19.02.2023, 21:28
(19.02.2023, 11:20)Bogomir schrieb:(18.02.2023, 11:50)VerzweifelterJurist schrieb:(17.02.2023, 21:46)ABCDEFG schrieb:(17.02.2023, 18:02)VerzweifelterJurist schrieb:(17.02.2023, 17:13)Gast111 schrieb: Das mag sein. Trotzdem will ich nichts unversucht lassen. Ich möchte mich nicht später fragen " was wäre passiert,wenn ich dass und das gemacht hätte". Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren. Auch meine Anwälte haben mir geraten den Klageweg zu gehen, da ich schon soweit gegangen bin. Der Klageweg kostet mich nochmal 7000 Euro. Die Gerichtskosten belaufen sich davon alleine auf 972 Euro, da der Streitwert im 2. Staatsexamen bei 15.000 Euro liegt.
Aber vielleicht hättest du einfach in der Examensvorbereitung mehr kämpfen sollen? Du hattest deine Chance. Dreimal. Du warst nicht gut genug. Irgendwann sollte man es dann auch gut sein lassen. 20.000€ für Widerspruchs- und Klageverfahren für was? Um dann also 4-Punkte-Anwalt 50h die Woche für 1600€ netto zu kloppen? Spar dir deine Energie. Such dir einen Job mit erstem Examen und lass es gut sein.
Was für eine unnötige Antwort. Offenbar geht es dem Fragesteller gerade nicht gut. Solche Zuspitzungen sind doch nicht notwendig. Warum bist du eigentlich so verbittert?
Ich bin überhaupt nicht verbittert. Aber der Fragensteller hatte nun mal seine Chance. Dreimal. Wir alle wissen, dass die Examina auch Glück sind, aber eben nicht nur. Man muss irgendwann auch einfach mal reflektieren und feststellen: man hatte seine Chance. Und man war nicht gut genug. Anstatt also die Schuld auf die Korrektoren zu schieben, die statt drei Punkten zwei gegeben haben, und 20.000€ in Widerspruchs- und Gerichtsverfahren zu stecken, ist es für den eigenen Lebensweg und die mentale Gesundheit sicher besser, mit dem Thema anzuschließen und sich nach Alternativen umzusehen.
Nein, wer zig Jahre in dieses Studium aus dem 19. Jahrhundert steckt, der wird nicht einfach locker lassen, weil wg. eines fucking Punkts das Examen flöten geht. Insbesondere, wenn Korrektoren sich über die Notenpunktzahl wg. Abweichungen noch einigen müssen, und dies zum Nachteil des Prüflings erfolgt.
Jeder weiß, dass die Kombination von drei Urteilen zu einer Klausur mit der Rechtspraxis und der Arbeit eines Rechtsanwalts nichts zu tun hat. Das heutige Examen entspricht nicht der Realität und dem Alltag von Juristen. Die Fälle sind einfacher und werden dennoch falsch gelöst - sowohl von Rechtsanwälten als auch von Richtern (siehe die Zahlen zu Berufungen). Dieses schwere Examen ist kein Garant zur Sicherung juristischer Qualität in der BRD. Es dient lediglich zur Eindämmung von Juristenschwemmen, die es faktisch seit den 2010er-Jahren nicht mehr gibt.
Von daher: Viel Erfolg bei deinem Kampf gegen dieses absurde System.
Das System hat auf jeden Fall zahlreiche Mängel. Aber das weiß man, wenn man sich drauf einlässt und man kann es in dem Moment auch nicht ändern. Also gilt: Das machen, was von einem nun mal leider erwartet wird. (Durchaus sinnlose) 5-stündige Examensklausuren schreiben und irgendwie zu einem einigermaßen passablen Ergebnis bringen. Es geht uns doch allen so, dass wir diese nervigen Klausuren schreiben müssen. Und die TE hatte ja sogar gleich drei Versuche. Nicht das System ist Schuld sondern die eigene Fähigkeit, die Klausuren in der Gesamtheit über die 4-Punkte-Marke zu hieven.
