02.09.2022, 11:48
(01.09.2022, 16:07)Gast schrieb: Liebe Leidensgenossen,
ich bin nun endlich fertig mit dem Ref und wollte mich bei einer GK bewerben, möchte allerdings auch etwas leben und nicht nur arbeiten. Gibt es da Großkanzleien, bei denen man nicht gleich 60h/Woche arbeiten muss?
Ich frage mich bei solchen Threads immer, was denn die Motivation für die GK ist. Fachlich interessante Arbeit gibt es auch in der Boutique, die zumeist auch bessere Arbeitszeiten bietet (und man ist meist näher an den Mandanten). Es kann also nur das Geld sein und da finde ich die Frage "Geld, aber keinen Bock auf harte Arbeit" echt komisch.
Aber nun on-topic: irgendeine Kanzlei, die solide ist, aber nicht "Tier-1" oder "Tier-2" und eventuell eher eine deutsche Kanzlei als eine US- oder UK - vielleicht Advant Beiten oder sowas.
02.09.2022, 12:31
(02.09.2022, 11:48)Gast schrieb:(01.09.2022, 16:07)Gast schrieb: Liebe Leidensgenossen,
ich bin nun endlich fertig mit dem Ref und wollte mich bei einer GK bewerben, möchte allerdings auch etwas leben und nicht nur arbeiten. Gibt es da Großkanzleien, bei denen man nicht gleich 60h/Woche arbeiten muss?
Ich frage mich bei solchen Threads immer, was denn die Motivation für die GK ist. Fachlich interessante Arbeit gibt es auch in der Boutique, die zumeist auch bessere Arbeitszeiten bietet (und man ist meist näher an den Mandanten). Es kann also nur das Geld sein und da finde ich die Frage "Geld, aber keinen Bock auf harte Arbeit" echt komisch.
Aber nun on-topic: irgendeine Kanzlei, die solide ist, aber nicht "Tier-1" oder "Tier-2" und eventuell eher eine deutsche Kanzlei als eine US- oder UK - vielleicht Advant Beiten oder sowas.
Mich reizt dort tatsächlich im Team zu arbeiten (im Gegensatz zu dem, was ich bei Richtern/StA oder kleineren Kanzleien wahrgenommen habe.
Aber ja, Gehalt gehört auch dazu...
02.09.2022, 13:07
(02.09.2022, 12:31)RefGießen schrieb:(02.09.2022, 11:48)Gast schrieb:(01.09.2022, 16:07)Gast schrieb: Liebe Leidensgenossen,
ich bin nun endlich fertig mit dem Ref und wollte mich bei einer GK bewerben, möchte allerdings auch etwas leben und nicht nur arbeiten. Gibt es da Großkanzleien, bei denen man nicht gleich 60h/Woche arbeiten muss?
Ich frage mich bei solchen Threads immer, was denn die Motivation für die GK ist. Fachlich interessante Arbeit gibt es auch in der Boutique, die zumeist auch bessere Arbeitszeiten bietet (und man ist meist näher an den Mandanten). Es kann also nur das Geld sein und da finde ich die Frage "Geld, aber keinen Bock auf harte Arbeit" echt komisch.
Aber nun on-topic: irgendeine Kanzlei, die solide ist, aber nicht "Tier-1" oder "Tier-2" und eventuell eher eine deutsche Kanzlei als eine US- oder UK - vielleicht Advant Beiten oder sowas.
Mich reizt dort tatsächlich im Team zu arbeiten (im Gegensatz zu dem, was ich bei Richtern/StA oder kleineren Kanzleien wahrgenommen habe.
Aber ja, Gehalt gehört auch dazu...
Also wir hier in der Boutique arbeiten auch im Team. Da unsere Fluktuation deutlich unter der einer GK liegt, würde ich sagen, dass wir sogar noch ein wenig besser in "echter" Teamarbeit sind. In der GK sitzen zwar öfter mehr Kollegen auf einem Projekt, eine wirkliche Teamarbeit ergibt sich dadurch aber nicht.
02.09.2022, 15:19
(02.09.2022, 07:36)DonJuansohn schrieb: „Hallo, ich möchte als Berufseinsteiger 140-150k verdienen, ohne viel zu arbeiten. Was soll ich tun?“
Shishabar eröffnen
Selten dummer Kommentar. Ich hab mich doch nicht 8-10 Jahre abgerackert, gute Noten geschrieben, um dann für einen Stundenlohn von ~45€ und unter Verzicht auf Privatleben abgespeist zu werden...
02.09.2022, 15:31
(02.09.2022, 15:19)Gast schrieb:(02.09.2022, 07:36)DonJuansohn schrieb: „Hallo, ich möchte als Berufseinsteiger 140-150k verdienen, ohne viel zu arbeiten. Was soll ich tun?“
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Selten dummer Kommentar. Ich hab mich doch nicht 8-10 Jahre abgerackert, gute Noten geschrieben, um dann für einen Stundenlohn von ~45€ und unter Verzicht auf Privatleben abgespeist zu werden...
Dann geht halt nicht in die GK! Es ist doch hinlänglich bekannt, wie dort gearbeitet wird und dass das teilweise sehr hohe (Einstiegs-)Gehalt mehr oder weniger "Schmerzensgeld" ist bzw. für die "verlorene Lebenszeit" kompensiert. Gerade Berufseinsteiger kosten eine GK nur Geld; ein First Year soll mit dem Einstiegsgehalt angelockt werden, aber im ersten Jahr lernt man erstmal, was zur Hölle man da eigentlich inhaltlich macht (man billed natürlich, hat aber weit größere Abschreibungen als später mit höherer Seniorität). In einer GK arbeitet man ganz anders, als man es jemals im Ref gelernt hat - unabhängig von der Praxisgruppe, ein First Year ist vor allem in der Ausbildung.
