18.12.2020, 21:28
(18.12.2020, 19:59)Gast schrieb: Sehe auch keinen Grund zu der Annahme, dass diese kleinen US-Kanzleien einen höheren Schnitt haben als insbesondere HM.Bei HM arbeiten im Wesentlichen Anwälte mit denselben Noten an denselben Transaktionen wie die Kollegen aus den US-Kanzleien. Die Arbeitszeiten sind dort auch kaum besser. Die Amis sind schon eine starke und sehr ernste Konkurrenz für HM um die wenigen guten und interessierten Absolventen. In den Paradedisziplinen und an den großen Standorten der deutschen Traditionsadresse gibt es auch manche der US-Buden. Wer in München etwa Private Equity machen möchte, der bewirbt sich neben HM selbstverständlich auch bei Milbank und Kirkland - jedenfalls eher als bei CMS, Heuking oder Görg (haben die dort entsprechende Teams?).
Es gibt viele Gründe, warum ein "Doppelgutler" lieber zu HM gehen könnte. Vielleicht will er in Düsseldorf oder Berlin arbeiten. Vielleicht will er in ein Rechtsgebiet, dass die US-Kanzleien nicht anbieten. Vielleicht interessiert ihn das höhere Gehalt nicht (50% bekommt sowieso der Staat). Vielleicht will er wenigstens etwas weniger Arbeitsstunden haben als es bei den US-Kanzleien der Fall wäre. Vielleicht mag er das Team (größe, Stimmung). Vielleicht war er dort schon im Ref (HM bildet entsprechend mehr Refs aus) oder hat noch Kontakte aus Uni-/Lehrstuhlzeiten. Vielleicht gefällt ihm das Ausbildungsangebot für Refs.
In Deutschland dürfte HM auch das größere Renomee haben, zumindest unter der Masse der Studenten und Referendare, aus deren Kreisen immerhin rekrutiert werden muss.
Ich würde einfach meinen, dass die wenigsten Bewerbungen bei HM von dem Gedanken "für die US-Kanzleien reichen meine Noten leider nicht aus" getrieben sind.
Veritable Gründe für Hengeler sind aber - wie du richtig sagst - die Ausbildung und (der subjektive Eindrück über) das Team. Die Strahlkraft der Marke halte ich vor allem vor dem Hintergrund der Exitoptionen für bedeutsam. Was ehemalige Kollegen über meine Kanzlei denken, wäre mir aber egal.
18.12.2020, 21:37
(18.12.2020, 21:22)Gasti schrieb: Denke von den Noten dürfte es sich in etwa so verhalten:S&C und Milbank schätzt du definitiv zu wenig notenversessen ein. Das ist nach meinem Weltbild, das Noten nicht als Alleinmerkmal ansieht, sogar schmeichelhaft für diese Adressen.
HM > Freshfields / Gleiss / SZA > Milbank / Sullcrom >> Linklaters >>> Rest
Nach meiner Erfahrung mit beiden Läden legt man dort aber sehr viel Wert auf Noten. Ein Blick auf die Websites zeigt das auch. Sehr viele Anwälte haben Masterabschlüsse an Ivy-League-Unis oder aus Oxbridge. Kirkland (in Deutschland quasi ein Hengeler-Spin off) und Skadden dürften im Durchschnitt auch eher deutlich über der VB-Grenze. Ebenso Quinn Emanuel. Wenn man nur wenige Neueinstellungen tätigt und eine Mindestanforderung beim VB zieht, ist das ja auch deutlich leichter als bei Riesenbuden wie Freshfields.
18.12.2020, 21:39
(18.12.2020, 19:01)gast123fwffrb schrieb: 2x VB ist aber ja so ziemlich Standart bei den üblichen dort ( FBD, LL, Gleis um einfach mal die Taunus Crew zu nennen).
Die Frage ist eher, ob man dort unter Gut / Dr. schlicht nicht aufkreuzen muss.
Überlege tatsächlich auch mich dort im Dispute zu bewerben aber habe außer 23 Punkten eben nicht wirklich was zu bieten und es ist Corona...
Ich denke, einen Versuch ist es wert. Könnte reichen. Bedarf ist dort immer.