Was die Klage jetzt am System ändern soll weiß ich nicht.
23.02.2023, 15:50
Unglaublich wie verbittert manche Menschen hier sind xD
Respekt für dein Durchhaltevermögen, ich finde es ist genau das Richtige zu kämpfen und alles zu versuchen!
Dass das LJPA dich ("sicher" so die Antwort eines Vorposters - da fällt einem nichtsmehr ein) durch die mdl. fallen lässt ist alles andere als sicher. Bleib so hartnäckig, tu alles was in deiner Macht steht und überleg Dir nen Plan B.
Ich wünsche Dir von Herzen den Erfolg. Mit diesem Ausdauervermögen, Charakterstärke und Integrität wirst Du ein hervorragender Jurist sein - mit oder ohne 2. Stex.
Respekt für dein Durchhaltevermögen, ich finde es ist genau das Richtige zu kämpfen und alles zu versuchen!
Dass das LJPA dich ("sicher" so die Antwort eines Vorposters - da fällt einem nichtsmehr ein) durch die mdl. fallen lässt ist alles andere als sicher. Bleib so hartnäckig, tu alles was in deiner Macht steht und überleg Dir nen Plan B.
Ich wünsche Dir von Herzen den Erfolg. Mit diesem Ausdauervermögen, Charakterstärke und Integrität wirst Du ein hervorragender Jurist sein - mit oder ohne 2. Stex.
23.02.2023, 16:05
(17.02.2023, 18:02)VerzweifelterJurist schrieb:(17.02.2023, 17:13)Gast111 schrieb:(17.02.2023, 13:35)Ref.HH schrieb: Ich habe mal gehört, wenn man das Assessorexamen in Deutschland endgültig nicht bestanden hat, dass man es noch in Österreich machen könnte. Wahrscheinlich erkennen sie das dt. 1. Examen an. Ich habe aber keine Ahnung ob es stimmt. Könnte man ja mal recherchieren. Mal ganz ehrlich und nüchtern betrachtet, was denkst Du denn, was passieren würde, wenn dir ein Gericht den einen Punkt zuspricht? Das Prüfungsamt würde dich mit Pauken und Trompeten durch die Mündliche fallen lassen.
Das mag sein. Trotzdem will ich nichts unversucht lassen. Ich möchte mich nicht später fragen " was wäre passiert,wenn ich dass und das gemacht hätte". Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren. Auch meine Anwälte haben mir geraten den Klageweg zu gehen, da ich schon soweit gegangen bin. Der Klageweg kostet mich nochmal 7000 Euro. Die Gerichtskosten belaufen sich davon alleine auf 972 Euro, da der Streitwert im 2. Staatsexamen bei 15.000 Euro liegt.
Aber vielleicht hättest du einfach in der Examensvorbereitung mehr kämpfen sollen? Du hattest deine Chance. Dreimal. Du warst nicht gut genug. Irgendwann sollte man es dann auch gut sein lassen. 20.000€ für Widerspruchs- und Klageverfahren für was? Um dann also 4-Punkte-Anwalt 50h die Woche für 1600€ netto zu kloppen? Spar dir deine Energie. Such dir einen Job mit erstem Examen und lass es gut sein.
Schon interessant, dass man keinen etwas kritischen Kommentar schreiben darf, ohne direkt persönlich attackiert zu werden.
Ich sehe es genauso wie der Vorredner. Es ist ja nicht böse gemeint. Aber jetzt die ganze Energie, Kohle und Hoffnung in ein Klageverfahren zu stecken, dass maximal wenig Aussicht auf Erfolg hat, kann man doch niemandem raten.
Es ist absolut bedauernswert 3 mal durch dieses Examen zu fallen und tut mir ebenfalls für den TE leid, aber die Energie wäre woanders besser aufgehoben.
