04.02.2023, 10:48
Es erschreckt mich, dass es für den TE überhaupt in Betracht kommt, bei einem AfD-Prof zu promovieren aber am allermeisten erschreckt es mich, wie unkritisch die meisten Kommentatoren mit der AfD umgehen. "Ich teile deren Ansichten ja nicht, aber ..."
Gehe davon aus, dass die meisten Kommentatoren inkl. TE weiß und nicht von der AfD-Ideologie in ihrer Existenz bedroht sind. Privilegien sind überall
Ich habe schon immer gemerkt, dass Juristen denjenigen Bevölkerungsteil darstellen, der das meiste Verständnis für Braune aufbringt. Wurde mal wieder bestätigt. Versetzt euch doch mal ins Jahr 1938 und überlegt euch zweimal, was ihr schreibt.
Gehe davon aus, dass die meisten Kommentatoren inkl. TE weiß und nicht von der AfD-Ideologie in ihrer Existenz bedroht sind. Privilegien sind überall

Ich habe schon immer gemerkt, dass Juristen denjenigen Bevölkerungsteil darstellen, der das meiste Verständnis für Braune aufbringt. Wurde mal wieder bestätigt. Versetzt euch doch mal ins Jahr 1938 und überlegt euch zweimal, was ihr schreibt.
04.02.2023, 12:00
Kommt denk ich auch stark darauf an, in was für einem Gebiet bzw zu was für einem Thema du promovieren willst. Wenns um die Religionsfreiheit oder Aufenthaltsrecht oder deutsche Juristen im 20. Jahrhundert oder sowas geht würd ich mir das ggf. zweimal überlegen... :D
Im Markenrecht jucken die politischen Ansichten deines Doktorvaters dann aber eher weniger, denk ich...
Im Markenrecht jucken die politischen Ansichten deines Doktorvaters dann aber eher weniger, denk ich...
04.02.2023, 19:37
Dringender Ratschlag: Auf keinen Fall!
Natürlich, dem "Dr." sieht man nicht an, wer Betreuer der Dissertation war.
Aber: Der Doktorvater bzw. die Doktormutter ist ein beliebtes Konversationsthema, sei es im Vorstellungsgespräch, sei es im Small-Talk unter Kollegen... Mit der Nähe zu einem AfD-Anhänger ist nichts zu gewinnen, aber viel zu verlieren.
Natürlich, dem "Dr." sieht man nicht an, wer Betreuer der Dissertation war.
Aber: Der Doktorvater bzw. die Doktormutter ist ein beliebtes Konversationsthema, sei es im Vorstellungsgespräch, sei es im Small-Talk unter Kollegen... Mit der Nähe zu einem AfD-Anhänger ist nichts zu gewinnen, aber viel zu verlieren.
04.02.2023, 20:18
(04.02.2023, 10:48)malhiermalda schrieb: Es erschreckt mich, dass es für den TE überhaupt in Betracht kommt, bei einem AfD-Prof zu promovieren aber am allermeisten erschreckt es mich, wie unkritisch die meisten Kommentatoren mit der AfD umgehen. "Ich teile deren Ansichten ja nicht, aber ..."Meine Frau ist russisch/ukrainische Jüdin und Geschwister ihrer Großmutter sind im Holocaust gestorben. Und ich finde trotzdem, ein Professor hat jedes Recht für die AfD Gutachten zu schreiben oder ihr sogar beizutreten, solange die Partei noch nicht als verfassungsfeindlich eingestuft wird. Was verfassungsfeindlich ist bestimmt in diesem Land Gott sei Dank noch nicht die taz oder der Spiegel.
Gehe davon aus, dass die meisten Kommentatoren inkl. TE weiß und nicht von der AfD-Ideologie in ihrer Existenz bedroht sind. Privilegien sind überall![]()
Ich habe schon immer gemerkt, dass Juristen denjenigen Bevölkerungsteil darstellen, der das meiste Verständnis für Braune aufbringt. Wurde mal wieder bestätigt. Versetzt euch doch mal ins Jahr 1938 und überlegt euch zweimal, was ihr schreibt.
Daher wäre vielleicht ein wenig Zurückhaltung dabei geboten, fremden Leuten nationalsozialistisches Gedankengut vorzuwerfen. Es ist viel eher eine Verharmlosung dieser Zeit, eine Partei wie die AfD mit der NSDAP gleichzusetzen.
