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  5. Macht euch das Ref Spaß?
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Macht euch das Ref Spaß?
Dauergast
Member
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Beiträge: 60
Themen: 3
Registriert seit: May 2021
#11
03.10.2022, 13:32
(02.10.2022, 22:18)Lisann schrieb:  Ich finde das Ref auch eher praxisfern. Es kann doch ehrlich gesagt nicht sein, dass man zwei Jahre in Stationen verbringt und dann noch zum Tauchen gezwungen wird, um sich anständig vorbereiten zu können! Meine Akten waren bisher immer ganz nett, aber es bereitet halt nur mäßig auf das Examen vor. Des weiteren kotzt es mich an, dass man wie ein Schulkind behandelt wird... Man hat Unterrichtspflicht und wird benotet. Echt wie in der Schule. Am besten finde ich aber, dass sogar von OLG Richtern und dem Prüfungsamt emfpfohlen wird, mindestens 100 Probeklausuren zu schreiben. Im gleichen Atemzug wird aber darauf hingewiesen, dass man nicht Tauchen darf. Wie soll das bitte gehen? Es ist alles ein Witz! Die Station bei der Sta fand ich spannend, aber uns würde vermittelt, jederzeit abrufbereit sein zu müssen, was mich gestresst hat. Man konnte nichts planen. Meinen Job in der GK (1 Tag in der Woche) musste ich an den Nagel hängen. Natürlich hat das Ref Priorität, aber mit dem Ref Gehalt komme ich halt auch nur mit Not über die Runden....

DAS!
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Gast
Unregistered
 
#12
03.10.2022, 14:34
(02.10.2022, 22:18)Lisann schrieb:  Die Station bei der Sta fand ich spannend, aber uns würde vermittelt, jederzeit abrufbereit sein zu müssen, was mich gestresst hat.

Inwiefern denn das? Was ist, wenn man nicht in der Nähe seines LG wohnt?
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Soda
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Beiträge: 29
Themen: 0
Registriert seit: Mar 2021
#13
03.10.2022, 20:06
Die erwähnte Rufbereitschaft hat ggf. etwas mit der Sitzungsvertretung zu tun bei der StA. Die Ausbilder in der Strafstation erfahren teilweise erst am Morgen, dass sie Sitzungsdienst haben. Demnach rufen sie dann ihren Referendar an, dass heute Sitzungsdienst ist und der sich eine Hose anziehen und auf den Weg machen soll. 

Zum Ref:
Ich bin hart gefrustet.
Man hatte von Beginn an Stress. Ab der 2. Station wird dir von verschiedenen Seiten erzählt, wie viel Skripte du bereits gelernt haben musst und dass du gefälligst schon Klausuren schreiben sollst. Die o.a. 100 Klausuren waren bei uns nur 60, was immer noch eine Menge ist. Zum Ende hin wirds dann noch schlimmer. Man will einfach nur Zeit zum Lernen haben, aber hat AG, Ausbilder und noch Pflichtkurse vom LG. Es ist einfach nur eine ätzende Zeit, mit wenig Zeit und Raum zur Entfaltung. 


PS: Teilweise lernt man drei verschiedene Sachen.
1. Man lernt vom AG-Ausbilder, was er im Bezug auf Klausuren hören will bzw. wie die tatsächliche Praxis aussieht. Dies stimmt aber nicht unbedingt mit dem, was im Examen gefordert wird, überein. (Realität A)
2. Dann hast du (Kaiser)Skripte, die dir etwas erzählt, was teilweise gar nicht für das eigenes Bundesland zutrifft. (Realität B)
3. Du hast Übungsklausuren mit Voten, die dir sagen, was gefordert wurde in den Klausuren, was in der Praxis im mindestens überflüssig wäre (Realität C)

Das betrifft natürlich nicht den gesamten Stoff, aber doch gar nicht so wenige Dinge.
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Gast
Unregistered
 
#14
04.10.2022, 11:40
Hallo,

ich bin selbst (noch) kein Referendar, aber möchte trotzdem zu dem, was hier geschrieben wird, mal Stellung beziehen.

