16.08.2021, 18:03
Was ist hier los? Wieso sind hier viele voller Missgunst? Warum diese Verbreitung von schlechter Stimmung? Ich zitiere mal den Admin:
Aufgrund der zahlreichen Einstellungen in den Ländern sind die Chancen für den Einstieg in den Justizdienst weiterhin sehr gut. Durch die uns eingereichten Protokolle wissen wir, dass in vielen Ländern auch gute Einstellungschancen bestehen, wenn man im 2. Examen kein Prädikat erreicht hat.
Beispiele für erfolgreiche Bewerbungen (alle Einstellungen in den letzten 6 Monaten):
weniger als 9 Punkte (Ordentliche Gerichtsbarkeit / Niedersachsen - OLG Oldenburg)
weniger als 8,5 Punkte (StA / Hamburg)
weniger als 8,5 Punkte (Ordentliche Gerichtsbarkeit / Brandenburg)
weniger als 8,5 Punkte (Sozialgerichtsbarkeit / NRW)
weniger als 8 Punkte (StA / NRW - OLG Düsseldorf)
weniger als 7,5 Punkte (Ordentliche Gerichtsbarkeit / Thüringen)
Uns liegen auch Protokolle von Bewerbern mit einem 2. Examen unter 7 Punkten vor, die sich erfolgreich bei der Justiz beworben haben.
Aufgrund der zahlreichen Einstellungen in den Ländern sind die Chancen für den Einstieg in den Justizdienst weiterhin sehr gut. Durch die uns eingereichten Protokolle wissen wir, dass in vielen Ländern auch gute Einstellungschancen bestehen, wenn man im 2. Examen kein Prädikat erreicht hat.
Beispiele für erfolgreiche Bewerbungen (alle Einstellungen in den letzten 6 Monaten):
weniger als 9 Punkte (Ordentliche Gerichtsbarkeit / Niedersachsen - OLG Oldenburg)
weniger als 8,5 Punkte (StA / Hamburg)
weniger als 8,5 Punkte (Ordentliche Gerichtsbarkeit / Brandenburg)
weniger als 8,5 Punkte (Sozialgerichtsbarkeit / NRW)
weniger als 8 Punkte (StA / NRW - OLG Düsseldorf)
weniger als 7,5 Punkte (Ordentliche Gerichtsbarkeit / Thüringen)
Uns liegen auch Protokolle von Bewerbern mit einem 2. Examen unter 7 Punkten vor, die sich erfolgreich bei der Justiz beworben haben.
16.08.2021, 20:55
(14.08.2021, 17:51)Gast schrieb:(14.08.2021, 17:19)Gast schrieb: Warte seit 4 Monaten mit 6,9 P (1.Examen) und 7,5 P (2.Examen). Leider wurde in unserer Ag das Grüne vom Himmel versprochen... Aber der Bedarf scheint doch nicht mehr da zu sein, sodass man damit vermutlich keine Chancen mehr hat
Tut mir leid, aber mit den Noten bestand niemals irgendeine Chance. Das ist so weit weg vom Minimum, dass man Dir vermutlich deshalb nicht geantwortet hat.
Eigentlich sollte jedem klar sein, dass AG-Leiter nicht wirklich nah dran sind, sondern primär Werbung machen sollen. Seit Corona ist unter Prädikat ohnehin kaum etwas möglich, aber wenn es vor Corona hieß, dass die Aussichten so gut wie noch nie seien und händeringend gesucht wird, heißt das (abgesehen von NRW) regelmäßig trotzdem mindestens 8 Punkte. Wobei das nach meiner Erinnerung in SH ohnehin nie gereicht hat. Schau auf die offizielle Seite des Landes, dann weißt Du Bescheid. Aber mit 7,5 im 2. und knapp noch knapperem befriedigend im 1. reicht das leider nirgendwo.
Niedersachsen, Thüringen, MV, NRW, Brandenburg, alles BL in denen vor und teilweise während Corona unter 8Pkt. eingestellt wurde. Die Noten schwanken weil es immer von der Konkurrenz abhängt. Bewerben und abwarten, ggf nachfragen. Mit 7,5 ist Wartezeit natürlich vorprogrammiert, vor allem, wenn das Erste auch unter 8 ist.
