31.01.2021, 11:37
(31.01.2021, 03:01)Gast schrieb: Ich finde 14 Semester aber auch noch nicht schlimm. Den "Verlust" von 2 Jahren Lebenszeit "verlieren" andere durch Sitzenbleiben in der Schule, Wehrdienst oder Australien. Früher hat die Schule sowieso ein Jahr länger gedauert. Gerade bei Jura bedeutet es anders als bei Bachelorstudiengängen auch gerade nicht, dass man "langsamer" (also nur 4 statt 6 Klausuren pro Semester) studiert hat, sondern einfach später mit der Examensvorbereitung begonnen hat. Warum auch immer.
Die mir bekannten Fälle für ein wirklich langes Studium sind:
- Nebenfachstudium (Bachelor)
- schwere Krankheit (insbesondere psychisch)
Alle anderen, die seit 10 Jahren angeben, sie würden "Jura studieren", haben dieses Studium de facto bereits aufgegeben und/oder es ist gegen ihren Willen gescheitert. Nur müssen Sie entweder gegenüber den Eltern, irgendeiner Art von Sozialbehörde oder der Öffentlichkeit gegenüber den Schein des Gegenteiligen bewahren. Oder sie müssen sich selber einreden, dass sie an der Uni noch Zukunft hätten.
naja man muss aber auch sagen, dass ich lieber zur früh eingeschulten G8 Generation gehören würde, die in entspannten 8-9 Semestern studiert und trotzdem mit 22 ihr 1. Examen hat.
So Sachen wie Dr. / LL.M. machen sich deutlich leichter, wenn man bei Berufseinstieg trotzdem unter 30 ist (mal abgesehen, was diese Leute an mehr verdienen können). Werfe das meinen Eltern heute im Stillen vor und werde ich meinem Kind ersparen.
31.01.2021, 13:21
Ich hab für das erste 16 Semester gebraucht, dann noch 2 mal backen geblieben in der Schule und 3 Semester was anderes studiert ? naja was solls
31.01.2021, 14:05
16 Semester. Bin beim ersten Versuch durchgefallen. Hatte Depressionen und enorme Prüfungsangst. Hab eine Therapie gemacht und bin anschließend noch einmal rein. Bei Vorstellungsgesprächen war dies nie ein Thema.
31.01.2021, 14:09
21 Semester für's 1. gebraucht (leider nur ausreichend), danach Ref + Nebenjob im Unternehmen. Bei Vorstellungsgesprächen kam das auch nie zur Sprache. Hab trotzdem schnell einen den Noten entsprechenden Job bekommen (Unternehmen). Rückblickend betrachtet hätte ich das Examen einfach fünf Jahre früher schreiben sollen, aber das war damals einfach bei mir nicht drin.
31.01.2021, 15:33
Solche Leute kenne ich aus dem Rep auch noch. Da waren Leute mit 20+ Semestern die entweder nach einem fehlgeschlagenen Erstversuch in ein Loch gefallen sind oder den "Absprung" für den richtigen Zeitpunkt verpasst haben, in dem ewigen Kreislauf aus Lernen und Vergessen gefangen waren und immer auf den perfekten Zeitpunkt für die Anmeldung warteten der natürlich niemals kam.
Eine davon ist eine Freundin von mir geworden, wir haben dann zusammen gelernt und beide das Examen überdurchschnittlich bestanden. Ich habe 12 Semester fürs erste gebraucht und bei keinem von uns wurde das jemals zur Sprache gebracht in einem Vorstellungsgespräch.
Eine davon ist eine Freundin von mir geworden, wir haben dann zusammen gelernt und beide das Examen überdurchschnittlich bestanden. Ich habe 12 Semester fürs erste gebraucht und bei keinem von uns wurde das jemals zur Sprache gebracht in einem Vorstellungsgespräch.
31.01.2021, 15:52
Ich habe auch Freunde, die mittlerweile ohne erkennbare Not im 17. Semester sind, seit Jahren in der Examensvorbereitung stecken und den Absprung nicht schaffen.
Wie kann ich denen helfen? Bin etwas ratlos. Traue mich kaum noch das Thema anzusprechen, weil ich Angst habe, dass sie sich dann zurückziehen. Was hat euch denn damals den entscheidenden Impuls gegeben, nach so langer Zeit dann doch ins Examen zu gehen?
Wie kann ich denen helfen? Bin etwas ratlos. Traue mich kaum noch das Thema anzusprechen, weil ich Angst habe, dass sie sich dann zurückziehen. Was hat euch denn damals den entscheidenden Impuls gegeben, nach so langer Zeit dann doch ins Examen zu gehen?
