13.09.2022, 18:18
(13.09.2022, 18:08)Gast schrieb: Ab wie viel Euro kann sich ein Anwalt denn privat versichern?
Als angestellter RA ist es die ganze normale Bemessungsgrenze; das beantwortet dir Google (müsste um die 65.000 Euro p.a. brutto sein).
Als Selbständiger ist man eben genau das und nicht versicherungspflichtig.
13.09.2022, 18:22
Und was zahlt man in der privaten KV ohne Vorerkrankung oder mit Anwartschaft? Lohnt sich das als Selbstständiger, wenn man unter 65000 verdient? Und wie kommt man da wieder raus als Selbstständiger, wenn das nachher zu teuer wird?
13.09.2022, 18:29
(13.09.2022, 18:22)Gast schrieb: Und was zahlt man in der privaten KV ohne Vorerkrankung oder mit Anwartschaft? Lohnt sich das als Selbstständiger, wenn man unter 65000 verdient? Und wie kommt man da wieder raus als Selbstständiger, wenn das nachher zu teuer wird?
Naja, freiwillig gesetzlich versichert heißt als selbständiger natürlich auch, dass du den AG Anteil selbst tragen musst ;)
13.09.2022, 21:01
(13.09.2022, 18:22)Gast schrieb: Und was zahlt man in der privaten KV ohne Vorerkrankung oder mit Anwartschaft? Lohnt sich das als Selbstständiger, wenn man unter 65000 verdient? Und wie kommt man da wieder raus als Selbstständiger, wenn das nachher zu teuer wird?Kommt auf deinen Tarif, das Einstiegsalter und deine Vorerkrankungen an.
Beim Einstieg Anfang 30 im Luxustarif kann man ca. so viel wie in der GKV (Arbeitnehmer- + Arbeitgeberbetrag) und bei 700-800€ landen, wovon man jährlich ca. 25% zurückbekommen kann, wenn man nichts einreicht. Wenn man einige der Extras streicht und höhere Selbstbeteiligungen vereinbart geht es nach unten.
Im Extremfall (sehr früher Einstieg + der Rumpelkammer-Tarif mit wenigen Leistungen und hoher Selbstbeteiligung) kann man insgesamt bei deutlich unter 300€ monatlich landen.
Mit höherem Alter wird es in allen Fällen mehr.
13.09.2022, 23:50
Dann ist GKV plus private Zusatzversicherungen (Zähne) aber immer billiger?
14.09.2022, 08:12
(13.09.2022, 23:50)Gast schrieb: Dann ist GKV plus private Zusatzversicherungen (Zähne) aber immer billiger?
Nein. Als freiwillig gesetzlich versicherter Selbständiger zahlst du den Arbeitgeberbeitrag mit, also bei erreichen den Beitragsbemessungsgrenze von ca. 65.000 € insgesamt ca. (für aktuell Zahlen siehe Google) 770 € (?) monatlich plus ca. 160 € Pflegeversicherung. Wer weniger verdient zahlt natürlich weniger.
In der PKV wirst du es in den ersten Jahren kaum schaffen 930€ inkl. Pflege zu zahlen, da müsstest du schon irgendeinen Ultra-Gold-Tarif mit jeder Menge sinnlosem Zeug finden.
14.09.2022, 08:54
(14.09.2022, 08:12)Gast schrieb:(13.09.2022, 23:50)Gast schrieb: Dann ist GKV plus private Zusatzversicherungen (Zähne) aber immer billiger?
Nein. Als freiwillig gesetzlich versicherter Selbständiger zahlst du den Arbeitgeberbeitrag mit, also bei erreichen den Beitragsbemessungsgrenze von ca. 65.000 € insgesamt ca. (für aktuell Zahlen siehe Google) 770 € (?) monatlich plus ca. 160 € Pflegeversicherung. Wer weniger verdient zahlt natürlich weniger.
In der PKV wirst du es in den ersten Jahren kaum schaffen 930€ inkl. Pflege zu zahlen, da müsstest du schon irgendeinen Ultra-Gold-Tarif mit jeder Menge sinnlosem Zeug finden.