Aus eigener Prüfungserfahrung kann ich sagen, dass man gerade bei Klausuren im 1-2 Punkte Bereich, eher nach Punkten sucht als welche verwehrt. Und wenn das bei insgesamt 24 Klausuren nicht gereicht hat, liegt die Vermutung nahe, dass es nicht nur Glück/Pech war.
Daher: Lieber was Sinnvolles mit dem Ersten anfangen, hierauf kann.man aufbauen, Master im nicht juristischen Bereich ggf. MBA oder Llm Steuerrecht und danach in die Steuerberaterprüfung. Oder ganz klassischer Neustart.
Viel Erfolg!
23.02.2023, 16:30
+1
23.02.2023, 17:00
(23.02.2023, 16:05)Chill3r schrieb: Daher: Lieber was Sinnvolles mit dem Ersten anfangen, hierauf kann.man aufbauen, Master im nicht juristischen Bereich ggf. MBA oder Llm Steuerrecht und danach in die Steuerberaterprüfung. Oder ganz klassischer Neustart.
Viel Erfolg!
So sehe ich das auch. Man sollte nicht sofort aufgeben, nur weil man einmal durchgefallen ist. Das kann passieren. Aber irgendwann muss man auch einsehen, dass man nur noch ein totes Pferd reitet.
Ich habe sowas im Positiven wie im Negativen schon miterlebt. Person A ist endgültig durchgefallen, hat das Ergebnis dann relativ schnell akzeptiert und hat sich einen Job im Compliance-Bereich gesucht und Zusatzqualifikationen gemacht. Dort arbeitet Person A seit ein paar Jahren und verdient gutes Geld in einem guten Unternehmen.
Person B ist genauso endgültig durchgefallen aber ist in einem langjährigen Widerspruch/Rechtsstreit gegangen. In der Zeit hat Person B nichts gemacht, sondern immer auf den Ausgang des Rechtsstreits gewartet. Mehrere Jahre nach der letzten Klausur und viel Geld kam dann die Einsicht und ein Zweitstudium. Zu dem Zeitpunkt hätte Person B, bei einer schnelleren Entscheidung, das Zweitstudium schon fertig haben können.
23.02.2023, 20:55
Das System ist so absurd gib auf keinen Fall auf! Ich kenne einen Fall, bei dem einer im Wege der Klage Recht bekommen hat! eine klausur wurde von 3 auf 8 Punkte bewertet. Das war im 1. Examen. Dieses blöde System sagt nichts darüber aus ob du als Jurist taugst oder nicht! Allein aus diesem Grund solltest du weiter kämpfen. Die 2 Punkte könnten auch 3 sein. Ein Unterschied besteht nur zwischen bestanden und nicht bestanden also ab 4 Punkten.
Es gibt reichlich Juristen die mit 4 Punkten in die Mündliche gehen und dann - aufgrund guter Fragen und ein wohlwollenden PK - auf 7 Punkte kommen.
Viel Glück!
Es gibt reichlich Juristen die mit 4 Punkten in die Mündliche gehen und dann - aufgrund guter Fragen und ein wohlwollenden PK - auf 7 Punkte kommen.
Viel Glück!
23.02.2023, 21:24
(23.02.2023, 20:55)Blabl schrieb: Das System ist so absurd gib auf keinen Fall auf! Ich kenne einen Fall, bei dem einer im Wege der Klage Recht bekommen hat! eine klausur wurde von 3 auf 8 Punkte bewertet. Das war im 1. Examen. Dieses blöde System sagt nichts darüber aus ob du als Jurist taugst oder nicht! Allein aus diesem Grund solltest du weiter kämpfen. Die 2 Punkte könnten auch 3 sein. Ein Unterschied besteht nur zwischen bestanden und nicht bestanden also ab 4 Punkten.
