20.10.2020, 18:47
Da bisher keiner geantwortet hat versuche ich mal etwas aufzuklären:
1. Dass du in einem DAX-Konzern deine vertraglich vereinbarte Zusatzvergütung nicht erhältst ist mit Sicherheit keine böse Absicht oder der Versuch, dich um deinen Lohn zu prellen. Die 900 € sind im Vergleich zur sonstigen Kostenstruktur derart lächerliche Peanuts, dass keiner auf die Idee käme, diese einzusparen und dabei einen Riesenimageschaden und Nachfragen unter den Angestellten zu provozieren. Es wird sehr wahrscheinlich ganz banale Gründe haben, wie eben die (fehlende) Kommunikation zwischen HR und Lohnbuchhaltung, Krankheit eines Sachbearbeiters, Coronachaos etc.
2. Die Frage nach dem Rechtsweg und deinem Status als Referendar hängt damit zusammen, was ihr vertraglich vereinbart habt und wie in NRW die Bewertung und Abrechnung von Zusatzverdiensten läuft. Das BSG hat ja in einem sehr kontroversen Urteil (Az. B 12 R 1/13 R) entschieden, dass auch während ihrer Station bei Kanzleien, Konzernen etc. die Schirmherrschaft über den gesamten Ausbildungsprozess der Referendare beim Land verbleibt, welches daher auch als alleiniger Arbeitgeber anzusehen ist (und daher die Sozialabgaben schuldet). Daher ist es seitdem üblich, dass man bei höheren Zuverdiensten in der Station eine gesonderte Vereinbarung mit dem Stationsarbeitgeber trifft, in der sinngemäß drinsteht, dass dieses Zusatzentgelt für einen von der Ausbildung abgegrenzten Bereich gezahlt wird, sodass für diesen Zusatzteil nur der Stationsarbeitgeber Arbeitgeber ist. Damit wärst du (wenn das bei dir auch so lief) normaler AN des Konzerns.
3. Die Bewertung hängt wie bei 2. von deinem Status ab. Herauzögern, nur um ein paar Euro zu sparen würde ich es aber nicht, immerhin gelten im Arbeitsverhältnis oft relativ kurze Ausschlussfristen für Ansprüche.
1. Dass du in einem DAX-Konzern deine vertraglich vereinbarte Zusatzvergütung nicht erhältst ist mit Sicherheit keine böse Absicht oder der Versuch, dich um deinen Lohn zu prellen. Die 900 € sind im Vergleich zur sonstigen Kostenstruktur derart lächerliche Peanuts, dass keiner auf die Idee käme, diese einzusparen und dabei einen Riesenimageschaden und Nachfragen unter den Angestellten zu provozieren. Es wird sehr wahrscheinlich ganz banale Gründe haben, wie eben die (fehlende) Kommunikation zwischen HR und Lohnbuchhaltung, Krankheit eines Sachbearbeiters, Coronachaos etc.
2. Die Frage nach dem Rechtsweg und deinem Status als Referendar hängt damit zusammen, was ihr vertraglich vereinbart habt und wie in NRW die Bewertung und Abrechnung von Zusatzverdiensten läuft. Das BSG hat ja in einem sehr kontroversen Urteil (Az. B 12 R 1/13 R) entschieden, dass auch während ihrer Station bei Kanzleien, Konzernen etc. die Schirmherrschaft über den gesamten Ausbildungsprozess der Referendare beim Land verbleibt, welches daher auch als alleiniger Arbeitgeber anzusehen ist (und daher die Sozialabgaben schuldet). Daher ist es seitdem üblich, dass man bei höheren Zuverdiensten in der Station eine gesonderte Vereinbarung mit dem Stationsarbeitgeber trifft, in der sinngemäß drinsteht, dass dieses Zusatzentgelt für einen von der Ausbildung abgegrenzten Bereich gezahlt wird, sodass für diesen Zusatzteil nur der Stationsarbeitgeber Arbeitgeber ist. Damit wärst du (wenn das bei dir auch so lief) normaler AN des Konzerns.
3. Die Bewertung hängt wie bei 2. von deinem Status ab. Herauzögern, nur um ein paar Euro zu sparen würde ich es aber nicht, immerhin gelten im Arbeitsverhältnis oft relativ kurze Ausschlussfristen für Ansprüche.
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