14.11.2023, 10:08
(13.11.2023, 19:16)Patenter Gast schrieb:(13.11.2023, 18:31)nachdenklich schrieb: 3. Interessant ist auch, dass dieses GBT/KI-Gedöns in der Stb/WP-Branche nicht so massiv einschlagen wird. Da hätte ich gedacht, dass dort viel mehr noch auf die KI übergehen könnte.
Wieso glaubst du das? Es macht doch total Sinn und wäre etwa für die Steuer noch viel einfacher. Belege in den Scanner und fertig.
StB/WP sind halt einfach nicht so Schwarzmaler wie die Juristen. Bei den Juristen gilt hingegen seit Generationen das Mantra "Früher war es gut, heute ist es schlimm, aber in Zukunft wird es noch schlimmer."
Naja, mich würde allerdings wundern, wenn die Branche hier bewusst "schwarz" malt. Die größten und renommiertesten Universitäten, Kanzleien usw sprechen von einer Disruption und prognostizieren ein sehr hartes Arbeitsumfeld für einen nicht unwesentlichen Teil der Branche.
Ähnliche "Summits" bzw Gesprächsrunden von Harvard, Yale, Allen and Overy usw usf konnte ich zu StB/WP nicht finden. Auch deutlich weniger Fachartikel (sei es englisch oder deutsch).
Vielleicht liegt das daran, dass diese Branchen in der Vergangenheit einen sehr hohen Digitalisierungs- und Prozessoptimierungsprozess durchlaufen haben, sodass K.I. kaum förderliche kosten- bzw. zeitintensive Arbeit wegrationalisieren kann?
14.11.2023, 10:32
@nachdenklich... mich würde mal deine berufliche Situation interessieren. Bist du Referendar und bereust deine Entscheidung für Jura aufgrund der vermeintlich bevorstehenden tiefgreifenden Veränderungen des Arbeitsmarktes für Juristen? Bist du bereits Volljurist und hast unterdurchschnittlich abgeschnitten und hast jetzt Angst vor den vermeintlich schwindenden Jobchancen? Bist du Richter oder GK-Anwalt und ergötzt dich an der Panikmache für die nächste Juristengeneration?
Die Schwarzmalerei die du hier betreibst ist wirklich unerträglich.
Die Schwarzmalerei die du hier betreibst ist wirklich unerträglich.
14.11.2023, 10:58
(14.11.2023, 10:08)nachdenklich schrieb:(13.11.2023, 19:16)Patenter Gast schrieb:(13.11.2023, 18:31)nachdenklich schrieb: 3. Interessant ist auch, dass dieses GBT/KI-Gedöns in der Stb/WP-Branche nicht so massiv einschlagen wird. Da hätte ich gedacht, dass dort viel mehr noch auf die KI übergehen könnte.
Wieso glaubst du das? Es macht doch total Sinn und wäre etwa für die Steuer noch viel einfacher. Belege in den Scanner und fertig.
StB/WP sind halt einfach nicht so Schwarzmaler wie die Juristen. Bei den Juristen gilt hingegen seit Generationen das Mantra "Früher war es gut, heute ist es schlimm, aber in Zukunft wird es noch schlimmer."
Naja, mich würde allerdings wundern, wenn die Branche hier bewusst "schwarz" malt. Die größten und renommiertesten Universitäten, Kanzleien usw sprechen von einer Disruption und prognostizieren ein sehr hartes Arbeitsumfeld für einen nicht unwesentlichen Teil der Branche.
Ähnliche "Summits" bzw Gesprächsrunden von Harvard, Yale, Allen and Overy usw usf konnte ich zu StB/WP nicht finden. Auch deutlich weniger Fachartikel (sei es englisch oder deutsch).
Vielleicht liegt das daran, dass diese Branchen in der Vergangenheit einen sehr hohen Digitalisierungs- und Prozessoptimierungsprozess durchlaufen haben, sodass K.I. kaum förderliche kosten- bzw. zeitintensive Arbeit wegrationalisieren kann?
Du sagst, dass es bei EY, KPMG, PWC und Co keine wegrationalisierbare Arbeit gibt? Die haben ein Vielfaches an Mitarbeitern gegenüber Kanzleien und machen viel mehr Monkey Work.
