27.04.2021, 09:57
Dieses Intensivbettennargument ist unerträglich. Jeder, der sich eine Karte mit Darstellung der Landkreise anschaut wird sehen, dass in kaum einem Landkreis die Stationen mit Covid-Patienten gefüllt sind. Das ist wichtig, denn der Eindruck, den eine Vielzahl von Menschen jetzt haben ist, dass die Intensivstationen sonst nur gering ausgelastet sind, wegen Covid aber der Erstickungstod droht weil es nicht genug Betten gibt. Die Wahrheit ist, dass es grundsätzlich für solche Situationen nicht genug Betten gibt! Und nicht nur das: Die Politik hat den gesamten Sommer 2020 verschlafen, nichts unternommen um die Anzahl der Betten zu steigern und erfahrene Pflegekräfte zu Intensivpflegern zu schulen. Man kann gar nicht oft genug sagen, in welchem Ausmaß hier versagt worden ist.
Natürlich kann man jetzt sagen, nun ja, die Covid-Kranken sind der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt und deshalb müssen wir jetzt die Freiheitsrechte des gesamten Volkes einschränken. Das natürlich fabelhaft für die Verantwortungsträger: Wir versagen zuerst, und nehmen dann den Bürgern ihre unveräußerliche Freiheit und argumentieren dann moralisch, denn jeder der kritisch ist, ist ein "Leugner" und "rechts" und "will andere sterben sehen".
Wer diese Widersprüche nicht sehen will, macht sich nur zum Handlanger dieses Versagens. Das steht jedem frei. Jeder aber, der Jura studiert hat sollte eigentlich verstanden haben, dass unsere Verfassungsordnung von der Freiheit ausgeht und dieser nicht des Adjektive wie "sichere" oder "ungefährliche" voranstellt.
Nach 14 Monaten hat keiner einen Anspruch, nicht von anderen angesteckt zu werden. Es hat auch keiner einen Anspruch, nicht an einer bestimmten Krankheit zu sterben, sei sie seit einem Jahr in der Welt oder seit tausend. Diese Aussagen, die vor zwei Jahren für jedermann selbstverständlich gewesen wären und keine Diskussion provoziert hätten, sind auf einmal umstritten.
Natürlich kann man jetzt sagen, nun ja, die Covid-Kranken sind der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt und deshalb müssen wir jetzt die Freiheitsrechte des gesamten Volkes einschränken. Das natürlich fabelhaft für die Verantwortungsträger: Wir versagen zuerst, und nehmen dann den Bürgern ihre unveräußerliche Freiheit und argumentieren dann moralisch, denn jeder der kritisch ist, ist ein "Leugner" und "rechts" und "will andere sterben sehen".
Wer diese Widersprüche nicht sehen will, macht sich nur zum Handlanger dieses Versagens. Das steht jedem frei. Jeder aber, der Jura studiert hat sollte eigentlich verstanden haben, dass unsere Verfassungsordnung von der Freiheit ausgeht und dieser nicht des Adjektive wie "sichere" oder "ungefährliche" voranstellt.
Nach 14 Monaten hat keiner einen Anspruch, nicht von anderen angesteckt zu werden. Es hat auch keiner einen Anspruch, nicht an einer bestimmten Krankheit zu sterben, sei sie seit einem Jahr in der Welt oder seit tausend. Diese Aussagen, die vor zwei Jahren für jedermann selbstverständlich gewesen wären und keine Diskussion provoziert hätten, sind auf einmal umstritten.
27.04.2021, 10:06
(27.04.2021, 09:52)Gast schrieb:(27.04.2021, 08:22)Gast schrieb: Bin dafür, dass jeder, der einen Lockdown und ähnliche Verbote beklatschend fordert, die gleichen Gehaltseinbuße wie die von den Verboten betroffenen Gewerbetreibenden aus SOLIDARITÄT hinnehmen. Das hierdurch eingenommene Geld investieren wir dann in unser Gesundheitssystem.Die niedrigen Fallzahlen in ostasiatischen Ländern wie Taiwan und Südkorea hängt ganz unzweifelhaft mit Angst zusammen. Angst, dass eine Pandemie dort nochmal so läuft wie SARS in 2003. Deswegen waren die Länder auf der einen Seite wesentlich besser vorbereitet und sind auf der anderen Seite bereit, starke Grundrechtseingriffe schon beim Verdacht auf eine Infektion hinzunehmen. Das wiederum führt dann dazu, dass die Menschen dort alle an einem Strang ziehen, um Zustände wie sie hier herrschen, zu vermeiden.
