04.03.2022, 11:50
04.03.2022, 12:45
Also nach rund einem Jahr arbeitet kaum einer noch mehr als 40-45h, egal in was für einem Dez.
Ich sehe ja, dass ich um 8, idR zusammen mit den meisten anderen anfange und um 6 bereits als einer der letzten gehe.
Am Anfang ist man immer überfordert. Man muss sich dennoch die Zeit für Qualität nehmen und es sich auch mal stapeln lassen. Die Geschwindigkeit und das aufgeräumte Dez. kommen dann von alleine mit der Zeit.
Ich sehe ja, dass ich um 8, idR zusammen mit den meisten anderen anfange und um 6 bereits als einer der letzten gehe.
Am Anfang ist man immer überfordert. Man muss sich dennoch die Zeit für Qualität nehmen und es sich auch mal stapeln lassen. Die Geschwindigkeit und das aufgeräumte Dez. kommen dann von alleine mit der Zeit.
04.03.2022, 16:39
Ach, Sex oder gar nicht so schlimm. Vieles erledigt sich auch durch Glaubwürdigkeitsgutachten. Ist zumindest bei meinen Jugendschutzsachen im Sexbereich so
04.03.2022, 21:47
(04.03.2022, 09:04)Gast schrieb:(03.03.2022, 23:27)Carbonarius schrieb: Grüße!
Ich kann nur das bereits Gesagte wiederholen: Es kommt darauf an.
Exemplarisch: Mein Start in der allgemeinen Abteilung war relativ entspannt (40 Std. Woche). Das Dezernat war aber in einem soliden Zustand und meine Arbeitsweise früh auf zügige Verfahrensabschlüsse ausgerichtet. Zwei Faktoren die m. E. die größte Rolle spielen. Viele Kollegen hat es da am Start ganz anders getroffen.
Jetzt bearbeite ich (überwiegend) Sexualdelikte und investiere im Schnitt ähnlich viel Zeit wie zuvor. Es gibt aber gelegentlich auch Spitzen, etwa wenn viele Haft- oder Umfangsverfahren parallel reinkommen.
Das stelle ich mir schlimm vor, in die Abgründe der menschlichen Seele blicken zu müssen, obwohl es natürlich sehr wichtig ist, dass das jemand macht.
Der Sexualbereich hieß bei uns in der Behörde nur "Schmutzecke" und die meisten waren froh, wenn sie da einen großen Bogen drum machen konnten...
Magst Du was über die psychische Belastung Deiner Arbeit erzählen?
Tatsächlich tangiert mich das Dezernat nicht so sehr, wie viele Außenstehende denken. Man abstrahiert - zum Glück - doch sehr und insgesamt würde ich mich auch als resilient betrachten.
Nichtsdestotrotz gibt es aber natürlich Verfahren, die einen in den Feierabend begleiten. Gerade wenn man den Vernehmungen beiwohnt und es etwa Videoaufnahmen von (Teilen der) Tathandlungen gibt. Gerade in solchen Verfahren ist es im Gegenzug aber auch besonders befriedigend, einen Haftbefehl zu erwirken o. a. und so den Opfern ein wenig Genugtuung zu verschaffen.
05.03.2022, 10:46
Kann man eigentlich was zur etwaigen unterschiedlichen Belastung in den Bundesländern sagen? Aus Bayern hört man zum Beispiel, dass es dort etwas besser sein soll. Kann das jemand bestätigen?
05.03.2022, 10:58
Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
05.03.2022, 18:58
(03.03.2022, 23:29)Ex StA schrieb: Ich war Wirtschaftsstaatsanwältin.
Ein Verfahren hat eine Schrankwand gefüllt …
Vielleicht ist es etwas offtopic, aber inwiefern unterscheidet sich die Tätigkeit eines Staatsanwalts bzw. einer Staatsanwältin im Bereich Wirtschaftsstrafrecht von einem solchen, der etwa in einem "allgemeinen Dezernat" arbeitet? Dass Erstere weniger Fälle bearbeiten, welche einen größeren Umfang aufweisen, dürfte klar sein. Welche Unterschiede gibt es da noch? Welche Personen helfen bei den Ermittlungen, die Polizei dürfte da wegen der Komplexität des Wirtschaftslebens eher wenig Sachkunde aufweisen, kommt es zu weniger Anklagen und mehr zu Einstellungen mit Auflagen, wie wird man mit genuinen Wirtschaftsfragen fertig?
Danke schonmal für die Antworten.
05.03.2022, 20:39
(05.03.2022, 18:58)Gast schrieb:(03.03.2022, 23:29)Ex StA schrieb: Ich war Wirtschaftsstaatsanwältin.
Ein Verfahren hat eine Schrankwand gefüllt …
Vielleicht ist es etwas offtopic, aber inwiefern unterscheidet sich die Tätigkeit eines Staatsanwalts bzw. einer Staatsanwältin im Bereich Wirtschaftsstrafrecht von einem solchen, der etwa in einem "allgemeinen Dezernat" arbeitet? Dass Erstere weniger Fälle bearbeiten, welche einen größeren Umfang aufweisen, dürfte klar sein. Welche Unterschiede gibt es da noch? Welche Personen helfen bei den Ermittlungen, die Polizei dürfte da wegen der Komplexität des Wirtschaftslebens eher wenig Sachkunde aufweisen, kommt es zu weniger Anklagen und mehr zu Einstellungen mit Auflagen, wie wird man mit genuinen Wirtschaftsfragen fertig?
Danke schonmal für die Antworten.
Also hört sich trivial an, aber in erste Linie das Rechtsgebiet.
Wirtschaftssachen sind halt oft sehr umfangreich und komplex, also vergleich mal ein Umsatzsteuerkarrussel mit einem Raub. Idr kommen dazu noch viele Beteiligte.
Dazu kommt, dass viele Wirtschaftsstraftatbestände Blankettnormen sind, gerade zB im Steuerrecht. Du musst also auch marerielles Steuerrecht "können" um da halbwegs zu peformen...
Die Polizei hat da ebenfalls viele Spezialisten, ansonsten sind da zB die Zollfahnung und Steuerfahnug.
06.03.2022, 01:23
Ganz viel 265a
09.03.2022, 11:38
Schafft man als neuer Staatsanwalt nur Akten weg oder hat man auch hin und wieder mal Sitzungsdienst?
Ich starte ab April die Wahlstation bei der StA und bin wirklich gespannt. Die Pflichtstation hatte mir damals echt gut gefallen.
Ich starte ab April die Wahlstation bei der StA und bin wirklich gespannt. Die Pflichtstation hatte mir damals echt gut gefallen.