01.02.2021, 15:15
Ist denn hier jemand Partner in einer mittelständischen Kanzlei (oder hat entsprechende Freunde/Bekannte) und kann mal etwas über die Gewinnentnahme berichten (dass das nicht verallgemeinerungsfähig ist, ist klar)?
01.02.2021, 15:26
(01.02.2021, 15:15)Gast schrieb: Ist denn hier jemand Partner in einer mittelständischen Kanzlei (oder hat entsprechende Freunde/Bekannte) und kann mal etwas über die Gewinnentnahme berichten (dass das nicht verallgemeinerungsfähig ist, ist klar)?
Kumpel von mir ist Partner in einer Kanzlei mit 15 Berufsträgern und 7 Partnern. Jeder Partner kommt auf monatlich um die 15000 EURO; also eher beschaulich.
02.02.2021, 08:36
(01.02.2021, 15:26)Gast 44 schrieb:(01.02.2021, 15:15)Gast schrieb: Ist denn hier jemand Partner in einer mittelständischen Kanzlei (oder hat entsprechende Freunde/Bekannte) und kann mal etwas über die Gewinnentnahme berichten (dass das nicht verallgemeinerungsfähig ist, ist klar)?
Kumpel von mir ist Partner in einer Kanzlei mit 15 Berufsträgern und 7 Partnern. Jeder Partner kommt auf monatlich um die 15000 EURO; also eher beschaulich.
Na ja, kommt ja auch auf die Modalitäten an (Arbeitszeiten, Kfz wird über die Kanzlei laufen usw.). Wenn die stimmen, ist man mit 15.000 (brutto) monatlich vielleicht kein Spitzenverdiener, kann aber grds ein gehobenes Mittelstandsleben führen, in dem zB die Frau auch nicht zwingend arbeiten muss.
02.02.2021, 10:03
(02.02.2021, 08:36)Gast schrieb:(01.02.2021, 15:26)Gast 44 schrieb:(01.02.2021, 15:15)Gast schrieb: Ist denn hier jemand Partner in einer mittelständischen Kanzlei (oder hat entsprechende Freunde/Bekannte) und kann mal etwas über die Gewinnentnahme berichten (dass das nicht verallgemeinerungsfähig ist, ist klar)?
Kumpel von mir ist Partner in einer Kanzlei mit 15 Berufsträgern und 7 Partnern. Jeder Partner kommt auf monatlich um die 15000 EURO; also eher beschaulich.
Na ja, kommt ja auch auf die Modalitäten an (Arbeitszeiten, Kfz wird über die Kanzlei laufen usw.). Wenn die stimmen, ist man mit 15.000 (brutto) monatlich vielleicht kein Spitzenverdiener, kann aber grds ein gehobenes Mittelstandsleben führen, in dem zB die Frau auch nicht zwingend arbeiten muss.
Ich finde die Vorstelllung etwas befremdliche, dass man mit einem Bruttogehalt von 15.000 € ein "gehobenes Mittelstandsleben" führt. 15.000 € sind fast auf den Kopf doppelt soviel wie das durchschnittliche Einkommen im Jahr 2020. Je nach Steuermodell kommen dabei so knapp 8.000 - 9.000 € Netto raus. Natürlich gibt es Leute die noch deutlich mehr verdienen. Aber meiner Meinung nach gehört man mit dem Gehalt absolut zur Oberschicht, auch wenn das letztlich Definitionssache ist.
02.02.2021, 10:25
(02.02.2021, 10:03)Gast schrieb:(02.02.2021, 08:36)Gast schrieb:(01.02.2021, 15:26)Gast 44 schrieb:(01.02.2021, 15:15)Gast schrieb: Ist denn hier jemand Partner in einer mittelständischen Kanzlei (oder hat entsprechende Freunde/Bekannte) und kann mal etwas über die Gewinnentnahme berichten (dass das nicht verallgemeinerungsfähig ist, ist klar)?
Kumpel von mir ist Partner in einer Kanzlei mit 15 Berufsträgern und 7 Partnern. Jeder Partner kommt auf monatlich um die 15000 EURO; also eher beschaulich.
Na ja, kommt ja auch auf die Modalitäten an (Arbeitszeiten, Kfz wird über die Kanzlei laufen usw.). Wenn die stimmen, ist man mit 15.000 (brutto) monatlich vielleicht kein Spitzenverdiener, kann aber grds ein gehobenes Mittelstandsleben führen, in dem zB die Frau auch nicht zwingend arbeiten muss.