Gerade wollen Kanzleien eben besonders disruptiv sein aber eigentlich geht es denen nur darum, weiterhin ihre teuren Stunden und Pakete an die Mandanten zu verkaufen. Diese ganzen Gesprächsrunden und so... ja mei, irgendwas muss halt los sein. In meinem Fachbereich ging gerade das Einheitliche Patentgericht an den Start. Wenn du dir dazu die Artikel auf den GK-Webseiten durchliest und die zahlreichen Konferenzen und Seminare musst du glauben, dass es jetzt alles riesig anders wird, 180 Grad Wende, nichts mehr wie vorher. Und in der Praxis? Machen wir den gleichen Kram, nur eben jetzt mit ein paar Anpassungen auf das UPC.
15.11.2023, 09:54
Natürlich passen sich die GKs an und investieren auch in neue Technologien. Ich sehe das als Pluspunkt. Wenn ich der AI kleine Aufträge geben kann wie zB
"zieh mir HR aus dem Rubrum vom Vertrag und für alle Komplementärgesellschaften auch und leg sie in der Akte ab" wäre das doch genial.
Sonst würde ich das selbst machen oder das Sek. Aber wenn die gerade busy sind dauert es halt. Und ich mache auch so was generell lieber selbst. Am Ende fehlt irgendwas.
Und dann
"jetzt ergänze das Rubrum anhand der Vertretungsverhältnisse."
DAS wäre Mal eine Erleichterung. Wenn da fünf Parteien auftauchen, verschiedene Verflechtungen sind etc und ich mich um den Kram nicht kümmern muss - traumhaft.
"Zieh die Klausel zu xy aus dem SPA Akte xy in den Vertrag und passe sie entsprechend auf die Parteien an."
Es wird immer besser!
"Bitte such mir das Urteil des BGH raus zum Thema...und lege es in die Akte als PDF"
Ich wette allerdings das wird noch paar Jahre dauern bis die AI diese eigentlich simplen Aufgaben überhaupt zuverlässig erledigen kann. Da sind zu viele kritische Zwischenschritte enthalten wo Fehler passieren können.
"zieh mir HR aus dem Rubrum vom Vertrag und für alle Komplementärgesellschaften auch und leg sie in der Akte ab" wäre das doch genial.
Sonst würde ich das selbst machen oder das Sek. Aber wenn die gerade busy sind dauert es halt. Und ich mache auch so was generell lieber selbst. Am Ende fehlt irgendwas.
Und dann
"jetzt ergänze das Rubrum anhand der Vertretungsverhältnisse."
DAS wäre Mal eine Erleichterung. Wenn da fünf Parteien auftauchen, verschiedene Verflechtungen sind etc und ich mich um den Kram nicht kümmern muss - traumhaft.
"Zieh die Klausel zu xy aus dem SPA Akte xy in den Vertrag und passe sie entsprechend auf die Parteien an."
Es wird immer besser!
"Bitte such mir das Urteil des BGH raus zum Thema...und lege es in die Akte als PDF"
Ich wette allerdings das wird noch paar Jahre dauern bis die AI diese eigentlich simplen Aufgaben überhaupt zuverlässig erledigen kann. Da sind zu viele kritische Zwischenschritte enthalten wo Fehler passieren können.
23.11.2023, 10:45
https://community.beck.de/2023/03/16/ope...erfluessig
Interessant, was Herr Prof Dr Müller in der Kommentarspalte schreibt.
Interessant, was Herr Prof Dr Müller in der Kommentarspalte schreibt.
23.11.2023, 11:18
Juristen werden sicher nicht überflüssig.
Beweis: Du postest einen Artikel in dem es darum geht, dass KI Texte zusammenfassen kann. Du machst davon nicht Gebrauch, sondern klatschst nur einen Link hin.
Komplett versagt und das als Jurist.
Beweis: Du postest einen Artikel in dem es darum geht, dass KI Texte zusammenfassen kann. Du machst davon nicht Gebrauch, sondern klatschst nur einen Link hin.
Komplett versagt und das als Jurist.
23.11.2023, 11:21
Will deine intellektuellen Fähigkeiten nicht komplett abstumpfen lassen und dich so ermutigen noch selbst wichtiges von unwichtigem zu filtern.