Zunächst habe ich aus den von euch genannten Gründen vollstes Verständnis dafür, dass das Ref euch keinen Spaß macht. Ich stelle es mir auch sehr stressig vor. Und nach mind. 5 Jahren Studium, wo man viel unnötiges Zeug gelernt hat, scheint das im Ref nicht weniger zu werden. Ich verstehe, dass manche Ausbilder ungeeignet und unsympathisch sind. Ich verstehe auch, dass das alles auf Dauer frustrierend und zermürbend ist.

Dennoch möchte ich allen angehenden Referendaren sagen, dass ich - wenn auch vielleicht in meiner Naivität - ein positives Mindset beibehalten will und das auch allen empfehle. Oft fiel hier das Wort "Hass" oder alles sei zum "Kotzen". Ich denke, wenn man die kommenden Referendare mit sowas abschreckt und diese schon mit Angst ins Ref reingehen, wird das für die kommenden Referendare nicht einfacher. Uns Juristen ist es ja eigen, Horrorgeschichten von Jahr zu Jahr weiterzutragen und Legenden zu bilden. In der Orientierungswoche an meiner Uni hatte man uns schon auf die Examensvorbereitung eingeschworen, dass da ja alle Ritalin nähmen und man den ganzen Sommer kein Sonnenlicht sähen. Geschichten, weswegen zu viele Studierende aus Prinzip viel Zeit in der Bib verbringen, weil sie denken, sie müssten es, um erfolgreich zu sein. Ohne mal die eigene Lernweise zu hinterfrage oder zu prüfen, was man selbst eigentlich braucht.
Diesen Tendenzen will ich diesen Beitrag einfach mal entgegensetzen.

Ich denke, dass ein positives Mindset hilft, Stress in positive Energie umzuwandeln. Eine "Kein Bock"-Stimmung wird jede anfallende Arbeit zur Last machen.
Im Ref kann man endlich sinnvolle Arbeit an realen Akten leisten. Und man kann die Stationen tw. an den eigenen Interessenschwerpunkten auswählen, was ich beides gut finde und worauf ich mich freue.
Am wichtigsten finde ich aber folgenden Punkt:
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Gast
Unregistered
 
#15
04.10.2022, 11:40
(04.10.2022, 11:40)Gast schrieb:  Hallo,

ich bin selbst (noch) kein Referendar, aber möchte trotzdem zu dem, was hier geschrieben wird, mal Stellung beziehen.

Zunächst habe ich aus den von euch genannten Gründen vollstes Verständnis dafür, dass das Ref euch keinen Spaß macht. Ich stelle es mir auch sehr stressig vor. Und nach mind. 5 Jahren Studium, wo man viel unnötiges Zeug gelernt hat, scheint das im Ref nicht weniger zu werden. Ich verstehe, dass manche Ausbilder ungeeignet und unsympathisch sind. Ich verstehe auch, dass das alles auf Dauer frustrierend und zermürbend ist.

Dennoch möchte ich allen angehenden Referendaren sagen, dass ich - wenn auch vielleicht in meiner Naivität - ein positives Mindset beibehalten will und das auch allen empfehle. Oft fiel hier das Wort "Hass" oder alles sei zum "Kotzen". Ich denke, wenn man die kommenden Referendare mit sowas abschreckt und diese schon mit Angst ins Ref reingehen, wird das für die kommenden Referendare nicht einfacher. Uns Juristen ist es ja eigen, Horrorgeschichten von Jahr zu Jahr weiterzutragen und Legenden zu bilden. In der Orientierungswoche an meiner Uni hatte man uns schon auf die Examensvorbereitung eingeschworen, dass da ja alle Ritalin nähmen und man den ganzen Sommer kein Sonnenlicht sähen. Geschichten, weswegen zu viele Studierende aus Prinzip viel Zeit in der Bib verbringen, weil sie denken, sie müssten es, um erfolgreich zu sein. Ohne mal die eigene Lernweise zu hinterfrage oder zu prüfen, was man selbst eigentlich braucht.
Diesen Tendenzen will ich diesen Beitrag einfach mal entgegensetzen.

