18.03.2024, 16:37
Wtf... das ist doch krank
18.03.2024, 17:37
Die Zeiten sind auch ohne KI langsam vorbei. Keiner will 30k Honorar zahlen, damit der Anwalt im Palandt herum liest und erneut einen 0815 Mietvertrag entwirft.
18.03.2024, 17:56
Solange mir Mandanten auch aktuell noch Fragen und Dokumente schicken, die sie selbst innerhalb von Minuten ergoggeln könnten, und dafür bereitwillig tausende Euro zahlen, sehe ich nicht die Gefahr, dass die Unternehmen auf einmal Pfennigfuchser werden.
Abgesehen davon, wenn man mehr AI nutzt und sich dadurch die Effizienz ändert, passen sich auch die Pricing Modelle an. Wenn ich keine Associates mehr zig Stunden darauf arbeiten kann, sondern mit (aufwändig entwickelten) Prompts arbeite, dann kostet das eben mehr Pauschalgebühren. Mercedes hat die Autopreise auch nicht gesenkt, nur weil statt Mechanikern nun vermehrt Roboter die Autos zusammensetzen. Weil das alles natürlich trotzdem kostet.
Was außerdem ständig übersehen wird; wenn ich/meine Mandanten AI nutzen können, dann auch die Gegenseite. Wir werden also im Zweifel eine Flut an neuen Dokumenten, Verträgen, Abmahnungen und Co. sehen, weil die Gegenseite diese nun schnell und einfach erstellen kann. Das wird auch mehr Arbeit machen.
Und weiterhin bleibt es so, dass das wichtigste beim Drafting sein wird, dass man die Gegenseite über den Tisch zieht, ohne dass diese merkt, dass sie über den Tisch gezogen wird. Mal sehen, ob das AI kann.
Abgesehen davon, wenn man mehr AI nutzt und sich dadurch die Effizienz ändert, passen sich auch die Pricing Modelle an. Wenn ich keine Associates mehr zig Stunden darauf arbeiten kann, sondern mit (aufwändig entwickelten) Prompts arbeite, dann kostet das eben mehr Pauschalgebühren. Mercedes hat die Autopreise auch nicht gesenkt, nur weil statt Mechanikern nun vermehrt Roboter die Autos zusammensetzen. Weil das alles natürlich trotzdem kostet.
Was außerdem ständig übersehen wird; wenn ich/meine Mandanten AI nutzen können, dann auch die Gegenseite. Wir werden also im Zweifel eine Flut an neuen Dokumenten, Verträgen, Abmahnungen und Co. sehen, weil die Gegenseite diese nun schnell und einfach erstellen kann. Das wird auch mehr Arbeit machen.
Und weiterhin bleibt es so, dass das wichtigste beim Drafting sein wird, dass man die Gegenseite über den Tisch zieht, ohne dass diese merkt, dass sie über den Tisch gezogen wird. Mal sehen, ob das AI kann.
19.03.2024, 10:39
Wie ich schonmal gesagt habe würde es dir glaube ich ganz gut tun zum Thema KI eine Pause einzulegen, ich hab das Gefühl, du machst dir deswegen einen ziemlichen Kopf. Ich meine jetzt mal ganz ehrlich, selbst wenn es genauso kommt wie du der Meinung zu sein scheinst, dann bringt es ja auch nichts deswegen die ganze Zeit rum zu doomen sondern man sollte sich darauf einstellen.
Edit: übrigens würde ich mir wegen den erfolgsmeldungen in Podcasts von KI - Firmen nicht zu viel hineininterpretieren, man darf nicht vergessen, dass dahinter aktuell ein riesen hype steht, was dazu führt, dass jeder sein "KI-Produkt" als das nächste große Ding anpreist.
Edit: übrigens würde ich mir wegen den erfolgsmeldungen in Podcasts von KI - Firmen nicht zu viel hineininterpretieren, man darf nicht vergessen, dass dahinter aktuell ein riesen hype steht, was dazu führt, dass jeder sein "KI-Produkt" als das nächste große Ding anpreist.