Ich finde die Vorstelllung etwas befremdliche, dass man mit einem Bruttogehalt von 15.000 € ein "gehobenes Mittelstandsleben" führt. 15.000 € sind fast auf den Kopf doppelt soviel wie das durchschnittliche Einkommen im Jahr 2020. Je nach Steuermodell kommen dabei so knapp 8.000 - 9.000 € Netto raus. Natürlich gibt es Leute die noch deutlich mehr verdienen. Aber meiner Meinung nach gehört man mit dem Gehalt absolut zur Oberschicht, auch wenn das letztlich Definitionssache ist.
Klar, für jemanden, der 2.000 EUR netto pro Monat verdient, mag sich das ein wenig zynisch anhören (s. z.B. auch die Debatte um die Merz-Äußerung). Sieht man sich aber mal die Lebensrealität an, liegt der (Allein-)Verdiener mit 15.000 EUR brutto wohl deutlich näher an dem, was man gemeinhin als "Mittelstandsleben" ansieht: Er muss i.d.R. (bis zur Rente) arbeiten, hat vielleicht ein Haus in einem Vorort/Speckgürtel, 1-2 Kfz, zumindest falls es eine Familie gibt, 1-2 mehr oder weniger "normale" Urlaube pro Jahr. Zusätzlich wird derjenige ggf. etwas mehr auf die Seite legen können und sinkt dann im Ruhestand nicht in die Alterarmut (muss er andererseits aber auch, weil die Renenlücke bei großen Einkommen viel gravierender ist). Zusätzlich gibt es den "Luxus", dass eben die Frau bei den Kindern zuhause bleiben kann, ohne dass es finanziell deswegen eng wird. Vergleicht man das aber z.B. mit einer Doppelverdiener-Ehe aus zwei Staatsdienern (im entsprechenden Alter, beide dann vielleicht A14/R1 auf höherer Erfahrungsstufe oder sogar R2, wir vergleichen hier ja durchaus "erfolgreiche" Personen), dann kommen die zusammen ca. auch auf EUR 8.000,00 netto und die Altervorsorge ist gesichert. Dieses Ehepaar würde sich aber ganz bestimmt nicht zur "Oberschicht" zählen. Das Schlimme ist eher, dass sich dieses "normale" Leben heute normale Angestellte kaum mehr leisten können, zumindest dort nicht, wo Wohnen teuer ist.
02.02.2021, 10:37
Vor nicht all zu langer Zeit war hier im Forum das GK-Associate Gehalt von 120k das Maß der Dinge.
Nun sind schon 180k Partner-Gehalt einer kleineren Kanzlei zu wenig.
Nun sind schon 180k Partner-Gehalt einer kleineren Kanzlei zu wenig.
02.02.2021, 10:39
15.000€ in den ersten Berufsjahren dürfte selbst für einen Großteil aller Jura-Absolventen höchst unrealistisch sein. Mein Chef verdient nach 15 Berufsjahren (Unternehmen) gerade einmal knapp 12.000€ pro Monat.
Als RA kann man solche Werte natürlich erreichen - garantiert sind sie aber nicht. Schaut man sich mal die Erhebungen von den Versorgungswerken an, dürfte ein Großteil weit entfernt von solchen Werten sein. Insofern wäre es weiterhin spannenden, wenn hier (ebenfalls) realisitische Gehaltsentwicklungen gepostet werden.
Als RA kann man solche Werte natürlich erreichen - garantiert sind sie aber nicht. Schaut man sich mal die Erhebungen von den Versorgungswerken an, dürfte ein Großteil weit entfernt von solchen Werten sein. Insofern wäre es weiterhin spannenden, wenn hier (ebenfalls) realisitische Gehaltsentwicklungen gepostet werden.
02.02.2021, 10:45
(02.02.2021, 10:25)Gast schrieb:(02.02.2021, 10:03)Gast schrieb:(02.02.2021, 08:36)Gast schrieb:(01.02.2021, 15:26)Gast 44 schrieb:(01.02.2021, 15:15)Gast schrieb: Ist denn hier jemand Partner in einer mittelständischen Kanzlei (oder hat entsprechende Freunde/Bekannte) und kann mal etwas über die Gewinnentnahme berichten (dass das nicht verallgemeinerungsfähig ist, ist klar)?
