06.12.2016, 19:05
(02.12.2016, 12:21)ABC schrieb: @xy: Vielen lieben Dank für deine ehrliche Antwort!brutto oder netto? du solltest nie deinem arbeitgeber deine netto-gehaltswünsche mitteilen, da der nicht weiß, in welcher steuerklasse du bist, ob du kirchensteuer zahlst, privat krankenversichert bist, kinder hast etc. pp.
Jetzt hab ich immerhin etwas in der Hand. Für das zweite kenne ich die Noten noch nicht, aber das erste ist mit knapp 7 Punkten auch nicht so berauschend. Ich dachte nun, ich fange mal bei 2.000 € als Verhandlungsbasis an und hoffe, nicht zu weit drunter zu landen.
Am Montag möchte mein Ausbilder aus der Anwaltsstation mit mir über die eventuelle Übernahme sprechen, ich danke dir!!!
mit steuerklasse 1 und ohne kirchensteuer sind 2.000 € netto ca. 3.200 € brutto.
darüber hinaus findest du - wenn du googelst - zahlreiche vergleiche, was durchschnittliche einstiegsgehälter angeht (z.b. https://www.staufenbiel.de/jura/gehalt/e...leien.html).
09.12.2016, 14:48
Da liegen aber Welten zwischen dem unteren und oberen Quartil.
09.12.2016, 18:26
Wie ehrlich sind denn die Angaben bei solchen Seiten wie Staufenbiel? Da melden sich doch eh nur die großen Kanzleien mit ihren "besten" Angeboten wie dem Doppelprädikat und Doktortitel.
05.09.2017, 12:22
Hallo!
Ich bin seit Juni durch mit meinem Examen. Habe jetzt ein Job in einer Kanzlei mit 8 Anwälten. Also nicht ganz so klein.
Habe zum 01.09. angefangen und bekomme bei einer 45 Stunden/Woche 2.800 € brutto im Monat. Habe 26 Urlaubstage und kriege Weihnachtsgeld (500 €).
Erstes Examen 6,8
Zweites Examen 7,1
Habe erst einmal einen Jahresvertrag bekommen und 6 Monate Probezeit. Gehaltserhöhung ist nach der Probezeit aber eigentlich die Regel.
Für ein so langes Studium + Referendariat nicht wahnsinnig viel, für ein Anfangsgehalt allerdings in Ordnung oder was meint ihr? Es bleibt halt abzuwarten, inwiefern das Gehalt mit den nächsten Jahren steigen wird.
Ich bin seit Juni durch mit meinem Examen. Habe jetzt ein Job in einer Kanzlei mit 8 Anwälten. Also nicht ganz so klein.
Habe zum 01.09. angefangen und bekomme bei einer 45 Stunden/Woche 2.800 € brutto im Monat. Habe 26 Urlaubstage und kriege Weihnachtsgeld (500 €).
Erstes Examen 6,8
Zweites Examen 7,1
Habe erst einmal einen Jahresvertrag bekommen und 6 Monate Probezeit. Gehaltserhöhung ist nach der Probezeit aber eigentlich die Regel.
Für ein so langes Studium + Referendariat nicht wahnsinnig viel, für ein Anfangsgehalt allerdings in Ordnung oder was meint ihr? Es bleibt halt abzuwarten, inwiefern das Gehalt mit den nächsten Jahren steigen wird.
05.09.2017, 20:24
Für 45 Std 2800 EUR hat man mir auch angeboten. finde ich ganz schön unverschämt, wenn man auf den Stundenlohn schaut. ich sollte dann noch Versicherung und Kammer selbst bezahlen, mit Überstunden ist zu rechnen... Ich habe dann so getan, als hätte ich was vergessen und bin nach dem Vorstellungsgespräch einfach in ein Büro gelaufen. Siehe da: Das Mädel, was da saß war todunglücklich. Es blieb nie bei einer nur 50 Std.-Woche, die Gehaltserhöhung nach der Probezeit war plötzlich aus betrieblichen Gründen nicht möglich und wenn man sich wegbewirbt, dann bekommt man ein scheiß Zeugnis angedroht.
