06.10.2022, 11:27
der nervigste aspekt des Refs bis dato ist für mich der allumfassende anachronismus hinsichltich Strukturen/Prozessen/Didaktik usw. der seitens Ausbildern,Prüfungsamt und Gerichten aber mit einer unerträglichen Arroganz als vorbildlich und einzig richtig postuliert wird.
Diese Diskrepanz empfinde ich als enorm frustrierend.
Fühlt sich irgendwie an wie Sozialismus im Endstadium.
"Wir sind das beste System!!,...Trabant"
Diese Diskrepanz empfinde ich als enorm frustrierend.
Fühlt sich irgendwie an wie Sozialismus im Endstadium.
"Wir sind das beste System!!,...Trabant"
11.10.2022, 18:10
Mir hat das Ref auch gut gefallen und ich fand die gesamte Zeit deutlich angenehmer und entspannter als die Vorbereitung auf das erste Examen. Vielleicht hatte ich auch Glück mit meinen Ausbildern, aber ich habe einen ganz guten Einblick in die praktische Tätigkeit bekommen, ohne mich zu Tode zu arbeiten. Gleichzeitig habe ich aber auch viele unterschiedliche Akten bekommen und konnte zu allen Terminen mitkommen. Gerade die Sitzungsvertretung bei der StA fand ich gut, weil man nochmal einen besseren Einblick in das Prozessrecht und den Alltag vor Gericht bekommen hat.
Die AGs waren eher durchwachsen, aber immerhin konnte man kostenlos echte Examensklausuren schreiben, die zumindest teilweise auf Examensniveau korrigiert wurden. Die Anwesenheitspflicht war natürlich überflüssig, aber ich habe mich nicht wie ein Schulkind gefühlt, sondern habe die Zeit aktiv für meine Entscheidung über den Berufseinstieg genutzt. Außerdem hat man im Ref noch einmal die Möglichkeit, ein Netzwerk aufzubauen, das schadet auch keinem
Die AGs waren eher durchwachsen, aber immerhin konnte man kostenlos echte Examensklausuren schreiben, die zumindest teilweise auf Examensniveau korrigiert wurden. Die Anwesenheitspflicht war natürlich überflüssig, aber ich habe mich nicht wie ein Schulkind gefühlt, sondern habe die Zeit aktiv für meine Entscheidung über den Berufseinstieg genutzt. Außerdem hat man im Ref noch einmal die Möglichkeit, ein Netzwerk aufzubauen, das schadet auch keinem
11.10.2022, 18:43
Fand das Ref in Berlin viel besser als die Uni in Heidelberg. Irgendwie hatte man plötzlich das Gefühl, dass man nicht einer von 400 im Semester ist, sondern tatsächlich einen Ausbilder hat, dem man nicht scheißegal ist.
Bei mir hat sich das extrem auf die Lernmotivation ausgewirkt. Im ersten hab ich das Minimum gegeben, um halbwegs ordentlich zu bestehen. Im zweiten war plötzlich vielmehr Spaß dabei und ich hab mich bereitwillig 1 Jahr reingekniet. Das hat sich auch deutlich auf das Ergebnis ausgewirkt.
Kann jedem nur empfehlen das Ref in Berlin zu machen. Man wird nicht bescheuert durch die Gegend geschickt, wie in Flächenstaaten und die Ausbilder (soweit ich das von allen Bekannten/Kollegen bestätigend auch gehört habe) versuchen wirklich jedes Schäflein ordentlich durchzulotsen.
Bei mir hat sich das extrem auf die Lernmotivation ausgewirkt. Im ersten hab ich das Minimum gegeben, um halbwegs ordentlich zu bestehen. Im zweiten war plötzlich vielmehr Spaß dabei und ich hab mich bereitwillig 1 Jahr reingekniet. Das hat sich auch deutlich auf das Ergebnis ausgewirkt.
Kann jedem nur empfehlen das Ref in Berlin zu machen. Man wird nicht bescheuert durch die Gegend geschickt, wie in Flächenstaaten und die Ausbilder (soweit ich das von allen Bekannten/Kollegen bestätigend auch gehört habe) versuchen wirklich jedes Schäflein ordentlich durchzulotsen.