04.02.2023, 20:25
(04.02.2023, 20:18)Friedman schrieb:(04.02.2023, 10:48)malhiermalda schrieb: Es erschreckt mich, dass es für den TE überhaupt in Betracht kommt, bei einem AfD-Prof zu promovieren aber am allermeisten erschreckt es mich, wie unkritisch die meisten Kommentatoren mit der AfD umgehen. "Ich teile deren Ansichten ja nicht, aber ..."Meine Frau ist russisch/ukrainische Jüdin und Geschwister ihrer Großmutter sind im Holocaust gestorben.Und ich finde trotzdem, ein Professor hat jedes Recht für die AfD Gutachten zu schreiben oder ihr sogar beizutreten, solange die Partei noch nicht als verfassungsfeindlich eingestuft wird. Was verfassungsfeindlich ist bestimmt in diesem Land Gott sei Dank noch nicht die taz oder der Spiegel.
Gehe davon aus, dass die meisten Kommentatoren inkl. TE weiß und nicht von der AfD-Ideologie in ihrer Existenz bedroht sind. Privilegien sind überall![]()
Ich habe schon immer gemerkt, dass Juristen denjenigen Bevölkerungsteil darstellen, der das meiste Verständnis für Braune aufbringt. Wurde mal wieder bestätigt. Versetzt euch doch mal ins Jahr 1938 und überlegt euch zweimal, was ihr schreibt.
Daher wäre vielleicht ein wenig Zurückhaltung dabei geboten, fremden Leuten nationalsozialistisches Gedankengut vorzuwerfen. Es ist viel eher eine Verharmlosung dieser Zeit, eine Partei wie die AfD mit der NSDAP gleichzusetzen.
Und das verleiht dir inwieweit Sonderwissen? Die Betroffenen selbst hätten sich höchstwahrscheinlich anders geäußert.
Man möge sich nur die Spitze der Partei und ihre Parolen anschauen, mich gruselt es, dass drüber noch diskutiert wird.
05.02.2023, 01:30
(04.02.2023, 19:37)Lucille schrieb: Dringender Ratschlag: Auf keinen Fall!
Natürlich, dem "Dr." sieht man nicht an, wer Betreuer der Dissertation war.
Aber: Der Doktorvater bzw. die Doktormutter ist ein beliebtes Konversationsthema, sei es im Vorstellungsgespräch, sei es im Small-Talk unter Kollegen... Mit der Nähe zu einem AfD-Anhänger ist nichts zu gewinnen, aber viel zu verlieren.
Das ist das was ich meinte mit "Jeder kennt ihn". Ich habe keine Diss geschrieben, deswegen kann ich nichts dazu sagen, ob man auf den Doktorvater angesprochen wird. Während die Leute am Lehrstuhl gearbeitet haben, hat man sich auf jeden Fall gewundert, wie die bei ihm promovieren können.
Was ich weiß ist, dass wenn der Name dieses einen ehemaligen Profs von mir fällt oder er auf irgendeiner Veranstaltung war, keiner mehr als nötig mit ihm zu tun haben wollte. Dem Namen haftet ein Makel an, den ich nicht auf mich abfärben lassen wollte.
05.02.2023, 11:47
(04.02.2023, 20:25)Eyelashes schrieb:Das verleiht mir kein Sonderwissen. Die Person, auf die ich geantwortet habe, hat geschrieben, sie gehe davon aus, all diejenigen, die keine Brandlinie zu diesem Professor ziehen, seien "weiß" (welch schreckliches Verbrechen!) und "nicht von der AfD-Ideologie in ihrer Existenz bedroht". Impliziert man die AfD sei nationalsozialistisch, so wäre ich als Ehemann einer Jüdin direkt betroffen. Die Annahme dieser Person war also Quatsch.(04.02.2023, 20:18)Friedman schrieb:(04.02.2023, 10:48)malhiermalda schrieb: Es erschreckt mich, dass es für den TE überhaupt in Betracht kommt, bei einem AfD-Prof zu promovieren aber am allermeisten erschreckt es mich, wie unkritisch die meisten Kommentatoren mit der AfD umgehen. "Ich teile deren Ansichten ja nicht, aber ..."Meine Frau ist russisch/ukrainische Jüdin und Geschwister ihrer Großmutter sind im Holocaust gestorben.Und ich finde trotzdem, ein Professor hat jedes Recht für die AfD Gutachten zu schreiben oder ihr sogar beizutreten, solange die Partei noch nicht als verfassungsfeindlich eingestuft wird. Was verfassungsfeindlich ist bestimmt in diesem Land Gott sei Dank noch nicht die taz oder der Spiegel.