Wir haben nämlich das Problem, das diejenigen, die am wenigsten von diesen Verboten betroffen sind, am lautesten nach Verschärfungen rufen und damit Handeln und Verantwortung in eklatanter Weise auseinander fallen.
Alternativ lernen wir aus dem Ausland von denjenigen, die besser durch die Pandemie gekommen sind wie insb. Ostasien. Dass deren niedrige Fallzahlen mit ihrer niedrigen Anzahl von Tests zusammenhängt, dürfte schwer zu leugnen sein.
PS: Arbeitet an euren Ängsten.
Der Lockdown in Deutschland ist ja nur deswegen das Mittel der Wahl, weil sich bei niedrigeren Zahlen niemand getraut hat, einmal richtig dazwischen zu hauen. Menschen mit Verdacht auf eine Infektion konsequent abzusondern und zu überwachen, wie das in Ostasien passiert. Menschen auch stumpf das Reisen zu verbieten. Betriebe zu schließen, sobald dort irgendwo auch nur ein Infektionsverdacht vorliegt. Und als Mitglied der Gesellschaft auch bereit zu sein, andere, die sich nicht an die Regeln halten, konsequent bei den Behörden zu melden.
Eine solche gemeinsame Anstrengung funktioniert hier aktuell leider nicht. Die Politik will es allen Recht machen, weswegen nichts halbes und nichts ganzes raus kommt. Hier sind seit fast einem Jahr die Gastro-Betriebe geschlossen, sogar im völlig unproblematischen Außenbereich. Dafür diskutieren wir mindestens genauso lange über den Datenschutz bei der Corona-App oder Luca. In Taiwan und Südkorea wirst Du einfach über die Sim geortet. Wir laufen hier und in anderen europäischen Staaten einfach seit einem Jahr der Entwicklung hinterher, weil wir es nach dem ersten Lockdown nicht konsequent durchgezogen haben, Menschen nicht bereit waren, sich an Quarantäne-Regelungen zu halten oder auf Partys zu verzichten.
Deswegen müssen jetzt die Maßnahmen immer härter werden, um möglichst viele Leben zu retten. Das ist aus der tagespolitischen Sicht meiner Meinung nach richtig, weil es anders nicht mehr funktioniert. Aber es ist natürlich ein Folgefehler. Da die Politik den Menschen anfangs nicht zu schwere Grundrechtseingriffe zumuten wollte, muss sie jetzt zur Methode Holzhammer greifen, um noch irgendwie das Schlimmste zu verhindern. Der Vergleich mit Ostasien ist deswegen aus heutiger Sicht unlauter, weil wir an völlig unterschiedlichen Punkten in der Entwicklung sind. Es ist aber ein gutes Beispiel für das nächste mal (und es wird ein nächstes mal geben), den Umgang mit einer Pandemie frühzeitig in die richtigen Bahnen zu lenken.
Ich sehe es ähnlich, aber etwas negativer. Die Politik will so wenig Wählerstimmen wie möglich verlieren. Das hat auch das CDU/CSU Geschachere um den Kanzlerkandidaten gezeigt, auch wenn es da nicht um die - deutlich wichtigere - Pandemie ging. Stattdessen wochenlanges Bestreben um den Machterhalt.