23.11.2023, 11:31
(23.11.2023, 11:21)nachdenklich schrieb: Will deine intellektuellen Fähigkeiten nicht komplett abstumpfen lassen und dich so ermutigen noch selbst wichtiges von unwichtigem zu filtern.
Ich möchte deine intellektuellen Fähigkeiten nicht komplett abstumpfen lassen und dich so ermutigen, noch selbst Wichtiges von Unwichtigem zu filtern.
23.11.2023, 14:49
""Zieh die Klausel zu xy aus dem SPA Akte xy in den Vertrag und passe sie entsprechend auf die Parteien an."
Ich wette allerdings das wird noch paar Jahre dauern bis die AI diese eigentlich simplen Aufgaben überhaupt zuverlässig erledigen kann. Da sind zu viele kritische Zwischenschritte enthalten wo Fehler passieren können."
Das geht weitgehend heute schon mit Tool "Henchman". Wenn die Entwicklungskurve von AI tatsächlich exponenziell ist, dürfte es eher kürzer als länger dauern, bis auch die übrigen von Dir genannten Schritte möglich sind.
23.11.2023, 15:18
Ich glaube nicht die Kompetenzen der Tools an sich werden das Problem sein, sondern
1. die Verlässlichkeit: solange hallucinations nicht zuverlässig ein Ende bereitet wird, ist ein vollständiger Review unabdingbar (ist er sowieso, aber aktuell käme man damit nicht weit, während das in der Zukunft für die Schludrigeren unserer Zunft wohl möglich wäre)
2. die Auffindbarkeit: es gibt jetzt schon 1000 tolle Tools, die aber keiner nutzt, weil keiner von ihrer Existenz weiß. MS Office ist so weit verbreitet, weil es alles halbwegs kompetent kann. Es mag Tools geben, die dieses oder jenes besser können, aber die kennt halt keine Sau und niemand will 500 Tools für eine Funktion benutzen.
3. die Verfügbarkeit: die wirklich kompetenten KI-Tools werden eher früher als später hinter einer Paywall verschwinden (nach dem OpenAI-Drama der letzten Tage eher sehr viel früher, weil m.W. haben die Kommerzialisierungsbefürworter gewonnen).
4. die Bedienung: auch eine KI kann in den nächsten Jahren noch keine Gedanken lesen. Präzisen Input kann kein Mandant geben, das wissen Anwälte jetzt schon. Bis KI aber in der Lage ist, von einem Mandanten Details herauszufinden, was er eigentlich will und was ihm wichtig ist (und idealerweise BEVOR der Vertrag/die Klageschrift/das Testament etc. entworfen ist), werden aber noch einige Jahre vergehen.
1. die Verlässlichkeit: solange hallucinations nicht zuverlässig ein Ende bereitet wird, ist ein vollständiger Review unabdingbar (ist er sowieso, aber aktuell käme man damit nicht weit, während das in der Zukunft für die Schludrigeren unserer Zunft wohl möglich wäre)
2. die Auffindbarkeit: es gibt jetzt schon 1000 tolle Tools, die aber keiner nutzt, weil keiner von ihrer Existenz weiß. MS Office ist so weit verbreitet, weil es alles halbwegs kompetent kann. Es mag Tools geben, die dieses oder jenes besser können, aber die kennt halt keine Sau und niemand will 500 Tools für eine Funktion benutzen.
3. die Verfügbarkeit: die wirklich kompetenten KI-Tools werden eher früher als später hinter einer Paywall verschwinden (nach dem OpenAI-Drama der letzten Tage eher sehr viel früher, weil m.W. haben die Kommerzialisierungsbefürworter gewonnen).
4. die Bedienung: auch eine KI kann in den nächsten Jahren noch keine Gedanken lesen. Präzisen Input kann kein Mandant geben, das wissen Anwälte jetzt schon. Bis KI aber in der Lage ist, von einem Mandanten Details herauszufinden, was er eigentlich will und was ihm wichtig ist (und idealerweise BEVOR der Vertrag/die Klageschrift/das Testament etc. entworfen ist), werden aber noch einige Jahre vergehen.