Ich habs dann gelassen.
Ich habs dann gelassen.
07.09.2017, 11:27
@OberhausenNRW:
Ich finde das für einen Berufsanfänger in Ordnung. Natürlich gibt es immer welche die deutlich mehr verdienen, genau genügend, die weniger verdienen. Wichtig ist, das man selbst damit zufrieden ist, wie man selbst lebt und leben möchte/kann (Lebenshaltungskosten, die schwanken ja stark nach Stadt und Lebensstil) etc. Will sagen: man wird letztlich wohl immer feststellen können, dass "noch mehr geht"...nach oben ist ja bekanntlich immer Luft. Man muss ja aber auch realistisch sein und sehen, wie viele Konkurrenten es gibt, wo man anfängt (für ne Großkanzlei wäre das natürlich nichts, dafür würdest du deutlich mehr arbeiten etc) und wie die eigene Position auf dem Markt einzuschätzen ist. Du bist natürlich nicht total schlecht, aber jetzt juristisch - rein von den Noten (versteh mich hier jetzt bitte nicht falsch, ich will dich nicht schlecht machen) - kein Top-Kandidat, um den sich alle reißen würden mit zwei befriedigenden Examina im eher unteren Bereich.
Wenn die Perspektive zudem gut aussieht (Gehaltserhöhung nach der Probezeit, Weihnachtsgeld ist heutzutage auch gut was wert): passt doch alles. :-)
Ich finde das für einen Berufsanfänger in Ordnung. Natürlich gibt es immer welche die deutlich mehr verdienen, genau genügend, die weniger verdienen. Wichtig ist, das man selbst damit zufrieden ist, wie man selbst lebt und leben möchte/kann (Lebenshaltungskosten, die schwanken ja stark nach Stadt und Lebensstil) etc. Will sagen: man wird letztlich wohl immer feststellen können, dass "noch mehr geht"...nach oben ist ja bekanntlich immer Luft. Man muss ja aber auch realistisch sein und sehen, wie viele Konkurrenten es gibt, wo man anfängt (für ne Großkanzlei wäre das natürlich nichts, dafür würdest du deutlich mehr arbeiten etc) und wie die eigene Position auf dem Markt einzuschätzen ist. Du bist natürlich nicht total schlecht, aber jetzt juristisch - rein von den Noten (versteh mich hier jetzt bitte nicht falsch, ich will dich nicht schlecht machen) - kein Top-Kandidat, um den sich alle reißen würden mit zwei befriedigenden Examina im eher unteren Bereich.
Wenn die Perspektive zudem gut aussieht (Gehaltserhöhung nach der Probezeit, Weihnachtsgeld ist heutzutage auch gut was wert): passt doch alles. :-)
08.09.2017, 10:07
Ich hab nach dem 1. Examen schon mehrere Jahre im Personalbereich gearbeitet und da 3.300 brutto verdient, später gabs noch nen Bonus. Generell lohnt sich also auch mal der Blick in die kleineren Unternehmen (<300 Beschäftigte), wenn das statt der Arbeit in einer Kanzlei in Frage kommt! Die großen Unternehmen beziehen dagegen ihren Nachwuchs wohl aus jungen Ex-Associates von Großkanzleien die familienbedingt etwas ruhiger treten wollen..
Nun habe ich aber im Bekanntenkreis schon einige kennengelernt, die mit 2500-2800 eingestiegen sind in eine fünfköpfige Kanzlei und dafür "lange und mal am Wochenende arbeiten" müssen. Das finde ich schon ausbeuterisch, denn die Arbeit gibts ja dann anscheinend in der Kanzlei und nach RVG vergütet wird die sicher auch...