Es gibt reichlich Juristen die mit 4 Punkten in die Mündliche gehen und dann - aufgrund guter Fragen und ein wohlwollenden PK - auf 7 Punkte kommen.
Viel Glück!
+ 1
Kenne viele Volljuristen mit zweimal knapp bestandenen Examina. Die sich dann selbstständig gemacht und spezialisiert haben. Mittlerweile verdienen die zwischen 4000 und 6000 netto monatlich, Tendenz steigend.
Ein schlechtes Examen sagt erstmal nichts über die juristischen Fähigkeiten aus.
Im Examen muss man in einem bestimmten Zeitpunkt eine unglaubliche Masse an Wissen parat haben. Im Beruf später kann man sich ein Rechtsgebiet raussuchen und darin sehr gut werden.
Ich wünsche dir viel Erfolg. Ich hoffe, es klappt alles, wie du es dir wünscht.
24.02.2023, 08:07
Schwierig.
Selbst, wenn du klagst, würde ich mir parallel ein zweites Standbein aufbauen. Oder willst du zwei Jahre (bzw. bis die Berufung durch ist?) unnütz rumsitzen und verzweifeln?
Es gibt viele Optionen mit nur einem Examen, Vertragsrecht, Quali zum Steuerberater, Compliance, Datenschutz, Mediation…
Entscheide, was dir liegt (!!!) und fokussiere dich darauf.
Auch mit einem Examen ist das Leben nicht vorbei.
Selbst, wenn du klagst, würde ich mir parallel ein zweites Standbein aufbauen. Oder willst du zwei Jahre (bzw. bis die Berufung durch ist?) unnütz rumsitzen und verzweifeln?
Es gibt viele Optionen mit nur einem Examen, Vertragsrecht, Quali zum Steuerberater, Compliance, Datenschutz, Mediation…
Entscheide, was dir liegt (!!!) und fokussiere dich darauf.
Auch mit einem Examen ist das Leben nicht vorbei.
24.02.2023, 10:34
(23.02.2023, 15:50)Gast2580 schrieb: Unglaublich wie verbittert manche Menschen hier sind xD
Respekt für dein Durchhaltevermögen, ich finde es ist genau das Richtige zu kämpfen und alles zu versuchen!
Dass das LJPA dich ("sicher" so die Antwort eines Vorposters - da fällt einem nichtsmehr ein) durch die mdl. fallen lässt ist alles andere als sicher. Bleib so hartnäckig, tu alles was in deiner Macht steht und überleg Dir nen Plan B.
Ich wünsche Dir von Herzen den Erfolg. Mit diesem Ausdauervermögen, Charakterstärke und Integrität wirst Du ein hervorragender Jurist sein - mit oder ohne 2. Stex.
Dankeschön für die aufbauenden Worte!!!
24.02.2023, 11:10
(23.02.2023, 20:55)Blabl schrieb: Das System ist so absurd gib auf keinen Fall auf! Ich kenne einen Fall, bei dem einer im Wege der Klage Recht bekommen hat!
Das Problem ist nur, dass einem oft aus einer Position der Schwäche geraten wird, gegen das System zu kämpfen. Wenn man gegen das System kämpfen will, dann aber besser aus einer Position der Stärke heraus.
Ob das System fair oder unfair ist, gut oder schlecht, das steht mE hier gar nicht zur Debatte im Einzelfall. Ebensowenig die Frage, ob er ein guter oder schlechter Jurist ist. Die Frage ist nur, ob es sich lohnt, einen teuren und langwierigen Klageweg zu beschreiten, um dann im Idealfall mit 3,5 o.ä. Punkten in die mündliche Prüfung zu gehen, nachdem man mehrere Jahre kein Jura gemacht hat.
Als Anwalt würde ich meinem Mandaten raten, Geld und Zeit lieber in etwas Sinnvolleres zu stecken, bei dem der positive Ausgang sicherer ist.