21.04.2021, 23:42
21.04.2021, 23:43
(21.04.2021, 23:14)Gast schrieb:(21.04.2021, 16:24)Gast schrieb:(21.04.2021, 14:47)Gast schrieb:(21.04.2021, 14:11)Gast schrieb: Weniger jammern, mehr can-do-attitude. Ihr Minderleister.
Mach du mal. Ein paar stockholmisierte Steuerzahler braucht es ja auch zukünftig noch, um Beamtenpensionen, Renten und Hartz4 weiter zu bezahlen.
Dafür hast du in Deutschland größere Verdienstchancen, bessere Alters-, BU und Krankenabsicherung als ein Italiener oder Spanier. Die Sonne musst du dir dann als Urlaub kaufen.
Einfacher der Über-Deutsche lmao.
Deutschland ist geil weil wir hier geile Versicherungen haben.
Bruh
Gleich kommt er noch mit „krasser Alman“ um die Ecke.
22.04.2021, 09:42
Die Problematik, die ich beim Auswandern als Jurist sehe ist, dass man anders als bei "normalen" Berufen im Grundsatz nicht universell einsetzbar ist. Die einzelnen Rechtsordnungen der Länder unterscheiden sich doch Recht stark. Wenn man nur im europäischen Bereich unterwegs ist, mag das noch machbar sein. Sobald man aber die Schwelle zu Ländern übertritt, in denen case law herrscht, nützt einem die deutsche Juristenausbildung nicht mehr so viel.
Ein dauerhaftes Arbeiten im Ausland (noch dazu im englischsprachigen) ist als deutscher Jurist in meinen Augen recht schwierig, ohne das jeweilige Recht im Zielland schon studiert zu haben.
Man muss sich auch immer fragen, ob ein Unternehmen wirklich einen Mehrwert von einem deutschen Juristen hat, der in einer ausländischen Niederlassung arbeiten will. Im Zweifel nimmt man dafür halt nen Juristen vor Ort.
Ein dauerhaftes Arbeiten im Ausland (noch dazu im englischsprachigen) ist als deutscher Jurist in meinen Augen recht schwierig, ohne das jeweilige Recht im Zielland schon studiert zu haben.
Man muss sich auch immer fragen, ob ein Unternehmen wirklich einen Mehrwert von einem deutschen Juristen hat, der in einer ausländischen Niederlassung arbeiten will. Im Zweifel nimmt man dafür halt nen Juristen vor Ort.
22.04.2021, 12:47
(22.04.2021, 09:42)Gast schrieb: Die Problematik, die ich beim Auswandern als Jurist sehe ist, dass man anders als bei "normalen" Berufen im Grundsatz nicht universell einsetzbar ist. Die einzelnen Rechtsordnungen der Länder unterscheiden sich doch Recht stark. Wenn man nur im europäischen Bereich unterwegs ist, mag das noch machbar sein. Sobald man aber die Schwelle zu Ländern übertritt, in denen case law herrscht, nützt einem die deutsche Juristenausbildung nicht mehr so viel.
Ein dauerhaftes Arbeiten im Ausland (noch dazu im englischsprachigen) ist als deutscher Jurist in meinen Augen recht schwierig, ohne das jeweilige Recht im Zielland schon studiert zu haben.
Man muss sich auch immer fragen, ob ein Unternehmen wirklich einen Mehrwert von einem deutschen Juristen hat, der in einer ausländischen Niederlassung arbeiten will. Im Zweifel nimmt man dafür halt nen Juristen vor Ort.
Meines Erachtens ist das Hauptproblem nicht das fremde Recht sondern die fremde Sprache. In die fremde Rechtsordnung kann man sich recht schnell einarbeiten. Länger als ein einheimischer LL.B-Student dürfte man ohnehin nicht brauchen. Igendeine Zulassungsprüfung musst Du im Regelfall so oder so bestehen.
