06.03.2023, 21:17
Könntet ihr die Richtergehalts/-arbeitsbelastungsdiskussion bitte in einem passenden Thread fortführen? Danke.
06.03.2023, 22:00
(06.03.2023, 13:37)Juramaus schrieb:(05.03.2023, 23:42)JuraisLife schrieb:(05.03.2023, 23:30)HerrKules schrieb: Naja, sehr viele kommen mit 40h klar und kriegen dafür auch ihre (äquivalent zu) 80k €. In der Anwaltschaft ist der € härter verdient, ganz ehrlich. Und im Unternehmen gibts zwar oft ähnliche Gehälter, aber auch ähnliche Probleme und andere Nachteile.
Bei uns in Frankfurt kenne ich keine einzige Person gleich ob Ri oder Sta, die unter 50h/Woche arbeitet.
Und die quasi 80k bringen einem jetzt in dem
Moment auch nichts.
Da steht man dann mit am Ende mit seinen 2800€ netto und muss als Richter in seiner Studenten WG weiter wohnen.
Ich war selbst in der Justiz und kann daher bestätigen, dass die meisten deutlich mehr als 40 h / Woche arbeiten. Es gibt Stellen, bei denen das nicht so ist, aber generell ist die Arbeitsbelastung sehr hoch. Dies liegt auch daran, das der Jusitz immer mehr Aufgaben „übertragen“ werden, ohne dass personell aufgestockt wird. ZB machen geldwäschedelikre und Internetkriminalität sehr viel Arbeit. Ich wohne in einer der teuersten Gegenden Deutschlands. Das habe ich mir nicht ausgesucht, sondern es ist meine Heimat. Für die Arbeitszeiten und die Lebenshaltungskosten fand ich das Gehalt zu wenig.
Heimat kannst du dir nicht aussuchen. Aber in der Regel zwingt einen doch keiner da zu bleiben.
07.03.2023, 03:12
(04.03.2023, 18:17)Pferdinand schrieb:(03.03.2023, 15:20)Hallihallo schrieb:(03.03.2023, 14:50)BayerJur. schrieb: Im November zweites Examen in Bayern gemacht.
1. 8,18 (staatl.)
2. 5,9
RefStation bei GK in DUE gemacht.
Habe seit Beginn der Bewerbungsphase zig Absagen in jeglichen Rechtsbereichen bekommen.
Was ist eurer Meinung nach drin?
Würde gerne in MK - GK landen, wissentlich, dass dies offensichtlich schwierig bis unmöglich ist.
Bewerbe mich in Düsseldorf bis Köln.
LG
GK ist halt leider nicht realistisch.
Allenfalls ginge da (wenn auch mit geringer Wahrscheinlichkeit) was über "bekannt und bewährt", aber das wirst du wohl schon bei Deiner Ref-Kanzlei ausprobiert haben. Ich würde davon ausgehen, dass es mit <6 Punkten in einem Examen schlicht nicht drin ist. Vielleicht mal bei Eversheds an deren neuen Frankfurter Standort probieren, aber mehr als nur ganz geringe Erfolgsaussichten sehe ich da auch nur in einem Rechtsgebiet, wofür (a) aktuell gesucht wird UND (b) Du dafür einen einigermaßen roten Faden im Lebenslauf hast.
Was noch möglich wäre, wären die Legal-Ableger der Big4, dann aber eher Düsseldorf/Frankfurt. Weil die "16 aus 2"-Typen, die in die Anwaltschaft gehen, dort zumeist in den dort zahlreichen Kanzleien, wo es zum Einstieg 100k+ gibt, sein dürften. In Köln gibt's von diesem Kanzlei-Typ doch deutlich weniger als in Düsseldorf oder gar Frankfurt. Ist gehaltsmäßig sicher nicht top bei den Big4-Ablegern, aber zumindest eine gewisse "Brand" für einen Inhouse- oder MK-Wechsel.
Meine Erfahrung aus den letzten Wochen ist, dass Düsseldorf wohl wieder ein härterer Markt ist. Bezogen auf IP und angrenzende Rechtsgebiete. Evtl. kannst Du, PatenterGast, Deine Einschätzung zum Markt hier zum Besten geben.
Habe knapp > 16/2 und habe bei eigentlich allen Größeren Kanzleien und Boutiquen Absagen erhalten, bei denen ich mich beworben habe (zum allergrößten Teil waren die Stellen auch ausgeschrieben. Meinem Eindruck nach wird auch viel gesucht).
Roter faden im Lebenslauf passt (mglw. bis auf eine Ausnahme, die mit meiner aktuellen Stelle zusammenhängt, auf die ich aber nicht näher eingehen kann, weil Identifizierbarkeit).
Mglw. stimmt was anderes an den Unterlagen nicht. Wobei ich nicht so richtig weiß, wo ansetzen soll. Die gleichen Unterlagen (abzüglich aktueller Station) haben vor zwei Jahren noch zu vielen Einladungen bzw. dazu geführt, dass Kanzleien auf mich zukamen.
Eigentlich ist der Markt gerade gut bis sehr gut. Viele Verfahren, alle bereiten sich auf das UPC vor. Aber dafür haben die Kanzleien in den letzten Monaten schon ordentlich neu eingestellt. Vielleicht hattest du daher bei deinen Bewerbungen etwas Pech.
