26.06.2020, 12:49
(26.06.2020, 12:17)Gast schrieb:(26.06.2020, 11:52)GastNRW2 schrieb: Ich bin mit der Diss fertig und kann dir von deinem Vorhaben nur abraten. Selbst wenn sich die neue Kanzlei an deine Teilzeitregelung hält, stelle ich es mir gerade am Anfang sehr schwierig vor, tatsächlich nur ein paar Tage die Woche zu arbeiten und die Arbeit dann einzustellen. Man braucht für alle Abläufe anfangs doch so lange, dass man in der halben Zeit auch überhaupt nichts auf die Reihe bekommt. Dann hat man ständig das schlechte Gewissen im Nacken, dass das Mandat versauert + die Mehrbelastung wird sich sicherlich negativ auf deine Diss-Produktivität auswirken. Geht gar nicht anders.Es hat aber nicht jeder ein Schmalspurthema, das man in einem Jahr fertig bekommt. Ich habe etwas länger als 2 Jahre Vollzeit an meiner Diss. gesessen und dann die finale Fertigstellung von ca. 1 Jahr während des Vollzeitjobs als Syndikus gemacht. Das war nervtötend, wobei das nur noch wenige fachliche Arbeit, aber FN-Kontrolle und nervtötende Formatierungsprobleme (für die finale Verlagsversion sollte man Profis beauftragen) und eigenes Korrekturlesen waren. Zugegebenermaßen hätte ich in der Vollzeit etwas schneller sein können und habe -vielleicht mangels Kostendrucks etwas (3-4 Monate max.) gebummelt -, aber bei einem rechtsvergleichenden Thema mit Auslandsbesuchen, mühsamer Lit.Beschaffung und Abstimmung mit externen DV, auf dessen Rückmeldung man wartet, geht es auch sonst nicht so flott wie mit dem reinen Karrieretitel auf Mediziner-Level.
An deiner Stelle würde ich tatsächlich etwas Radikales machen: Ich würde mir 1 Jahr Zeit nehmen, einen Kredit aufnehmen, die Diss runterpeitschen, abgeben und Vollzeit in der GK einsteigen. Die Unkosten hättest du dann rasch wieder drin und würdest durch diesen unangenehme Schwebezustand derzeit nicht unnötig Jahre (!) deines Lebens in Teilzeit oder als WissMit verschwenden.
Ich war ganz dankbar für die Vollzeitdiss (mit Freizeit), aber erste Berufserfahrung schadet sicher auch nicht und Du willst ja anscheinend arbeiten. Ich glaube, es hängt maßgeblich von Deinem Chef ab, wenn Du in eine mittelständische Kanzlei gehst, wo das arbeiten neben der Diss nicht so verbreitet ist. Aber Teilzeit einzusteigen mit der Option auf Vollzeit, sobald Du fertig bist, könnte ganz gut sein, vor allem falls Du vielleicht auch als Syndikus anfangen willst. Da gibt es übrigens tw. auch Stellen, die von vornherein als Teilzeit ausgeschrieben sind. Bei einer Kanzlei als Teilzeit-Anwältin kann gut gehen, kann sich aber vielleicht auch kaum von WissMit unterscheiden.
Das ist das Problem mit angeberischen Posts: Anstatt auf das einzugehen, was eigentliche Frage war, verschwendest du 70% der Ausführungen darauf, allen zu erzählen, wie geil und anspruchsvoll deine rechtsvergleichende Diss wäre und wie minderwertig alle anderen. Auf die Frage der OP gehst du hingegen nur unzureichend und wirr ein.
Ich habe an meiner scl, 550+ Seiten Diss mehr als 4 Jahre gesessen und sage, was ich rückblickend anders gemacht hätte. Das Ganze zügig durchziehen und abgeben. Die Finalisierung für den Druck kann man auch neben dem Anwaltsjob bewältigen, wenn man diszipliniert ist. Zur Not nimmt man sich ein paar Wochen Urlaub, falls möglich.
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Berufseinstieg neben Diss - von Gast - 26.06.2020, 11:24
RE: Berufseinstieg neben Diss - von Gast123 - 26.06.2020, 11:44
RE: Berufseinstieg neben Diss - von GastNRW2 - 26.06.2020, 11:52
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