Ich denke, dass ein positives Mindset hilft, Stress in positive Energie umzuwandeln. Eine "Kein Bock"-Stimmung wird jede anfallende Arbeit zur Last machen.
Im Ref kann man endlich sinnvolle Arbeit an realen Akten leisten. Und man kann die Stationen tw. an den eigenen Interessenschwerpunkten auswählen, was ich beides gut finde und worauf ich mich freue.
Am wichtigsten finde ich aber folgenden Punkt:

man kann über alles reden. Wenn der Ausbilder einen schlecht behandelt, muss man ihn damit eben konfontieren. Wenn die Arbeitslast zu hoch ist, dann spricht man mit ihm darüber oder hat andere Anlaufstellen wie das Prüfungsamt. Man muss sich seinem Schicksal nicht hingeben. Alle Juristen waren mal Referendare und werden ein Mindestmaß an Verständnis haben. Und am Ende: die Akten sind nicht allein meine Verantwortung. Wenn die Erledigung der Arbeit für mich unter Einhaltung der 40- maximal 50-Stunden-Woche (inkl. Lernen) unmöglich ist, dann ist da eben ein Fall von § 275 BGB (?) und weise meinen Ausbilder darauf hin. Wie gesagt, vielleicht ist das alles zu naiv gedacht, aber ich werde mir dieses Denken im Vornherein nicht nehmen lassen und versuchen, bestmöglich Einfluss auf MEIN Referendariat zu nehmen.
Die nächste Sache ist, nicht alles, was andere einem sagen für bare Münze zu nehmen. Ob ich 20, 50, 100 oder 150 Klausuren bis zum Stex schreiben muss, werde ich selbst sehen, aber ich lasse mir da weder von Mitstreitern (die vermeintlich viel mehr Lernen als ich), noch von einzelnen Ausbildern (die meinen, ihre Meinung sei repräsentativ für alles) ein schlechtes Gewissen machen. Ich habe ein 1. Staatsexamen geschafft, bin erwachsen und werde das mit der Zeit in kritischer Selbstreflexion selbst beurteilen können. Dabei werde ich mir andere Meinungen und Empfehlungen natürlich einholen und zu Herzen nehmen. Ich will nur sagen, dass nicht alles Gold ist, was andere reden.

Zum Schluss noch ein Appell, auf euch selbst zu achten. Das 1. Staatsexamen hat mich gelehrt, dass Pausen genauso wichtig sind wie Lernzeiten. Es bringt niemandem etwas, nach zwei Monaten kurz vorm Burnout zu stehen. Und 70 Stunden Arbeit die Woche sind auf zwei Jahre gesehen nicht möglich. Kleiner Reminder: Arbeitnehmer in der 4-Tage-Woche sind oft produktiver als jene in einer 5-Tage-Woche. Also: es kommt nicht auf die Quantität an, sondern häufig auf die Qualität.

Ich jedenfalls werde versuchen, mir meinen Freiraum zu holen, sei es für Sport, Freunde, Wochenendausflüge, Familienbesuche. Denn neben dem Ref lebe ich immer noch und befinde mich "in der Blüte meines Lebens".

Vor diesem Hintergrund bin ich bereit und motiviert für neue Herausforderungen. Ich bin auch bereit für stressige Zeiten und unsympathische Ausbilder. Ich werde das alles auf mich nehmen und ich werde es schaffen, wie es schon so viele vor uns geschafft haben. Ich werde meine Lernprozesse optimieren und auf die Menschen, mit denen ich arbeite, zugehen und offen meine Probleme kommunizieren. Ich werde das Ref am Ende vielleicht auch komplett bescheuert finden, aber das ist ok. Es ist auch ok, wenn das andere jetzt tun und ich finde es gut, wenn sie das hier so offen kommunizieren.