Gehe davon aus, dass die meisten Kommentatoren inkl. TE weiß und nicht von der AfD-Ideologie in ihrer Existenz bedroht sind. Privilegien sind überall![]()
Ich habe schon immer gemerkt, dass Juristen denjenigen Bevölkerungsteil darstellen, der das meiste Verständnis für Braune aufbringt. Wurde mal wieder bestätigt. Versetzt euch doch mal ins Jahr 1938 und überlegt euch zweimal, was ihr schreibt.
Daher wäre vielleicht ein wenig Zurückhaltung dabei geboten, fremden Leuten nationalsozialistisches Gedankengut vorzuwerfen. Es ist viel eher eine Verharmlosung dieser Zeit, eine Partei wie die AfD mit der NSDAP gleichzusetzen.
Und das verleiht dir inwieweit Sonderwissen? Die Betroffenen selbst hätten sich höchstwahrscheinlich anders geäußert.
Man möge sich nur die Spitze der Partei und ihre Parolen anschauen, mich gruselt es, dass drüber noch diskutiert wird.
Das diese Gleichsetzung des NS mit der AfD ebenfalls Quatsch und Verharmlosung des historischen NS ist, sieht man z.B. daran, dass bei uns im Stadtrat ein Jude sitzt, der 2001 im gleichen Flüchtlingsheim die ersten Wochen lebte, wie meine Frau (waren alles Kontingentflüchtlinge oder Spätaussiedler). Das ist unter den russischen Juden ein sehr umstrittenes Thema, aber man macht sich etwas vor, wenn man meint, es bestünde einhellige Ablehnung in der Community gegenüber dieser Partei. Und die russischen Juden sind in vielen deutschen Städten mit Abstand der größte Teil der jüdischen Gemeinden.
Es macht einen Unterschied, ob man Völkermord betreibt oder blödsinnige und bisweilen besorgniserregende Dinge sagt. Und es macht einen Unterschied, ob man von einem Professor mit vermeintlicher AfD-Nähe promoviert wird oder überzeugter Politiker des Flügels ist.
05.02.2023, 16:41
Gerade aus den Erfahrungen der Vergangenheit hätten wir mitnehmen sollen, gerade bei den Anfängen rechten Gedankenguts besonders vorsichtig zu sein. Du hast Recht, Friedmann, dass die AfD nicht mit der NSDAP gleichzusetzen ist. Aber: wehret den Anfängen. Das ist doch das, was uns die Vergangenheit lehren sollte. Die AfD ist die gefährlichste Partei unserer Zeit.
Ich hab im Übrigen keinen Vergleich zwischen AfD und NSDAP gezogen.
Und es interessiert mich nicht, was dieser Prof macht, ob er irgendwo lehrt und forscht. Was mich stört ist, dass es tatsächlich Juristen gibt, für die diese Person als Doktorvater in Frage kommt. Und dass nur darüber diskutiert wird, ob sich das auf die Reputation auswirkt statt diesen Prof konsequent auszugrenzen.
Und weiß zu sein ist selbstverständlich kein Verbrechen, verpflichtet aber zu kritischem Denken. Es gibt zahlreiche Beispiele für rechten Terror in der Geschichte der BRD. Und die AfD ist nun mal die politische Inkarnation dieser Entwicklung.
Ich hab im Übrigen keinen Vergleich zwischen AfD und NSDAP gezogen.
Und es interessiert mich nicht, was dieser Prof macht, ob er irgendwo lehrt und forscht. Was mich stört ist, dass es tatsächlich Juristen gibt, für die diese Person als Doktorvater in Frage kommt. Und dass nur darüber diskutiert wird, ob sich das auf die Reputation auswirkt statt diesen Prof konsequent auszugrenzen.
Und weiß zu sein ist selbstverständlich kein Verbrechen, verpflichtet aber zu kritischem Denken. Es gibt zahlreiche Beispiele für rechten Terror in der Geschichte der BRD. Und die AfD ist nun mal die politische Inkarnation dieser Entwicklung.
05.02.2023, 17:25
Das Ausgrenzen Andersdenkender ist ein ebenso unrühmliches Erbe und ich befürchtet hier begibt sich so manch einer auf das Terrain, das er so engagiert zu bekämpfen sucht.
06.02.2023, 09:10