18.09.2025, 08:10
Ich habe recht viele Kaiserseminare gehört, weil mir die Online-Seminare aufgrund meiner persönlichen Lebenssituation gut passten (man schafft viel nebenbei) und ich ein großzügiges Budget meiner Kanzlei in der Anwaltsstation in Anspruch nehmen konnte. An und für sich sind die Seminare auch unter solchen Umständen ganz in Ordnung, aber ich würde den Mehrwert nicht überschätzen. Besprochen werden idR Standardkonstellationen, die man oft schon in AG-Klausuren gesehen hat. Teilweise lohnen sich aber die Seminare, weil sie einem einen komprimierten Gesamtüberblick über eine Klausurart/Rechtsgebiet geben, was die einzelne Klausurbesprechung in der AG nicht leisten kann. Wenn die Dozenten auch Anwendungswissen unterrichtet haben (Klausurtaktik etc.), brachte das für mich in der Regel nichts Neues (Ausnahme: Stöber im Revisionrecht!), aber vielleicht hätte ich die Seminare auch früher hören sollen und nicht erst kurz vor den Klausuren, wo man alles schon tausendmal gesehen hat.
Meine Einzelbewertung auf einer Notenskala von 1-10:
Stöber (Revision/Strafurteil): 10/10. War mein erstes Seminar und hat mich dazu verleitet, noch mehr Seminare zu buchen, weil es so gut war. Er bringt einem eine gute Arbeitsstruktur für die Revisionsklausur bei. Die Materialien sind umfangreich und hilfreich. Nur sein Vortragsstil ist auf Dauer etwas anstrengend.
T. Kaiser (materielles Zivilrecht): 8/10. Sehr viele mir schon bekannte Klausurklassiker wiederholt, sodass nicht so viel Neues dabei war, aber gute Erklärungen, humorvoll und engagiert. Überraschend menschlich – so hatte ich ihn vom Lesen der Skripte her nicht eingeschätzt.
Polat (Zivilgerichtsklausur): 7/10. Auch hier viel Altbekanntes. Insbesondere viel zu ausführlich zur Klausurtaktik, was alles im entsprechenden Kaiserskript steht und man eh vorher gelesen und verstanden haben muss. Ansonsten aber gute Erklärungen. Bisschen übertrieben „kumpelig“ vom Vortragsstil („Check?!“), aber immerhin lebhaft.
Becker (Rechtsanwaltsklausur Zivilrecht): 7/10. Angemessene Mischung aus Altbekanntem und mir vorher gänzlich unbekannten Konstellationen (insb. aus Beklagtenperspektive war nochmal viel dabei). Vortragsstil etwas übermotiviert, aber noch in Ordnung.
Köster (materielles öffentliches Recht): 5/10. Ballert ordentlich Stoff durch, grundsätzlich guter Gesamtüberblick, teilweise aber auch mit Details, die man seit dem Grundstudium kennt. Auch vom Vortragsstil für mich anstrengend.
Holleck (Staatsanwaltsklausur): 3/10. Vielleicht in einem Podcast auf doppelter (oder dreifacher…) Geschwindigkeit in Ordnung, so aber einfach zu langsam, langatmig und ohne Fluss. Seine Formulierungsbeispiele fürs Gutachten finde ich nicht gut. Aber (unfreiwillig?) witzig norddeutscher Vortragsstil, weil er einfach so hardcore lethargisch und leidenschaftslos schnackt.
Lübbersmann (materielles Strafrecht): 2/10. Wie die Kollegin schon oben schrieb sehr dürftig. Kaum was Neues dabei.
Meine Einzelbewertung auf einer Notenskala von 1-10:
Stöber (Revision/Strafurteil): 10/10. War mein erstes Seminar und hat mich dazu verleitet, noch mehr Seminare zu buchen, weil es so gut war. Er bringt einem eine gute Arbeitsstruktur für die Revisionsklausur bei. Die Materialien sind umfangreich und hilfreich. Nur sein Vortragsstil ist auf Dauer etwas anstrengend.
T. Kaiser (materielles Zivilrecht): 8/10. Sehr viele mir schon bekannte Klausurklassiker wiederholt, sodass nicht so viel Neues dabei war, aber gute Erklärungen, humorvoll und engagiert. Überraschend menschlich – so hatte ich ihn vom Lesen der Skripte her nicht eingeschätzt.
Polat (Zivilgerichtsklausur): 7/10. Auch hier viel Altbekanntes. Insbesondere viel zu ausführlich zur Klausurtaktik, was alles im entsprechenden Kaiserskript steht und man eh vorher gelesen und verstanden haben muss. Ansonsten aber gute Erklärungen. Bisschen übertrieben „kumpelig“ vom Vortragsstil („Check?!“), aber immerhin lebhaft.
Becker (Rechtsanwaltsklausur Zivilrecht): 7/10. Angemessene Mischung aus Altbekanntem und mir vorher gänzlich unbekannten Konstellationen (insb. aus Beklagtenperspektive war nochmal viel dabei). Vortragsstil etwas übermotiviert, aber noch in Ordnung.
Köster (materielles öffentliches Recht): 5/10. Ballert ordentlich Stoff durch, grundsätzlich guter Gesamtüberblick, teilweise aber auch mit Details, die man seit dem Grundstudium kennt. Auch vom Vortragsstil für mich anstrengend.
Holleck (Staatsanwaltsklausur): 3/10. Vielleicht in einem Podcast auf doppelter (oder dreifacher…) Geschwindigkeit in Ordnung, so aber einfach zu langsam, langatmig und ohne Fluss. Seine Formulierungsbeispiele fürs Gutachten finde ich nicht gut. Aber (unfreiwillig?) witzig norddeutscher Vortragsstil, weil er einfach so hardcore lethargisch und leidenschaftslos schnackt.
Lübbersmann (materielles Strafrecht): 2/10. Wie die Kollegin schon oben schrieb sehr dürftig. Kaum was Neues dabei.
18.09.2025, 14:11
Krass, wie unterschiedlich die Meinungen sind. Ich fand Holleck zB super gut.