Auch die MP, in deren Ländern dieses oder letztes Jahr Landtagswahlen waren oder anstehen, habe immer wieder deutlich gezeigt, dass man sich mit harten Maßnahmen schwertut. Lieber alles als Modellregion oder Sonderfall deklarieren. Wenn man sich den Kuhhandel bei den Beratungen anschaut, merkt man, wie wenig das trotz der katastrophalen Lage von wissenschaftlich sinnvollen Lösungen und Durchsetzungskraft geprägt ist. Da gibt dann der Eine nach, dass Schulschließungen "schon" bei einer Inzidenz von 165 erfolgen dürfen, wenn dafür der Beginn der Ausgangssperre von 21 auf 22 Uhr nach hinten verlegt wird

27.04.2021, 10:18
(27.04.2021, 09:52)Gast schrieb:(27.04.2021, 08:22)Gast schrieb: Bin dafür, dass jeder, der einen Lockdown und ähnliche Verbote beklatschend fordert, die gleichen Gehaltseinbuße wie die von den Verboten betroffenen Gewerbetreibenden aus SOLIDARITÄT hinnehmen. Das hierdurch eingenommene Geld investieren wir dann in unser Gesundheitssystem.Die niedrigen Fallzahlen in ostasiatischen Ländern wie Taiwan und Südkorea hängt ganz unzweifelhaft mit Angst zusammen. Angst, dass eine Pandemie dort nochmal so läuft wie SARS in 2003. Deswegen waren die Länder auf der einen Seite wesentlich besser vorbereitet und sind auf der anderen Seite bereit, starke Grundrechtseingriffe schon beim Verdacht auf eine Infektion hinzunehmen. Das wiederum führt dann dazu, dass die Menschen dort alle an einem Strang ziehen, um Zustände wie sie hier herrschen, zu vermeiden.
Wir haben nämlich das Problem, das diejenigen, die am wenigsten von diesen Verboten betroffen sind, am lautesten nach Verschärfungen rufen und damit Handeln und Verantwortung in eklatanter Weise auseinander fallen.
Alternativ lernen wir aus dem Ausland von denjenigen, die besser durch die Pandemie gekommen sind wie insb. Ostasien. Dass deren niedrige Fallzahlen mit ihrer niedrigen Anzahl von Tests zusammenhängt, dürfte schwer zu leugnen sein.
PS: Arbeitet an euren Ängsten.
Der Lockdown in Deutschland ist ja nur deswegen das Mittel der Wahl, weil sich bei niedrigeren Zahlen niemand getraut hat, einmal richtig dazwischen zu hauen. Menschen mit Verdacht auf eine Infektion konsequent abzusondern und zu überwachen, wie das in Ostasien passiert. Menschen auch stumpf das Reisen zu verbieten. Betriebe zu schließen, sobald dort irgendwo auch nur ein Infektionsverdacht vorliegt. Und als Mitglied der Gesellschaft auch bereit zu sein, andere, die sich nicht an die Regeln halten, konsequent bei den Behörden zu melden.
Eine solche gemeinsame Anstrengung funktioniert hier aktuell leider nicht. Die Politik will es allen Recht machen, weswegen nichts halbes und nichts ganzes raus kommt. Hier sind seit fast einem Jahr die Gastro-Betriebe geschlossen, sogar im völlig unproblematischen Außenbereich. Dafür diskutieren wir mindestens genauso lange über den Datenschutz bei der Corona-App oder Luca. In Taiwan und Südkorea wirst Du einfach über die Sim geortet. Wir laufen hier und in anderen europäischen Staaten einfach seit einem Jahr der Entwicklung hinterher, weil wir es nach dem ersten Lockdown nicht konsequent durchgezogen haben, Menschen nicht bereit waren, sich an Quarantäne-Regelungen zu halten oder auf Partys zu verzichten.
Deswegen müssen jetzt die Maßnahmen immer härter werden, um möglichst viele Leben zu retten. Das ist aus der tagespolitischen Sicht meiner Meinung nach richtig, weil es anders nicht mehr funktioniert. Aber es ist natürlich ein Folgefehler. Da die Politik den Menschen anfangs nicht zu schwere Grundrechtseingriffe zumuten wollte, muss sie jetzt zur Methode Holzhammer greifen, um noch irgendwie das Schlimmste zu verhindern. Der Vergleich mit Ostasien ist deswegen aus heutiger Sicht unlauter, weil wir an völlig unterschiedlichen Punkten in der Entwicklung sind. Es ist aber ein gutes Beispiel für das nächste mal (und es wird ein nächstes mal geben), den Umgang mit einer Pandemie frühzeitig in die richtigen Bahnen zu lenken.
