14.06.2020, 19:15
Digga, ich mach mit Sozialrecht 400k im Jahr, da geht das in anderen Gebieten sicher noch besser. Man muss halt viel mit Textbausteinen arbeiten und dann einfach die Sozialbehörden und Sozialgerichte fluten. Läuft dann über Beratungshilfe und PKH. Ein Anwalt, vier halbjuristische Mitarbeiter und der Laden brummt
14.06.2020, 20:09
wieso glaube ich die Story sogar
14.06.2020, 20:14
14.06.2020, 20:24
14.06.2020, 20:30
14.06.2020, 20:33
Was heißt nebenberuflich? Du bist Syndikus? Machst du nebenberuflich ein spezielles Gebiet?
14.06.2020, 21:09
Googelt Mal Rechtsanwalt Olaf Tank. Er hat mit angeblich mäßigen Examina ein Vermögen gemacht. Man muss Macher sein und kein Knecht.
14.06.2020, 21:09
Kann es mir durchaus auch vorstellen, wenn Aquise und Organisation darauf abgestimmt sind.
Man betrachte nur Hartz4-Sachen. Die zeichnen sich durch eine Reihe von Vorteilen aus. (1) Es gibt eine hohe Anzahl. (2) Die Fälle sind oft gleichgelagert. (3) Es gibt weder hochkomplizierte Rechtsfragen noch aufwändige Beweisführungen. (4) Die Mandanten müssen für das gesamte Verfahren nichts zahlen. (5) Es besteht Amtsermittlungsgrundsatz.
Hartz4-Mandaten sind aber meistens auch ganz einfach arbeitlos und so ist selbst die Terminfindung deutlich vereinfacht.
Wenn da jetzt so ein Hartz4-Mandant in deine Kanzlei kommt, dann schaust du dir seinen Jobcenter-Bescheid an oder druckst ihm ein Standard-Formular für einen Antrag aus. Viel muss man da nicht schreiben und vor allem den Sachverhalt nicht gründlichst erforschen. Die ganze Arbeit liegt beim Jobcenter. Reagiert das Jobcenter nicht oder nicht wunschgemäß, wird ebenhalt Klage erhoben. Das geht im Sozialrecht mehr oder weniger mit einem Dreizeiler, und zwar immer dem gleichen. Davon kann man mehrere pro Stunde "raushauen".
Die Erfolgsquote vor Gericht kann man dann aus den Augen verlieren. Ein verlorenes Verfahren kostet kaum etwas, weshalb auch die Klagebereitschaft bei den Mandaten hoch genug ist. Die haben sowieso alle einen Hass auf das Jobcenter (vielleicht zurecht). Wenn du dich "kämpferisch" zeigst, lieben die sich. Und empfehlen dich weiter.
Es reicht aus, wenn jede x-te Klage erfolgreich ist. Das kann auch schnell passieren, weil die Bescheide der Jobcenter nicht immer ideal sind und vieles auch einfach unklar geregelt ist. Da es aber immer die gleichen "Fehler" sind, die die Jobcenter machen, kannst du immer bei deinen gleichen Textbausteinen bleiben und mit Copy&Paste ein glorreicher Anwalt werden.
Es kann sich auch vergleichsweise oft die zweite Instanz lohnen, wenn denn statthaft. Tatsächlich gibt es vergleichsweise viele Divergenzen in der sozialrechtlichen Rechtsprechung. Entsprechend dürften die Erfolgsaussichten auch nur selten bei Null sein. Und dementsprechend gibt es für den Mandaten PKH. Dann kann man selbst aus dem verlorenen Mandat noch Geld rausholen. Zahlt der Staat. Dem mandaten ist das egal und er dankt dir für den Versuch.
Allein durch "Corona" wurden neue Fälle produziert. Die Schulen haben auf Homeschooling und Digital Learning umgestellt. Aber haben Ali und Kevin zu Hause einen Computer? Muss das Jobcenter der Familie einen zahlen? Manche Sozialgerichte meinen: Ja, und zwar einen neuen Computer von Media Markt für 600€. Solange es solche Gerichte gibt, lohnt es sich auch, hundertfach den immer gleichen Dreizeiler als Klageantrag rauszuschicken.
In der Aquise musst du dann ebenhalt gezielt um solche Mandate werben, die du hundertfach bearbeiten kannst. Mandaten sollten aber zu finden sein. Wer hätte nicht gerne einen neuen Computer?
Der Hartz4-Mandant hat dann auch keine sooo hohen Ansprüche an die Kanzleiräume etc. Von dem erwirtschafteten Umsatz muss man also kein Büro auf der Königsallee mieten. Entsprechend bleibt mehr übrig.
Das ist vielleicht nicht das, was viele sich unter dem Anwaltsberuf vorstellen. Aber man kann es so durchziehen und kommt mit wenig Zeit/Arbeit zu hohem Umsatz. Welche Werte da realistisch sind, wenn man es wirklich darauf anlegt, weiß ich aber nun auch nicht. Da dürfte aber einiges zusammenkommen.