11.10.2022, 19:39
(11.10.2022, 18:43)Gast schrieb: Fand das Ref in Berlin viel besser als die Uni in Heidelberg. Irgendwie hatte man plötzlich das Gefühl, dass man nicht einer von 400 im Semester ist, sondern tatsächlich einen Ausbilder hat, dem man nicht scheißegal ist.
Bei mir hat sich das extrem auf die Lernmotivation ausgewirkt. Im ersten hab ich das Minimum gegeben, um halbwegs ordentlich zu bestehen. Im zweiten war plötzlich vielmehr Spaß dabei und ich hab mich bereitwillig 1 Jahr reingekniet. Das hat sich auch deutlich auf das Ergebnis ausgewirkt.
Kann jedem nur empfehlen das Ref in Berlin zu machen. Man wird nicht bescheuert durch die Gegend geschickt, wie in Flächenstaaten und die Ausbilder (soweit ich das von allen Bekannten/Kollegen bestätigend auch gehört habe) versuchen wirklich jedes Schäflein ordentlich durchzulotsen.
Ich fand die AGs in Berlin durchgehend schlecht. Da hat sich niemand für einen interessiert. Mit meinen Einzelausbildern hatte ich allerdings auch sehr Glück
11.10.2022, 20:50
(11.10.2022, 19:39)Gast schrieb:(11.10.2022, 18:43)Gast schrieb: Fand das Ref in Berlin viel besser als die Uni in Heidelberg. Irgendwie hatte man plötzlich das Gefühl, dass man nicht einer von 400 im Semester ist, sondern tatsächlich einen Ausbilder hat, dem man nicht scheißegal ist.
Bei mir hat sich das extrem auf die Lernmotivation ausgewirkt. Im ersten hab ich das Minimum gegeben, um halbwegs ordentlich zu bestehen. Im zweiten war plötzlich vielmehr Spaß dabei und ich hab mich bereitwillig 1 Jahr reingekniet. Das hat sich auch deutlich auf das Ergebnis ausgewirkt.
Kann jedem nur empfehlen das Ref in Berlin zu machen. Man wird nicht bescheuert durch die Gegend geschickt, wie in Flächenstaaten und die Ausbilder (soweit ich das von allen Bekannten/Kollegen bestätigend auch gehört habe) versuchen wirklich jedes Schäflein ordentlich durchzulotsen.
Ich fand die AGs in Berlin durchgehend schlecht. Da hat sich niemand für einen interessiert. Mit meinen Einzelausbildern hatte ich allerdings auch sehr Glück
Ja ging mir genauso... AG einfach furchtbar, insbesondere die Anwalts AG. Verschwendung von Geldern. Einzelausbilder muss ich auch loben

12.10.2022, 09:13
(11.10.2022, 20:50)Gast schrieb:(11.10.2022, 19:39)Gast schrieb:(11.10.2022, 18:43)Gast schrieb: Fand das Ref in Berlin viel besser als die Uni in Heidelberg. Irgendwie hatte man plötzlich das Gefühl, dass man nicht einer von 400 im Semester ist, sondern tatsächlich einen Ausbilder hat, dem man nicht scheißegal ist.
Bei mir hat sich das extrem auf die Lernmotivation ausgewirkt. Im ersten hab ich das Minimum gegeben, um halbwegs ordentlich zu bestehen. Im zweiten war plötzlich vielmehr Spaß dabei und ich hab mich bereitwillig 1 Jahr reingekniet. Das hat sich auch deutlich auf das Ergebnis ausgewirkt.
Kann jedem nur empfehlen das Ref in Berlin zu machen. Man wird nicht bescheuert durch die Gegend geschickt, wie in Flächenstaaten und die Ausbilder (soweit ich das von allen Bekannten/Kollegen bestätigend auch gehört habe) versuchen wirklich jedes Schäflein ordentlich durchzulotsen.
Ich fand die AGs in Berlin durchgehend schlecht. Da hat sich niemand für einen interessiert. Mit meinen Einzelausbildern hatte ich allerdings auch sehr Glück
Ja ging mir genauso... AG einfach furchtbar, insbesondere die Anwalts AG. Verschwendung von Geldern. Einzelausbilder muss ich auch loben
Gleiches Spiel bei mir. Ausbilder top und haben sich sehr viel Mühe gegeben. Egal obs am Gericht oder bei der StA war. Da ich nur Corona-Verhältnisse kenne, kann ich die AGs nicht richtig einschätzen. Online ist eine AG denke ich nicht so großartig umzusetzen.