Dem würde ich noch Folgendes hinzufügen:
Länder wie Australien, Neuseeland und ostasiatische Länder wie Japan zeigen vor allem, dass ein Mittel besonders effektiv ist: rigorose Grenzkontrollen. Hätte DE bereits Januar oder Februar 2020 entweder zusammen mit der EU oder bei europäischen Unwillen die Grenzen geschlossen und nur nach zweiwöchiger Quarantäne, wenn überhaupt, die Einreise ermöglicht, hätte eine großflächige Einschleppung des Virus nicht stattfinden können.
Die faktischen Folgen einer Grenzschließung sind deutlich geringer als diejenigen, die wir seit x Monaten wegen halbherziger Regelungen sehen.
Unser Dogma der offenen Grenzen hat uns von Anfang an dazu verdammt, der Pandemie stets nur hinterherzurennen. Auch wenn manche es nicht wahrhaben wollen, dass ein effektiver Grenzschutz elementar wichtig für ein funktionierenden Rechtsstaat ist.
27.04.2021, 10:28
(27.04.2021, 10:18)Gast schrieb:(27.04.2021, 09:52)Gast schrieb:(27.04.2021, 08:22)Gast schrieb: Bin dafür, dass jeder, der einen Lockdown und ähnliche Verbote beklatschend fordert, die gleichen Gehaltseinbuße wie die von den Verboten betroffenen Gewerbetreibenden aus SOLIDARITÄT hinnehmen. Das hierdurch eingenommene Geld investieren wir dann in unser Gesundheitssystem.Die niedrigen Fallzahlen in ostasiatischen Ländern wie Taiwan und Südkorea hängt ganz unzweifelhaft mit Angst zusammen. Angst, dass eine Pandemie dort nochmal so läuft wie SARS in 2003. Deswegen waren die Länder auf der einen Seite wesentlich besser vorbereitet und sind auf der anderen Seite bereit, starke Grundrechtseingriffe schon beim Verdacht auf eine Infektion hinzunehmen. Das wiederum führt dann dazu, dass die Menschen dort alle an einem Strang ziehen, um Zustände wie sie hier herrschen, zu vermeiden.
Wir haben nämlich das Problem, das diejenigen, die am wenigsten von diesen Verboten betroffen sind, am lautesten nach Verschärfungen rufen und damit Handeln und Verantwortung in eklatanter Weise auseinander fallen.
Alternativ lernen wir aus dem Ausland von denjenigen, die besser durch die Pandemie gekommen sind wie insb. Ostasien. Dass deren niedrige Fallzahlen mit ihrer niedrigen Anzahl von Tests zusammenhängt, dürfte schwer zu leugnen sein.
PS: Arbeitet an euren Ängsten.
Der Lockdown in Deutschland ist ja nur deswegen das Mittel der Wahl, weil sich bei niedrigeren Zahlen niemand getraut hat, einmal richtig dazwischen zu hauen. Menschen mit Verdacht auf eine Infektion konsequent abzusondern und zu überwachen, wie das in Ostasien passiert. Menschen auch stumpf das Reisen zu verbieten. Betriebe zu schließen, sobald dort irgendwo auch nur ein Infektionsverdacht vorliegt. Und als Mitglied der Gesellschaft auch bereit zu sein, andere, die sich nicht an die Regeln halten, konsequent bei den Behörden zu melden.
Eine solche gemeinsame Anstrengung funktioniert hier aktuell leider nicht. Die Politik will es allen Recht machen, weswegen nichts halbes und nichts ganzes raus kommt. Hier sind seit fast einem Jahr die Gastro-Betriebe geschlossen, sogar im völlig unproblematischen Außenbereich. Dafür diskutieren wir mindestens genauso lange über den Datenschutz bei der Corona-App oder Luca. In Taiwan und Südkorea wirst Du einfach über die Sim geortet. Wir laufen hier und in anderen europäischen Staaten einfach seit einem Jahr der Entwicklung hinterher, weil wir es nach dem ersten Lockdown nicht konsequent durchgezogen haben, Menschen nicht bereit waren, sich an Quarantäne-Regelungen zu halten oder auf Partys zu verzichten.