Und das ist nur Hartz4. Sozialrecht kann aber noch mehr bedeuten, durchaus auch hohe Streitwerte.
Man betrachte nur Hartz4-Sachen. Die zeichnen sich durch eine Reihe von Vorteilen aus. (1) Es gibt eine hohe Anzahl. (2) Die Fälle sind oft gleichgelagert. (3) Es gibt weder hochkomplizierte Rechtsfragen noch aufwändige Beweisführungen. (4) Die Mandanten müssen für das gesamte Verfahren nichts zahlen. (5) Es besteht Amtsermittlungsgrundsatz.
Hartz4-Mandaten sind aber meistens auch ganz einfach arbeitlos und so ist selbst die Terminfindung deutlich vereinfacht.
Wenn da jetzt so ein Hartz4-Mandant in deine Kanzlei kommt, dann schaust du dir seinen Jobcenter-Bescheid an oder druckst ihm ein Standard-Formular für einen Antrag aus. Viel muss man da nicht schreiben und vor allem den Sachverhalt nicht gründlichst erforschen. Die ganze Arbeit liegt beim Jobcenter. Reagiert das Jobcenter nicht oder nicht wunschgemäß, wird ebenhalt Klage erhoben. Das geht im Sozialrecht mehr oder weniger mit einem Dreizeiler, und zwar immer dem gleichen. Davon kann man mehrere pro Stunde "raushauen".
Die Erfolgsquote vor Gericht kann man dann aus den Augen verlieren. Ein verlorenes Verfahren kostet kaum etwas, weshalb auch die Klagebereitschaft bei den Mandaten hoch genug ist. Die haben sowieso alle einen Hass auf das Jobcenter (vielleicht zurecht). Wenn du dich "kämpferisch" zeigst, lieben die sich. Und empfehlen dich weiter.
Es reicht aus, wenn jede x-te Klage erfolgreich ist. Das kann auch schnell passieren, weil die Bescheide der Jobcenter nicht immer ideal sind und vieles auch einfach unklar geregelt ist. Da es aber immer die gleichen "Fehler" sind, die die Jobcenter machen, kannst du immer bei deinen gleichen Textbausteinen bleiben und mit Copy&Paste ein glorreicher Anwalt werden.
Es kann sich auch vergleichsweise oft die zweite Instanz lohnen, wenn denn statthaft. Tatsächlich gibt es vergleichsweise viele Divergenzen in der sozialrechtlichen Rechtsprechung. Entsprechend dürften die Erfolgsaussichten auch nur selten bei Null sein. Und dementsprechend gibt es für den Mandaten PKH. Dann kann man selbst aus dem verlorenen Mandat noch Geld rausholen. Zahlt der Staat. Dem mandaten ist das egal und er dankt dir für den Versuch.
Allein durch "Corona" wurden neue Fälle produziert. Die Schulen haben auf Homeschooling und Digital Learning umgestellt. Aber haben Ali und Kevin zu Hause einen Computer? Muss das Jobcenter der Familie einen zahlen? Manche Sozialgerichte meinen: Ja, und zwar einen neuen Computer von Media Markt für 600€. Solange es solche Gerichte gibt, lohnt es sich auch, hundertfach den immer gleichen Dreizeiler als Klageantrag rauszuschicken.
In der Aquise musst du dann ebenhalt gezielt um solche Mandate werben, die du hundertfach bearbeiten kannst. Mandaten sollten aber zu finden sein. Wer hätte nicht gerne einen neuen Computer?
Der Hartz4-Mandant hat dann auch keine sooo hohen Ansprüche an die Kanzleiräume etc. Von dem erwirtschafteten Umsatz muss man also kein Büro auf der Königsallee mieten. Entsprechend bleibt mehr übrig.
Das ist vielleicht nicht das, was viele sich unter dem Anwaltsberuf vorstellen. Aber man kann es so durchziehen und kommt mit wenig Zeit/Arbeit zu hohem Umsatz. Welche Werte da realistisch sind, wenn man es wirklich darauf anlegt, weiß ich aber nun auch nicht. Da dürfte aber einiges zusammenkommen.
Und das ist nur Hartz4. Sozialrecht kann aber noch mehr bedeuten, durchaus auch hohe Streitwerte.
14.06.2020, 21:11
14.06.2020, 21:39
(14.06.2020, 20:33)Jackson schrieb: Was heißt nebenberuflich? Du bist Syndikus? Machst du nebenberuflich ein spezielles Gebiet?
Genau Doppelzulassung.
Nein kein spezielles Gebiet. Aber wenn man mal ne Leistungsklage hier und 2-3 größere Mandate macht geht das. Aber mit wohnzimmerkanzlei und festem Job ist Umsatz quasi fast zusätzliches Einkommen.