Kumpel von mir ist Partner in einer Kanzlei mit 15 Berufsträgern und 7 Partnern. Jeder Partner kommt auf monatlich um die 15000 EURO; also eher beschaulich.
Na ja, kommt ja auch auf die Modalitäten an (Arbeitszeiten, Kfz wird über die Kanzlei laufen usw.). Wenn die stimmen, ist man mit 15.000 (brutto) monatlich vielleicht kein Spitzenverdiener, kann aber grds ein gehobenes Mittelstandsleben führen, in dem zB die Frau auch nicht zwingend arbeiten muss.
Ich finde die Vorstelllung etwas befremdliche, dass man mit einem Bruttogehalt von 15.000 € ein "gehobenes Mittelstandsleben" führt. 15.000 € sind fast auf den Kopf doppelt soviel wie das durchschnittliche Einkommen im Jahr 2020. Je nach Steuermodell kommen dabei so knapp 8.000 - 9.000 € Netto raus. Natürlich gibt es Leute die noch deutlich mehr verdienen. Aber meiner Meinung nach gehört man mit dem Gehalt absolut zur Oberschicht, auch wenn das letztlich Definitionssache ist.
Klar, für jemanden, der 2.000 EUR netto pro Monat verdient, mag sich das ein wenig zynisch anhören (s. z.B. auch die Debatte um die Merz-Äußerung). Sieht man sich aber mal die Lebensrealität an, liegt der (Allein-)Verdiener mit 15.000 EUR brutto wohl deutlich näher an dem, was man gemeinhin als "Mittelstandsleben" ansieht: Er muss i.d.R. (bis zur Rente) arbeiten, hat vielleicht ein Haus in einem Vorort/Speckgürtel, 1-2 Kfz, zumindest falls es eine Familie gibt, 1-2 mehr oder weniger "normale" Urlaube pro Jahr. Zusätzlich wird derjenige ggf. etwas mehr auf die Seite legen können und sinkt dann im Ruhestand nicht in die Alterarmut (muss er andererseits aber auch, weil die Renenlücke bei großen Einkommen viel gravierender ist). Zusätzlich gibt es den "Luxus", dass eben die Frau bei den Kindern zuhause bleiben kann, ohne dass es finanziell deswegen eng wird. Vergleicht man das aber z.B. mit einer Doppelverdiener-Ehe aus zwei Staatsdienern (im entsprechenden Alter, beide dann vielleicht A14/R1 auf höherer Erfahrungsstufe oder sogar R2, wir vergleichen hier ja durchaus "erfolgreiche" Personen), dann kommen die zusammen ca. auch auf EUR 8.000,00 netto und die Altervorsorge ist gesichert. Dieses Ehepaar würde sich aber ganz bestimmt nicht zur "Oberschicht" zählen. Das Schlimme ist eher, dass sich dieses "normale" Leben heute normale Angestellte kaum mehr leisten können, zumindest dort nicht, wo Wohnen teuer ist.
Letztlich argumentierst du doch damit, dass das von dir geschilderte "normale" Leben nicht zur Oberschicht gehört, weil man sich früher mit einem vergleichbaren Einkommen mehr leisten konnte. Die Realität sieht aber nunmal anders aus, weshalb dein Argument meines Erachtens nach einfach nicht zieht. Wer als Alleinverdiener ein Haus im Speckgürtel, 1-2 KFZ, Urlaube und Altersvorsorge (wohlgemerkt für sich und einen etwaigen Partner/Partnerin) unter einen Hut bekommt gehört ganz eindeutig nicht zur Mittelschicht. Was fehlt denn deiner Meinung nach noch dazu um mit so einem Leben der grässlichen Mittelschicht zu entkommen?
02.02.2021, 11:00
(02.02.2021, 10:39)Egon schrieb: 15.000€ in den ersten Berufsjahren dürfte selbst für einen Großteil aller Jura-Absolventen höchst unrealistisch sein. Mein Chef verdient nach 15 Berufsjahren (Unternehmen) gerade einmal knapp 12.000€ pro Monat.
Als RA kann man solche Werte natürlich erreichen - garantiert sind sie aber nicht. Schaut man sich mal die Erhebungen von den Versorgungswerken an, dürfte ein Großteil weit entfernt von solchen Werten sein. Insofern wäre es weiterhin spannenden, wenn hier (ebenfalls) realisitische Gehaltsentwicklungen gepostet werden.