Deswegen müssen jetzt die Maßnahmen immer härter werden, um möglichst viele Leben zu retten. Das ist aus der tagespolitischen Sicht meiner Meinung nach richtig, weil es anders nicht mehr funktioniert. Aber es ist natürlich ein Folgefehler. Da die Politik den Menschen anfangs nicht zu schwere Grundrechtseingriffe zumuten wollte, muss sie jetzt zur Methode Holzhammer greifen, um noch irgendwie das Schlimmste zu verhindern. Der Vergleich mit Ostasien ist deswegen aus heutiger Sicht unlauter, weil wir an völlig unterschiedlichen Punkten in der Entwicklung sind. Es ist aber ein gutes Beispiel für das nächste mal (und es wird ein nächstes mal geben), den Umgang mit einer Pandemie frühzeitig in die richtigen Bahnen zu lenken.
Dem würde ich noch Folgendes hinzufügen:
Länder wie Australien, Neuseeland und ostasiatische Länder wie Japan zeigen vor allem, dass ein Mittel besonders effektiv ist: rigorose Grenzkontrollen. Hätte DE bereits Januar oder Februar 2020 entweder zusammen mit der EU oder bei europäischen Unwillen die Grenzen geschlossen und nur nach zweiwöchiger Quarantäne, wenn überhaupt, die Einreise ermöglicht, hätte eine großflächige Einschleppung des Virus nicht stattfinden können.
Die faktischen Folgen einer Grenzschließung sind deutlich geringer als diejenigen, die wir seit x Monaten wegen halbherziger Regelungen sehen.
Unser Dogma der offenen Grenzen hat uns von Anfang an dazu verdammt, der Pandemie stets nur hinterherzurennen. Auch wenn manche es nicht wahrhaben wollen, dass ein effektiver Grenzschutz elementar wichtig für ein funktionierenden Rechtsstaat ist.
Ist leichter gefordert als umgesetzt. Wir sind halt keine Insel und viele Deutsche arbeiten / leben im angrenzenden Ausland und anders herum.
Bei der Pandemiebewältigung muss man sagen, dass unsere Grundrechte einfach im Weg sind. Wenn sie so schwach wären wie in manch asiatischem Land, dann hätte der Staat von Anfang an viel mehr durchgreifen können und wir würden hier nicht ewig rumeiern. Sobald die Werte ja auch nur minimal besser werden heißt es schließlich direkt: öffnen öffnen öffnen
Aber sonst sind unsere Grundrechte halt ziemlich super, daher kann man sie nun auch nicht wirklich verteufeln. Läuft halt deshalb nur einfach derzeit blöd für uns.
27.04.2021, 10:33
Die Verfassung und ihre Grundwerte müssen auch in Krisenzeiten Bestand haben.
27.04.2021, 10:34
Es war übrigens die AfD als einzige im Bundestag vertretene Partei, die bereits Mitte Februar Grenzschließungen forderte, um ein Einschleppen nach Europa und DE zu verhindern.
Kann mich noch gut an die entsprechenden Bundestagsdebatten erinnern, wo Frau Weidel für ein derartiges Statement von versammelter Mannschaft ausgelacht wurde; ihre Forderung wurde mit Verharmlosungen und Relativierungen beantwortet ("nur ein Schnupfen", "Grippe ist schlimmer").
Aber naja, immerhin hat man keine gemeinsame Sache mit den Blaubraunen gemacht, dass ist ja auch sehr viel wert. Kemmerich 2.0 gerade noch einmal verhindert.
Kann mich noch gut an die entsprechenden Bundestagsdebatten erinnern, wo Frau Weidel für ein derartiges Statement von versammelter Mannschaft ausgelacht wurde; ihre Forderung wurde mit Verharmlosungen und Relativierungen beantwortet ("nur ein Schnupfen", "Grippe ist schlimmer").
