26.04.2023, 10:30
(26.04.2023, 07:35)Gast2580 schrieb:(25.04.2023, 17:57)BaWü22 schrieb: Das Unternehmen, in dem ich in der Wahlstation war, hat mir nun einen Job angeboten und ich soll mir Gedanken bzgl. des Einstiegsgehalts machen. Bin völlig planlos was ich fordern könnte..
1. Examen 9,6 (8,87 staatlich)
2. Examen 7,2 (Verbesserung steht noch aus)
Ich würde im Arbeitsrecht anfangen. In der Rechtsabteilung arbeiten ca. 20 Volljuristen (ausschließlich Arbeitsrecht). Das Unternehmen ist im Bereich des Einzelhandels tätig und hat Deutschlandweit ca. 45000 Mitarbeiter. Dachte an 60-65k.. Ist das zu viel/zu wenig? Arbeitszeit wären 38h/Woche.
Danke euch! ?
Ich würde mit 75k-80k reingehen. Vielleicht kriegst du die 70.000.
Würde auch nicht mehr als 75k aufrufen, da dann die Gefahr besteht sich rauszuschießen. Gehälter in Rechtsabteilungen sind nicht mit denen aus den Kanzleien zu vergleichen, auch wenn der Markt derzeit gut ist.
26.04.2023, 21:02
Nochmal zu mir, hab demnächst ein paar Vorstellungsgespräche in kleineren Kanzleien mit ca. 5-7 Mitarbeitern in Ostdeutschland, überwiegend allgemeines Zivilrecht.
1. Examen: 6,2 P
2. Examen: 6,8 P
Ich würde gerne in die Verhandlung mit 65k einsteigen, dass ich am Ende nicht unter 55k komme. Meint ihr, dass kann man machen oder zu hoch gepokert?
Wie sieht es denn eigentlich auch nach dem Berufseinstieg mit dem Gehalt aus? Mit welchen Steigerungen kann man pro Jahr bzw. alle zwei Jahre rechnen? Vielleicht kann das jemand vorsichtig sagen?
1. Examen: 6,2 P
2. Examen: 6,8 P
Ich würde gerne in die Verhandlung mit 65k einsteigen, dass ich am Ende nicht unter 55k komme. Meint ihr, dass kann man machen oder zu hoch gepokert?
Wie sieht es denn eigentlich auch nach dem Berufseinstieg mit dem Gehalt aus? Mit welchen Steigerungen kann man pro Jahr bzw. alle zwei Jahre rechnen? Vielleicht kann das jemand vorsichtig sagen?
26.04.2023, 21:23
(26.04.2023, 21:02)TheStriker schrieb: Nochmal zu mir, hab demnächst ein paar Vorstellungsgespräche in kleineren Kanzleien mit ca. 5-7 Mitarbeitern in Ostdeutschland, überwiegend allgemeines Zivilrecht.
1. Examen: 6,2 P
2. Examen: 6,8 P
Ich würde gerne in die Verhandlung mit 65k einsteigen, dass ich am Ende nicht unter 55k komme. Meint ihr, dass kann man machen oder zu hoch gepokert?
Wie sieht es denn eigentlich auch nach dem Berufseinstieg mit dem Gehalt aus? Mit welchen Steigerungen kann man pro Jahr bzw. alle zwei Jahre rechnen? Vielleicht kann das jemand vorsichtig sagen?
Puh... wie viele Jobangebote hast du denn? Ich plädiere hier normalerweise immer dafür, mit einer hohen Forderung ins Gespräch zu gehen aber mit 65k kannst du sie auch verschrecken, wenn sie nun nicht gerade in Dresden sitzen. Ich würde eher 60k (5k im Monat) als Obergrenze sehen. Je nach deren Erfolg/Wirtschaftlichkeit kann deren Angebot auch bei 45k liegen.
Fixe jährliche Steigerungen gibt es in kleinen Kanzleien nicht. Das hängt von deiner Arbeit und Umsatz ab. Zwischen 0 und 30k an Steigerung ist alles drin.
26.04.2023, 21:42
Aktuell bin ich zu 3 Gesprächen eingeladen.
Klar sind die Noten nur durchschnittlich, aber für 45k würde ich nicht anfangen wollen. Dafür hat man mMn einfach zu viel Zeit in die Ausbildung gesteckt.
Am Ende möchte ich nicht unter 55k einsteigen, daher hätte ich erstmal etwas höher angesetzt, da die meisten Arbeitgeber ja eh noch einen nach unten drücken möchten... Die Kanzleien sind in Erfurt.
Alles nicht so einfach mit der Verhandlung
Klar sind die Noten nur durchschnittlich, aber für 45k würde ich nicht anfangen wollen. Dafür hat man mMn einfach zu viel Zeit in die Ausbildung gesteckt.
Am Ende möchte ich nicht unter 55k einsteigen, daher hätte ich erstmal etwas höher angesetzt, da die meisten Arbeitgeber ja eh noch einen nach unten drücken möchten... Die Kanzleien sind in Erfurt.
Alles nicht so einfach mit der Verhandlung
27.04.2023, 08:42
65k entspricht etwa dem Gehalt eines GK-WissMit nach dem ersten Examen. Wenn die Kanzlei wirtschaftlich solide aufgestellt ist, ist eine solche Forderung kein KO-Kriterium für deine Bewerbung, auch wenn du am Ende wahrscheinlich etwas weniger angeboten bekommen wirst. Die Kanzleien wissen ja auch, dass Bewerber tendenziell mehr fordern, um Verhandlungsspielraum zu haben.