Ab wann sind den Gehaltsentwicklungen realistisch? In meinem Kollegenkreis finden sich vier Modelle vorrangig nach knapp 5 Jahren:
Einstieg bei knapp 50, jetzt so 80.
Einstieg in GK, jetzt Unternehmen mit knapp 100.
Einstieg GK oder Boutique, jetzt Boutique im Bereich 100-140.
Einstieg GK, jetzt Richter.
02.02.2021, 11:06
(02.02.2021, 10:45)Gast schrieb:(02.02.2021, 10:25)Gast schrieb:(02.02.2021, 10:03)Gast schrieb:(02.02.2021, 08:36)Gast schrieb:(01.02.2021, 15:26)Gast 44 schrieb: Kumpel von mir ist Partner in einer Kanzlei mit 15 Berufsträgern und 7 Partnern. Jeder Partner kommt auf monatlich um die 15000 EURO; also eher beschaulich.
Na ja, kommt ja auch auf die Modalitäten an (Arbeitszeiten, Kfz wird über die Kanzlei laufen usw.). Wenn die stimmen, ist man mit 15.000 (brutto) monatlich vielleicht kein Spitzenverdiener, kann aber grds ein gehobenes Mittelstandsleben führen, in dem zB die Frau auch nicht zwingend arbeiten muss.
Ich finde die Vorstelllung etwas befremdliche, dass man mit einem Bruttogehalt von 15.000 € ein "gehobenes Mittelstandsleben" führt. 15.000 € sind fast auf den Kopf doppelt soviel wie das durchschnittliche Einkommen im Jahr 2020. Je nach Steuermodell kommen dabei so knapp 8.000 - 9.000 € Netto raus. Natürlich gibt es Leute die noch deutlich mehr verdienen. Aber meiner Meinung nach gehört man mit dem Gehalt absolut zur Oberschicht, auch wenn das letztlich Definitionssache ist.
Klar, für jemanden, der 2.000 EUR netto pro Monat verdient, mag sich das ein wenig zynisch anhören (s. z.B. auch die Debatte um die Merz-Äußerung). Sieht man sich aber mal die Lebensrealität an, liegt der (Allein-)Verdiener mit 15.000 EUR brutto wohl deutlich näher an dem, was man gemeinhin als "Mittelstandsleben" ansieht: Er muss i.d.R. (bis zur Rente) arbeiten, hat vielleicht ein Haus in einem Vorort/Speckgürtel, 1-2 Kfz, zumindest falls es eine Familie gibt, 1-2 mehr oder weniger "normale" Urlaube pro Jahr. Zusätzlich wird derjenige ggf. etwas mehr auf die Seite legen können und sinkt dann im Ruhestand nicht in die Alterarmut (muss er andererseits aber auch, weil die Renenlücke bei großen Einkommen viel gravierender ist). Zusätzlich gibt es den "Luxus", dass eben die Frau bei den Kindern zuhause bleiben kann, ohne dass es finanziell deswegen eng wird. Vergleicht man das aber z.B. mit einer Doppelverdiener-Ehe aus zwei Staatsdienern (im entsprechenden Alter, beide dann vielleicht A14/R1 auf höherer Erfahrungsstufe oder sogar R2, wir vergleichen hier ja durchaus "erfolgreiche" Personen), dann kommen die zusammen ca. auch auf EUR 8.000,00 netto und die Altervorsorge ist gesichert. Dieses Ehepaar würde sich aber ganz bestimmt nicht zur "Oberschicht" zählen. Das Schlimme ist eher, dass sich dieses "normale" Leben heute normale Angestellte kaum mehr leisten können, zumindest dort nicht, wo Wohnen teuer ist.
Letztlich argumentierst du doch damit, dass das von dir geschilderte "normale" Leben nicht zur Oberschicht gehört, weil man sich früher mit einem vergleichbaren Einkommen mehr leisten konnte. Die Realität sieht aber nunmal anders aus, weshalb dein Argument meines Erachtens nach einfach nicht zieht. Wer als Alleinverdiener ein Haus im Speckgürtel, 1-2 KFZ, Urlaube und Altersvorsorge (wohlgemerkt für sich und einen etwaigen Partner/Partnerin) unter einen Hut bekommt gehört ganz eindeutig nicht zur Mittelschicht. Was fehlt denn deiner Meinung nach noch dazu um mit so einem Leben der grässlichen Mittelschicht zu entkommen?
eine Yacht