Dennoch für alle, die noch dabei sind und bald beginnen: wir haben vieles selbst in der Hand, konzentriert euch auf euch selbst, versucht den Spaß für euch zu finden, wo es andere nicht tun und behaltet eure Jugendlichkeit (und vielleicht auch eure Naivität) bei.

Viele Grüße
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Refxy
Unregistered
 
#16
04.10.2022, 12:13
(04.10.2022, 11:40)Gast schrieb:  
(04.10.2022, 11:40)Gast schrieb:  Hallo,

ich bin selbst (noch) kein Referendar, aber möchte trotzdem zu dem, was hier geschrieben wird, mal Stellung beziehen.

Zunächst habe ich aus den von euch genannten Gründen vollstes Verständnis dafür, dass das Ref euch keinen Spaß macht. Ich stelle es mir auch sehr stressig vor. Und nach mind. 5 Jahren Studium, wo man viel unnötiges Zeug gelernt hat, scheint das im Ref nicht weniger zu werden. Ich verstehe, dass manche Ausbilder ungeeignet und unsympathisch sind. Ich verstehe auch, dass das alles auf Dauer frustrierend und zermürbend ist.

Dennoch möchte ich allen angehenden Referendaren sagen, dass ich - wenn auch vielleicht in meiner Naivität - ein positives Mindset beibehalten will und das auch allen empfehle. Oft fiel hier das Wort "Hass" oder alles sei zum "Kotzen". Ich denke, wenn man die kommenden Referendare mit sowas abschreckt und diese schon mit Angst ins Ref reingehen, wird das für die kommenden Referendare nicht einfacher. Uns Juristen ist es ja eigen, Horrorgeschichten von Jahr zu Jahr weiterzutragen und Legenden zu bilden. In der Orientierungswoche an meiner Uni hatte man uns schon auf die Examensvorbereitung eingeschworen, dass da ja alle Ritalin nähmen und man den ganzen Sommer kein Sonnenlicht sähen. Geschichten, weswegen zu viele Studierende aus Prinzip viel Zeit in der Bib verbringen, weil sie denken, sie müssten es, um erfolgreich zu sein. Ohne mal die eigene Lernweise zu hinterfrage oder zu prüfen, was man selbst eigentlich braucht.
Diesen Tendenzen will ich diesen Beitrag einfach mal entgegensetzen.

Ich denke, dass ein positives Mindset hilft, Stress in positive Energie umzuwandeln. Eine "Kein Bock"-Stimmung wird jede anfallende Arbeit zur Last machen.
Im Ref kann man endlich sinnvolle Arbeit an realen Akten leisten. Und man kann die Stationen tw. an den eigenen Interessenschwerpunkten auswählen, was ich beides gut finde und worauf ich mich freue.
Am wichtigsten finde ich aber folgenden Punkt:

man kann über alles reden. Wenn der Ausbilder einen schlecht behandelt, muss man ihn damit eben konfontieren. Wenn die Arbeitslast zu hoch ist, dann spricht man mit ihm darüber oder hat andere Anlaufstellen wie das Prüfungsamt. Man muss sich seinem Schicksal nicht hingeben. Alle Juristen waren mal Referendare und werden ein Mindestmaß an Verständnis haben. Und am Ende: die Akten sind nicht allein meine Verantwortung. Wenn die Erledigung der Arbeit für mich unter Einhaltung der 40- maximal 50-Stunden-Woche (inkl. Lernen) unmöglich ist, dann ist da eben ein Fall von § 275 BGB (?) und weise meinen Ausbilder darauf hin. Wie gesagt, vielleicht ist das alles zu naiv gedacht, aber ich werde mir dieses Denken im Vornherein nicht nehmen lassen und versuchen, bestmöglich Einfluss auf MEIN Referendariat zu nehmen.
Die nächste Sache ist, nicht alles, was andere einem sagen für bare Münze zu nehmen. Ob ich 20, 50, 100 oder 150 Klausuren bis zum Stex schreiben muss, werde ich selbst sehen, aber ich lasse mir da weder von Mitstreitern (die vermeintlich viel mehr Lernen als ich), noch von einzelnen Ausbildern (die meinen, ihre Meinung sei repräsentativ für alles) ein schlechtes Gewissen machen. Ich habe ein 1. Staatsexamen geschafft, bin erwachsen und werde das mit der Zeit in kritischer Selbstreflexion selbst beurteilen können. Dabei werde ich mir andere Meinungen und Empfehlungen natürlich einholen und zu Herzen nehmen. Ich will nur sagen, dass nicht alles Gold ist, was andere reden.

Zum Schluss noch ein Appell, auf euch selbst zu achten. Das 1. Staatsexamen hat mich gelehrt, dass Pausen genauso wichtig sind wie Lernzeiten. Es bringt niemandem etwas, nach zwei Monaten kurz vorm Burnout zu stehen. Und 70 Stunden Arbeit die Woche sind auf zwei Jahre gesehen nicht möglich. Kleiner Reminder: Arbeitnehmer in der 4-Tage-Woche sind oft produktiver als jene in einer 5-Tage-Woche. Also: es kommt nicht auf die Quantität an, sondern häufig auf die Qualität.

Ich jedenfalls werde versuchen, mir meinen Freiraum zu holen, sei es für Sport, Freunde, Wochenendausflüge, Familienbesuche. Denn neben dem Ref lebe ich immer noch und befinde mich "in der Blüte meines Lebens".

Vor diesem Hintergrund bin ich bereit und motiviert für neue Herausforderungen. Ich bin auch bereit für stressige Zeiten und unsympathische Ausbilder. Ich werde das alles auf mich nehmen und ich werde es schaffen, wie es schon so viele vor uns geschafft haben. Ich werde meine Lernprozesse optimieren und auf die Menschen, mit denen ich arbeite, zugehen und offen meine Probleme kommunizieren. Ich werde das Ref am Ende vielleicht auch komplett bescheuert finden, aber das ist ok. Es ist auch ok, wenn das andere jetzt tun und ich finde es gut, wenn sie das hier so offen kommunizieren.

Dennoch für alle, die noch dabei sind und bald beginnen: wir haben vieles selbst in der Hand, konzentriert euch auf euch selbst, versucht den Spaß für euch zu finden, wo es andere nicht tun und behaltet eure Jugendlichkeit (und vielleicht auch eure Naivität) bei.

Viele Grüße

Gut gesagt!
und als jemand, der am ende des refs steht, kann ich dir sagen, dass das ref auch gute seiten hat.
Wer kann schon nach einem studium seine woche so freigestalten und sich die Stationen mehr oder weniger aussuchen…

Sicher hat das ref negative seiten und ist gerade zum ende hin hart aufgrund des examens, aber man sich durchaus auf das ref freuen und es als etwas positives sehen!
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Ich kann Dir empfehlen, zur Vorbereitung auf das Referendariat das Buch "99 Tipps & Hinweise für ein erfolgreiches Rechtsreferendariat" zu lesen. Das Buch gibt es als Print-Ausgabe und E-Book. Infos hierzu findest Du auf folgender Seite:

https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php

Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
 
LawLove
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Themen: 7
Registriert seit: Nov 2021
#17
04.10.2022, 12:38
Wow, so viel Negativität hier…

Bei mir ist bald Halbzeit und ich habe das Ref insgesamt bisher sehr, sehr geliebt. Ich finde es fantastisch, dass wir jetzt „richtig“ juristisch arbeiten dürfen, echte Akten auf dem Tisch haben und noch einmal richtig viel Neues lernen.