Das Recht funktioniert in allen westlichen Staaten nach ähnlichen Grundideen und Strukturen. Der Unterschied zwischen Common Law - und Civil - Traditionen mag in der Theorie sehr groß sein, in der Praxis relativiert sich das. Als Praktiker ist man auch in Deutschland die ganze Zeit hinterher, die Rechtsauslegung der oberen und obersten Rechtsprechung zu verfolgen und wendet diese praktisch an. Die Leitsatzwirkung einer BGH-Entscheidung dürfte in der Praxis nicht viel weniger schwer wiegen, als die Bindungswirkung einer obersten Gerichtsentscheidung in einer Case-Law-Tradition.
Der Wettbewerbsnachteil, den man gegenüber Muttersprachlern aufweist, lässt sich dagegen nicht so schnell ausgleichen. Deswegen sollte man eine Position suchen, in der die eigenen Sprachkenntnisse und Rechtskenntnisse von Vorteil sind.
22.04.2021, 13:27
German Desk
22.04.2021, 13:29
(22.04.2021, 12:47)Gast schrieb:(22.04.2021, 09:42)Gast schrieb: Die Problematik, die ich beim Auswandern als Jurist sehe ist, dass man anders als bei "normalen" Berufen im Grundsatz nicht universell einsetzbar ist. Die einzelnen Rechtsordnungen der Länder unterscheiden sich doch Recht stark. Wenn man nur im europäischen Bereich unterwegs ist, mag das noch machbar sein. Sobald man aber die Schwelle zu Ländern übertritt, in denen case law herrscht, nützt einem die deutsche Juristenausbildung nicht mehr so viel.
Ein dauerhaftes Arbeiten im Ausland (noch dazu im englischsprachigen) ist als deutscher Jurist in meinen Augen recht schwierig, ohne das jeweilige Recht im Zielland schon studiert zu haben.
Man muss sich auch immer fragen, ob ein Unternehmen wirklich einen Mehrwert von einem deutschen Juristen hat, der in einer ausländischen Niederlassung arbeiten will. Im Zweifel nimmt man dafür halt nen Juristen vor Ort.
Meines Erachtens ist das Hauptproblem nicht das fremde Recht sondern die fremde Sprache. In die fremde Rechtsordnung kann man sich recht schnell einarbeiten. Länger als ein einheimischer LL.B-Student dürfte man ohnehin nicht brauchen. Igendeine Zulassungsprüfung musst Du im Regelfall so oder so bestehen.
Das Recht funktioniert in allen westlichen Staaten nach ähnlichen Grundideen und Strukturen. Der Unterschied zwischen Common Law - und Civil - Traditionen mag in der Theorie sehr groß sein, in der Praxis relativiert sich das. Als Praktiker ist man auch in Deutschland die ganze Zeit hinterher, die Rechtsauslegung der oberen und obersten Rechtsprechung zu verfolgen und wendet diese praktisch an. Die Leitsatzwirkung einer BGH-Entscheidung dürfte in der Praxis nicht viel weniger schwer wiegen, als die Bindungswirkung einer obersten Gerichtsentscheidung in einer Case-Law-Tradition.
Der Wettbewerbsnachteil, den man gegenüber Muttersprachlern aufweist, lässt sich dagegen nicht so schnell ausgleichen. Deswegen sollte man eine Position suchen, in der die eigenen Sprachkenntnisse und Rechtskenntnisse von Vorteil sind.
Ja klar, ist ja alles ähnlich und wenn ich in Deutschland 4 Jahre Studium+2 Jahre Ref. (und ggf. Diss.) habe, dann ist das fast so gut wie das 4jährige Studium zzgl. eventueller Stationen, die der Einheimische absolvieren muss. Das eigne ich mir flott an
Das kann ja auch nur jemand sagen, der einen begrenzten Horizont hat und sich max. mit einer Tätigkeit als Juris in den USA oder GB befasst hat, wo es i.Ü. auch sehr aufwendig und langwierig sowie kostspielig ist. Ich habe eine rechtsvergleichende Diss. geschrieben und beherrsche die (nicht englische) Sprache nahezu auf Muttersprachniveau, sodass ich mich auch mal mit einer möglichen Tätigkeit in dem entsprechenden Land befasst habe. Das Rechtssystem deutlich anders als in Deutschland, die "kurze Einarbeitung für die kleine Zulassungsprüfung" wäre vom Niveau fast mit Examensniveau vergleichbar, d.h. mind. 2-3 Jahre Vorbereitung hier inkl. verkürzter Arbeit, d.h. deutlich geringeres Einkommen. Dann bin ich dort nach Bestehen auf Einstiegslevel und daher trotzdem nur für wenige Positionen, die noch einen Bezug zu Deutschland haben, relevant. Jeder Arzt, Chemiker, Ingenieur etc. feilt etwas am Englisch, notfalls erst vor Ort, und ist direkt auf entsprechend qualifiziertem Niveau mit entsprechender Vergütung einsetzbar.