16.08.2021, 20:58
(14.08.2021, 21:41)Gast schrieb: Ja wer hätte nicht gerne jemanden, der über deine wirtschaftliche und persönliche Existenz entscheidet, der fachlich gerade so zum Mittelmaß seiner Profession gehört
Wenns um die Existenz geht, entscheidet am Ende doch eh das OLG. Muss man sich nicht nass machen, weil in der LG-Kammer ein Richter mit 7,5 P sitzt.
Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
16.08.2021, 21:00
(14.08.2021, 23:34)Gast schrieb:(14.08.2021, 23:11)Gast schrieb: Naja. Ich habe ähnliche Noten und wurde damit in:
- MV
- Brandenburg (StA)
- Thüringen
- NRW (StA)
im zweiten Halbjahr 2020 zum Vorstellungsgespräch eingeladen.
Also sooo unmöglich ist das nicht
Schon allein weil es in NRW einen Erlass gibt, nach dem mit weniger als 7,76 Punkten nicht in den Staatsdienst - Richter oder StA- eingestellt werden darf und davon nicht abgewichen werden kann und darf, zeigt sich, dass Deine Aussage zumindest in dem Punkt unwahr sein ist. Auch in Thüringen werden neben mindestens befriedigend im zweiten mindestens 15 Punkte insgesamt verlangt. Schon in den Ländern ist es rechtlich schlicht nicht möglich mit diesen Noten. Es spricht daher extrem viel dafür, dass der Rest auch nicht stimmt, nicht zuletzt gab es in NRW letztes und tw. auch dieses Jahr monatelange Wartezeiten für VB-Leute, da wird man dann sicher jemanden mit 7,x Punkten vorgezogen haben . Ich frage mich wirklich, warum Leute hier so einen Scheiß posten
Die Wartezeit in NRW war in Hamm bzgl Richter einige Monate hoch weil wenig ACs stattfanden. Das Einstellungsverfahren der StA ist davon unabhängig.
16.08.2021, 21:03
(15.08.2021, 22:09)Gast schrieb:(15.08.2021, 21:57)Gast112 schrieb:(15.08.2021, 21:41)Gast schrieb: Wärt ihr nicht Mittelmaß, hättet ihr keine Mittelmaß-Noten. Natürlich sind die Examensnoten extrem aussagekräftig über das juristische Können. Das andere Gelaber, dass es in einem von 500 Fällen mal anders gewesen sein mag, ist statistisch ohne Belang
Wer ist "ihr"? Und was ist, wenn man im Examen mehrmals mindestens bei 10 Punkten, manchmal aber auch sehr deutlich drunter liegt? Ist man dann ein partielles Genie/partieller Idiot oder ganz normales "Mittelmaß"? Vielleicht liegt dann ja gleichzeitig Inselbegabung und Intelligenzmangel vor? Ja, Noten sind wirklich extrem aussagekräftig. :)
Ein guter jurist kann auch schlechte Klausuren schreiben, ein schlechter aber keine guten. Damit ist alles gesagt.
Zeig mir bitte den Juristen mit ausreichender Examensnote, der in einer examensklausur 10+ Punkte hat. Und komm bitte nicht mit dem Hund deiner Mutters Friseur
Ich kenne tatsächlich sogar jemanden, der 10P in einer Klausur hatte und insgesamt durchfiel.
17.08.2021, 07:46
(16.08.2021, 20:58)Gast schrieb:(14.08.2021, 21:41)Gast schrieb: Ja wer hätte nicht gerne jemanden, der über deine wirtschaftliche und persönliche Existenz entscheidet, der fachlich gerade so zum Mittelmaß seiner Profession gehört
Wenns um die Existenz geht, entscheidet am Ende doch eh das OLG. Muss man sich nicht nass machen, weil in der LG-Kammer ein Richter mit 7,5 P sitzt.
Nur woraus rekrutiert sich die nächste Generation OLG-Richter?
17.08.2021, 10:00
(17.08.2021, 07:46)Praktiker schrieb:(16.08.2021, 20:58)Gast schrieb:(14.08.2021, 21:41)Gast schrieb: Ja wer hätte nicht gerne jemanden, der über deine wirtschaftliche und persönliche Existenz entscheidet, der fachlich gerade so zum Mittelmaß seiner Profession gehört
Wenns um die Existenz geht, entscheidet am Ende doch eh das OLG. Muss man sich nicht nass machen, weil in der LG-Kammer ein Richter mit 7,5 P sitzt.