Eben. Gerade die Differenz bei der Pflegeversicherung ist riesig. Ich wage mal zu behaupten, dass die PKV im Alter von 30-40 in 99% günstiger ist als die GKV, meist signifikant. Teuer wird es erst später. Dafür gilt es vorzusorgen.
14.09.2022, 09:40
(13.09.2022, 09:04)Unwissend schrieb: Hallo zusammen. Ich überlege in die Justiz zu gehen und wollte mal nachfragen wie viel ihr so für eure KV und ggf noch private PKV zahlt?
Klar ist das super individuell, aber leider hab ich so überhaupt keine Vorstellung ob das mit Beihilfe dann eher bei 150€ liegt die man noch drauflegen muss oder bei 300€+.
Bin jung (26), gesund und brauch eigentlich nicht viel an Leistungen. Daher würde es mir schon wehtun wenn da jetzt noch 300-400€ vom netto abgehen würden.
Ich, ebenfalls 26 und „gesund“, zahle 317€ im Monat (Abschluss 9/2022) für einen sehr leistungsstarken Tarif. Meiner Erfahrung nach hätten sich insbesondere günstigere Tarife kaum gelohnt. Mein Makler hat mit mir n großen Leistungsvergleich von Tarifen verschiedenster Anbieter durchgesehen anhand meiner Wunschkriterien (insb. hervorragender Beihilfeergänzungstarif, Absicherung auch über Höchstsätze, umfassende Leistung bei Vorsorge und Zähnen, etc.). Im Ergebnis bewegten sich die Tarife weit überwiegend zwischen 270-340€ wobei günstigere und teurere Tarife teils weniger Leistungsumfang hatten (kommt immer auf die eigenen Anforderungen an und irgendwo wird man fast immer kleine Abstriche machen müssen). Zur Frage ob 1- oder 2-Bett Zimmer: das hat bspw. in meinem Tarif n Unterschied von monatlich 9€ ausgemacht. Wer weiß, ob man das nicht doch mal möchte und falls nicht, bekomme ich im 2-Bett-Zimmer dann pro Tag 15€ erstattet. Insgesamt sollte man bedenken, dass von den PKV Kosten ca. 80% steuerlich geltend gemacht werden können und man über seine Steuererklärung mwN davon dann ca. 35% wiederbekäme, womit diese Differenz zwischen den Tarifen ja immer geringer ausfällt.
14.09.2022, 09:57
(13.09.2022, 13:06)guga schrieb:(13.09.2022, 12:39)Gast schrieb:(13.09.2022, 12:37)Gast schrieb:(13.09.2022, 11:08)guga schrieb: Was bringt die Beihilfe überhaupt?! Für 320 € (AN-Anteil) kriegt man auch ohne Beihilfe bereits Premium Tarife
Die Beihilfe hilft v.a. im Alter, wenn die Kosten für die PKV astronomische Höhen erreichen.
Als junger und gesunder Mensch ist das kein Problem. Teuer wirds halt, wenn die ersten Wehwechen kommen oder du mehrere Kinder haben willst. Denn ne Familienversicherung gibts bei der PKV nicht (zumindest nicht so günstig wie inder GKV).
Gerade die Beihilfe ist der Grund, dass sich die Private für Beamte und Richter überhaupt lohnt bzw. sinnvoll ist. Als normaler Angestellter/Selbständiger musst du schon einiges verdienen, damit du die späteren hohen Kosten der PK stemmen kannst. Außerdem ist eine Rückkehr in die GKV nicht mehr so einfach, wenn du einmal in der PK bist.
Hatte das auch mal ungefähr "durchgerechnet" wie hoch die Kosten ansteigen können wenn man als "Normalo" ne PKV abschließt und irgendwann kommst du (prognostisch zum jetzigen Zeitpunkt) wenns blöd läuft auf mehrere Hundert bis über Tausend Euro pro Monat (hängt natürlich im Einzelnen von der Versicherung und vom Tarif ab...) Und ja, das Argument mit den Rücklagen die von der PK angelegt werden ist bekannt, aber trotzdem steigen die Kosten. Das muss man sich außerhalb der Beamten und Richterätigkeit also wirklich gut überlegen!