12.10.2022, 09:30
ich fand das Ref schrecklich, so viel Stress, wenig Geld, HiWi-Aufgaben, Behandeltwerden wie ein unmündiger Schüler in den AGs. Ich bin unfassbar froh, dass es vorbei ist.
17.10.2022, 12:23
Ich finde es schwierig, eine pauschale Antwort zu geben. Ähnlich wie im Studium gibt es im Ref für mich Aspekte die gut sind und andere, die es eben nicht sind.
Mir macht die Arbeit in den Stationen Spaß und ich arbeite gerne mit und für meinen Einzelausbilder. Bisher habe ich aber auch nur die Zivilstation hinter mir und dort einen unfassbar guten Einzelausbilder erwischt. Auch das Lernen finde ich nicht sehr schlimm, weil ich da mein Ding machen kann. Es ist halt Mittel zum Zweck und muss erledigt werden.
Überhaupt keinen Spaß macht mir die AG. Das liegt aber weniger an der Station, als am AG-Leiter und der Gestaltung. Ich finde es subpotimal, dass jeder AG-Leiter sein eigenes Ding machen kann, keine Überwachung und nicht einmal ordentliche Selbstreflektion stattfindet. Ältere AG-Leiter (aus eigener Erfahrung und dem Austausch mit anderen ReferendarInnen) geben einem teilweise wenig relevante Übungsfälle, besprechen Themen, die ihnen in der täglichen Arbeit häufig über den Weg laufen und haben kaum geeignete Rhetorikskills. Es findet wenig Reflexion statt, ob das, was sie da erzählen, fürs Examen Relevanz entwickelt. Überwiegend wird auch kein Blick auf die Klausur gerichtet, wie die dortige Darstellung vermittelt werden könnte. Und das ist einer meiner Aspekte im Ref, die mir den Spaß partiell verderben. Die AG-Stunden sitze ich eher widerwillig ab und es wird wöchentlich gezeigt, dass es eher verschwendete Zeit ist, die man sinnvoller nutzen könnte. Zusätzlich ist die Bewertung undurchsichtig und man ist, wie auch schon im Studium, auf das Gutdünken einer anderen Person angewiesen. Bei allem was man macht, hat man die Noten im Hinterkopf, deswegen bin ich meinem Einzelausbilder dankbar, dass er nicht bei jedem Entwurf direkt eine Note gesagt hat, auch wenn dadurch das Zeugnis eine kleine Aufregung darstellen wird.
Ich finde am Ref generell könnte einiges verbessert werden, insbesondere die Lernatmosphäre in der AG (ggf. keine Benotung der Mitarbeit, damit man auch einfach beteiligungsfreudig ist, um was zu lernen). Darüber hinaus müsste das AG-Konzept überdacht werden hinsichtlich der inhaltlichen Anforderungen. Es ist schade, dass in jeder AG-Stunde der Aspekt vermittelt wird, dass das Referendariat nicht den Anspruch hat, einen aufs Examen vorzubereiten.
Aber alles in allem habe ich Spaß am Ref.
Mir macht die Arbeit in den Stationen Spaß und ich arbeite gerne mit und für meinen Einzelausbilder. Bisher habe ich aber auch nur die Zivilstation hinter mir und dort einen unfassbar guten Einzelausbilder erwischt. Auch das Lernen finde ich nicht sehr schlimm, weil ich da mein Ding machen kann. Es ist halt Mittel zum Zweck und muss erledigt werden.