Alles bis € 32.000 für eine Vollzeitstelle auch als Einstiegsgehalt halte ich eigentlich für unanständig. Bei allem unter 3.000 kommt es noch auf die Arbeitsbelastung und Entwicklungsmöglichkeiten an und natürlich wo man wohnt. Wenn es dort wo du arbeiten willst mittelgroße schöne Wohnungen unter 800 € Kaltmiete geben sollte, ist das schon wieder was anderes.. Nur nebenbei sei erwähnt, dass ich in Unternehmen bisher keinen getroffen habe, der mit einem Bachelor Wirtschaftsrecht unter € 35.000 eingestiegen wäre. Aber darüber darf man gar nicht länger nachdenken…:-/
Den besten Eindruck bekommt man bei: http://www.azur-online.de/geld
Da ist das so in Stufen abgeschichtet für die größeren Kanzleien und Unternehmen und Regionen..
Viel Erfolg bei deinen Gehaltsverhandlungen :)
Nun habe ich aber im Bekanntenkreis schon einige kennengelernt, die mit 2500-2800 eingestiegen sind in eine fünfköpfige Kanzlei und dafür "lange und mal am Wochenende arbeiten" müssen. Das finde ich schon ausbeuterisch, denn die Arbeit gibts ja dann anscheinend in der Kanzlei und nach RVG vergütet wird die sicher auch...
Alles bis € 32.000 für eine Vollzeitstelle auch als Einstiegsgehalt halte ich eigentlich für unanständig. Bei allem unter 3.000 kommt es noch auf die Arbeitsbelastung und Entwicklungsmöglichkeiten an und natürlich wo man wohnt. Wenn es dort wo du arbeiten willst mittelgroße schöne Wohnungen unter 800 € Kaltmiete geben sollte, ist das schon wieder was anderes.. Nur nebenbei sei erwähnt, dass ich in Unternehmen bisher keinen getroffen habe, der mit einem Bachelor Wirtschaftsrecht unter € 35.000 eingestiegen wäre. Aber darüber darf man gar nicht länger nachdenken…:-/
Den besten Eindruck bekommt man bei: http://www.azur-online.de/geld
Da ist das so in Stufen abgeschichtet für die größeren Kanzleien und Unternehmen und Regionen..
Viel Erfolg bei deinen Gehaltsverhandlungen :)
08.09.2017, 14:29
Da stimme ich dir prinzipiell zwar zu, aber man muss halt auch berücksichtigen, dass es bei Jurist nunmal so ist, dass es sie wie Sand am Meer gibt (im Ingenieurbereich wird zB deutlich besser bezahlt, aber davon gibt es halt auch nicht so viele wie Juristen) und zudem die Examensnoten bei Juristen nunmal den Ausschlag geben. In anderen Fachbereichen kommt der Abschlussnote zwar auch eine Bedeutung zu, dort können aber Praktika, Auslandserfahrunge, Berufserfahrungen etc die Note deutlich aufwiegen und sie wird schneller "egal" und es zählt wie/wo man sich beruflich angestellt hat.
Ich würde mich persönlich stets an A13 orientieren, dass man als Einstiegsgehalt zumindest knapp 3000€ netto raus hat. Das müssen die Jahre der Ausbildung schon wert sein. Das beziehe ich aber rein auf mich und wie/wo ich wohne. Wenn ich in Hintertupfingen bei einer kleinen Kanzlei bin, kann ich einfach nicht erwarten, dass 1-2 Anwälte in einer kleinen Kanzlei mir direkt zu Beginn (oder auch später) ein derart hohes Gehalt zahlen. Da muss man einfach wirklich auch andere Faktoren berücksichtigen. Und auch wer mit 2 ausreichenden Examina auf den Arbeitsmarkt strömt, muss sich bewusst sein, dass man faktisch mit allen anderen konkurriert, denn noch schlechtere gibt es nicht (denn die haben gar kein Examen und können sich daher auf keine Volljuristenstellen bewerben). Mit 2x ausreichend wird es allerdings auch schwierig in Ministerien o.ä. zu kommen und nach A13 zu verdienen.