Aber naja, immerhin hat man keine gemeinsame Sache mit den Blaubraunen gemacht, dass ist ja auch sehr viel wert. Kemmerich 2.0 gerade noch einmal verhindert.
27.04.2021, 10:38
(27.04.2021, 10:18)Gast schrieb:Naja, das ist jetzt natürlich ein bisschen quatschig (bin derjenige, auf dessen Post Du dich beziehst).(27.04.2021, 09:52)Gast schrieb:(27.04.2021, 08:22)Gast schrieb: Bin dafür, dass jeder, der einen Lockdown und ähnliche Verbote beklatschend fordert, die gleichen Gehaltseinbuße wie die von den Verboten betroffenen Gewerbetreibenden aus SOLIDARITÄT hinnehmen. Das hierdurch eingenommene Geld investieren wir dann in unser Gesundheitssystem.Die niedrigen Fallzahlen in ostasiatischen Ländern wie Taiwan und Südkorea hängt ganz unzweifelhaft mit Angst zusammen. Angst, dass eine Pandemie dort nochmal so läuft wie SARS in 2003. Deswegen waren die Länder auf der einen Seite wesentlich besser vorbereitet und sind auf der anderen Seite bereit, starke Grundrechtseingriffe schon beim Verdacht auf eine Infektion hinzunehmen. Das wiederum führt dann dazu, dass die Menschen dort alle an einem Strang ziehen, um Zustände wie sie hier herrschen, zu vermeiden.
Wir haben nämlich das Problem, das diejenigen, die am wenigsten von diesen Verboten betroffen sind, am lautesten nach Verschärfungen rufen und damit Handeln und Verantwortung in eklatanter Weise auseinander fallen.
Alternativ lernen wir aus dem Ausland von denjenigen, die besser durch die Pandemie gekommen sind wie insb. Ostasien. Dass deren niedrige Fallzahlen mit ihrer niedrigen Anzahl von Tests zusammenhängt, dürfte schwer zu leugnen sein.
PS: Arbeitet an euren Ängsten.
Der Lockdown in Deutschland ist ja nur deswegen das Mittel der Wahl, weil sich bei niedrigeren Zahlen niemand getraut hat, einmal richtig dazwischen zu hauen. Menschen mit Verdacht auf eine Infektion konsequent abzusondern und zu überwachen, wie das in Ostasien passiert. Menschen auch stumpf das Reisen zu verbieten. Betriebe zu schließen, sobald dort irgendwo auch nur ein Infektionsverdacht vorliegt. Und als Mitglied der Gesellschaft auch bereit zu sein, andere, die sich nicht an die Regeln halten, konsequent bei den Behörden zu melden.
Eine solche gemeinsame Anstrengung funktioniert hier aktuell leider nicht. Die Politik will es allen Recht machen, weswegen nichts halbes und nichts ganzes raus kommt. Hier sind seit fast einem Jahr die Gastro-Betriebe geschlossen, sogar im völlig unproblematischen Außenbereich. Dafür diskutieren wir mindestens genauso lange über den Datenschutz bei der Corona-App oder Luca. In Taiwan und Südkorea wirst Du einfach über die Sim geortet. Wir laufen hier und in anderen europäischen Staaten einfach seit einem Jahr der Entwicklung hinterher, weil wir es nach dem ersten Lockdown nicht konsequent durchgezogen haben, Menschen nicht bereit waren, sich an Quarantäne-Regelungen zu halten oder auf Partys zu verzichten.
Deswegen müssen jetzt die Maßnahmen immer härter werden, um möglichst viele Leben zu retten. Das ist aus der tagespolitischen Sicht meiner Meinung nach richtig, weil es anders nicht mehr funktioniert. Aber es ist natürlich ein Folgefehler. Da die Politik den Menschen anfangs nicht zu schwere Grundrechtseingriffe zumuten wollte, muss sie jetzt zur Methode Holzhammer greifen, um noch irgendwie das Schlimmste zu verhindern. Der Vergleich mit Ostasien ist deswegen aus heutiger Sicht unlauter, weil wir an völlig unterschiedlichen Punkten in der Entwicklung sind. Es ist aber ein gutes Beispiel für das nächste mal (und es wird ein nächstes mal geben), den Umgang mit einer Pandemie frühzeitig in die richtigen Bahnen zu lenken.