13.03.2023, 17:10
(02.12.2016, 01:25)Xy schrieb: Es ist wirklich erstaunlich, dass sich keiner zu den Einstiegsgehälter äußern möchte! Wie soll man denn da im Bewerbungsgespräch anständig verhandeln? Ich habe jetzt nach einem Jahr Suche, in dem ich den Verbesserungsversuch absolviert habe, eine halbe Stelle gefunden, und verdiene da 1.650,00 € brutto im Monat.
Das ist miserabel. Das bekommt man doch auch als Werkstudent in einer halben Stelle.
13.03.2023, 17:12
(05.03.2023, 23:42)JuraisLife schrieb:(05.03.2023, 23:30)HerrKules schrieb: Naja, sehr viele kommen mit 40h klar und kriegen dafür auch ihre (äquivalent zu) 80k €. In der Anwaltschaft ist der € härter verdient, ganz ehrlich. Und im Unternehmen gibts zwar oft ähnliche Gehälter, aber auch ähnliche Probleme und andere Nachteile.
Bei uns in Frankfurt kenne ich keine einzige Person gleich ob Ri oder Sta, die unter 50h/Woche arbeitet.
Und die quasi 80k bringen einem jetzt in dem
Moment auch nichts.
Da steht man dann mit am Ende mit seinen 2800€ netto und muss als Richter in seiner Studenten WG weiter wohnen.
Man kann doch einfach nach 40h den Stift fallen lassen? Ich verstehe nicht, warum man da weiter arbeitet, falls man sich den Richter-Job wegen der WL-Balance ausgesucht hat.
13.03.2023, 18:03
(13.03.2023, 17:12)Max Sauer schrieb:(05.03.2023, 23:42)JuraisLife schrieb:(05.03.2023, 23:30)HerrKules schrieb: Naja, sehr viele kommen mit 40h klar und kriegen dafür auch ihre (äquivalent zu) 80k €. In der Anwaltschaft ist der € härter verdient, ganz ehrlich. Und im Unternehmen gibts zwar oft ähnliche Gehälter, aber auch ähnliche Probleme und andere Nachteile.
Bei uns in Frankfurt kenne ich keine einzige Person gleich ob Ri oder Sta, die unter 50h/Woche arbeitet.
Und die quasi 80k bringen einem jetzt in dem
Moment auch nichts.
Da steht man dann mit am Ende mit seinen 2800€ netto und muss als Richter in seiner Studenten WG weiter wohnen.
Man kann doch einfach nach 40h den Stift fallen lassen? Ich verstehe nicht, warum man da weiter arbeitet, falls man sich den Richter-Job wegen der WL-Balance ausgesucht hat.
...weil Du Dir damit selbst Probleme machst. Es gibt eben keinen, der die Sachen sonst bearbeitet und wenn sich Deine Akten häufen, weil Du Dienst nach Vorschrift machst, dann wird Dein Berg immer größer und irgendwann kommst Du nicht hinterher. Das kann natürlich auch zu disziplinarischen Konsequenzen führen. In erster Linie tust Du Dir aber selbst keinen Gefallen damit.
13.03.2023, 20:03
(13.03.2023, 17:10)Max Sauer schrieb:(02.12.2016, 01:25)Xy schrieb: Es ist wirklich erstaunlich, dass sich keiner zu den Einstiegsgehälter äußern möchte! Wie soll man denn da im Bewerbungsgespräch anständig verhandeln? Ich habe jetzt nach einem Jahr Suche, in dem ich den Verbesserungsversuch absolviert habe, eine halbe Stelle gefunden, und verdiene da 1.650,00 € brutto im Monat.
Das ist miserabel. Das bekommt man doch auch als Werkstudent in einer halben Stelle.
Der Post ist über 6 Jahre alt.
17.03.2023, 15:25
(13.03.2023, 17:10)Max Sauer schrieb:(02.12.2016, 01:25)Xy schrieb: Es ist wirklich erstaunlich, dass sich keiner zu den Einstiegsgehälter äußern möchte! Wie soll man denn da im Bewerbungsgespräch anständig verhandeln? Ich habe jetzt nach einem Jahr Suche, in dem ich den Verbesserungsversuch absolviert habe, eine halbe Stelle gefunden, und verdiene da 1.650,00 € brutto im Monat.
Das ist miserabel. Das bekommt man doch auch als Werkstudent in einer halben Stelle.
Da hat meine Partnerin als Erzieherin mit 50 % Stelle mehr Brutto gehabt, als sie da noch tätig war.
20.03.2023, 14:01
Hallo, gerade mal eine allgemeine Frage zu Unternehmen im IG Metal TV (Bawü).
Wie kommen denn die Punkte da so wirklich zustande? Also Universitätsstudium 29, aber alles weitere ist mir unklar :D
Wird das dann einfach geschätzt, so dass es passt?
Und: Gibt es hier Unternehmensjuristen, die mir sagen möchten, was sie zum Einstieg in einem TV Unternehmen bekommen haben?:)
Wie kommen denn die Punkte da so wirklich zustande? Also Universitätsstudium 29, aber alles weitere ist mir unklar :D
Wird das dann einfach geschätzt, so dass es passt?
Und: Gibt es hier Unternehmensjuristen, die mir sagen möchten, was sie zum Einstieg in einem TV Unternehmen bekommen haben?:)
20.03.2023, 14:36
Juristen meistens EG13-15 oder AT.