10.12.2020, 23:17
(10.12.2020, 23:16)Gast schrieb: Juristen werden bald eh net mehr gebraucht wegen Legal Tech usw. Welche Umschulung wollt ihr denn so machen? Bin gerade - nach dem 2. Stex - auf der Suche nach neuen Möglichkeiten. Die Frage ist nur, welchen neuen Beruf ich erlernen soll? Habt ihr ne Idee?
Influencer
10.12.2020, 23:23
(10.12.2020, 21:56)Gast schrieb:(10.12.2020, 21:34)Gast schrieb:(10.12.2020, 21:28)Gast schrieb: Alle erfolgreichen Anwälte, die ich kenne, tuen in erster Linie das, was die Mandanten wollen. Der Anwaltsberuf ist der eines Dienstleisters und bedeutet heutzutage aufgrund der technischen Möglichleiten, dass man rund um die Uhr erreichbar ist.
Ich war mal selbstständig als Anwalt und empfand das überhaupt nicht als große Freiheit. Statt eines Chefs hat man viele (Mandanten) und kann auch abends oder am Wochenende schlecht abschalten. Aber vielleicht können andere besser mit dem Stress umgehen, insbesondere wenn sie den Job lieben.
Aber den Anwaltsberuf darzustellen, als wäre es die große Freiheit, ist wirklich abwegig. Man ist Unternehmer und verkauft seine Zeit, mit Romantik hat das nichts zu tun.
Man verkauft seine Zeit überall. In der Justiz oder dem Unternehmen nur eben immer an denselben Kunden. Oder würdet ihr auch brav weiter zur Arbeit gehen, wenn man euch nicht dafür bezahlen würde? Oder wenn man Euch das Geld einfach unabhängig davon geben würde?
Jeder Beruf ist mit Zwängen behaftet. Der des Anwalts bietet ganz gewiss die größten Chancen im juristischen Bereich, ist aber auch mit den größten Risiken behaftet. Ich kenne sowohl Anwälte, die 60h Stunden die Woche kloppen und gerade so auf einen grünen Zweig kommen, als auch solche, die die Hälfte arbeiten und ein Vielfaches verdienen. Man ist da eben seines eigenen Glückes Schmied. In der Justiz oder im Unternehmen ist man dagegen viel abhängiger vom Wohlwollen anderer, auf das auch die eigene Leistung nur bedingt EInfluss hat.
Vielleicht kennst du da einfach andere Anwälte. Ich kenne keinen Anwalt, der 30 Stunden pro Woche arbeitet und gut verdient.
Arbeite im Jahr 40h als Rechtsanwalt und verdiene 4.000€ als 13. Monatsgehalt. Läuft.
10.12.2020, 23:23
(10.12.2020, 23:17)Gast schrieb:(10.12.2020, 23:16)Gast schrieb: Juristen werden bald eh net mehr gebraucht wegen Legal Tech usw. Welche Umschulung wollt ihr denn so machen? Bin gerade - nach dem 2. Stex - auf der Suche nach neuen Möglichkeiten. Die Frage ist nur, welchen neuen Beruf ich erlernen soll? Habt ihr ne Idee?
Influencer
Daran hab ich auch gedacht. Aber wen willst du als Jurist denn influencen? Wer hört denn auf Juristen? In meinem Bekanntenkreis ist ein Jurist der moderne Außenseiter, der keine Ahnung von Software und KI hat. Aber auch Influencer wäre mir zu unsicher.
Gibts denn nichts seriöses oder etwas, was eine KI nicht kann?
10.12.2020, 23:39
(10.12.2020, 23:23)Gast schrieb:(10.12.2020, 21:56)Gast schrieb:(10.12.2020, 21:34)Gast schrieb:(10.12.2020, 21:28)Gast schrieb: Alle erfolgreichen Anwälte, die ich kenne, tuen in erster Linie das, was die Mandanten wollen. Der Anwaltsberuf ist der eines Dienstleisters und bedeutet heutzutage aufgrund der technischen Möglichleiten, dass man rund um die Uhr erreichbar ist.
Ich war mal selbstständig als Anwalt und empfand das überhaupt nicht als große Freiheit. Statt eines Chefs hat man viele (Mandanten) und kann auch abends oder am Wochenende schlecht abschalten. Aber vielleicht können andere besser mit dem Stress umgehen, insbesondere wenn sie den Job lieben.
Aber den Anwaltsberuf darzustellen, als wäre es die große Freiheit, ist wirklich abwegig. Man ist Unternehmer und verkauft seine Zeit, mit Romantik hat das nichts zu tun.
Man verkauft seine Zeit überall. In der Justiz oder dem Unternehmen nur eben immer an denselben Kunden. Oder würdet ihr auch brav weiter zur Arbeit gehen, wenn man euch nicht dafür bezahlen würde? Oder wenn man Euch das Geld einfach unabhängig davon geben würde?
Jeder Beruf ist mit Zwängen behaftet. Der des Anwalts bietet ganz gewiss die größten Chancen im juristischen Bereich, ist aber auch mit den größten Risiken behaftet. Ich kenne sowohl Anwälte, die 60h Stunden die Woche kloppen und gerade so auf einen grünen Zweig kommen, als auch solche, die die Hälfte arbeiten und ein Vielfaches verdienen. Man ist da eben seines eigenen Glückes Schmied. In der Justiz oder im Unternehmen ist man dagegen viel abhängiger vom Wohlwollen anderer, auf das auch die eigene Leistung nur bedingt EInfluss hat.