Genau aus dem Grund raten auch die meisten Stimmen von einer PKV ab. Als Richter oder Anwalt ist es hingegen fast ein No-Brainer. Selbst mit Vorerkrankungen kommst du über Öffnungsaktionen rein.
Nachtrag: dann freilich mit Risikozuschlägen
OK, verstehe, danke für die Aufklärung. Dann macht sich die Beihilfe also erst im höheren Alter bemerkbar.
Eigentlich bereits von Beginn an, denn der Beamte versichert sich ja nur zu einem bestimmten Prozentsatz (meist 50%, teils 70%), weil im Übrigen die Kosten von der Beihilfe getragen werden. Der Selbständige/Freiberufler dagegen versichert sich dauerhaft zu 100% selbst.
Die Beiträge steigen zwar im Alter, allerdings existiert neben den Altersrückstellungen der PKV (die GKV hat sowas im Übrigen gar nicht) auch noch der Vorteil, dass sich mit dem Ruhestand des Beamten auch seine Beihilfeberechtigung erhöht von 50 auf 70%, womit er sich nun nur noch zu 30% privat krankenversichert. Alleine dadurch sinkt der PKV Beitrag im Alter dann wieder ganz signifikant.
Außerdem erhöht natürlich auch die GKV ihre Beiträge nicht unerheblich jährlich, womit auch dort die Kosten im Alter wesentlich teurer werden.
Ich meine mich an einen Artikel zu erinnern (Quelle, nicht ganz unvoreingenommen: WIP), wonach in den vergangen Jahrzehnten die Kosten der GKV im Schnitt jährlich um 3,8% angestiegen sind, während die Kosten der PKV durchschnittlich nur 2,3% gestiegen sind.
14.09.2022, 10:30
(14.09.2022, 09:40)Gast schrieb:(13.09.2022, 09:04)Unwissend schrieb: Hallo zusammen. Ich überlege in die Justiz zu gehen und wollte mal nachfragen wie viel ihr so für eure KV und ggf noch private PKV zahlt?
Klar ist das super individuell, aber leider hab ich so überhaupt keine Vorstellung ob das mit Beihilfe dann eher bei 150€ liegt die man noch drauflegen muss oder bei 300€+.
Bin jung (26), gesund und brauch eigentlich nicht viel an Leistungen. Daher würde es mir schon wehtun wenn da jetzt noch 300-400€ vom netto abgehen würden.
Ich, ebenfalls 26 und „gesund“, zahle 317€ im Monat (Abschluss 9/2022) für einen sehr leistungsstarken Tarif. Meiner Erfahrung nach hätten sich insbesondere günstigere Tarife kaum gelohnt. Mein Makler hat mit mir n großen Leistungsvergleich von Tarifen verschiedenster Anbieter durchgesehen anhand meiner Wunschkriterien (insb. hervorragender Beihilfeergänzungstarif, Absicherung auch über Höchstsätze, umfassende Leistung bei Vorsorge und Zähnen, etc.). Im Ergebnis bewegten sich die Tarife weit überwiegend zwischen 270-340€ wobei günstigere und teurere Tarife teils weniger Leistungsumfang hatten (kommt immer auf die eigenen Anforderungen an und irgendwo wird man fast immer kleine Abstriche machen müssen). Zur Frage ob 1- oder 2-Bett Zimmer: das hat bspw. in meinem Tarif n Unterschied von monatlich 9€ ausgemacht. Wer weiß, ob man das nicht doch mal möchte und falls nicht, bekomme ich im 2-Bett-Zimmer dann pro Tag 15€ erstattet. Insgesamt sollte man bedenken, dass von den PKV Kosten ca. 80% steuerlich geltend gemacht werden können und man über seine Steuererklärung mwN davon dann ca. 35% wiederbekäme, womit diese Differenz zwischen den Tarifen ja immer geringer ausfällt.
Das mit der steuerlichen Absetzbarkeit ist ein guter Hinweis. Danke! Das hatte ich irgendwie nicht aktiv auf dem Schirm