Vielleicht hatte ich im Vergleich zu euch einfach ungeheures Glück mit meinen Ausbilderinnen und Ausbildern, aber die haben bei mir stets das richtige Maß getroffen: Es war interessant und spannend (teilweise natürlich auch herausfordernd, denn sie haben mir oft viel zugetraut), aber auch nicht zu einnehmend, um daneben gar nicht mehr lernen zu können.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich in einem sehr kleinen Landgerichtsbezirk bin (nicht räumlich, aber wir sind nur sehr wenig Referendare) und deswegen alles etwas familiärer ist?

Vielleicht auch daran, dass ich bisher Stationen hatte, die ich inhaltlich spannend fand und deshalb selbst motivierter war?

Jedenfalls: Wir haben jetzt die Chance noch einmal viel auszuprobieren. Wir bekommen Einblicke in ganz verschiedene Bereiche. Es liegt gerade auch an uns selbst, das beste daraus zu machen. Sucht Stationen aus, auf die ihr Lust habt. Nicht die, die vermeintlich besser für die Karriere sind. Und ihr seid erwachsen: Wenn irgendetwas in der Ausbildung für euch unstimmig ist, sprecht darüber mit euren Ausbildern usw. … Das sind doch auch nur Menschen, die manches vielleicht gar nicht auf dem Schirm haben, wenn ihr es nicht ansprecht?

Klar, es kommt am Ende noch ein Examen. Aber zwei Lebensjahre sind zu lang, um die Zeit nicht trotzdem so zu gestalten, dass man davon möglichst viel mitnimmt: lustige Anekdoten, etwas Übung im Schreiben von Urteilen, zumindest ein wenig Praxiserfahrung, eine genauere Idee davon, womit ihr euer Leben verbringen wollt, vielleicht neue Freundschaften… das ist doch schon echt viel!
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GastBln
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#18
04.10.2022, 22:06
Ich bin frische Absolventin und ich muss sagen, dass mir das Ref viel Spaß gemacht hat. Natürlich gab es nervige Sachen wie zB Sitzungsdienst oder schlechte Anwalts-AGs. Dennoch möchte ich die Erfahrung nicht missen. Nirgendwo kommt man so schnell in verschiedene Stationen rein wie zB ins Bundesministerium oder in den Bundestag. Man sollte die Station schon nach Interesse wählen und nicht ggf. was examensrelevant sein könnte. Weil das stelle ich mir auch öde vor. Auf das Rechtsamt hätte ich auch keine Lust. Mir ist auch durchaus bewusst, dass ich wirklich in jeder Station einen tollen Ausbilder oder eine tolle Ausbilderin hatte und dies natürlich nicht selbstverständlich ist. Kenne auch gegenteilige Fälle. Pech kann man immer haben, leider. Dennoch bin ich auch der Auffassung, dass grundsätzlich jeder seines Glückes Schmied ist. Macht Stationen die euch interessieren. Das motiviert :) Examen ist quälend genug. Zumindest die Stationsarbeit sollte Spaß machen.
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Lisann
Unregistered
 