Und zu berücksichtigen ist natürlich auch, dass du damit rechnen musst, in den ersten zwei bis drei Jahren keine großen Sprünge beim Gehalt zu machen. Da fände ich selbst 55k in einer Großstadt wie Erfurt am Ende grenzwertig.
Und zu berücksichtigen ist natürlich auch, dass du damit rechnen musst, in den ersten zwei bis drei Jahren keine großen Sprünge beim Gehalt zu machen. Da fände ich selbst 55k in einer Großstadt wie Erfurt am Ende grenzwertig.
27.04.2023, 09:45
@F123 das ist es ja. Ich empfinde es persönlich auch nicht viel, nur scheinen ja die meisten mit vergleichbaren Noten am Ende bei "nur" 55k zu landen... Ich werde mein Glück mal mit 65k versuchen. Wie du schon sagst, wissen die meisten ja auch, dass etwas Verhandlungsspielraum immer dabei ist.
27.04.2023, 10:10
(27.04.2023, 09:45)TheStriker schrieb: @F123 das ist es ja. Ich empfinde es persönlich auch nicht viel, nur scheinen ja die meisten mit vergleichbaren Noten am Ende bei "nur" 55k zu landen... Ich werde mein Glück mal mit 65k versuchen. Wie du schon sagst, wissen die meisten ja auch, dass etwas Verhandlungsspielraum immer dabei ist.
Du kannst Erfurt nicht mit München, Düsseldorf oder Hamburg vergleichen, auch nicht mit anderen mittelgroßen westdeutschen Städten.
Ich komme selber ursprünglich aus dem Osten und kenne das Gehaltsgefälle. Wenn du 55k zum Einstieg bekommst, ist das für Erfurt echt top. Ich vermute jedoch, dass man dir weniger anbieten wird.
27.04.2023, 10:20
(27.04.2023, 09:45)TheStriker schrieb: @F123 das ist es ja. Ich empfinde es persönlich auch nicht viel, nur scheinen ja die meisten mit vergleichbaren Noten am Ende bei "nur" 55k zu landen... Ich werde mein Glück mal mit 65k versuchen. Wie du schon sagst, wissen die meisten ja auch, dass etwas Verhandlungsspielraum immer dabei ist.
Dein Gehalt berechnet sich ja auch nicht nach Noten oder Dauer des Studiums. Wenn die Kanzleien eben bestimmte Umsätze haben, kann man halt auch nicht mehr als Summe X bezahlen und bei Berufsanfängern ist das schon ein gewisses Investment - wer weiß denn, was Du der Kanzlei finanziell einbringst und ob Du überhaupt Dein Gehalt wieder reinholst. Auf das Gehaltsgefüge Ost/West wurdest Du ja schon mehrfach hingewiesen. Mir wurden zum Einstieg in einer KK mit 3 Anwälten Nahe FFM (war für Gesellschaftsrecht) zum Einstieg damals (2017) 60k geboten, Mandantenstamm waren Unternehmen, aber natürlich ohne die GK-typischen größeren Aufträge - das war auch in Anbetracht der Gesamtsituation absolut gut (faire Arbeitszeiten, sehr gute Aufstiegschancen, interessante Mandate - welche KK hat ausschließlich Unternehmen als Mandanten?), aber das nur zum Vergleich.
27.04.2023, 10:25
(26.04.2023, 21:42)TheStriker schrieb: Aktuell bin ich zu 3 Gesprächen eingeladen.
Klar sind die Noten nur durchschnittlich, aber für 45k würde ich nicht anfangen wollen. Dafür hat man mMn einfach zu viel Zeit in die Ausbildung gesteckt.
Am Ende möchte ich nicht unter 55k einsteigen, daher hätte ich erstmal etwas höher angesetzt, da die meisten Arbeitgeber ja eh noch einen nach unten drücken möchten... Die Kanzleien sind in Erfurt.
Alles nicht so einfach mit der Verhandlung
Wir Juristen sollten uns von dem Gedanken verabschieden, dass uns nur aufgrund unseres langen Studiums mehr Gehalt als anderen zusteht.
Mein Schwager hat Elektrotechnik studiert, Bachelor, Master, ein paar Jahre wissMit an der Uni plus Promotion mit diversen englischsprachigen Veröffentlichung en. Das ist ein schwerer Studiengang und sehr Mathelastig mit ebenfalls hohen Durchfallquoten. Mein Schwager hat auch Erfurt da irgendwo die Ecke in einem Unternehmen angefangen und bekommt 65k p.a. - mit Doktor.
Jura ist nicht schwer, wenn wir mal ehrlich sind. Das Bewertungssystem ist Mist und mal muss sehr viel lernen, aber schwer? Bestimmt nicht schwerer als manch andere Studiengänge.
27.04.2023, 10:58
(27.04.2023, 08:42)F123 schrieb: 65k entspricht etwa dem Gehalt eines GK-WissMit nach dem ersten Examen.
Das sind Äpfel und Birnen. Der erfahrene Fußballspieler beim SV Waldhof kann auch nicht darauf verweisen, dass doch der Nachwuchsprofi bei Bayern München dieses oder jenes Gehalt bekommt. Oder der MaschBau Absolvent, der bei einem kleinen Unternehmen in Erfurt darauf verweist was ein Werkstudent bei BMW in München bekommt.
Die Kanzlei zahlt das, was ihr Umsatz und die Marktlage hergeben. Nicht was ein ganz anderer Kanzleityp in einer anderen Branche in einer anderen Stadt zahlt.