Jemand der über die Uni Köln in Frankreich noch den Abschluss im französichen Recht gemacht hat, hat sicher gute Chancen. Im Übrigen sind die Möglichkeit für einen dt. Juristen im Ausland als Jurist zu arbeiten, aber extrem selten und kaum als Möglichkeit für jedermann zu sehen.
Damit ist für Juristen ein Auswandern, anders als bei ca. 90% der übrigen Ausbildungen, faktisch nur mit viel Zeit-, Lern- und Kostenaufwand verbunden, jedenfalls wenn man einen entsprechenden Job haben will. Als Verkäufer im Supermarkt kommt man sicher auch so mit etwas Sprachkenntnissen unter.
Selbst ein Auswandern nach Österreich oder die deutschsprachige Schweiz ist nicht so easy wie sich das manch einer vorstellt.
22.04.2021, 13:45
Wie kann man denn zb nach Österreich kommen als deutscher Jurist?
Sonst kann man ja auch ne bayerische Grenzstadt nehmen. Gleiches, wenn man eigentlich nach Frankreich will: Grenzstadt in Deutschland wählen und zum Urlaub hinfahren.
Sonst kann man ja auch ne bayerische Grenzstadt nehmen. Gleiches, wenn man eigentlich nach Frankreich will: Grenzstadt in Deutschland wählen und zum Urlaub hinfahren.
22.04.2021, 13:53
(22.04.2021, 13:45)Gast schrieb: Wie kann man denn zb nach Österreich kommen als deutscher Jurist?
Sonst kann man ja auch ne bayerische Grenzstadt nehmen. Gleiches, wenn man eigentlich nach Frankreich will: Grenzstadt in Deutschland wählen und zum Urlaub hinfahren.
Umzug nach Bayern ist doch Ausland
22.04.2021, 13:59
Als Jurist explizit ist es aus genannten Gründen schwieriger auszuwandern als zB als jemand mit MINT-Background o.ä. Das dürfte im Grunde jedem halbwegs intelligentem Menschen auffallen.
Es gibt natürlich Unternehmen im Ausland, die vereinzelt Positionen für Leute mit guten Kenntnissen des deutschen Rechts brauchen, allerdings ist das wohl eher ein Einzelfall.
Ganz umsonst ist die Ausbildung aber nicht, man braucht allerdings gute Zusatzqualifikationen, die eine Kompetenz außerhalb des deutschen Rechts dokumentieren, also irgendwas zB Richtung BWL / Finanzen wäre denkbar. Dann kann man sich initiativ bewerben. Eine entsprechende Stellenbeschreibung würde man aber wohl vergeblich suchen.
Es gibt natürlich Unternehmen im Ausland, die vereinzelt Positionen für Leute mit guten Kenntnissen des deutschen Rechts brauchen, allerdings ist das wohl eher ein Einzelfall.
Ganz umsonst ist die Ausbildung aber nicht, man braucht allerdings gute Zusatzqualifikationen, die eine Kompetenz außerhalb des deutschen Rechts dokumentieren, also irgendwas zB Richtung BWL / Finanzen wäre denkbar. Dann kann man sich initiativ bewerben. Eine entsprechende Stellenbeschreibung würde man aber wohl vergeblich suchen.
22.04.2021, 14:15
Vllt sollte man sich damit abfinden, dass man als deutscher Jurist nur in Einzelfällen weg kommt und sich lieber nette Urlaube unter Palmen kaufen.