18.12.2020, 21:44
(18.12.2020, 21:37)Gast schrieb:(18.12.2020, 21:22)Gasti schrieb: Denke von den Noten dürfte es sich in etwa so verhalten:S&C und Milbank schätzt du definitiv zu wenig notenversessen ein. Das ist nach meinem Weltbild, das Noten nicht als Alleinmerkmal ansieht, sogar schmeichelhaft für diese Adressen.
HM > Freshfields / Gleiss / SZA > Milbank / Sullcrom >> Linklaters >>> Rest
Nach meiner Erfahrung mit beiden Läden legt man dort aber sehr viel Wert auf Noten. Ein Blick auf die Websites zeigt das auch. Sehr viele Anwälte haben Masterabschlüsse an Ivy-League-Unis oder aus Oxbridge. Kirkland (in Deutschland quasi ein Hengeler-Spin off) und Skadden dürften im Durchschnitt auch eher deutlich über der VB-Grenze. Ebenso Quinn Emanuel. Wenn man nur wenige Neueinstellungen tätigt und eine Mindestanforderung beim VB zieht, ist das ja auch deutlich leichter als bei Riesenbuden wie Freshfields.
Wenn ich so überlege, wen ich bei Milbank und Sullcrom kenne, hast Du wahrscheinlich recht. Das sind schon durch die Bank auch von den Noten gute Leute, die zusätzlich auch richtig ranklotzen. Andererseits sind mE auch FBD, Gleiss und SZA ziemlich streng. Wahrscheinlich gibt es sich von den Noten im Schnitt nicht viel. Bei den amerikanischen Kanzleien ist aber auf jeden Fall ein deutlich internationaleres Team. Die Leute dort können alle Englisch, die bei Gleiss oder SZA nicht einmal Hochdeutsch. Insgesamt sind es glaub ich einfach zwei unterschiedliche Gruppen. Gute Juristen sind bei allen von uns genannten Kanzleien.
18.12.2020, 21:55
Freshfields und LL gehen zumindest in Frankfurt auch ohne 2x vb ;) in Berlin siehts da ganz anders aus, weil kleine und sogar schrumpfende Büros, dafür sehr viele Absolventen, die aus dem ganzen Bundesgebiet zum Ref hingehen- und Berlin nimmt jährlich überproportional viele Referendare (ca 720, bei ca 7500 (?) Assessoren bundesweit jährlich!)
18.12.2020, 23:55
(18.12.2020, 19:36)Gast schrieb:(18.12.2020, 19:20)Gast 123 schrieb:(18.12.2020, 19:11)Gast schrieb:(18.12.2020, 18:44)Gasti schrieb: Unter den Großkanzleien hat Hengeler sicherlich die Absolventen mit den höchsten Noten im Schnitt.
Dies ergibt sich erstens daraus, daß man, wenn die Noten es hergeben und man bei einer T1 Kanzlei anfangen kann, gern zu HM geht. Zweitens eröffnet HM wegen der starken Marke die besten Exit Optionen, und zwar in alle Bereiche (Wissenschaft, Notariat, Anwaltschaft, etc.).
Letztlich kann man nicht mehr zählen, wie viele Ex HM Anwälte mittlerweile Professor oder Notar sind ; auch das ist Beleg für die hohen Noten.
Wenn man richtig gute Noten hat, fängt man halt erstmal bei HM an. Da macht man nichts falsch.
Und natürlich gibt es auch bei HM schwarze Schafe. Diese finden sich vor allem in Randbereichen wie Arbeits- oder Steuerrecht oder als verkappte Associates. HM unterscheidet nämlich nach außen nicht, wer on track (Gehalt 120k, meist beide Examina zweistellig, vielfach mindestens ein Gut) und wer off track ist (Gehalt 60k, kein VB).
VG ein HM senior associate
Den besten Schnitt haben die kleinen US-Kanzleien (S&C, Milbank).
Die Stellen pro Jahr nur eine Hand voll Leute ein und können es sich wirklich aussuchen, wen sie nehmen.
