29.07.2025, 22:34
(29.07.2025, 21:18)Spencer schrieb:Ich denke man muss einfach unterscheiden, je nachdem mit welchen Voraussetzungen man in den öD eintritt.(29.07.2025, 20:43)juleswinnfield schrieb:Meine Aussage vom sehr ordentlichen Leben bezog sich natürlich nicht auf ein Alleinverdienerpärchen mit 2 Kindern in einer deutschen Grossstadt.(29.07.2025, 20:10)Spencer schrieb:Genau. Das sind in der ENDSTUFE ca. 5200 netto. Möchtest du mal 2 Kinder und eine Wohnung < 55qm haben, kannst du davon schon NICHT mehr sehr ordentlich leben. Ich verdiene in dt. GK als Berufsanfänger schon mehr.(29.07.2025, 19:12)E-135 schrieb: Es stimmt schon. So fair muss man sein. Jedenfalls als junger Mensch. V.a. wenn man dann noch die richtig gute Pension einbezieht.In der Justiz sind es die R1. Das sind in der Endstufe aktuell ca 5200 netto (Single, NRW). Davon kann man schon sehr ordentlich leben.
Also angenommen du verdienst als Beamter und als Angestellter 5k Arbeitnehmerbrutto.
Als Angestellter bleiben dir nach Abzug von allem inkl. GKV etwa 3.125 € (ledig keine Kinder).
Als beamter bleiben dir nach Abzug Lohnsteuer 3.900 €. Abzüglich etwa 300€ (in jungen Jahren!!) bleiben am ende 3.600 €.
Das sind knapp 500 € unterschied im Monat und etwa 13% unterschied.
Man muss aber berücksichtigen, dass beim Staat die Erhöhungen recht starr und nicht so hoch sind, wie potenziell als angestellter in der freien wirtschaft. Am Ende von A13 also nach wirklich vielen vielen Jahren liegt man aktuell in vielen Bundesländern nur wenig über 6k monatlich.
Klar kann man damit gut leben und Arbeitszeit und alles, aber das Potenzial ist schon sehr begrenzt...
Das soll kein Vorwurf sein, aber ich frage mich manchmal, ob viele wirklich verstanden haben, was die letzten Jahre passiert ist und wie es weitergehen wird. 5200 netto ist inzwischen ein Gehalt von dem du mit Kindern in einer Großstadt definitiv WEIT davon entfernt bist "sehr ordentlich" zu leben. Und das wird in den nächsten 10 Jahren noch viel schlimmer. Beschäftigt euch mal etwas mit unserem Geldsystem/Inflation etc.
Meine Frau und ich verdienen zusammen A30 und davon können wir zusammen mit unserem Kind in einer deutschen Grossstadt schon mehr als ordentlich leben, auch ganz ohne Nebenverdienste.
Zum Thema Inflation, Abstandsgebot und Besoldungsgefüge sagt trotzdem hoffentlich bald einmal Karlsruhe wieder etwas…
Werde ich als jemand mit zwei VBs Richter, erscheint die voraussichtliche Endbesoldung im Vergleich zu möglichen Alternativen in Kanzleien und Unternehmen natürlich nicht besonders attraktiv. Insbesondere in der Kanzlei ist das höhere Gehalt dann natürlich auch mit ganz anderen Arbeitszeiten verbunden.
Bin ich jemand der mit zwei niedrigen Befriedigend in die Verwaltung (zB Finanzamt) geht, dann sind meine Alternativen meist auch nicht so rosig und der Deal öD ist mMn wesentlich attraktiver. Ein vergleichbares Gehalt zu A15 auf Endstufe (5200 Euro netto in Bayern) muss man im Unternehmen mit 2xb erstmal verdienen. Da muss man schon über 110k Jahresgehalt kommen und hat dann noch nicht die Rentenlücke im Vergleich zur Pension im öD geschlossen sowie keine PKV.
29.07.2025, 23:54
Aber es ist alles andere als sicher, dass A15 klappt.
30.07.2025, 10:02
(29.07.2025, 23:54)E-135 schrieb: Aber es ist alles andere als sicher, dass A15 klappt.Auch hier kommt es auf die Vergleichsgruppe an. Da hat Litten absolut Recht.
