03.08.2022, 16:24
(28.07.2022, 18:14)FRAMPL schrieb:(28.07.2022, 15:54)Gast124 schrieb: Mir ging es auch so, dass lernen überhaupt nicht klappte während Corona. Die Bib war auch zu.
Nur 5 Klausuren ca. unter Examensbedingungen geschrieben. 5 Wochen vor den Klausuren begonnen zu lernen...
Trotzdem bestanden mit 8,2. Wenn du im ersten schon so ein schönes Ergebnis hattest - davon war ich weit entfernt - läufts auch diesmal mit 3 Monaten Lernzeit. Du startest ja nicht bei null.
Dass es schwerer ist sich fürs zweite aufzuraffen höre ich aber von allen Seiten.
Es ist seltsam. Im ersten Examen war ich auch ziemlich gut, weil ich direkt zu Beginn des Studiums sehr fleißig nachgearbeitet habe und auch deutlich mehr Freude hatte an der Materie. Damals bin ich dann zweistellig aus den schriftlichen Klausuren raus, weshalb ich schon sagen würde, dass mir Jura irgendwie liegt.
Aber in meiner jetzigen AG fühlte es sich an als sei ich einer der Schwächsten, auch wegen meiner Konzetrationsschwierigkeiten. 5 Stunden Konzentration aufzubringen, erscheint mir fast unmöglich.
Wie liefen denn die wenigen Probeklausuren, die du geschrieben hast? 8,2 Punkte mit dem geringen Lernaufwand finde ich schon echt erstaunlich. 5 Wochen reichen doch niemals um das Prozessrecht zu lernen und dann noch die ganzen Formalia im Praxisteil auswendig zu können. Ich habe das Gefühl, dass es im Praxisteil schon echt viele unterschiedliche Muster gibt die man auswendig können muss (Revisionsanträge, Einspruch auf VU, Klageerwiderung, Klageerwiderung eines Beigeladenen, Antrag auf vorläufigen Rechtsschutz, Kündigungsschutzklage, die ganzen Urteilsarten). Dann muss man unzählige unterschiedliche Tenorierungen in mehreren Rechtsgebieten kennen.
Und im materiellen Recht war ich natürlich richtig fit und da sind durchaus noch Kenntnisse vorhanden, aber zwischem 1. Examen und Referendariat hatte ich auch ein Jahr Pause. Da ist schon viel Wissen weg.
Wie würdet ihr denn materielles Recht wiederholen? Da nochmal umfassend alle Skripte durchzulesen geht ja wirklich nicht. Würde meine selbsterstellten Karteikarten aus dem 1. Examen durcharbeiten, die mir viel Erfolg gebracht haben. Trotzdem fehlt da natürlich einiges.
Also ich habe natürlich alle AG Klausuren mitgeschrieben, aber weil man die zuhause geschrieben hat, idR nicht unter Examensbedingungen bis auf diese 5 Klausuren. Die Noten bewegten sich zwischen 4 und 14 Punkten. Aber die Notengebung war zumindest bei uns zu großzügig und nicht annähernd realistisch.
In den Klausuren hatte ich dann ein ausreichend. Nachdem ich ja zu wenig gelernt hatte, bin ich nicht mal mit dem richtigen Mindset in die Klausuren gegangen, war dann dort und habe mich nicht annähernd so gefühlt, als wäre das der Ernstfall. Am ersten Tag nach den 8 Klausuren dachte ich, dass ich dringend lernen muss, weil ich mir sicher war, dass ich nochmal schreiben muss... War insgesamt nicht so geil.
Habe die Note dann mit der Mündlichen natürlich hoch gerissen. Die lief auch einfach gut. Ich war sehr gut vorbereitet und konnte das auch zeigen. Der Vorsitzende hat mir sehr spontan immer schwierigere Fragen gestellt. Die 8,2 Punkte gab es leider nicht direkt nach den Klausuren schon. Sonst wäre ja der Notensprung drin gewesen
Die vielbesprochenen Basics sind das Wichtigste und dass du im materiellen Recht ganz gut aufgestellt bist, denke ich doch bei dem ersten Examen. Wenn man gute Karteikarten zum materiellen Recht hat, fehlt mMn nicht so viel. Die verrückten Sachen stehen entweder im Kommentar oder man arbeitet mit dem Handwerkszeug... Überhaupt kommt es erstaunlich gut an, wenn man aus dem Kommentar abschreibt und dies unterfüttert.
Ansonsten habe ich "viel" mit den Kaiser Handouts gearbeitet, um die Formalia und Tenorierungen auswendig zu lernen (Seminare besucht, mitgeschrieben, nie nachgearbeitet, aber immerhin die Handouts angeschaut...). Teilweise habe ich die Formalia auch sehr kurzfristig gelernt. Kündigungsschutzklage ist bei uns nicht Ausbildungsgegenstand
Was ich auf jeden Fall hätte anders machen müssen, ist vernünftige Skizzen zu üben. Wenn man keine groben Sprach-/Formulierungsprobleme hat, braucht man nicht viele Klausuren auszuschreiben...
Du schaffst das!! Würde mich freuen über ein Update
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3 Monate Crash Examensvorbereitung nach Depressionen - von FRAMPL - 27.07.2022, 23:14
RE: 3 Monate Crash Examensvorbereitung nach Depressionen - von MrJudgeBW - 27.07.2022, 23:31
RE: 3 Monate Crash Examensvorbereitung nach Depressionen - von Gast - 28.07.2022, 08:07
RE: 3 Monate Crash Examensvorbereitung nach Depressionen - von Gast2807 - 28.07.2022, 10:16
RE: 3 Monate Crash Examensvorbereitung nach Depressionen - von FRAMPL - 28.07.2022, 15:26
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RE: 3 Monate Crash Examensvorbereitung nach Depressionen - von Kennich - 01.08.2022, 22:25
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