31.01.2021, 16:50
Also ich habe nach 10 Semestern geschrieben trotz Todesfall (Elternteil) im Studium und mit eigenen Erkrankungen.
Habe deshalb noch einen Freiversuch bekommen nach 10 Semestern. Mir hat ein halber Punkt in einer Klausur für die Zulassung zur mündlichen gefehlt.
Widerspruch, Klage brachte nichts.
Halbes Jahr später nach Vollzeit lernen für ca. 6 Monate erneut geschrieben und mit ausreichend bestanden. In der mündlichen nur minimal verbessert, weil ich weder Rep noch Protokolle für die mündliche hatte. War zwar nur mein Erstversuch, hatte aber weder Geld, Nerven noch Zeit (hatte vor dem Studium was anderes gemacht) noch mal zu schreiben und bin gleich ins Ref.
Wovon finanzieren die Langstudierer das eigentlich?
Ab einem gewissen Zeitpunkt bekommt man kein Bafög mehr.
Ich war unter Druck wegen dem Bafög, deshalb habe ich mir nicht viel Zeit gelassen.
Habe deshalb noch einen Freiversuch bekommen nach 10 Semestern. Mir hat ein halber Punkt in einer Klausur für die Zulassung zur mündlichen gefehlt.
Widerspruch, Klage brachte nichts.
Halbes Jahr später nach Vollzeit lernen für ca. 6 Monate erneut geschrieben und mit ausreichend bestanden. In der mündlichen nur minimal verbessert, weil ich weder Rep noch Protokolle für die mündliche hatte. War zwar nur mein Erstversuch, hatte aber weder Geld, Nerven noch Zeit (hatte vor dem Studium was anderes gemacht) noch mal zu schreiben und bin gleich ins Ref.
Wovon finanzieren die Langstudierer das eigentlich?
Ab einem gewissen Zeitpunkt bekommt man kein Bafög mehr.
Ich war unter Druck wegen dem Bafög, deshalb habe ich mir nicht viel Zeit gelassen.
31.01.2021, 16:57
(31.01.2021, 15:52)Gästle schrieb: Ich habe auch Freunde, die mittlerweile ohne erkennbare Not im 17. Semester sind, seit Jahren in der Examensvorbereitung stecken und den Absprung nicht schaffen.
Wie kann ich denen helfen? Bin etwas ratlos. Traue mich kaum noch das Thema anzusprechen, weil ich Angst habe, dass sie sich dann zurückziehen. Was hat euch denn damals den entscheidenden Impuls gegeben, nach so langer Zeit dann doch ins Examen zu gehen?
Weil man irgendwann auch mal fertig sein will und nicht jahrelang unter Prüfungsdruck stehen will. Das belastet ja auch psychisch. Und irgendwann schadet das auch dem Lebenslauf, wenn man zu lange studiert hat.
11 Semester sind der Durchschnitt und 10 oder so werden vom Bafög gefördert.
31.01.2021, 17:02
(31.01.2021, 16:50)Gast schrieb: Also ich habe nach 10 Semestern geschrieben trotz Todesfall (Elternteil) im Studium und mit eigenen Erkrankungen.
Habe deshalb noch einen Freiversuch bekommen nach 10 Semestern. Mir hat ein halber Punkt in einer Klausur für die Zulassung zur mündlichen gefehlt.
Widerspruch, Klage brachte nichts.
Halbes Jahr später nach Vollzeit lernen für ca. 6 Monate erneut geschrieben und mit ausreichend bestanden. In der mündlichen nur minimal verbessert, weil ich weder Rep noch Protokolle für die mündliche hatte. War zwar nur mein Erstversuch, hatte aber weder Geld, Nerven noch Zeit (hatte vor dem Studium was anderes gemacht) noch mal zu schreiben und bin gleich ins Ref.
Wovon finanzieren die Langstudierer das eigentlich?
Ab einem gewissen Zeitpunkt bekommt man kein Bafög mehr.
Ich war unter Druck wegen dem Bafög, deshalb habe ich mir nicht viel Zeit gelassen.
Es gibt Menschen die arbeiten neben dem Studium. Wie naiv kann man sein...
31.01.2021, 17:09
Das ist aber komisch, denn mit einem Abschluss könnte man viel mehr Geld verdienen als beim Nebenbei Jobben, außerdem verschlechtert es die Note, wenn man Vollzeit nebenbei arbeitet und verlängert das Studium, nur weil man zu stolz ist Bafögschulden zu machen. Ich denke eher, dass die meisten Jurastudenten von ihren Eltern finanziert werden und deshalb keine Eile haben. Die müssten denen erstmal androhen das Geld zu entziehen, damit die ihren Abschluss machen.