19.03.2024, 14:21
Es bleibt dabei; du suchst und siehst nur die Probleme. Du hast 0 Interesse daran, die Business Möglichkeiten von KI zu nutzen. Mit deiner Einstellung solltest du dir am besten einen Job im öD suchen. Da hast du die Sicherheit, die du wahrscheinlich brauchst.
22.03.2024, 22:12
Das hängt ja von der Kosten-Nutzen-Rechnung ab Dinge zu erledigen. Wenn künftig alle mit BWLern mit KI Tools dransitzen, fallen vielleicht keiner Seite die groben Schnitzer (und vor allem die kleineren) mehr auf :D
Monetarisierung der Tools muss natürlich über den Service laufen.
Monetarisierung der Tools muss natürlich über den Service laufen.
25.03.2024, 10:46
1. Wieso glaubst du, dass die Kanzleien diese Chatbots kostenlos anbieten?
die entwickeln die Dinger doch nicht aus reiner Menschenliebe, sondern die werden aktuell trainiert und dann teuer verkauft. Monatliche Nutzung des Chatbots für 50 User? 50.000 Euro im Monat. Das ist ein Geschäftsmodell.
2. Freunde von mir machen Einkauf und die arbeiten mit ganz anderen Summen als viele Juristen. Für eine Millionen machen die sich nicht krumm, wenn es ein Standardprozess ist. Dabei musst du auch bedenken, dass es solche und solche Verträge gibt. Ein Unternehmen, das für 10 Mio p.a. bei einem OEM einkauft, da ist es eigentlich egal, was im Einzelvertrag steht. Das geht nicht vor Gericht, sondern man einigt sich bei Streitigkeiten auf eine wirtschaftliche Lösung, weil der OEM die Aufträge nicht verlieren will.
Daneben gibt es Verträge, die auf Streit gepolt sind. Die werden intensiv von Juristen begleitet, selbst wenn es nur um 500k geht.
die entwickeln die Dinger doch nicht aus reiner Menschenliebe, sondern die werden aktuell trainiert und dann teuer verkauft. Monatliche Nutzung des Chatbots für 50 User? 50.000 Euro im Monat. Das ist ein Geschäftsmodell.2. Freunde von mir machen Einkauf und die arbeiten mit ganz anderen Summen als viele Juristen. Für eine Millionen machen die sich nicht krumm, wenn es ein Standardprozess ist. Dabei musst du auch bedenken, dass es solche und solche Verträge gibt. Ein Unternehmen, das für 10 Mio p.a. bei einem OEM einkauft, da ist es eigentlich egal, was im Einzelvertrag steht. Das geht nicht vor Gericht, sondern man einigt sich bei Streitigkeiten auf eine wirtschaftliche Lösung, weil der OEM die Aufträge nicht verlieren will.
Daneben gibt es Verträge, die auf Streit gepolt sind. Die werden intensiv von Juristen begleitet, selbst wenn es nur um 500k geht.
25.03.2024, 11:00
Man muss bei dem ganzen Thema auch berücksichtigen, dass Rechtsberater nicht immer nur eingeschaltet werden, um eine rechtlich offene Frage für den Mandaten zu klären, sondern als "cover your ass"-Schutzschild.
Bei Vorstands-Regressverfahren kommt m.E. auch in 2-5 Jahren "Freshengeler & Dingenskirchen hat zu XY geraten" besser als Argument rüber als "Ich habe unseren Chatbot gefragt".
Bei Vorstands-Regressverfahren kommt m.E. auch in 2-5 Jahren "Freshengeler & Dingenskirchen hat zu XY geraten" besser als Argument rüber als "Ich habe unseren Chatbot gefragt".