Wer mit 2x 6,5 P. in einer unteren Landesbehörde oder kleinen Kommune gerade noch so in den öD rutscht, hat einen längeren Weg nach oben vor sich als der Absolvent, der mit 2x vb in einem Bundesministerium oder einer Staatskanzlei anfängt. Da richtet sich der Blick dann eher Richtung B-Besoldung, wenngleich deren Erreichen wiederum nicht sicher ist.
Hier schien es mir eher um die letztgenannte Vergleichsgruppe zu gehen, da erstere keine Chance auf eine Stelle in der GK haben dürfte.
30.07.2025, 10:20
Wenn man mal in der Behörde drin ist, sind Noten für das interne Fortkommen völlig egal. Die Politiker und Verwaltungsleute kennen das Notensystem von Jura nicht mal. Auch in Ministerien hängt die Karriereleiter von vielen Faktoren ab, je näher man an der Politik dran ist übrigens von ebendieser.
30.07.2025, 10:21
Stimmt, nur kommt man mit 2x vb eher auf eine Referentenstelle in einem Ministerium als mit 2x b.
30.07.2025, 11:29
Ob man mit 5,2k in einer Großstadt ordentlich Leben kann hängt doch völlig vom eigenen Anspruch ab. Insbesondere wenn auch die Frau arbeitet - was heutzutage normal ist und noch ausgeweitet werden wird - kann man auch in der Großstadt ein gutes Leben haben. Ich zahle in Berlin Innenstadt für eine 90qm Wohnung derzeit 1,3k warm.
30.07.2025, 17:08
Mal wieder frage ich mich, wie abgehoben manche Leute in diesem Forum eigentlich sind.
5.200 netto. Damit gehört man zu den obersten 4% der Einkommen in Deutschland, wenn ich es auf eine Person beziehe. Aber klar, davon kann man nicht leben, lach. Ihr armen.
Die Erwerbsquote der Frauen liegt in Deutschland bei 73%. Das ist im internationalen Vergleich niedrig, aber dennoch immerhin so hoch, dass ihr eine Frau finden werdet, die genug Ambitionen hat, um etwas Geld zu verdienen. Schaut euch doch mal um nach rechts und links. Mehr als 50% der Jurastudenten sind weiblich. Die gehen nicht studieren, um anschließend Haus und Hof zu hüten. Auch ihr Männer solltet ein Interesse daran haben, nicht nur der Bezahlvater zu werden, der nichts von seinen Kindern hat und im Falle der Trennung (und davor) nur Geld abdrücken kann. Selber Schuld, wenn man nach diesem 50er Jahre westdeutschem Modell lebt. Keiner zwingt euch dazu, also beschwert euch bitte nicht.
Mit 5.200 Euro kann man eine Familie selbst in der Großstadt gut ernähren. Ich wohnte mehrere Jahre in einer und immernoch am Rande einer und kann das sehr gut einschätzen. Geht die Frau arbeiten und ist, wie in vielen Fällen, ebenfalls Juristin oder Akademikerin eines anderen Studiengangs, gehört ihr mit eurem Familieneinkommen immer noch zur oberen Mittelschicht.
Mein Mann und ich verdienen jeweils deutlich weniger als 5.200 Euro netto. Uns geht es dennoch finanziell hervorragend. Ich will nicht sagen, dass Geld keine Rolle spielt, aber wir müssen auch nicht wirklich aufs Geld achten. Es sammelt sich an. Einfach so.*
*Das soll nicht überheblich wirken, aber nur um mal zu verdeutlichen, wovon wir hier reden. Arm, mittlere oder untere Mittelschicht ist etwas anderes.
5.200 netto. Damit gehört man zu den obersten 4% der Einkommen in Deutschland, wenn ich es auf eine Person beziehe. Aber klar, davon kann man nicht leben, lach. Ihr armen.
Die Erwerbsquote der Frauen liegt in Deutschland bei 73%. Das ist im internationalen Vergleich niedrig, aber dennoch immerhin so hoch, dass ihr eine Frau finden werdet, die genug Ambitionen hat, um etwas Geld zu verdienen. Schaut euch doch mal um nach rechts und links. Mehr als 50% der Jurastudenten sind weiblich. Die gehen nicht studieren, um anschließend Haus und Hof zu hüten. Auch ihr Männer solltet ein Interesse daran haben, nicht nur der Bezahlvater zu werden, der nichts von seinen Kindern hat und im Falle der Trennung (und davor) nur Geld abdrücken kann. Selber Schuld, wenn man nach diesem 50er Jahre westdeutschem Modell lebt. Keiner zwingt euch dazu, also beschwert euch bitte nicht.