Insofern finde ich die Frage nach dem genauen Gehalt wirklich schwierig. Ich orientiere mich dabei an die Größe des Arbeitsgebers, den Standort und meiner eigenen Qualifikation. Ich bin dabei gehaltsmäßig aber auch bereit Abstriche zu machen, wenn es attraktive Boni gibt, zB Bezahlung von Fortbildungen, garantierte Gehaltserhöhung nach 6-12 Monaten etc.
Ich würde mich persönlich stets an A13 orientieren, dass man als Einstiegsgehalt zumindest knapp 3000€ netto raus hat. Das müssen die Jahre der Ausbildung schon wert sein. Das beziehe ich aber rein auf mich und wie/wo ich wohne. Wenn ich in Hintertupfingen bei einer kleinen Kanzlei bin, kann ich einfach nicht erwarten, dass 1-2 Anwälte in einer kleinen Kanzlei mir direkt zu Beginn (oder auch später) ein derart hohes Gehalt zahlen. Da muss man einfach wirklich auch andere Faktoren berücksichtigen. Und auch wer mit 2 ausreichenden Examina auf den Arbeitsmarkt strömt, muss sich bewusst sein, dass man faktisch mit allen anderen konkurriert, denn noch schlechtere gibt es nicht (denn die haben gar kein Examen und können sich daher auf keine Volljuristenstellen bewerben). Mit 2x ausreichend wird es allerdings auch schwierig in Ministerien o.ä. zu kommen und nach A13 zu verdienen.
Insofern finde ich die Frage nach dem genauen Gehalt wirklich schwierig. Ich orientiere mich dabei an die Größe des Arbeitsgebers, den Standort und meiner eigenen Qualifikation. Ich bin dabei gehaltsmäßig aber auch bereit Abstriche zu machen, wenn es attraktive Boni gibt, zB Bezahlung von Fortbildungen, garantierte Gehaltserhöhung nach 6-12 Monaten etc.
08.09.2017, 14:42
Ich sehe das ähnlich. Wer zumindest 2x befriedigend Geschäft hat, der sollte sich nicht unter Wert verkaufen. Allein die Tatsache dass Richter bspw in NRW teilweise bereits ab 7 Punkten eingestellt werden, sagt vieles über die aktuellen Berufsaussichten aus.
Es gibt vllt zu viele Juristen, aber jedenfalls nicht zu viele ausreichend qualifizierte Juristen.
Es gibt vllt zu viele Juristen, aber jedenfalls nicht zu viele ausreichend qualifizierte Juristen.
09.09.2017, 08:40
Es gibt wahrscheinlich auch keinen anderen Berufszweig, in dem im öD derart viele kurz nach der Probezeit erstmal länger in Elternzeit gehen (Männer wie Frauen). Daher muss der öD seine Schwellen senken. Die Leute mit vb und aufwärts haben 10 Jahre ihres Lebens verplempert und wollen dann erstmal Familie etc.
Die, die in die Privatwirtschaft gehen sind die, bei denen nach der langen Ausbildung noch Ehrgeiz und Karrierewillen vorhanden sind. Da kommt es glaub ich auch einfach darauf an wie man sich verkauft und ob jemand hervorsticht. Wer das ganze Studium nebenbei im Personalbüro gearbeitet hat und entsprechend sicheres auftreten hat, wird in der gleichen Kanzlei ein höheres einstiegsgehalt erhalten, wie jemand, der wie 90% der Psychopathen aus unserem Studium nichts anderes als die Uni von innen gesehen hat.
Die, die in die Privatwirtschaft gehen sind die, bei denen nach der langen Ausbildung noch Ehrgeiz und Karrierewillen vorhanden sind. Da kommt es glaub ich auch einfach darauf an wie man sich verkauft und ob jemand hervorsticht. Wer das ganze Studium nebenbei im Personalbüro gearbeitet hat und entsprechend sicheres auftreten hat, wird in der gleichen Kanzlei ein höheres einstiegsgehalt erhalten, wie jemand, der wie 90% der Psychopathen aus unserem Studium nichts anderes als die Uni von innen gesehen hat.