25.03.2024, 13:36
(25.03.2024, 10:46)Patenter Gast schrieb: 1. Wieso glaubst du, dass die Kanzleien diese Chatbots kostenlos anbieten?die entwickeln die Dinger doch nicht aus reiner Menschenliebe, sondern die werden aktuell trainiert und dann teuer verkauft. Monatliche Nutzung des Chatbots für 50 User? 50.000 Euro im Monat. Das ist ein Geschäftsmodell.
Ein Geschäftsmodell ist das auf jeden Fall. Aber keines, wozu man in Zukunft noch Juristen braucht.
25.03.2024, 14:38
(25.03.2024, 13:56)nachdenklich schrieb:(25.03.2024, 13:36)gastbw321 schrieb:(25.03.2024, 10:46)Patenter Gast schrieb: 1. Wieso glaubst du, dass die Kanzleien diese Chatbots kostenlos anbieten?die entwickeln die Dinger doch nicht aus reiner Menschenliebe, sondern die werden aktuell trainiert und dann teuer verkauft. Monatliche Nutzung des Chatbots für 50 User? 50.000 Euro im Monat. Das ist ein Geschäftsmodell.
Ein Geschäftsmodell ist das auf jeden Fall. Aber keines, wozu man in Zukunft noch Juristen braucht.
Zumindest deutlich weniger als aktuell und in der Vergangenheit.
Im podcast des "legal tech verzeichnis" geht bspw ein Partner einer renommierten Restrukturierungs-/Gesellschaftsrechtsboutique davon aus, dass in naher Zukunft Unternehmen deutlich weniger Beratungsbedarf haben werden. Gerade wenn es um Gutachten, Vertragsentwürfe oder übersichtliche Rechtsstreitigkeiten geht, die aktuell - gerade bei KMUs und Mittelständlern - oftmals noch ausgelagert werden. Die Kanzleien müssten sich schnell neu orientieren. Wie diese Neuorientierung en Detail aussehen könnte, wird leider im Podcast nicht weiter verfolgt.
Wie ich oben geschildert habe, viel Vertragsarbeit wird aktuell gar nichts ausgelagert, sondern macht Sales selbst mehr schlecht als recht. Du kannst also zusätzlichen Umsatz generieren, indem du ihnen ein einfach zugängliches Modell für kleinere Fragen anbietet. Gleichzeitig kannst du damit ein Unternehmen an dich als Kanzlei binden, die dich dann für die größeren Fragen auch mandatieren. Bzw. ich würde das direkt in den Chatbot einbauen; so nach dem Motto "Oh, das ist ein größeres Problem, kontaktiere Anwalt XY von uns hierzu".
Damit fällt im Endeffekt nur stupide Basisarbeit weg, die eh kaum eine GK noch macht.
Abgesehen davon - das ignoriert ihr ja weiterhin - meine Mandanten geben mir die Sachen, damit es dann mein Problem ist. Inhouse sind es Angestellte. Denen sind meine Kosten erstmal egal, solange sie Budget haben. Wenn sie sich selbst mit einem Chatbot herumschlagen müssen, bleibt das Problem ihr Problem. Ihr dürft die Faulheit der Leute nicht unterschätzen. Viele Inhouse Angestellte haben keinen Bock selbst ein Rechtsgutachten zu erstellen, auch nicht mit einem Chatbot. Dann müssen sie sich um die Fragen kümmern, die Antworten prüfen, überlegen ob ihre Fragen jetzt umfassend beantwortet sind, das Ganze in ein Memo gießen, Korrekturlesen usw. Die werden weiterhin die Dokumente einfach an eine Email anhängen und mir schicken mit der Frage "Kann man das so machen?" und dann bekommen sie von mir ein paar Tage später ein Memo, was sie so direkt an ihren GC oder C-Suite schicken können. Kostet das Geld? Natürlich. Aber ist denen doch egal, sie bekommen weiterhin das gleiche Gehalt, egal, ob sie mir 10k dafür überweisen oder nicht.