#19
05.10.2022, 09:18
Ja, ihr habt recht. Ich bin auch dankbar für die vielen Möglichkeiten und freue mich auch auf die selbstgewählten Stationen, in die ich reinschnuppern darf. Grundsätzlich ist das Ref auch eine super Sache. Leider gibt es eben Dinge, die verbesserungswürdig sind. Die Erfahrungen sind da wohl sehr subjektiv. Momentan habe ich da diesen Tiefpunkt aus den oben genannten Gründen. Aber ja, ihr habt total recht - man sollte das positive im Blick behalten, sonst frisst einen die Negativität auf und man gerät in diese Spirale. Am schlimmsten ist es halt, dieses Examen im Nacken zu haben. Das ist mein größter Kritikpunkt: In anderen Ländern hat man nur die praktischen Ausbildungszeiten und kein Examen. In Deutschland hat man beides. Und ich komme mit dieser Doppelbelastung nicht so zurecht. Da soll man die Praxis kennenlernen und am Ende zählt doch nur das Examen und man muss halt die praktische Zeit reduzieren, um fürs Examen zu lernen... Ich habe da leider so die Tendenz zu, schwarz oder weiß zu denken. Ich werde daran arbeiten. Danke für eure Meinungen! Wie geht ihr mit dieser Doppelbelastung um?
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LawLove
Member
***
Beiträge: 64
Themen: 7
Registriert seit: Nov 2021
#20
05.10.2022, 10:07
(05.10.2022, 09:18)Lisann schrieb:  Ja, ihr habt recht. Ich bin auch dankbar für die vielen Möglichkeiten und freue mich auch auf die selbstgewählten Stationen, in die ich reinschnuppern darf. Grundsätzlich ist das Ref auch eine super Sache. Leider gibt es eben Dinge, die verbesserungswürdig sind. Die Erfahrungen sind da wohl sehr subjektiv. Momentan habe ich da diesen Tiefpunkt aus den oben genannten Gründen. Aber ja, ihr habt total recht - man sollte das positive im Blick behalten, sonst frisst einen die Negativität auf und man gerät in diese Spirale. Am schlimmsten ist es halt, dieses Examen im Nacken zu haben. Das ist mein größter Kritikpunkt: In anderen Ländern hat man nur die praktischen Ausbildungszeiten und kein Examen. In Deutschland hat man beides. Und ich komme mit dieser Doppelbelastung nicht so zurecht. Da soll man die Praxis kennenlernen und am Ende zählt doch nur das Examen und man muss halt die praktische Zeit reduzieren, um fürs Examen zu lernen... Ich habe da leider so die Tendenz zu, schwarz oder weiß zu denken. Ich werde daran arbeiten. Danke für eure Meinungen! Wie geht ihr mit dieser Doppelbelastung um?

Am allerwichtigsten: Scheiß darauf, was andere sagen. Deine Kollegen sind schon mit dem Skript zur Station durch? Wumpe. Du musst so und so viele Klausuren geschrieben haben? Vergiss es. Mach einfach dein Ding.

Ich habe neben dem Ref noch zwei Kinder und natürlich auch permanent das Gefühl zu wenig zu machen, weil ich daneben noch für die nächste Englischarbeit mit meiner Tochter lernen muss oder mit dem kranken Sohn Zuhause bin.

Am besten hilft mir: Vor und neben der Station schon immer alles lernen und zusammenfassen. Dann baut sich gar kein riesiger Turm am Ende auf und das Gefühl, nicht alles schaffen zu können, entsteht gar nicht erst. Ich habe deshalb die AG-Klausuren jeweils sehr ernst genommen und mir teilweise sogar Urlaub genommen, um den kompletten Stoff bis dahin zu schaffen.

Ansonsten habe ich sehr durchgeplante Tage: Ich weiß, dass ich mit meiner Akte bis so und so viel Uhr fertig sein muss, weil ich dann zur Kita muss. Und dann bin ich auch fertig. Komme was wolle. Dann gibt es kein reintrödeln in den Tag, keinen gemütlichen Kaffee dazwischen. Denn den nächsten Tag habe ich schon fest zum Lernen eingeplant und kämpfe darum, dass er dafür frei bleibt. Ohne diese Struktur würde ich nur länger an den Akten sitzen, ohne dass das Ergebnis besser wäre. Das erfordert Selbstdisziplin, nimmt mir aber im Ergebnis den gedanklichen Stress (und das klappt zum Glück meistens).

Ansonsten gilt dasselbe, wie bereits beim ersten Examen: Such dir etwas, womit du den Kopf frei bekommst. Mach Kampfsport, geh laufen, back Kuchen… keine Ahnung, was für dich funktioniert.
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