Überhaupt keinen Spaß macht mir die AG. Das liegt aber weniger an der Station, als am AG-Leiter und der Gestaltung. Ich finde es subpotimal, dass jeder AG-Leiter sein eigenes Ding machen kann, keine Überwachung und nicht einmal ordentliche Selbstreflektion stattfindet. Ältere AG-Leiter (aus eigener Erfahrung und dem Austausch mit anderen ReferendarInnen) geben einem teilweise wenig relevante Übungsfälle, besprechen Themen, die ihnen in der täglichen Arbeit häufig über den Weg laufen und haben kaum geeignete Rhetorikskills. Es findet wenig Reflexion statt, ob das, was sie da erzählen, fürs Examen Relevanz entwickelt. Überwiegend wird auch kein Blick auf die Klausur gerichtet, wie die dortige Darstellung vermittelt werden könnte. Und das ist einer meiner Aspekte im Ref, die mir den Spaß partiell verderben. Die AG-Stunden sitze ich eher widerwillig ab und es wird wöchentlich gezeigt, dass es eher verschwendete Zeit ist, die man sinnvoller nutzen könnte. Zusätzlich ist die Bewertung undurchsichtig und man ist, wie auch schon im Studium, auf das Gutdünken einer anderen Person angewiesen. Bei allem was man macht, hat man die Noten im Hinterkopf, deswegen bin ich meinem Einzelausbilder dankbar, dass er nicht bei jedem Entwurf direkt eine Note gesagt hat, auch wenn dadurch das Zeugnis eine kleine Aufregung darstellen wird.
Ich finde am Ref generell könnte einiges verbessert werden, insbesondere die Lernatmosphäre in der AG (ggf. keine Benotung der Mitarbeit, damit man auch einfach beteiligungsfreudig ist, um was zu lernen). Darüber hinaus müsste das AG-Konzept überdacht werden hinsichtlich der inhaltlichen Anforderungen. Es ist schade, dass in jeder AG-Stunde der Aspekt vermittelt wird, dass das Referendariat nicht den Anspruch hat, einen aufs Examen vorzubereiten.
Aber alles in allem habe ich Spaß am Ref.
17.10.2022, 18:35
(06.10.2022, 11:27)gast444 schrieb: der nervigste aspekt des Refs bis dato ist für mich der allumfassende anachronismus hinsichltich Strukturen/Prozessen/Didaktik usw. der seitens Ausbildern,Prüfungsamt und Gerichten aber mit einer unerträglichen Arroganz als vorbildlich und einzig richtig postuliert wird.
Diese Diskrepanz empfinde ich als enorm frustrierend.
Fühlt sich irgendwie an wie Sozialismus im Endstadium.
"Wir sind das beste System!!,...Trabant"
Ja, diesen Aspekt fand ich auch sehr frustrierend und er hat mich nachhaltig von der Justiz als Arbeitgeber abgeschreckt.
04.11.2022, 19:07
Mal mehr mal weniger. In der Strafstation habe ich mir am Schluss drei Wochen Urlaub reingeknallt, weil ich es so schlimm fand. Dabei war alles für sich allein gesehen zwar toll, aber in Kombination und mit der ganzen Organisation wirklich nervtötend. Was mich wirklich stört, ist das Selbstverständnis, dass man als Referendar ja nichts anderes zu tun hat und eine kurzfristige Umlegung von Veranstaltungen kein Problem darstellt. Für mich völlig inakzeptabel, wenn man noch Familie und einen Nebenjob hat.
Die AGs waren extrem unterschiedlich, von hervorragend bis unterirdisch. Wenn man Glück hatte, waren die schlechten online und man konnte nebenher Nachlieferungen einsortieren oder Karteikarten lernen.
Alles in allem bin ich aber schon zufrieden und würde auch gerne in der Justiz arbeiten. Es gibt wirklich viele tolle Dozenten die die schlechten überstrahlen. Auch meine Einzelausbilder waren allesamt sehr gut. Für mich war wichtig, immer zu Beginn genau abzustecken, in welchem zeitlichen Umfang ich in der Station arbeite. Dadurch hatte ich durchweg genügend Zeit zu lernen und regelmäßig die Klausuren zu schreiben.
Die AGs waren extrem unterschiedlich, von hervorragend bis unterirdisch. Wenn man Glück hatte, waren die schlechten online und man konnte nebenher Nachlieferungen einsortieren oder Karteikarten lernen.
Alles in allem bin ich aber schon zufrieden und würde auch gerne in der Justiz arbeiten. Es gibt wirklich viele tolle Dozenten die die schlechten überstrahlen. Auch meine Einzelausbilder waren allesamt sehr gut. Für mich war wichtig, immer zu Beginn genau abzustecken, in welchem zeitlichen Umfang ich in der Station arbeite. Dadurch hatte ich durchweg genügend Zeit zu lernen und regelmäßig die Klausuren zu schreiben.