18.02.2021, 16:06
(18.02.2021, 15:46)Gast schrieb:(18.02.2021, 15:26)Gast schrieb:(18.02.2021, 15:15)Gast schrieb: Angenommen 50k Gehalt im Jahr, bei 38 Stundenwoche ohne Stress ist nicht verkehrt. Die negativen Aspekte liegen jedoch auch auf der Hand (keine Erfahrung als Rechtsanwalt, wenig Aufstiegschancen, keine großen Gehaltssprünge, keine Boni).
Und vor allem:
Soziales Ansehen = 0
Tja, wer es nötig hat, seinen Job nach dem sozialen Ansehen auszuwählen, ist schon ein armes Schwein.
Was man hier oder im obiter dictum thread zu lesen bekommt, bestätigt aber alle Vorurteile über Juristen. Und ihr merkt nicht mal, wie peinlich ihr seid. Wer Anwalt wirklich noch für besonders sozial angesehen hält, glaubt auch wirklich, dass ihn deswegen Leute bewundern.
Auch wenn sich der Rest der Leute nur über das peinliche Geprotze und die schlechte Kinderstube wundert und man sich fragt, ob die Eltern auch kein Benehmen hatten oder nur in der Erziehung gescheitert sind.
Wenn sich Alternativen bieten, würde ich diese Jobs aber tatsächlich nicht unbedingt nehmen. Da man sich dort meines Wissens nicht als Syndikus zulassen lassen kann (bin mir aber nicht ganz sicher, ob das in manchen Rechtsabteilungen nicht doch geht), ist das mit dem Gehalt ohne Versorgungswerk nicht doll. Wer aber Vergaberecht macht, was dort oft gesucht wird, kann woanders sehr viel mehr Geld verdienen. Als Einstieg ins Gesundheitswesen und in höhere Positionen kann es aber bei Interesse an Sozialrecht durchaus sinnvoll sein. Gemeinsamer Bundesausschuss u. andere gesundheitspolitische Institutionen suchen oft Leute mit Erfahrung in dem Gebiet. Da gibt es durchaus höherdotierte Beamtenpositionen direkt in Berlin mit guten Kontakten in die Bundespolitik. Das kann spannend sein und ist gut dotiert. Eine Freundin von mir hatte nach 4 Jahren AOK einen deutlichen Karrieresprung in diese Richtung gemacht und hat da viel Spaß und verdient jetzt ziemlich gut.
Da ist aber jemand getriggert...
Man oh man
18.02.2021, 16:19
Klar geht's bei der Jobwahl u.a. auch ums soziale Prestige. Ich hätte zB gar keinen Bock in einer Inkasso- oder Abmahnklitsche rumzueiern. Ist doch schön wenn der eigene Beruf (zusätzlich) ein anerkennendes Nicken erntet, anstatt Abscheu
18.02.2021, 16:43
(18.02.2021, 16:19)Gast schrieb: Klar geht's bei der Jobwahl u.a. auch ums soziale Prestige. Ich hätte zB gar keinen Bock in einer Inkasso- oder Abmahnklitsche rumzueiern. Ist doch schön wenn der eigene Beruf (zusätzlich) ein anerkennendes Nicken erntet, anstatt Abscheu
Also im Zweifel hat der harmlose Verwaltungsjurist mit deutlich weniger Abscheu zu kämpfen als ein Anwalt. Strafverteidiger, Steuerrechtlicher (z.B. cum ex), Diesel, Arbeitgeberanwälte, Restrukturierer etc. Die sind ja alle wahnsinnig beliebt und hoch angesehen *Ironie off*.
Das anerkennende Nicken hast Du vielleicht von Deiner alten, leicht zu beeindruckenden Verwandtschaft, aber ansonsten bildest Du Dir das wohl eher ein. Vielleicht kannst Du noch ein unstudiertes Frauchen oder eine Lehrerin damit beeindrucken, aber so großartig ist das echt nicht. Und wenn Du beim Kredit für den Hauskauf in der Bank klarmachen willst, dass man Dich nicht für blöd verkaufen soll, reicht es zu sagen, Du seist Jurist. Völlig egal, als was Du tätig bist oder ob Du in bei einer Krankenkasse arbeitest. Für wie wichtig man sich damit fühlt mag vielleicht auch damit zu tun haben, wie üblich ein Akademikerjob in der Familie ist, mit wem man sich umgibt und wie man sich aufspielt. Aber weder in meiner Familie noch in meinem Freundeskreis oder Job schafft mein Dasein als promovierter Anwalt viel Eindruck oder hat irgendeine Bedeutung.
18.02.2021, 16:44
Naja, Abscheu würde man mit so einem Job sicherlich auch nicht ernten. Man muss halt wissen, was einem wichtiger ist.
Soll halt jeder machen wie er möchte. Ich sehe hier halt eher die Gefahr, schon früh die Karrierekante zu erreichen.
Soll halt jeder machen wie er möchte. Ich sehe hier halt eher die Gefahr, schon früh die Karrierekante zu erreichen.
18.02.2021, 17:13
Ich denke man hat in GK mit aufstrebenden Rechtsgebieten zu tun (SGB V etc.). Man könnte nach Erfahrung in der GKV immer noch selbstständiger Rechtsanwalt werden und sich dann mittels der Kontakte einen neuen Mandantenstamm bei den Krankenhäusern aufbauen. Potential hat das Rechtsgebiet jedenfalls.
Das Fehlen von Anerkennung ist nicht DAS Problem.
Mein Problem wäre, dass man nach 7 Jahren Ausbildung mit relativ wenig Gehalt rumdümpelt.
Das Fehlen von Anerkennung ist nicht DAS Problem.
Mein Problem wäre, dass man nach 7 Jahren Ausbildung mit relativ wenig Gehalt rumdümpelt.
18.02.2021, 19:38
Krankenversicherung ist halt ein Job für 2 x a. Aufstieg unwahrscheinlich. Damit kann sich 2 x a am besten arrangieren. 1 x b kann als PJ noch über 70 k verdienen.
18.02.2021, 19:39
Wenn man später irgendwo als Anwalt für Medizinrecht einsteigen will ist das doch ganz okay zum Start ins Berufsleben.
18.02.2021, 19:41
Wer braucht schon einen FA Titel?