Vielleicht kennst du da einfach andere Anwälte. Ich kenne keinen Anwalt, der 30 Stunden pro Woche arbeitet und gut verdient.
Was verstehst du denn unter „gut“? 2000 netto, 3000 netto, 4000 netto?
11.12.2020, 00:33
2k netto hab ich mit Teilzeit schon. Deutlich unter 30h
11.12.2020, 01:49
(10.12.2020, 23:16)Gast schrieb: Juristen werden bald eh net mehr gebraucht wegen Legal Tech usw. Welche Umschulung wollt ihr denn so machen? Bin gerade - nach dem 2. Stex - auf der Suche nach neuen Möglichkeiten. Die Frage ist nur, welchen neuen Beruf ich erlernen soll? Habt ihr ne Idee?So lange Leute sich streiten, wird es auch Juristen geben. Legal Tech ist nur etwas für eine Vielzahl an gleich gelagerten, einfachen Fällen. Flugverspätungen und so Rotz, den man als Anwalt auch in der Regel gar nicht erst annimmt, weil man es nicht wirtschaftlich bearbeiten kann. Und schon bei solchen Sachen ist Legal Tech überfordert, sobald es etwas vom Normalfall abweicht.
11.12.2020, 01:56
(11.12.2020, 01:49)Gast schrieb:(10.12.2020, 23:16)Gast schrieb: Juristen werden bald eh net mehr gebraucht wegen Legal Tech usw. Welche Umschulung wollt ihr denn so machen? Bin gerade - nach dem 2. Stex - auf der Suche nach neuen Möglichkeiten. Die Frage ist nur, welchen neuen Beruf ich erlernen soll? Habt ihr ne Idee?So lange Leute sich streiten, wird es auch Juristen geben. Legal Tech ist nur etwas für eine Vielzahl an gleich gelagerten, einfachen Fällen. Flugverspätungen und so Rotz, den man als Anwalt auch in der Regel gar nicht erst annimmt, weil man es nicht wirtschaftlich bearbeiten kann. Und schon bei solchen Sachen ist Legal Tech überfordert, sobald es etwas vom Normalfall abweicht.
Programmierer, damit lässt sich gut verdienen.
Wenn dir das nicht liegt, mach einen Quereinstieg als Lehrer.
Oder noch eine Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondent, dann kannst du in der GK im Büro arbeiten.
11.12.2020, 01:57
Oder Steuerberater.
11.12.2020, 10:31
48k
2x 4,x
Berlin
Abgesagt, war mir zu wenig.
2x 4,x
Berlin
Abgesagt, war mir zu wenig.
11.12.2020, 10:43
(10.12.2020, 16:44)Gast schrieb: Och, also für 3.5k brutto anzufangen finde ich fair. ich bevorzuge allerdings auch keine Großstädte.
Es kommt halt auch drauf an, dass man Ärbeit macht, die einem gefällt - für mich jedenfalls ist das sehr wichtig - und wenn man nunmal soziale rechtsgebiete vorzieht, dann wird man nicht reich dadurch, kann aber als partner auch gerne auf seine 50/ 60k kommen.
ich denke, dass das problem auch ist, dass viele nur jura des geldes wegen machen und eigentlich keinen echten spaß daran haben. ich finde hier keine threads darüber, was interessieren könnte, sondern nur gehalt und note... und ein einziges scheiße schmeißen auf andere.
Stimme dir im Grunde zu, wenn die Arbeit Spaß macht, dann ist das Geld nicht ganz so wichtig.
Aber es ist natürlich schon bitter, wenn man das Studium durchzieht und nichts bei rumkommt. Und es dankt einem ja auch niemand, wenn man hilft. Im Gegenteil, ich habe es oft erlebt, dass die Leute dann unverschämt wurden und gefragt haben, wieso man da nicht noch mehr rausholen kann. Das ging teilweise so weit, dass ich die Penner selbst verklagt hab, weil sie ihre mickrigen Rechnungen nicht zahlen wollte.
Dann hab ich angefangen Vorschüsse zu nehmen und Zahlung treuhänderisch an mich zu verlangen und das Geld, was mir zusteht einbehalten hab. Das hat dazu geführt, dass ich ein paar mal verklagt wurde und sich auch die RAK - völlig unnötig - eingemischt hat.
Ich bin mittlerweile so abgestumpft, dass ich einfach nur noch so viel Kohle rausholen will, wie es geht. Ich interessiere mich in der Regel weder für meine Mandanten, noch für Ihre Probleme. Wenn die Sache für mich nicht lukrativ ist, dann schrecke ich die Leute mit Stundensätzen oder Vorschüssen ab. Das hat sich rumgesprochen und manche kommen nur deshalb zu mir, weil sie denken ein teurer Anwalt ist automatisch ein guter Anwalt. Und wenn ich nach RVG abrechne, dann baller ich die Gebühren immer so hart an den Rand des Machbaren wie geht und nicht selten auch mal drüber. Manchmal tut es mir leid, wenn ich wieder jemanden wegschicke, weil sein Fall mir nichts einbringt, aber das wird auch immer weniger.
Und das schlimme ist: Es läuft so wesentlich besser für mich, von meinem mittlerweile erzielten Gehalt können die meisten hier nur träumen.