Dem würde ich noch Folgendes hinzufügen:
Länder wie Australien, Neuseeland und ostasiatische Länder wie Japan zeigen vor allem, dass ein Mittel besonders effektiv ist: rigorose Grenzkontrollen. Hätte DE bereits Januar oder Februar 2020 entweder zusammen mit der EU oder bei europäischen Unwillen die Grenzen geschlossen und nur nach zweiwöchiger Quarantäne, wenn überhaupt, die Einreise ermöglicht, hätte eine großflächige Einschleppung des Virus nicht stattfinden können.
Die faktischen Folgen einer Grenzschließung sind deutlich geringer als diejenigen, die wir seit x Monaten wegen halbherziger Regelungen sehen.
Unser Dogma der offenen Grenzen hat uns von Anfang an dazu verdammt, der Pandemie stets nur hinterherzurennen. Auch wenn manche es nicht wahrhaben wollen, dass ein effektiver Grenzschutz elementar wichtig für ein funktionierenden Rechtsstaat ist.
Die von Dir genannten Länder haben einen großen Vorteil, was ihre Einreiseregelungen angeht: Es sind Inseln. Man kommt also nur per Flugzeug oder Schiff ins Land und damit immer an bestimmten Sammelpunkten. Das macht die Kontrolle wesentlich einfacher und man kann Leute dann einfach direkt in Quarantäne verfrachten.
In Deutschland ist das nicht so einfach. Wir liegen umgeben von anderen Ländern und es gibt deswegen unzählige Zugangspunkte zum Land. Dazu kommt, dass wir zum Glück in einem offenen Europa liegen, also es auf den Straßen gar keine Grenzkontrollen mehr gibt. Es ist in Deutschland also wesentlich schwieriger, Einreisende konsequent nachzuverfolgen, als in Neuseeland oder Japan. Es kommt daher hier viel wensentlicher auf die Klarheit der Regeln und die Bereitschaft der Bevölkerung zur Umsetzung an. Stattdessen gibt es Risikogebiete, Hochinzidenzgebiete und Mutationsgebiete, für die jeweils unterschiedliche Regelungen gelten und die wöchentlich neu definiert werden. Da blickt man als normaler Mensch nicht durch. Stattdessen einfache Regel: Wer aus dem Ausland kommt, muss zwei Wochen in Quarantäne. Fertig. So läuft das auch in Ostasien. Man kann reisen. Aber man muss halt zwei Wochen Quarantäne einplanen. Und die Leute halten sich dran, weil es auf der einen Seite gesellschaftlichen Druck gibt. Auf der anderen Seite aber auch drastische (Geld-) Strafen, wenn sich jemand nicht dran hält. In Deutschland ist letztens ein Kollege an einem Samstag aus Kamerun (Risikogebiet) eingereist, sein Test wurde weder vor, noch nach Abflug kontrolliert, niemand hat ihn irgendwo registriert und Montag stand er dann im Büro. Und als ich dann gesagt habe, dass entweder er oder ich zwei Wochen im Homeoffice sind, war ich derjenige, der gegangen ist. Und sich noch ein paar Sprüche anhören musste.
Pandemiebekämpfung funktioniert nur, wenn Leute bereit sind sich einzuschränken. Je konsequenter sich die Bevölkerung intelligent verhält und auch bereit ist, freiwillig kurzfristige Einschränkungen hinzunehmen, desto besser funktioniert das und desto weniger muss der Staat allen anderen auferlegen. In Deutschland funktioniert das aktuell überhaupt nicht, weswegen der Staat gezwungen ist, allen zwangsweise große Einschränkungen aufzuerlegen.
27.04.2021, 10:40
(27.04.2021, 10:34)Gast schrieb: Es war übrigens die AfD als einzige im Bundestag vertretene Partei, die bereits Mitte Februar Grenzschließungen forderte, um ein Einschleppen nach Europa und DE zu verhindern.