Das stimmt nicht einmal. Da laufen sogar Leute mit unter 9 Punkten rum (u.a. ein Kollege von mir). Aber wieso tut er das? Weil er im Job ein absolutes Tier ist und bei so wenigen Neueinstellungen kann man die Bewerber richtig unter die Lupe nehmen. Examen ist ja nur ein Indikator, wenn man nicht groß Zeit hat, sich die Leute anzuschauen. Der liefert im Job aber auch richtig ab (kann nur eben kein Strafrecht und Verwaltungsrecht, das interessiert dort aber niemanden).
Geschichten aus dem Paulanergarten ...
Wenn du meinst. Ich weiß es besser bzw kenn es besser.
19.12.2020, 00:36
Wundert mich auch, dass HM immer als das absolute Nonplusultra gesehen wird. Ein ehemaliger Mitstreiter aus dem Rep fürs 1.Examen hat vor einiger Zeit dort angefangen. Das ist erstmal nichts ungewöhnlich; das Merkwürdige ist nur, dass das 10 Jahre nach dem Beginn zur Vorbereitung aufs erste Stex war.
Er hatte damals dann die Uni gewechselt, weil er wohl Probleme im Schwerpunkt hatte.
Lange Rede, kurzer Sinn...Studiendauer+ Ref beträgt 13 Jahre (immerhin noch nen LL.M geschafft), aber sonst keinerlei akademischen Meriten oder auch nur Tätigkeit.
Auch was sein juristisches Verständnis anging, war das damals bestenfalls durchschnittlich. Aber vielleicht hat er sich ja auch in den folgenden Jahren 7-10 Jahren zum Jura-Gott gemausert und hat ein Doppel-Gut hingelegt (schwer vorstellbar, da nicht wirklich durch juristische Brillianz aufgefallen).
Ich erzähle das nur, weil hier immer HM immer so in den Himmel gehoben wird und das dort nur die absoluten Götter arbeiten.
Zumindest die Anforderungen bzgl einer zügigen juristischen Ausbildung sind nicht besonders hoch! ;)
Er hatte damals dann die Uni gewechselt, weil er wohl Probleme im Schwerpunkt hatte.
Lange Rede, kurzer Sinn...Studiendauer+ Ref beträgt 13 Jahre (immerhin noch nen LL.M geschafft), aber sonst keinerlei akademischen Meriten oder auch nur Tätigkeit.
Auch was sein juristisches Verständnis anging, war das damals bestenfalls durchschnittlich. Aber vielleicht hat er sich ja auch in den folgenden Jahren 7-10 Jahren zum Jura-Gott gemausert und hat ein Doppel-Gut hingelegt (schwer vorstellbar, da nicht wirklich durch juristische Brillianz aufgefallen).
Ich erzähle das nur, weil hier immer HM immer so in den Himmel gehoben wird und das dort nur die absoluten Götter arbeiten.
Zumindest die Anforderungen bzgl einer zügigen juristischen Ausbildung sind nicht besonders hoch! ;)
19.12.2020, 05:15
(18.12.2020, 21:44)Gasti schrieb:(18.12.2020, 21:37)Gast schrieb:(18.12.2020, 21:22)Gasti schrieb: Denke von den Noten dürfte es sich in etwa so verhalten:S&C und Milbank schätzt du definitiv zu wenig notenversessen ein. Das ist nach meinem Weltbild, das Noten nicht als Alleinmerkmal ansieht, sogar schmeichelhaft für diese Adressen.
HM > Freshfields / Gleiss / SZA > Milbank / Sullcrom >> Linklaters >>> Rest
Nach meiner Erfahrung mit beiden Läden legt man dort aber sehr viel Wert auf Noten. Ein Blick auf die Websites zeigt das auch. Sehr viele Anwälte haben Masterabschlüsse an Ivy-League-Unis oder aus Oxbridge. Kirkland (in Deutschland quasi ein Hengeler-Spin off) und Skadden dürften im Durchschnitt auch eher deutlich über der VB-Grenze. Ebenso Quinn Emanuel. Wenn man nur wenige Neueinstellungen tätigt und eine Mindestanforderung beim VB zieht, ist das ja auch deutlich leichter als bei Riesenbuden wie Freshfields.