Mit 5.200 Euro kann man eine Familie selbst in der Großstadt gut ernähren. Ich wohnte mehrere Jahre in einer und immernoch am Rande einer und kann das sehr gut einschätzen. Geht die Frau arbeiten und ist, wie in vielen Fällen, ebenfalls Juristin oder Akademikerin eines anderen Studiengangs, gehört ihr mit eurem Familieneinkommen immer noch zur oberen Mittelschicht.
Mein Mann und ich verdienen jeweils deutlich weniger als 5.200 Euro netto. Uns geht es dennoch finanziell hervorragend. Ich will nicht sagen, dass Geld keine Rolle spielt, aber wir müssen auch nicht wirklich aufs Geld achten. Es sammelt sich an. Einfach so.*
*Das soll nicht überheblich wirken, aber nur um mal zu verdeutlichen, wovon wir hier reden. Arm, mittlere oder untere Mittelschicht ist etwas anderes.
30.07.2025, 17:43
(30.07.2025, 17:08)Egal_ schrieb: Mal wieder frage ich mich, wie abgehoben manche Leute in diesem Forum eigentlich sind.
5.200 netto. Damit gehört man zu den obersten 4% der Einkommen in Deutschland, wenn ich es auf eine Person beziehe. Aber klar, davon kann man nicht leben, lach. Ihr armen.
Die Erwerbsquote der Frauen liegt in Deutschland bei 73%. Das ist im internationalen Vergleich niedrig, aber dennoch immerhin so hoch, dass ihr eine Frau finden werdet, die genug Ambitionen hat, um etwas Geld zu verdienen. Schaut euch doch mal um nach rechts und links. Mehr als 50% der Jurastudenten sind weiblich. Die gehen nicht studieren, um anschließend Haus und Hof zu hüten. Auch ihr Männer solltet ein Interesse daran haben, nicht nur der Bezahlvater zu werden, der nichts von seinen Kindern hat und im Falle der Trennung (und davor) nur Geld abdrücken kann. Selber Schuld, wenn man nach diesem 50er Jahre westdeutschem Modell lebt. Keiner zwingt euch dazu, also beschwert euch bitte nicht.
Mit 5.200 Euro kann man eine Familie selbst in der Großstadt gut ernähren. Ich wohnte mehrere Jahre in einer und immernoch am Rande einer und kann das sehr gut einschätzen. Geht die Frau arbeiten und ist, wie in vielen Fällen, ebenfalls Juristin oder Akademikerin eines anderen Studiengangs, gehört ihr mit eurem Familieneinkommen immer noch zur oberen Mittelschicht.
Mein Mann und ich verdienen jeweils deutlich weniger als 5.200 Euro netto. Uns geht es dennoch finanziell hervorragend. Ich will nicht sagen, dass Geld keine Rolle spielt, aber wir müssen auch nicht wirklich aufs Geld achten. Es sammelt sich an. Einfach so.*
*Das soll nicht überheblich wirken, aber nur um mal zu verdeutlichen, wovon wir hier reden. Arm, mittlere oder untere Mittelschicht ist etwas anderes.
einfach nur Danke!
30.07.2025, 22:37

31.07.2025, 00:36
(30.07.2025, 10:21)Spencer schrieb: Stimmt, nur kommt man mit 2x vb eher auf eine Referentenstelle in einem Ministerium als mit 2x b.
Und dann gibt es ja noch die in diesem Forum allerdings sehr unpopuläre Möglichkeit, dass 2 x vb vielleicht einen besseren Juristen indizieren als 2 x b, was auf die weitere Karriere möglicherweise auch einen kleinen - neben politischen und persönlichen Fragen vielleicht nicht ganz unbedeutenden - Einfluss haben könnte.
Lustigerweise wurden meine Examensnoten durchaus thematisiert, als ich Führungsaufgaben bekommen sollte. Das war als Argument schon eingebracht worden, denn die Leute, die das zu entscheiden haben, sind manchmal Politiker, Verwaltungsleute UND Juristen...