Nur woraus rekrutiert sich die nächste Generation OLG-Richter?
Um Richter am OLG zu werden braucht man:
(1) jahrlange Erfahrung
(2) Erprobung (i.d.R)
(3) gute Dienstbeurteilungen
Was hat die Examensnote damit zu tun? Ich denke, dass die o.g. genannten Aspekte aussagekräftiger sind als zwei Examensnoten, die zum gegenständlichen Zeitpunkt mind. 10 Jahre alt sind.
17.08.2021, 12:46
Ich möchte dabei auch mal in den Raum werfen, dass die meisten, die aktuell Richter am OLG sind, für ihr 2. Examen vielleicht 3 Klausuren und 1 Hausarbeit schreiben mussten. Die Ausbildung wird einfach immer schwieriger. Damals gab es keine Anwaltsklausuren, geschweige denn mit Berufung, Revision oder Kautelaraufgaben.
17.08.2021, 20:28
(17.08.2021, 10:00)Gast schrieb:(17.08.2021, 07:46)Praktiker schrieb:(16.08.2021, 20:58)Gast schrieb:(14.08.2021, 21:41)Gast schrieb: Ja wer hätte nicht gerne jemanden, der über deine wirtschaftliche und persönliche Existenz entscheidet, der fachlich gerade so zum Mittelmaß seiner Profession gehört
Wenns um die Existenz geht, entscheidet am Ende doch eh das OLG. Muss man sich nicht nass machen, weil in der LG-Kammer ein Richter mit 7,5 P sitzt.
Nur woraus rekrutiert sich die nächste Generation OLG-Richter?
Um Richter am OLG zu werden braucht man:
(1) jahrlange Erfahrung
(2) Erprobung (i.d.R)
(3) gute Dienstbeurteilungen
Was hat die Examensnote damit zu tun? Ich denke, dass die o.g. genannten Aspekte aussagekräftiger sind als zwei Examensnoten, die zum gegenständlichen Zeitpunkt mind. 10 Jahre alt sind.
Das mag sein, aber wenn man nicht nur einzelne Absolventen mit 2x6,5 Punkten einstellt, sondern nur noch, weil die nicht über die geringe Besoldung meckern, da sie die Bezüge nicht mit GK-Verdienst vergleichen (können), dann rekrutieren sich irgendwann auch alle OLG-Richter nur noch aus diesem Reservoir, so dass das Argument „das OLG wird es schon richten“ nicht sticht. Das zeigt, dass man nur die Absolventen einstellen sollte, denen man prognostisch grundsätzlich auch eine OLG-Beförderung zutraut.
Mal eine ganz andere Perspektive: Der Richterjob ist Stress pur. Nirgendwo sonst kann es passieren, dass man freitags nach 10 Jahren als Strafrichter erfährt, dass man ab Montag Familienrichter ist, und man kann nichts dagegen machen. Ich finde es nachvollziehbar, dass man versucht, diejenigen einzustellen, die bewiesen haben, dass sie unter Stress und mit unzureichender Hilfsmittel-Ausstattung - auch das ist Standard in der Justiz - brauchbare Ergebnisse abliefern können. Man sollte vielleicht nicht immer darauf fokussieren, dass Bewerber unterhalb der Notengrenzen abgelehnt, also zurückgewiesen, werden, sondern dass man ihnen eine halsbrecherische Tätigkeit in der Justiz erspart.
17.08.2021, 20:31
(17.08.2021, 12:46)Gast0000 schrieb: Ich möchte dabei auch mal in den Raum werfen, dass die meisten, die aktuell Richter am OLG sind, für ihr 2. Examen vielleicht 3 Klausuren und 1 Hausarbeit schreiben mussten. Die Ausbildung wird einfach immer schwieriger. Damals gab es keine Anwaltsklausuren, geschweige denn mit Berufung, Revision oder Kautelaraufgaben.
90 % der OLG-Richter dürften keine Hausarbeit mehr angefertigt haben, dafür ist sie schon viel zu lange abgeschafft.