Wenn ich so überlege, wen ich bei Milbank und Sullcrom kenne, hast Du wahrscheinlich recht. Das sind schon durch die Bank auch von den Noten gute Leute, die zusätzlich auch richtig ranklotzen. Andererseits sind mE auch FBD, Gleiss und SZA ziemlich streng. Wahrscheinlich gibt es sich von den Noten im Schnitt nicht viel. Bei den amerikanischen Kanzleien ist aber auf jeden Fall ein deutlich internationaleres Team. Die Leute dort können alle Englisch, die bei Gleiss oder SZA nicht einmal Hochdeutsch. Insgesamt sind es glaub ich einfach zwei unterschiedliche Gruppen. Gute Juristen sind bei allen von uns genannten Kanzleien.
Zumindest bei Sullcrom weiß ich, dass es keinen Associate ohne Doppel VB gibt. Die meisten haben mindestens 1x zweistellig.
Nicht wenige Doppel Gut.
19.12.2020, 09:58
(19.12.2020, 00:36)Gast schrieb: Wundert mich auch, dass HM immer als das absolute Nonplusultra gesehen wird. Ein ehemaliger Mitstreiter aus dem Rep fürs 1.Examen hat vor einiger Zeit dort angefangen. Das ist erstmal nichts ungewöhnlich; das Merkwürdige ist nur, dass das 10 Jahre nach dem Beginn zur Vorbereitung aufs erste Stex war.
Er hatte damals dann die Uni gewechselt, weil er wohl Probleme im Schwerpunkt hatte.
Lange Rede, kurzer Sinn...Studiendauer+ Ref beträgt 13 Jahre (immerhin noch nen LL.M geschafft), aber sonst keinerlei akademischen Meriten oder auch nur Tätigkeit.
Auch was sein juristisches Verständnis anging, war das damals bestenfalls durchschnittlich. Aber vielleicht hat er sich ja auch in den folgenden Jahren 7-10 Jahren zum Jura-Gott gemausert und hat ein Doppel-Gut hingelegt (schwer vorstellbar, da nicht wirklich durch juristische Brillianz aufgefallen).
Ich erzähle das nur, weil hier immer HM immer so in den Himmel gehoben wird und das dort nur die absoluten Götter arbeiten.
Zumindest die Anforderungen bzgl einer zügigen juristischen Ausbildung sind nicht besonders hoch! ;)
Und was hast du selbst mit deiner zügigen juristischen Ausbildung so an Noten vorzuweisen? :sleepy:
19.12.2020, 10:42
(19.12.2020, 00:36)Gast schrieb: Wundert mich auch, dass HM immer als das absolute Nonplusultra gesehen wird. Ein ehemaliger Mitstreiter aus dem Rep fürs 1.Examen hat vor einiger Zeit dort angefangen. Das ist erstmal nichts ungewöhnlich; das Merkwürdige ist nur, dass das 10 Jahre nach dem Beginn zur Vorbereitung aufs erste Stex war.
Er hatte damals dann die Uni gewechselt, weil er wohl Probleme im Schwerpunkt hatte.
Lange Rede, kurzer Sinn...Studiendauer+ Ref beträgt 13 Jahre (immerhin noch nen LL.M geschafft), aber sonst keinerlei akademischen Meriten oder auch nur Tätigkeit.
Auch was sein juristisches Verständnis anging, war das damals bestenfalls durchschnittlich. Aber vielleicht hat er sich ja auch in den folgenden Jahren 7-10 Jahren zum Jura-Gott gemausert und hat ein Doppel-Gut hingelegt (schwer vorstellbar, da nicht wirklich durch juristische Brillianz aufgefallen).
Ich erzähle das nur, weil hier immer HM immer so in den Himmel gehoben wird und das dort nur die absoluten Götter arbeiten.
Zumindest die Anforderungen bzgl einer zügigen juristischen Ausbildung sind nicht besonders hoch! ;)
Wie gesagt, HM ist eine Kanzlei mit 300 Anwälten. Du weißt von außen überhaupt nicht, ob dein ehemaliger Bekannter on track oder off track ist, was für Noten er hat oder für wen er arbeitet.