir keine Sorgen! Entgegen vieler Berichte, ist das häufig in GK so... Hab selbst zwei Stationen in GK absolviert und vor dem Ref ebenfalls als WissMit in GK gearbeitet. Richtig viel zu tun hatte ich nie, auch nicht in meiner WissMit Tätigkeit vorm Ref. Hab während meiner Arbeitszeit damals entweder Fußball geguckt oder für meinen Schwerpunkt gelernt. Natürlich hatte ich anfangs auch ein schlechtes Gefühl und ein schlechtes Gewissen, aber das hab ich irgendwann abgelegt. Denn schließlich war ich anwesend, habe sämtliche Aufgaben sofort erledigt und stets meine Hilfe angeboten. Im Nachhinein wurde ich von sämtlichen GK wiederholt zu Abend- oder Mittagessen eingeladen, um mir eine Ref Stelle oder eine Stelle als Anwalt schmackhaft zu machen. Die schlechte bzw. fehlende Einbindung hatte also Null mit meiner Arbeitsweise oder meinen Arbeitsergebnissen zu tun, sondern lag schlicht daran, dass die Anwälte nicht viele Aufgaben hatten, die sie auf einen Referendar oder WissMit übertragen konnten.
Im Ergebnis ist die Station daher für dich ein absoluter Jackpot, schließlich kannst du die komplette Arbeitszeit zum Lernen nutzen! Ist einfach ein mega geiler Deal für dich - einerseits ne GK-Station im Lebenslauf (aus dem Lebenslauf geht schließlich nicht hervor, wie sehr du gefordert wurdest

01.03.2021, 09:26
(27.02.2021, 18:29)Gast schrieb:(27.02.2021, 09:26)Gast schrieb: Aber die wollen auch meine Zeiten haben. Und dann steht da letztlich kaum was. Da fühle ich mich dann auch mies..
Mach dir keine Sorgen! Entgegen vieler Berichte, ist das häufig in GK so... Hab selbst zwei Stationen in GK absolviert und vor dem Ref ebenfalls als WissMit in GK gearbeitet. Richtig viel zu tun hatte ich nie, auch nicht in meiner WissMit Tätigkeit vorm Ref. Hab während meiner Arbeitszeit damals entweder Fußball geguckt oder für meinen Schwerpunkt gelernt. Natürlich hatte ich anfangs auch ein schlechtes Gefühl und ein schlechtes Gewissen, aber das hab ich irgendwann abgelegt. Denn schließlich war ich anwesend, habe sämtliche Aufgaben sofort erledigt und stets meine Hilfe angeboten. Im Nachhinein wurde ich von sämtlichen GK wiederholt zu Abend- oder Mittagessen eingeladen, um mir eine Ref Stelle oder eine Stelle als Anwalt schmackhaft zu machen. Die schlechte bzw. fehlende Einbindung hatte also Null mit meiner Arbeitsweise oder meinen Arbeitsergebnissen zu tun, sondern lag schlicht daran, dass die Anwälte nicht viele Aufgaben hatten, die sie auf einen Referendar oder WissMit übertragen konnten.
Im Ergebnis ist die Station daher für dich ein absoluter Jackpot, schließlich kannst du die komplette Arbeitszeit zum Lernen nutzen! Ist einfach ein mega geiler Deal für dich - einerseits ne GK-Station im Lebenslauf (aus dem Lebenslauf geht schließlich nicht hervor, wie sehr du gefordert wurdest), ne ordentliche Zusatzvergütung und viel freie Zeit zum Lernen! Und ganz ehrlich, bei einer Station in der GK, die dank Tauchen ohnehin nur wenige Monate dauert, lernst du rein gar nichts fürs Examen oder die Praxis, da ist jede andere Station für's Examen und die Praxiserfahrung sinnvoller. Nutz die Zeit also zum Lernen und hau im Examen ordentlich einen raus!
Dem schließe ich mich an. So auch meine Erfahrungen! Sieh es positiv und nicht als Makel. Hast deinen CV aufgeschmückt, kriegst dafür sogar noch zusätzlich Geld und kannst die Zeit fürs Lernen nutzen.

19.03.2021, 18:37
Bin auch in GK. Liegt 100% an HO. Mein Chef hat auch gesagt dass man immer nachfragen kann, in der Realität telefoniert er entweder mit Mandanten, ist mit anderen Kollegen in Teamcalls oder arbeitet an irgendwas. Sprich er hat eigentlich (fast) nie Zeit. Ist in der GK aber normal. Man muss selbst aktiv werden. Frag nach den Möglichkeiten. Ob du auch mal was für andere Abteilungen machen kannst. Oder ob du etwas examensnahes bearbeiten darfst.
Wenn du nicht im HO bist sondern Präsenz kann man die Chefs auch immer gut in der Teeküche abfangen und mit Fragen löchern ;) (aber nicht zu oft machen).
Ansonsten scheint in der GK keinen zu interessieren ob man im HO tatsächlich 8 std arbeitet, dann einfach Zeit sinnvoll nutzen
Wenn du nicht im HO bist sondern Präsenz kann man die Chefs auch immer gut in der Teeküche abfangen und mit Fragen löchern ;) (aber nicht zu oft machen).
Ansonsten scheint in der GK keinen zu interessieren ob man im HO tatsächlich 8 std arbeitet, dann einfach Zeit sinnvoll nutzen

10.04.2021, 17:10
Zusätzlich zu den Tipps aus den Zitronen Limonade zu machen: Kanzlei direkt als potenziellen AG später streichen. Wer nicht mal Zeit hat dem Referendar ne Frage zwischendurch zu beantworten ist entweder derart ausgelastet oder einfach scheiße (ggf beides). Schlechtes Arbeitsklima so hängen gelassen zu werden.
Hau an deinen Arbeitstagen ne Mail o.ä. raus dass du da bist und Zeit hast, das reicht. Ggf nach dem Mittag nochmal wiederholen. Wenn da aber tagelang nix bei rum kommt würde ich das beim Morgen belassen.
Die Note wird schon am Ende stimmen und wenn wir ehrlich sind ist die bei ansonsten guten Examen auch zweitrangig für die künftigen AG.
Hau an deinen Arbeitstagen ne Mail o.ä. raus dass du da bist und Zeit hast, das reicht. Ggf nach dem Mittag nochmal wiederholen. Wenn da aber tagelang nix bei rum kommt würde ich das beim Morgen belassen.
Die Note wird schon am Ende stimmen und wenn wir ehrlich sind ist die bei ansonsten guten Examen auch zweitrangig für die künftigen AG.