Kann mich noch gut an die entsprechenden Bundestagsdebatten erinnern, wo Frau Weidel für ein derartiges Statement von versammelter Mannschaft ausgelacht wurde; ihre Forderung wurde mit Verharmlosungen und Relativierungen beantwortet ("nur ein Schnupfen", "Grippe ist schlimmer").
Aber naja, immerhin hat man keine gemeinsame Sache mit den Blaubraunen gemacht, dass ist ja auch sehr viel wert. Kemmerich 2.0 gerade noch einmal verhindert.
Es gab letztes Jahr schon Grenzschließungen, als die afd noch überlegt hat, ob sie eher für oder gegen die Pandemie ist und was wohl bei ihren Wählern besser ankommt...
27.04.2021, 10:57
(27.04.2021, 10:40)Gast schrieb:(27.04.2021, 10:34)Gast schrieb: Es war übrigens die AfD als einzige im Bundestag vertretene Partei, die bereits Mitte Februar Grenzschließungen forderte, um ein Einschleppen nach Europa und DE zu verhindern.
Kann mich noch gut an die entsprechenden Bundestagsdebatten erinnern, wo Frau Weidel für ein derartiges Statement von versammelter Mannschaft ausgelacht wurde; ihre Forderung wurde mit Verharmlosungen und Relativierungen beantwortet ("nur ein Schnupfen", "Grippe ist schlimmer").
Aber naja, immerhin hat man keine gemeinsame Sache mit den Blaubraunen gemacht, dass ist ja auch sehr viel wert. Kemmerich 2.0 gerade noch einmal verhindert.
Es gab letztes Jahr schon Grenzschließungen, als die afd noch überlegt hat, ob sie eher für oder gegen die Pandemie ist und was wohl bei ihren Wählern besser ankommt...
Erste Grenzschließungen hat Deutschland am 16. und 17. März 2020 veranlasst. Meines Wissens nach liegt der März zeitlich nach Februar.
Dieser Tweet ist vom 25.02.2020. Wenn man intensiver recherchieren würde, würde man vermutlich noch früher datierte Forderungen finden.
******* (Bearbeitet durch Admin)
27.04.2021, 11:05
(27.04.2021, 10:57)Gast schrieb:Man würde sogar Forderungen aus Vor-Corona-Zeiten finden, so früh war die afd für Grenzschließungen(27.04.2021, 10:40)Gast schrieb:(27.04.2021, 10:34)Gast schrieb: Es war übrigens die AfD als einzige im Bundestag vertretene Partei, die bereits Mitte Februar Grenzschließungen forderte, um ein Einschleppen nach Europa und DE zu verhindern.
Kann mich noch gut an die entsprechenden Bundestagsdebatten erinnern, wo Frau Weidel für ein derartiges Statement von versammelter Mannschaft ausgelacht wurde; ihre Forderung wurde mit Verharmlosungen und Relativierungen beantwortet ("nur ein Schnupfen", "Grippe ist schlimmer").
Aber naja, immerhin hat man keine gemeinsame Sache mit den Blaubraunen gemacht, dass ist ja auch sehr viel wert. Kemmerich 2.0 gerade noch einmal verhindert.
Es gab letztes Jahr schon Grenzschließungen, als die afd noch überlegt hat, ob sie eher für oder gegen die Pandemie ist und was wohl bei ihren Wählern besser ankommt...
Erste Grenzschließungen hat Deutschland am 16. und 17. März 2020 veranlasst. Meines Wissens nach liegt der März zeitlich nach Februar.
Dieser Tweet ist vom 25.02.2020. Wenn man intensiver recherchieren würde, würde man vermutlich noch früher datierte Forderungen finden.

Sollte da nicht sogar mal zurückgeschossen werden?
https://www.zeit.de/politik/2016-01/alte...husswaffen
Bin immer wieder fasziniert, wie konsequent manche afd-Jünger das Pipi-Langstrumpf-Prinzip perfektioniert haben...