Klar ist es nicht unbedingt "human" in GKen, aber genau deswegen wird man dort ja auch mit Geld kompensiert. Es gibt doch genug andere Optionen und man kann auch im Mittelfeld einsteigen und sich dann hocharbeiten und verdient irgendwann mehr als diejenigen in manchen GKen. Ihr seid Berufseinsteiger, keine Ahnung woher dieser Anspruchsgedanke teilweise her kommt.
02.09.2022, 17:33
Selten so viel Quatsch gelesen.
Wenn es GKs gibt, die trotz guter Bezahlung nicht erwarten, dass man bis 22 Uhr da ist, ist das doch gut und voll legitim danach zu fragen. Heißt ja nicht, dass man arbeitsfaul ist.
Im Übrigen stimmt es nicht, dass First Years defizitär sind. Das ist maximal im ersten, mal im zweiten Monat der Fall. Bei einer Verweildauer von durchschnittlich 2 J. in der GK würde sich das ganze Modell sonst nicht rechnen.
Ich hab’s mal grob ausgerechnet und mit eigenem Gehalt, Büro und Support ist man ab 4-5 billables am Tag am Break-even Point. (Kommt natürlich auf die jeweiligen Stundensätze an).
Wenn es GKs gibt, die trotz guter Bezahlung nicht erwarten, dass man bis 22 Uhr da ist, ist das doch gut und voll legitim danach zu fragen. Heißt ja nicht, dass man arbeitsfaul ist.
Im Übrigen stimmt es nicht, dass First Years defizitär sind. Das ist maximal im ersten, mal im zweiten Monat der Fall. Bei einer Verweildauer von durchschnittlich 2 J. in der GK würde sich das ganze Modell sonst nicht rechnen.
Ich hab’s mal grob ausgerechnet und mit eigenem Gehalt, Büro und Support ist man ab 4-5 billables am Tag am Break-even Point. (Kommt natürlich auf die jeweiligen Stundensätze an).
03.09.2022, 16:26
(01.09.2022, 19:05)guga schrieb: „durchschnittlicher Stundensatz“ und Umsatz pro Berufsträger geben erste Anhaltspunkte. Alternativ auch die Billable Vorgaben. In der Praxis hängt es dann sehr vom Partner ab. Im Gespräch kann man das aber auch ruhig fragen. Die haben auch kein Interesse an einer Kündigung nach 2 Wochen.
Fragen kann man, die Antworten sind trotzdem meistens mindestens geschönt. Die wissen nämlich auch, dass ein ehrgeiziger Berufseinsteiger nicht nach drei Wochen das Handtuch werfen wird und es im Lebenslauf auch nicht gut aussieht, innerhalb der Probezeit zu gehen.
Dass ein Berufseinsteiger sich für die Kanzlei im ersten Jahr nicht rechnet, stimmt auch nicht. Je nach Rechtsgebiet vielleicht für ein paar Monate. Man wird aber von Anfang an nicht nur mit Aufgaben zur eigenen Ausbildung betraut sondern auch mit Sachen, die man "abarbeiten" kann - da kann man auch einen First Year gut abrechnen.
On Topic: Das ist leider echt eher Team-abhängig und kann sich zudem auch von Zeit zu Zeit ändern. Sobald ein Kollege kündigt und sich die Suche nach Ersatz zieht, fällt mehr Arbeit an. Daher bleibt es selten durchgehend entspannt.
03.09.2022, 16:28
(01.09.2022, 16:07)Gast schrieb: Liebe Leidensgenossen,
ich bin nun endlich fertig mit dem Ref und wollte mich bei einer GK bewerben, möchte allerdings auch etwas leben und nicht nur arbeiten. Gibt es da Großkanzleien, bei denen man nicht gleich 60h/Woche arbeiten muss?
Ja. Willkie und Kirkland sind grundlegend bekannt für ihre humanen Arbeitszeiten. Ich würde behaupten, dass beide Kanzleien in den Top 5 GK mit den kürzesten Arbeitszeiten liegen.
03.09.2022, 16:34
(03.09.2022, 16:28)Gast schrieb:(01.09.2022, 16:07)Gast schrieb: Liebe Leidensgenossen,
ich bin nun endlich fertig mit dem Ref und wollte mich bei einer GK bewerben, möchte allerdings auch etwas leben und nicht nur arbeiten. Gibt es da Großkanzleien, bei denen man nicht gleich 60h/Woche arbeiten muss?
Ja. Willkie und Kirkland sind grundlegend bekannt für ihre humanen Arbeitszeiten. Ich würde behaupten, dass beide Kanzleien in den Top 5 GK mit den kürzesten Arbeitszeiten liegen.
Absolut. Bei Kirkland wirst du sicherlich keine 60 Stunden die Woche arbeiten. Hin und wieder kommt man sogar um 3 oder 4 Uhr aus dem Büro.
03.09.2022, 21:57
(02.09.2022, 17:33)Gast schrieb: Selten so viel Quatsch gelesen.
Wenn es GKs gibt, die trotz guter Bezahlung nicht erwarten, dass man bis 22 Uhr da ist, ist das doch gut und voll legitim danach zu fragen. Heißt ja nicht, dass man arbeitsfaul ist.
Im Übrigen stimmt es nicht, dass First Years defizitär sind. Das ist maximal im ersten, mal im zweiten Monat der Fall. Bei einer Verweildauer von durchschnittlich 2 J. in der GK würde sich das ganze Modell sonst nicht rechnen.
Ich hab’s mal grob ausgerechnet und mit eigenem Gehalt, Büro und Support ist man ab 4-5 billables am Tag am Break-even Point. (Kommt natürlich auf die jeweiligen Stundensätze an).
Die gibt es nicht